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Privatjet mieten für mehr Flexibilität und Komfort
Erfahren Sie von Philipp Schlüren, wie das Mieten eines Privatjets nicht nur Luxus, sondern vor allem enorme Zeitersparnis und Flexibilität bietet. Ideal für Geschäftsleute, digitale Nomaden und Vielreisende.
Zu Gast: Philipp Schlüren
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Viele Menschen verbinden das Fliegen im Privatjet mit Luxus und Komfort. Einen Privatjet mieten ist allerdings nicht nur etwas für Stars und Sternchen, denn der Hauptvorteil ist tatsächlich die enorme Zeitersparnis. Hinzu kommt eine Flexibilität, wie sie Linienflüge nicht bieten können. Geschäftsleute, digitale Nomaden, Auswanderer und andere Vielreisende entdecken daher immer öfter das Mieten von Privatjets für sich.
Der Co-Gründer und CEO der Buchungsplattform JetApp Philipp Schlüren erklärt im Gespräch mit Perspektive Ausland, warum Flugreisende auf den Privatjet nicht mehr verzichten wollen, wenn sie das Fliegen im Privatflugzeug erst einmal für sich entdeckt haben.
Key-Takeaways:
Business-Jets sparen erheblich Zeit.
Sie genießen viel Flexibilität.
Sicherheit und modernste Ausstattung sind bei Business-Flügen standardmäßig gegeben.
Privatjets stellen eine Option dar, die weit über Luxus hinausgeht.
Privatjets sind ein modernes und sicheres Reisemittel.
Diese Vorteile hat das Reisen im Privatjet
Hartnäckig hält sich mitunter das Gerücht, nur Reiche und Superstars würden einen Privatjet mieten. Dabei sind es gerade Geschäftsleute, die beruflich viel unterwegs sind, die maximal von privaten Charterflügen profitieren. Diese bieten beispielsweise die folgenden Vorteile:
Zeitersparnis:
Statt wie bei einem Linienflug schon Stunden vorher am Flughafen eintreffen, müssen Sie lediglich zehn Minuten vor Abflug da sein, wenn Sie einen Privatjet mieten. Auch die Flugzeit an sich verkürzt sich mitunter erheblich, denn das Boarding geht deutlich schneller und es handelt sich um Direktflüge.Produktivität und qualitativer Zeitgewinn: Die Zeitersparnis beim Fliegen mit dem Privatflugzeug wirkt sich auch qualitativ auf die Arbeitszeit und das Privatleben aus. So haben Sie durch die eingesparten Stunden mehr Zeit, die Sie mit Ihrer Familie verbringen können. Reisen Sie geschäftlich, kommen Sie frisch und entspannt am Zielort an und können sich im Privatjet in Ruhe auf Ihren Geschäftstermin vorbereiten. Insgesamt erhalten Sie also einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität.
Bequemlichkeit: Lange Warteschlangen am Flughafen gehören beim Reisen mit dem Privatjet der Vergangenheit an. Darüber hinaus haben Sie es im Innenraum deutlich komfortabler.
Haustiere dürfen mit: Beim Reisen im Privatjet müssen Haustiere nicht in den Frachtraum, sondern dürfen im Flieger selbst mitreisen. Selbst bei großen Hunden stellt dies kein Problem dar. Damit werden Privatjets schnell zum Reisemittel der ersten Wahl bei Tierliebhabern.
Flexibilität: Wenn Sie einen Privatjet mieten, reisen Sie zu einem von Ihnen selbst festgelegten Zeitraum. Doch nicht nur zeitlich haben Sie damit viel Gestaltungsfreiraum. Sie können auch Ziele anfliegen, die außerhalb der herkömmlichen Flugrouten vieler Linienflugzeuge liegen, da sie kompakter sind.
Privatsphäre: Im Privatflugzeug können Sie sich sicher sein, ungestört zu bleiben. Sie haben selbst Einfluss darauf, wer mit Ihnen mitfliegt und müssen sich den Platz nicht mit Fremden teilen.
Sicher reisen im Privatflugzeug
Flugzeuge gelten als das sicherste Verkehrsmittel. Aktuelle Statistiken der International Air Transport Association (IATA) belegen dies. Diesen zufolge ist das Fliegen im Jahr 2023 sogar noch sicherer geworden. So verbesserte sich die Gesamtunfallrate im europäischen Raum auf gerade einmal 0,48 Unfälle pro 1 Mio. (2022: 0,98 pro 1 Mio.).
Wie Philipp Schlüren erklärt, hat das Reisen im Privatjet gegenüber Linienflügen auch in puncto Sicherheit deutliche Vorteile. So liegt das Alter der über JetApp buchbaren Flugzeuge im Durchschnitt bei gerade einmal fünf Jahren. Im Vergleich hierzu sind die Flotten der Linienfluganbieter deutlich älter. Dort sind die Maschinen in der Regel 20 bis 40 Jahre alt.
Hinzu kommt, dass die Privat- und Businessjets nicht nur modern, sondern auch gut gewartet sind. Auch Familien profitieren in Sachen Sicherheit, denn eigene Kindersitze können Sie in der Regel im Privatflieger mitnehmen.
Einen Privatjet mieten bedeutet also keineswegs, sich einen maßlosen Luxus zu gönnen. Es bringt vielmehr eine effektive Zeitersparnis mit sich, die sich positiv auf das Privat- und Geschäftsleben auswirkt. Schon längst sind es nicht mehr nur Superreiche wie Elon Musk oder Taylor Swift, die auf Linienflüge verzichten. Zur Effektivität von privaten Charterflügen kommt der Sicherheitsaspekt hinzu. Diesen bringen nicht nur moderne Flugzeuge mit sich, sondern auch ein hohes Maß an Privatsphäre.
Kontaktdaten
Homepage: www.jetapp.de
E-Mail: booking@jetapp.de
Telefon: +49 (0) 711 650002
Vietnam: Hub für Hightech Unternehmen & Digitale Nomaden
Entdecken Sie, warum Vietnam ein aufstrebender Hotspot für Hightech-Unternehmen und digitale Nomaden ist. Lesen Sie unser exklusives Interview mit Wolfram Grünkorn und erfahren Sie mehr über die Chancen und Herausforderungen in diesem dynamischen Land.
Zu Gast: Wolfram Grünkorn
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Intro:
Mit seiner faszinierenden Mischung aus pulsierenden Mega-Cities und unberührten Küstenlandschaften, ist Vietnam ein Land, das immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vor allem ausländische Unternehmen und digitale Nomaden haben Vietnams einzigartige Kombination aus kultureller Vielfalt, wirtschaftlicher Dynamik und dem rasant wachsenden High-Tech- und Start-up-Sektor für sich erkannt.
Vietnam punktet zudem mit einer modernen Kunstszene, Steuervorteilen, günstigen Lebenshaltungskosten und wirtschaftlichen Anreizen durch internationale Abkommen, die Teil der China-Plus-One-Strategie sind.
In unserem aktuellen Podcast sprechen wir mit dem Rechtsanwalt Wolfram Grünkorn, der 2009 seine Begeisterung für das südostasiatische Land entdeckte und 2012 eine Anwaltskanzlei in Ho Chinh Mi City übernahm. Heute unterstützt der langjährige Anwalt und Experte vor allem deutschsprachige Unternehmen bei der Unternehmensansiedlung und steuerlichen Fragen.
5 Gründe, die Vietnam zu einem attraktiven Standort machen
1. Vielfältige Kultur und Geschichte
Über 50 Ethnien leben in Vietnam friedlich zusammen, was zu einer enormen kulturellen Bereicherung beiträgt. Auch die Geschichte Vietnams ist äußerst interessant und hat etwas mit Deutschland gemeinsam: Beide Länder haben eine Teilung und eine Wiedervereinigung erlebt. Nord- und Südvietnam wurden nach dem Vietnamkrieg im Jahr 1976 endgültig wiedervereinigt. Basierend auf dem Vertrauensverhältnis, das zwischen der DDR und Vietnam bestand, entwickelten sich starke dimplomatische Beziehungen, die bis heute aktuell sind. Viele Vietnamesen kamen vor 1990 zum studieren nach Deutschland und auch Deutsche sind in Vietnam sehr willkommen. Deutschland ist außerdem Vietnams größter Handelspartner innerhalb der EU.
2. Aufstrebende moderne Kunstszene
Die moderne Kunstszene in Vietnam floriert und spiegelt nicht nur die traditionelle Kultur wider, sondern fördert auch neue kreative Dialoge, die immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es gibt immer mehr Galerien und Veranstaltungen.
3. Wirtschaftliche Perspektiven
Wachsende IT-Branche
Vietnam etabliert sich als Hub für Hightech-Start-Ups und bietet hochqualifizierte IT-Fachkräfte. Immer mehr internationale Unternehmen siedeln ihre IT-Planungsabteilungen in Vietnam an, nicht nur wegen der niedrigen Kosten, sondern auch wegen des Mangels an Fachkräften in Europa. Immer mehr Unternehmen errichten auch Software- und Entwicklungszentren in Vietnam.China-Plus-One-Strategie: Attraktiv für Produktion
Die China-Plus-One-Strategie, die die Produktion außerhalb Chinas fördert, macht Vietnam für internationale Geschäfte besonders attraktiv.Zahlreiche Freihandelsabkommen
Vietnam hat zahlreiche Freihandelsabkommen unterzeichnet, die den Warenaustausch mit anderen Ländern erleichtern (Zollbefreiungen). Vietnam ist auch eines der wenigen Länder, das ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union hat.
4. Einzigartige Kaffeekultur
Vietnam gehört zu den größten Kaffeeproduzenten der Welt. Der vietnamesische Kaffee, der für seinen stark gerösteten und bitteren Geschmack bekannt ist, wird traditionell mit süßer Kondensmilch und Eis konsumiert. Der in Vietnam produzierter Kaffee ist auch ein wichtiger Exportartikel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kaffeekultur in Vietnam eine tiefgreifende Bedeutung hat und Teil einer breiteren wirtschaftlichen und kulturellen Landschaft ist, die sich durch Innovation und Vielfalt auszeichnet.
5. Städte und Natur
Von glitzernden Mega-Cities wie Ho-Chi-Minh-Stadt bis hin zu unberührten Stränden, bietet Vietnam unterschiedliche Lebensräume für alle Bedürfnisse.
Wie attraktiv ist Vietnam für Unternehmen?
Vietnam ist nicht nur für die ansässige Bevölkerung wirtschaftlich äußerst interessant, sondern auch ein attraktiver Standort für ausländische Unternehmer und Investoren.
Business- und Standortvorteile:
Freihandelsabkommen: Vietnam hat zahlreiche Freihandelsabkommen unterzeichnet, die günstige Bedingungen für die Produktion und den zollfreien Export in viele Länder der Welt ermöglichen, darunter Abkommen mit der Europäischen Union, Abkommen innerhalb der ASEAN-Region und weitere Abkommen mit verschiedeneninternationalen Partnern.
China-Plus-One-Strategie: Um die Risiken einer alleinigen Abhängigkeit von chinesischen Produktionsstätten zu minimieren, eröffnen Unternehmen aus aller Welt, zusätzliche Produktionsstätten in Vietnam.
Hightech-Bewegung: Vietnam ist ein neben den Nachbarländern Malaysia und Thailand ein Hub für Hightech-Startups.
Qualifizierte Fachkräfte: In Europa herrscht ein Mangel an qualifizierten Fachkräften, während Vietnam eine gute technische Ausbildung bietet.
Personalkosten: Die im Vergleich zu Europa niedrigeren Personalkosten sind ein wichtiger Faktor für Unternehmen.
IT- und Software-Entwicklungsunternehmen: Einige der weltweit größten Unternehmen haben ihre IT-Planungsabteilungen in Vietnam angesiedelt.
Bildungssystem: Das Bildungssystem in Vietnam ist vor allem in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik erstklassig, allerdings gibt es Herausforderungen in der beruflichen Bildung.
Aufenthaltsgenehmigung, Visa für Vietnam
Um als Ausländer legal in Vietnam leben und arbeiten zu können, braucht man zunächst eine Arbeitserlaubnis. Dabei wird das Investitionsvorhaben geprüft und genehmigt, damit man ein Unternehmen (in der Regel eine GmbH) gründen kann. Anschließend kann man eine Aufenthaltserlaubnis beantragen, die ca. 2 Jahre gültig ist. Der gesamte Prozess dauert zwischen 5 und 6 Monaten und erfordert keine physische Answesenheit. Erst dann kann ein Bankkonto bei einer vietnamesischen Bank eröffnet werden.
Digital Nomaden in Vietnam, obwohl es kein Visum für Digitale Nomaden gibt?
Wer kein Unternehmen gründen, sondern als Freelancer oder Digitaler Nomade in Vietnam arbeiten und leben will, befindet sich in einer rechtlichen Grauzone. Auch wenn es nicht wirklich legal ist, gibt es dennoch viele Ausländer, die in Vietnam leben und online arbeiten, ohne sich um die legalen Bestimmungen zu kümmern. Das wird von der Regierung toleriert, aber wer wirklich wirtschaftlich in Vietnam arbeiten will, braucht eine Genehmigung und muss eine Firma gründen.
Das E-Visum ist einfach zu bekommen und 3 Monate gültig, dann kann man einen “Borderrun” machen und das Visum sofort verlängern lassen. Wer nur 45 Tage in Vietnam bleiben will, kann auch ohne Visum aus Deutschland einreisen.
Steuern in Vietnam
Vietnam bietet eine Reihe von steuerlichen Anreizen für Unternehmen, insbesondere für solche, die im Rahmen der China-Plus-One-Strategie ihre Produktion diversifizieren wollen. Aufgrund zahlreicher Freihandelsabkommen können Unternehmen, die in Vietnam produzieren, mit Zollbefreiungen in fast allen Ländern der Welt rechnen. Diese Aspekte machen das Geschäfts- und Steuerumfeld in Vietnam für ausländische Investoren attraktiv.
Wichtige steuerliche Aspekte für Unternehmen:
Körperschaftssteuer: 20% auf Gewinne und 5% auf Dividenden/Gewinnausschüttungen von Körperschaften, Unternehmen dürfen keine Gehälter von Körperschaften beziehen.
Möglichkeiten für ausländische Unternehmen: Wer nicht zu 100% an einer GmbH beteiligt ist, sondern z.B. nur 99% (oder einen anderen Anteil als 100%) hält, muss die Gewinnausschüttung mit 5% versteuern, wird in Deutschland nicht noch einmal besteuert und kann ein Gehalt beziehen, was steuerlich sehr günstig ist.
Wichtige steuerliche Aspekte für Privatpersonen:
Einkommensteuer: Die progressive Einkommenssteuer in Vietnam variiert je nach Höhe und Art des Einkommens und beträgt max. 35% für alle, die ihren steuerlichen Wohnsitz in Vietnam haben. Privatpersonen, die keinen Steuerwohnsitz in Vietnam haben, zahlen einen Pauschalsatz von 20% auf ihr Einkommen.
Mehr zum Leben in Vietnam und anderen Ländern erfahren Sie auf unserem Podcast Perspektive Ausland und unseren Websites Wohnsitzausland, Auslandsunternehmen, St Matthew, und LinkedIn.
Kontaktdaten
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Reisen & Leben im Wohnmobil: Ideal für Digitale Nomaden
Entdecken Sie das Leben im Wohnmobil mit Nadine Wohlkönig und Vinzenz Eder. Erfahren Sie, ob Vanlife wirklich so viel Freiheit und Komfort bietet, wie es auf Social Media dargestellt wird.
Zu Gast: Nadine Wohlkönig und Vinzenz Eder
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Auf Social Media und Blogs berichten Menschen über ihr Leben im Wohnmobil, dem sogenannten Vanlife. Wir fragen uns, ob dieser Lebensstil im Camper wirklich so viel Freiheit verspricht und so gemütlich ist, wie es auf den Fotos aussieht?
In unserem heutigen Podcast sprechen wir mit Nadine Wohlkönig und Vinzenz Eder von MyVanture, die seit fünf Jahren Wohnmobile zum Wohnen und Reisen vermieten. Die beiden Camper-Profis erzählen von den Freuden und Herausforderungen des mobilen Camper-Lebens und geben Tipps für alle, die eine kürzere oder längere Zeit im Wohnmobil verbringen möchten – sei es nur für ein Wochenende oder ein halbes Jahr.
Von minimalistisch bis zu luxuriös - bei MyVanture findet jeder seinen passenden Camper. Egal, ob Sie einen Kurzurlaub planen oder als Digitaler Nomader für einige Monate mobil aus der Ferne arbeiten möchten: Hier erhalten Sie, wie Sie sich auf bewusstes und unabhängiges Leben im Wohnmobil einstellen können.
Ist das Reisen / Leben im Wohnmobil etwas für mich?
Sie lieben Unabhängigkeit, Abwechslung und Abenteuer? Dann ist das Camper-Leben, ob kurz oder lang, genau das Richtige für Sie!
Die Campingbranche und insbesondere die Vermietung von Wohnmobilen hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Früher war Camping eine preisgünstige Urlaubsform, aber heute ist es für viele ein Lifestyle, bei dem Unabhängigkeit und Flexibilität im Vordergrund stehen. Die unterschiedlichsten Leute entscheiden sich für eine Reise oder sogar für ein Leben im Wohnmobil:
Rentner: Menschen, die Zeit haben und sich längere Reisen leisten können.
Digitale Nomaden: Junge Leute, die mit ihrem Laptop von überall aus arbeiten können.
Aussteiger: Menschen, die einen bewussten Lebensstil abseits des Alltags suchen.
Reisende: Alle, die sich einen abwechslungsreichen Urlaub wünschen.
Budget: Nicht mehr nur für den kleinen Geldbeutel! Mittlerweile gibt es Wohmobile mit toller Ausstattung bis in den Millionenbereich.
Ausstattung: Größere Modellauswahl, angepasst an die unterschiedlichsten Bedürfnisse.
Langzeitmiete: Angebot für Mieten über mehrere Monate bis zu einem halben Jahr. Natürlich kann man ein Wohnmobil auch kaufen.
Was sind die Vorteile vom Leben / Reisen im Wohnmobil?
Der Fokus liegt auf dem Genuss der Freiheit und der Möglichkeit, neue Orte zu entdecken und das Leben entschleunigt zu genießen.
Selbstbestimmung und Mobilität: Die Freiheit, den eigenen Standort zu wählen, ist ein wesentliches Motiv: Unabhängig von Hotels oder Airbnb kann man flexibel reisen, ohne eine feste Route zu haben. Wer sich für ein längeres Leben im Wohnmobil entscheidet, kann jederzeit den Standort wechseln, sei es, um Steuervorteile zu nutzen, günstigere Lebensbedingungen zu finden oder einfach dem Stadtleben zu entfliehen.
Abwechslung: Reisen im Wohnmobil richtet sich an alle, die bewusst einen Hotelurlaub gegen das Abenteuer im Camper eintauschen möchten. Mit strategischen Stopps wird es nie langweilig und man ist ständig im “Flow”.
Bewusstsein: Der Wunsch, dem stressigen Alltag zu entfliehen und bewusster zu leben.
Komfort: Das Interesse am komfortablen Reisen im Camper wächst und das Angebot passt sich an - es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Wohnmobilen, die unglaublich gemütlich und sogar luxuriös sind!
Was muss ich wissen, wenn ich im Wohnmobil unterwegs bin?
Sei es ein Familienurlaub oder eine monatelange Reise mit dem Camper, man muss einiges im Voraus planen: Die Wahl des richtigen Fahrzeugs, die Reiseroute, Zwischenstopps und Campingplätze, usw. Fragen, die man sich stellen sollte, sind…
Wie lange werde ich unterwegs sein? Plane ich einen Wochenendausflug, einen mehrwöchigen Urlaub mit der Familie oder eine monatelange Reise im Camper?
Wie viel Platz und welche Ausstattung brauche ich? Will ich nur einen Schlafplatz oder ein kleines Eigenheim mit großem Wohnbereich und Bad für mich oder eine Familie? Es gibt die unterschiedlichsten Modelle, die individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen angepasst werden können.
Wann plane ich zu verreisen? Je nach Wetter und Jahreszeit braucht man eine Heizung oder eine Klimaanlage. Tipp: Im Winter braucht man Frostschutz und sollte immer heizen, damit die Wasserleitungen nicht einfrieren. Hochsaison ist von Juni bis September, aber es gibt immer mehr Campingplätze in Skigebieten, die auch im Winter geöffnet sind.
Wie viel Strom brauche ich und will ich autark sein? Wer länger unterwegs ist und eine gute Stromversorgung braucht, sollte sich ein mobiles Solarpanel zulegen, das MyVanture auch anbietet. In einem sonnigen Land kann man damit fast 2 Wochen ohne zusätzliche Stromversorgung auskommen.
Welche Art von Internet brauche ich? Werde ich im Camper arbeiten und wie viele Personen kommen mit? Man sollte wissen, dass in einigen europäischen Ländern wie z.B. Montenegro oder Andorra kein EU-Roaming gilt, das Internet extra bezahlen muss und sich vorher darum kümmern sollte. Ob via Hotspots vom Smartphone oder über mobiles WLAN oder Satelliteninternet. Teilweise gibt es Tarife von 60 bis 100 Euro pro Monat.
Welches Fahrzeug darf ich mit meinem Führerschein fahren? Derzeit darf man in Europa mit dem klassischen B-Führerschein 3,5 Tonnen fahren, das Limit soll aber bald auf 4,2 Tonnen werden.
Welche Technik wird in meinem Camper angeboten? Sind die Marken europaweit vertreten, sodass ich keine Probleme habe, wenn etwas kaputt geht? MyVanture bietet nur Marken an, die in ganz Europa leicht austauschbar sind, just in case.
In welches Land oder in welche Länder will ich mit dem Camper reisen? Es ist wichtig, dass Sie sich über die individuellen Bestimmungen der Länder informieren, in die Sie reisen möchten. Denn die Gesetze können nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Region zu Region unterschiedlich sein. In skandinavischen Ländern wie z.B. Schweden sind die Gesetze lockerer und man darf sein Wohnmobil überall abstellen und campen. In Österreich hingegen darf man nicht in der freien Natur campen, es gibt Grauzonen, wo man vielleicht 24 Stunden auf dem Parkplatz stehen darf, aber keinen Stuhl aufstellen darf. Besonders streng ist die Schweiz, wo man ausschließlich auf dem Campingplatz stehen darf. Camping Hotspots in Europa: Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien. MyVanture hat bereits Reisepläne und vorgefertigte Routen.
Welche Versicherungen benötige ich? Je nach Land sind unterschiedliche Versicherungen notwendig. In Albanien z.B. greift die Haftpflichtversicherung nicht und man braucht eine Zusatzversicherung. Deshalb sollte man sich unbedingt vor der Reise über die Rechtslage informieren. Es gibt hilfreiche Apps und in Österreich gibt auch der ÖAMTC Auskunft. MyVanture bietet auch Versicherungspakete an.
Kann man in manchen Ländern im Wohnmobil wohnen? Ich will auswandern und in einem Camper durch die Welt reisen, geht das? Sie können Ihren Wohnsitz bei Freunden oder Verwandten anmelden oder eine virtuelle Adresse oder ein Postfach mieten. In diesem Fall ist die Rechtslage in dem Land zu beachten, in dem das Wohnmobil angemeldet ist, sowie die Dauer der Aufenthalts im jeweiligen Land. Wir empfehlen einen Steuerberater zu konsultieren.
Wichtig: Eine Probefahrt mit dem Wohnmobil wird ans Herz gelegt!
Welches Wohnmobil ist das Richtige für mich?
Wer in einem Camper reist oder lebt, muss nicht auf Komfort verzichten. Vielmehr geht es darum, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und den Wohnraum entsprechend anzupassen. Moderne Camper bieten ein kleines Bad, Unterhaltungsmöglichkeiten und vieles mehr.
MyVanture bietet eine Auswahl von minimalistischen Modellen über familienfreundlichen Campervarianten bis hin zu luxuriösen Wohnmobilen mit umfangreicher Ausstattung.
Minimalistische Modelle: Ideal für Kurztrips und einfache Übernachtungen, z.B. VW California Beach.
Familien-Camper: Bieten mehr Platz und Komfort mit umfangreichem Entertainment-System für längere Aufenthalte, z.B. KUS Van Wave.
Mehr Modelle von MyVanture finden Sie hier.
Unterwegs mit MyVanture
MyVanture hat sich auf die Vermietung von Wohnmobilen in Deutschland, Österreich und Italien spezialisiert, um das Leben im Camper für jeden zugänglich zu machen und auf individuelle Reisepläne, ob kurz oder lang, abzustimmen. Ob nur für ein entspanntes Wochenende zu zweit, einen Abenteuerurlaub mit der Familie, oder eine längere Auszeit im Camper - MyVanture hat ein flexibles Angebot für Rentner, Digitale Nomaden, Abenteurer und Familien.
Kontaktdaten
Homepage: www.myvanture.com
E-Mail: https://www.myvanture.com/kontakt/
Telefon: +43 5 0173700
Serbien: Geheimtipp für Auswanderer auf dem Balken
Entdecken Sie Serbien als Geheimtipp für Auswanderer. Đorđe Jeftić zeigt die Schönheit der Donau, reizvolle Berge und die reiche Kultur und Geschichte dieses zentralbalkanischen Staates.
Zu Gast: Đorđe Jeftić
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Die Schönheit der Donau, reizvolle Berge, eine interessante Kultur und Geschichte: Dies sind nur einige Vorteile, die Serbien Auswanderern bietet. Auch wenn das Land zum Auswandern recht unbekannt ist, sprechen noch einige weitere Aspekte für einen Wohnsitz in dem zentralbalkanischen Staat.
Unter anderem bietet Serbien steuerliche Vorteile, wie uns der serbische Rechtsanwalt Đorđe Jeftić erklärt. Er lebt und arbeitet in der Stadt Novi Sad, die zur ersten “Europäischen Kulturhauptstadt” außerhalb der EU wurde. Hier berät er unter anderem deutsche Auswanderer, die rechtlichen Beistand bei Angelegenheiten wie Firmengründung oder Immobilienkauf wünschen.
Key Takeaways
Serbien ist kulturell reich und geschäftlich reizvoll.
Das Land bietet günstige Lebenshaltungskosten.
Serbien bietet die Nähe zur EU, ohne Mitglied der Europäischen Union zu sein.
Günstige Steuern und vorteilhafte Bedingungen für die Firmengründung machen Serbien zu einem attraktiven Land für Unternehmer.
Eine gute Küche und ein freiheitlicher Lebensstil sind Aspekte, die das Leben in Serbien prägen.
Das Steuersystem in Serbien
Serbien hat ein progressives Einkommensteuersystem mit einem Freibetrag von 32.000 Euro pro Jahr. Ab diesem Jahreseinkommen beträgt der Einkommensteuersatz 10 % und steigt progressiv auf maximal 20 % an. Zudem liegen Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, Österreich und der Schweiz vor, die eine doppelte Steuerlast vermeiden.
Die Unternehmenssteuer beträgt in Serbien aktuell 15 %. Allerdings gibt es für bestimmte Branchen Steuererleichterungen, die zu einer Senkung der Körperschaftsteuer auf bis zu 3 % führen können.
Die Kapitalertragsteuer ist auf 15 % festgelegt. Sie wird nicht nur auf Gewinne aus Aktien und dem Verkauf anderweitiger Anlagegüter erhoben, sondern gilt auch für das Krypto-Trading.
Visa, Aufenthalt und Arbeitserlaubnis in Serbien
Wenn Sie Interesse an einem Umzug nach Serbien haben, sei es aus privaten Gründen oder um Ihre geschäftlichen Tätigkeiten zu erweitern, benötigen Sie eine Aufenthaltsgenehmigung.
Grundsätzlich dürfen Sie sich als österreichischer, Schweizer oder deutscher Staatsbürger ohne Visum bis zu 90 Tage lang in Serbien aufhalten. Möchten Sie das Land also erst einmal näher kennenlernen, bevor Sie sich entscheiden, Ihren Wohnsitz dorthin zu verlegen, dürfen Sie bis zu drei Monate lang bleiben. Danach ist die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung erforderlich. Zu dieser führen vorrangig diese Wege:
Arbeitserlaubnis: Gehen Sie ein Arbeitsverhältnis mit einem Unternehmen in Serbien ein, erhalten Sie eine Arbeitserlaubnis und mit dieser verbunden eine Aufenthaltsgenehmigung.
Unternehmensgründung: Sind Sie selbständig tätig oder gründen Sie ein Unternehmen in Serbien, können Sie sich ebenfalls um die Erteilung der Aufenthaltserlaubnis bewerben. Dabei ist die Firmengründung in Serbien schnell und einfach möglich. Eine GmbH beispielsweise können Sie innerhalb von nur fünf Tagen gründen. Das Mindeststammkapital beträgt dabei 1 Euro.
Immobilieninvestition: Eine weitere Möglichkeit zum Erwerb der Aufenthaltserlaubnis bietet die Immobilieninvestition. Kaufen Sie ein Haus oder eine Wohnung in Serbien, können Sie also auch die Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
Ausgenommen von der Immobilieninvestition ist der Kauf von Ackerland, der für Ausländer nicht gestattet ist. Dies gilt allerdings nur für Privatpersonen. Ein in Serbien gegründetes Unternehmen ist zum Kauf von Ackerland berechtigt, was insbesondere auch im Sinne des Vermögensschutzes interessant ist.Familienzusammenführung: Unternehmer oder Angestellte, die eine Aufenthaltsgenehmigung für Serbien erhalten haben, können für ihre Familie im Sinne der Familienzusammenführung eine Aufenthaltserlaubnis beantragen.
Diese Vorteile bietet Serbien Unternehmern, Investoren und Privatleuten
Serbien ist ein Land, das Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und mit verschiedenen Plänen Vorzüge bietet. Unternehmer können beispielsweise von der Nähe zur EU profitieren, denn Serbien ist, ebenso wie Montenegro, von Deutschland, Österreich und der Schweiz sogar mit dem Auto erreichbar. Serbien ist allerdings nicht Mitgliedstaat der EU, weshalb Sie deren recht strengen Regulierungen dort nicht unterliegen.
Interessante Chancen für Freiberufler
Besondere Vorteile bietet das Land zudem Freiberuflern. Bei einem Jahresverdienst von bis zu 50.000 Euro zahlen diese lediglich rund 250 Euro Steuern und Sozialabgaben. Vond er Buchhaltungspflicht sind sie befreit.
Angenehmer Lebensstil
Privatpersonen genießen in Serbien ebenso einen freiheitlichen Lebensstil und können sich in ihrer Freizeit vielfältig betätigen. Sei es das Skifahren oder Wandern in den Bergen, ein ausgedehnter Spaziergang in den Donauauen oder das Erkunden kultureller Reichtümer, wie sie die Stadt Novi Sad bietet - Serbien hat viel zu bieten. Zieht es Sie ans Meer? Dann sind Sie von Serbien aus aber auch innerhalb von recht kurzer Zeit in Montenegro und können hier die Freizeit am Strand genießen.
Spannende Investitionsmöglichkeiten
Interessant ist für Investoren darüber hinaus der Immobiliensektor in Serbien. Es handelt sich dabei um einen dynamischen Markt, der im Wachstum begriffen ist und aktuell noch ein großes und attraktives Angebot bereithält. Damit ist Serbien auch dann interessant, wenn Sie Ihr Vermögen durch Investitionen diversifizieren möchten oder im Rahmen des Vermögensschutzes in Immobilien außerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz investieren möchten.
Auswandern bietet das Land, das Wein und Berge, Kultur und Natur, ein Gefühl von Freiheit und günstige Voraussetzungen für die Unternehmensgründung miteinander verbindet, also interessante Chancen.
Interessieren Sie sich nicht nur für das Auswandern in ein Land außerhalb der EU, sondern möchten Sie sich gern persönlich darüber informieren, wie Ihr Vermögensschutz aussehen kann? Dann werfen Sie auch einen Blick auf unsere Events und ergreifen Sie die Möglichkeit, sich bei einer Veranstaltung genauer zu informieren.
Kontaktdaten und Links:
Đorđe Jeftić
Webseite: www.jeftic.rs/de/
E-Mail-Adresse: office@jeftic.rs
Warum Vermögende in Kunst investieren sollten: Experten-Tipps
Erfahren Sie, wie Kunstinvestitionen helfen können, Ihr Vermögen vor Steuern, Inflation und niedrigen Zinsen zu schützen. Experten-Tipps von Nikolaus Leskovar zur Sicherung Ihres privaten Vermögens in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
Zu Gast: Nikolaus Leskovar
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Der Schutz und die Sicherung des privaten Vermögens werden in der heutigen Zeit immer wichtiger: Steuern, Inflation und niedrige Zinsen stellen Risiken dar, die ohne aktive Gegenmaßnahmen zu einer Schrumpfung des Vermögens führen können. Hinzu kommen neue Gesetzesänderungen in der EU und speziell in Deutschland, die zusätzliche Lasten für Vermögensinhaber bedeuten könnten, etwa durch mögliche Vermögenssteuern, einen Lastenausgleich oder andere Abgaben.
Wir möchten Ihnen heute eine Vermögensdiversifikations- und Anlagestrategie vorstellen, die so vielversprechend ist, wie kaum keine andere: Kunstinvestments. Wir freuen uns, in unserem aktuellen Podcast den leidenschaftlichen Kunstsammler, -händler und -experten Nikolaus Leskovar aus Wien als Gast begrüßen zu dürfen, der mit seinem Unternehmen Leskovar Fine Art seit Jahrzehnten mit den größten Künstlern und Kunstwerken der Welt arbeitet und bereits Werke von Pablo Picasso, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und vielen andern erfolgreich vermittelt hat. Seine Begeisterung für die Kunst ist, zu seiner eigenen Überraschung, auch eine einmalige Investmentmöglichkeit geworden und Leskovar nutzt seine Expertise, um Interessenten nicht nur in Sachen Kunst, sondern auch hinsichtlich einer ausgewogenen Anlagestrategie zu beraten und zu unterstützen, die nicht nur eine monetäre Rendite verspricht, sondern auch eine persönliche Bereicherung darstellen kann.
Für diejenigen, die mehr über Vermögensschutz erfahren möchten, bieten wir auf unserer Website perspektiveausland.com Informationsveranstaltungen an. Dort können Sie auch Experten persönlich treffen und sich austauschen. Nikolaus Leskovar wird im April dieses Jahres bei unserem Event in London mit dabei sein!
Key Takeaways
Vermögensschutz ist angesichts neuer Steuergesetze und wirtschaftlicher Unsicherheiten wichtiger denn je.
Kunst ist eine der besten Investitionsmöglichkeiten, da die Diversifikation durch Investitionen in Kunst eine innovative Strategie zur Vermögenssicherung bietet.
Interessieren Sie sich dafür in Kunst zu investieren? Nikolaus Leskovar teilt sein Expertenwissen und arbeitet gerne mit Ihnen zusammen!
Was macht Kunst zu einem so sicheren Investment?
Kunst verliert nie an Bedeutung
Kunst ist der älteste von Menschen geschaffene Sachwert und verliert laut dem Experten Nikolaus Leskovar nie an Bedeutung. Für den Spezialisten für Pop Art, Modern Art, und Contemporary Art (Andy Warhol ist sein Lieblingskünstler) stellt auch Künstliche Intelligenz (KI) keine Bedrohung dar. Denn Leskovar arbeitet ausschließlich mit den bedeutendsten Kunstwerken und Künstlern der Welt, die eine Wertsteigerung garantieren: Keith Haring, Marc Chagall, Pablo Picasso, Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, Roy Lichtenstein, Marc Quinn – die Liste ist lang und KI kann den Stellenwert dieser großen Meister niemals ersetzen. Dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung und seiner weltweiten Kontakte, garantiert Leskovar, dass es sich ausschließlich um authentische Kunstwerke handelt.Garantierte Werststeigerung mit Vervielfachungsmöglichkeit
Ursprünglich hatte Leskovar gar nicht vor, seine Kunstsammlung als alternative Form der Vermögenssicherung zu nutzen. Doch durch die hohe Nachfrage von Kunstliebhabern ergab sich automatisch eine garantierte Wertsteigerung, die überraschenderweise oft sogar mit einer Vervielfachung des Wertes einherging, wie sie bei keiner anderen Anlagen zu beobachten ist.Mobile Vermögensanlage
Kunst ist eine mobile Vermögensanlage, die auch für Menschen im Ausland oder Auswanderer durchaus interessant ist.
Neben seiner Begeisterung und seinem Fachwissen bietet Leskovar Investoren nun auch die Möglichkeit, gemeinsam mit ihm in die Welt der Kunst einzutauchen und so eine alternative Form der Vermögenssicherung zu erkunden.
Wie kann ich mit Nikolaus Leskovar zusammenarbeiten?
Nikolaus Leskovar hat durch seine jahrzehntelange Erfahrung im internationalen Kunsthandel ein exklusives Netzwerk von hochprofessionellen Partnern aufgebaut und bereits mehrere tausend Kunstwerke erfolgreich vermittelt und dabei mehrere Millionen umgesetzt. Da er aber nur mit weltweit bekannten Künstlern zusammenarbeitet, sollten Sie mit einem Mindestinvestment von 150.000 Euro rechnen, damit es überhaupt Sinn macht in Kunstinvestments einzusteigen.
Wenn Sie daran interessiert sind, mit Nikolaus Leskovar zusammenzuarbeiten, läuft das in etwa so ab:
Zunächst können Sie telefonisch oder per E-Mail in Kontakt treten und man trifft sich entweder in seiner Heimat oder im schönen Wien zum Essen. Dabei werden Sie beraten und es wird ein Plan besprochen.
Im nächsten Schritt präsentiert Ihnen Nikolaus Leskovar je nach Budget entsprechend Kunstwerke (Einzelstücke), die er entweder bereits im Lager hat oder schlägt Ihnen die Beteiligung an großen Werken vor, die gerade verfügbar sind. Auf seiner Website sind zwar einige, aber nicht alle Kunstwerke zu finden: Denn Nikolaus Leskovar betreut auch viele institutionelle Investoren und darf deren Kunstwerke aufgrund der Verschwiegenheitspflicht nicht aus seinem kontrollierbaren Bereich herausgeben, d.h. nicht offiziell bewerben. Deshalb findet man manche Werke, mit denen er handelt, auch nicht im Internet, sondern nur offmarket, kann sie sich aber im persönlichen Gespräch zeigen lassen.
Ein persönliches Gespräch mit Leskovar ist daher unerlässlich. Der Kunstexperte empfiehlt außerdem, nur mit einem guten Gefühl in Kunst zu investieren. Seine Tipps dazu finden Sie weiter unten.
Leskovar bietet nur Kunstwerke an, die “worldwide recognition” haben, d.h. die weltweit anerkannt sind und eine stetige Wertsteigerung garantieren. Kein Kunstwerk, mit dem Nikolaus Leskovar je gehandelt hat, hat an Wert verloren, die Wertsteigerung ist also garantiert, die Wertvermehrung eine positive Überraschung.
Haben Sie sich für ein Kunstwerk entschieden, in das Sie investieren möchten, begleitet Sie Nikolaus Leskovar nicht nur beim Kauf, sondern begleitet Sie von Anfang an bis zum Ende (Wiederverkauf) und steht Ihnen mit fachkundigem Rat zur Seite.
Wichtig zu wissen ist, dass die Haltedauer eines Kunstwerkes mindestens 2 Jahre beträgt.
Während dieser Zeit können Sie das Kunstwerk entweder bei sich zu Hause oder in einem Kunstlager aufbewahren.
Die Wertsteigerung der Kunstwerke findet auch weiterhin im Kunstlager oder bei Ihnen zu Hause statt, da die Kunstwerke bereits von Bedeutung sind und oft eine weltweite Nachfrage besteht. Um die Wertsteigerung weiter zu erhöhen, bietet Nikolaus Leskovar auch Ausstellungen auf internationalen Kunstmessen in Seoul, Basel, oder Miami an, wo sich Kunstsammler und Kunstliebhaber aus der ganzen Welt treffen. Aber wie gesagt, manchmal ist das Kunstwerk erst nach 2 Jahren überhaupt zum Verkauf verfügbar und Interessenten müssen sich für den Kauf registrieren lassen, was die Nachfrage zusätzlich erhöht.
Sollten Sie während der Zeit, in der Sie das Kunstwerk besitzen, ins Ausland verreisen, steht Ihnen Nikolaus Leskovar auch bei diesem Prozess zur Seite.
Auch beim Wiederverkauf steht Ihnen Nikolaus Leskovar ebenso zur Seite.
Welche Kunden investieren in Kunst?
Wir haben uns gefragt, welche Kunden Nikolaus Leskovar bei ihrem Kunstinvestment begleitet. Sind es Kunstliebhaber oder auch um Menschen, die sich noch nie mit Kunst beschäftigt haben?
Nikolaus Leskovar bestätigt, dass die meisten seiner Kunden Kunstliebhaber sind, was aber nicht bedeutet, dass er nicht auch Kunden betreut, die in erster Linie an einem mobilen Vermögen interessiert sind.
Aber da sein Herz für die Kunst schlägt, empfiehlt er, in Kunst zu investieren, um sich an ihr zu erfreuen und sie nicht nur als Vermögenswert zu betrachten. Seine Kunden sind, wie bereits erwähnt, Kunstliebhaber, die ihn kennenlernen und mit denen sich oft auch Freundschaften entwickeln. Mittlerweile betreut er Familien aus drei Generationen.
Tipps für Anleger, die in Kunst investieren wollen
Nikolaus Leskovar gibt folgende Tipps:
Kaufen Sie Kunst, die Sie anspricht, die Ihnen gefällt und die Sie vielleicht auch zu Hause aufhängen möchten – denn Kunst sollte seiner Meinung nach nicht nur eine Investition, sondern auch eine emotionale Rendite sein.
Ganz wichtig ist es auch, nur mit einem Kunstexperten zusammenzuarbeiten, der über jahrelange Erfahrung und Erfolge nachweisen kann, dass er bereits hohe Gewinne erzielt hat und der Sie (ganz wichtig) langfristig bis zum und beim Wiederverkauf begleiten kann.
Denken Sie daran, sich vor jeder Investition genau zu informieren und sich mit Experten auf dem Gebiet auszutauschen. Wenn Sie sich für Kunst als Investition interessieren und auf der Suche nach weiteren Informationen und Veranstaltungen sind, lohnt sich ein Blick auf relevante Online-Plattformen und Events in diesem Bereich (siehe unsere Event-Seite).
Kontaktdaten und Links:
Nikolaus Leskovar
Website: leskovarfineart.at
Kontakt: https://leskovarfineart.at/kontakt/
Auswandern nach Andorra - Steuerparadies mit hoher Lebensqualität
Entdecken Sie Andorra als Steuerparadies mit hoher Lebensqualität. Erfahren Sie von Patrick Mueller, warum das Fürstentum in den Pyrenäen mit niedrigen Steuern und attraktiven Regelungen ein idealer Standort für Unternehmer und Auswanderer ist.
Zu Gast: Patrick Mueller
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
In der Welt der kleinen Staaten nimmt Andorra eine besondere Position ein. Gelegen in den Pyrenäen, mag es zwar geografisch begrenzt sein, verfügt aber über große steuerliche Vorteile für Unternehmer, Freiberufler und jene, die ihren Wohnsitz verlagern wollen. Eine niedrige Mehrwertsteuer von bis zu maximal 4,5% und andere attraktive steuerliche Regelungen machen das Fürstentum zu einem interessanten Standort für Unternehmer und zu einem begehrten Ziel für Auswanderer.
Die Beliebtheit von Andorra ist in den vergangenen zwei bis drei Jahren deutlich gestiegen, wie der Rechtsanwalt Patrick Mueller, der bereits seit über zwölf Jahren in Andorra wohnt und Mandanten bei der Wohnsitzverlagerung in das Land unterstützt, erklärt. Dabei spielen nicht nur steuerliche Anreize eine Rolle. Je nach Lebenssituation und persönlichen Prioritäten spielen für viele Auswanderer auch die hohe Sicherheit, die ausgezeichneten Lebensbedingungen und die Entscheidung Andorras, nicht EU-Land zu werden, eine große Rolle.
Key Takeaways
Andorra bietet steuerliche Anreize mit niedriger Mehrwertsteuer.
Neuerungen verstärkten die Attraktivität für Wohnsitzverlagerungen.
Ein anstehendes Referendum entscheidet über einen Assoziierungsvertrag mit der EU, Andorra wird jedoch kein EU-Mitglied.
Andorra - der größte der sechs Zwergstaaten in Europa
Auf der Landkarte wirkt Andorra winzig, doch es ist der größte der sechs europäischen Zwergstaaten. Eingebettet in den Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien gelegen, bietet Andorra die Nähe zu vielen weiteren europäischen Ländern, ohne selbst EU-Mitglied zu sein. Gleichwohl ist der Euro gesetzliche Währung, was den Zahlungsverkehr vereinfacht.
Künftig soll in Andorra darüber hinaus über einen Assoziierungsvertrag mit der EU entschieden werden. Während die Verhandlungen mit der EU diesbezüglich bereits seit zwei Jahren laufen, ist ein entsprechendes Referendum für Anfang 2025 geplant. Die Zustimmung der Bevölkerung zum Assoziierungsvertrag gilt allerdings als gering und derzeit scheint eine Ablehnung im Rahmen des Referendums als wahrscheinlich.
Der Assoziierungsvertrag sieht keineswegs den Beitritt Andorras zur EU vor, sondern vielmehr die Akzeptanz bestimmter Regeln der EU mit klaren Grenzen seitens Andorras. Zu den Abdeckungen zählen unter anderem:
EZB-Anbindung: Das Bankensystem erhält Zugang zur EZB.
Zollunion: Der Ausbau der Zollunion wird fortgesetzt.
Roaming: Binnen zwei Jahren sollen Roaming-Gebühren abgeschafft werden
Immigration und Einwanderung: Andorra behält das Recht auf Anwendung bestimmter Quoten.
Niederlassungsfreiheit: Hier gibt es weiterhin gewisse Beschränkungen.
Mit Abschluss des Assoziierungsvertrages würde Andorra also kein EU-Mitglied werden und die Einzigartigkeit des Landes bleibt auch im Fall einer positiven Entscheidung beim geplanten Referendum gewahrt.
Steuerliche Vorzüge als Wohnsitz oder Unternehmenssitz
Ein Pluspunkt in Andorra ist für Auswanderer nach wie vor das attraktive Steuersystem. Dahingehend haben sich die Rahmenbedingungen innerhalb der vergangenen zwei Jahre nur wenig geändert, wie Steuerfachanwalt Patrick Müller betont.
Geringe Mehrwertsteuer und günstige Unternehmens- und Einkommenssteuern
Allein schon die Mehrwertsteuersätze in dem Land sind beeindruckend niedrig. Hier finden Sie einen regulären Mehrwertsteuersatz von 4,5%. Darüber hinaus gilt auf bestimmte Produkte und Dienstleistungen, beispielsweise im Gesundheitssektor, ein gesenkter Steuersatz von nur 1%.
Die Unternehmensbesteuerung liegt bei einer Höhe von maximal 10 %. Dies ist auch das Maximum für die Einkommensbesteuerung. Für diese gelten darüber hinaus die folgenden Grenzen:
Einkommen in Höhe von bis zu 24.000 Euro pro Jahr gelten als Freibetrag und werden nicht besteuert.
Für 24.000 Euro bis 40.000 Euro jährlich fallen Steuern in Höhe von 5 % an.
Einkommen ab 40.000 Euro wird mit 10 % besteuert.
Darüber hinaus sind Doppelbesteuerungsabkommen mit zahlreichen Ländern vorhanden und ihre Anzahl wächst stetig. Aktuell verfügt Andorra über 16 Doppelbesteuerungsabkommen, wobei Deutschland sich noch nicht darunter befindet.
Im Bereich der Immobilienveräußerung wurden Anpassungen vorgenommen. Beim Verkauf von Immobilien greift jetzt ein Koeffizient, der es Ihnen ermöglicht, Gewinne noch interessanter zu gestalten. Dies stellt eine positive Entwicklung dar, die Ihre Entscheidung für den Immobilienmarkt in Andorra beeinflussen könnte.
Wohnsitzverlagerung nach Andorra
In den vergangenen Jahren hat es einen deutlichen Anstieg an neuen Residenten in Andorra gegeben, bedingt durch die Pandemie und die wachsende Bekanntheit des Landes als Wohnsitz.
Wer sich hier niederlassen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich einer Aufenthaltsgenehmigung.
Unternehmensgründung in Andorra
Ein Weg zur sogenannten “aktiven Residenz” führt über eine Firmengründung in Andorra. Hierbei gab es in der jüngeren Vergangenheit eine Änderung. Früher war in diesem Fall eine Kaution in Höhe von 15.000 Euro fällig. Dieser Betrag wurde auf nunmehr 50.000 Euro angehoben.
Weitere Voraussetzung für den Erhalt der Aufenthaltsgenehmigung im Fall einer Unternehmensgründung ist, dass der Resident mindestens 35 % am betreffenden Unternehmen hält. Darüber hinaus werden Beiträge zur Sozialversicherung in Höhe von derzeit 502 Euro fällig. Abgedeckt ist damit unter anderem die Krankenversicherung.
Unerlässlich für die Residenz ist der physische Aufenthalt in Andorra an über 183 Tagen im Jahr. Dieser wird von der Einwanderungsbehörde streng geprüft. Daher eignet sich Andorra nur für Auswanderer, die tatsächlich ihren Lebensmittelpunkt dorthin verlagern möchten.
Investition in Andorra
Eine weitere Möglichkeit, die Residenz in Andorra zu erhalten, bietet eine Investition. Auch diesbezüglich gab es in der jüngsten Vergangenheit Änderungen. So beträgt die Mindestsumme, die hierfür erforderlich ist, nunmehr 600.000 Euro (vormals 400.000 Euro).
Sie haben dabei die Wahl, ob Sie in Ihr eigenes Portfolio investieren oder sich für lokale Anlagen entscheiden.
Hohe Sicherheit und Lebensqualität
Nicht nur für Unternehmer und Investoren ist Andorra ein Land, das Vorzüge bietet. Besonders gut ist es auch für Familien geeignet. Zu den Vorteilen, die Auswanderer hier vorfinden, gehören:
eine hohe Sicherheit,
ein ausgezeichnetes Bildungssystem mit andorranische, internationalen, spanische, englischen und britischen Schulen,
eine gute Gesundheitsversorgung mit Anbindung an das Krankenversorgungssystem in Frankreich und Spanien,
vielfältige Sport- und Freizeitangebote.
Dies sind nur einige der Aspekte, die Auswanderer nach Andorra locken und das Land für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen attraktiv machen.
Bunker und Schutzräume: Zunehmendes Interesse in Deutschland
Erfahren Sie, warum Bunker und Schutzräume in Deutschland immer beliebter werden. Im exklusiven Interview spricht Experte Mario Piejde über die steigende Nachfrage und aktuelle Trends.
Zu Gast: Mario Piejde
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
In den letzten Jahren hat das Interesse an Bunkern und Schutzräumen in Deutschland sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich stark zugenommen.
Nach der Besetzung der Krim im Jahr 2014 und vor allem seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs steigt die Nachfrage nach Bunkern und Schutzräumen in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern stetig an. Dabei geht es nicht nur um Schutzbauten für Millionäre oder wohlhabende Menschen, sondern auch um einfache Bürger und Familien, die ihre eigenen Schutzräume in ihre Wohnungen und Häusern integrieren wollen.
Dennoch stehen viele Menschen dem Bau von Bunkern und Schutzräumen skeptisch gegenüber. Geht es hier um Panikmache vor einem dritten Weltkrieg oder wozu braucht man einen Bunker oder Schutzraum? Und wie sieht so ein Schutzraum / Bunker überhaupt aus? Was kostet so ein Schutzraum / Bunker und wo baut man den überhaupt hin?
In unserem aktuellen Podcast diskutieren wir, was hinter dem zunehmenden Interesse am Bunker- und Schutzraumbau steckt und versuchen alle Fragen rund um das Thema mit einem Experten auf diesem Gebiet zu beantworten: Mario Piejde von BSSD – Bunker-Schutzraum-Systeme-Deutschland.
Key Takeaways
Das Interesse an Bunkern und Schutzräumen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Die Gründe, warum sich immer mehr Menschen für den Bau eines Bunkers oder Schutzraumes entscheiden, sind vielfältig.
Die Einstellungen und Ansichten zum Bunkerbau unterscheiden sich zwischen Deutschland und anderen Ländern wie der Schweiz.
Schutzbauten sind nicht nur für Millionäre, sondern auch für den durchschnittlichen Häuslebauer.
Mit einer Vielzahl von Optionen am Markt gibt es heute Lösungen für jedes Budget und jeden Bedarf.
Wachsendes Bewusstsein in der deutschen Bevölkerung
Im Vergleich zur Schweiz und vielen anderen Ländern, wo Schutzräume und Bunker zum Alltag gehören und in vielen Kellern solche Schutzräume zu finden sind, die jährlich getestet und gewartet werden, ist das Bewusstsein in Deutschland weniger ausgeprägt.
Seit der Besetzung der Krim im Jahr 2014 und insbesondere seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Schutzräumen auch in Deutschland stark gestiegen. Diese Entwicklung ist nicht verwunderlich, da viele Menschen in Europa besorgt sind, sich nach mehr Sicherheit sehnen und nach Möglichkeiten suchen, um sich und ihre Familien zu schützen.
Laut dem Bunker- und Schutzraumexperten Mario Piejde gab es in den ersten Wochen nach Ausbruch des Ukraine-Russland Kriegs, einen enormen Ansturm auf Firmen, die Bunker und Schutzräume anbieten.
Bunkerbau als Antwort auf Krisen - Was sind die Gründe?
Das steigende Interesse an privaten Schutzräumen zeigt, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen und sich auf mögliche Krisen vorbereiten wollen - eine Entwicklung, die sowohl bei kleinen als auch bei großen Immobilienbesitzern zu beobachten ist. Tatsächlich sind viele der Meinung, dass es an der Zeit ist, sich um einen Schutzraum zu kümmern, anstatt einen Pool zu bauen oder ähnliche Ausgaben zu tätigen.
Gründe für diesen Bewusstseinswandel in der europäischen Bevölkerung sind
Krieg: Der Russland-Ukraine-Krieg aber auch der Krieg zwischen Israel und Palästina beunruhigen die Bevölkerung. Auch im Internet finden sich immer wieder Prognosen über einen bevorstehenden 3. Weltkrieg.
Energiekrise / Blackout: Durch die Digitalisierung und den enormen Anstieg des Stromverbrauchs besteht mehrmals täglich die Gefahr eines Blackouts. Manche bereiten sich lieber darauf vor und haben einen Schutzraum mit Notstrom, wo man Nahrungsmittel und Wasser bunkert und sich vor Plünderern schützen kann. Mehr zum Thema Blackout finden Sie hier.
Nuklearkatastrophe: Auch wenn Politiker und manche Experten sagen, dass Atomkraftwerke sicher sind, hat es schon Explosionen gegeben und wenn ein Atomkraftwek explodiert, kann man sich in einen atomsicheren Schutzraum begeben.
Steigende Kriminalität: Inflation, Energiekrise, Migration etc. werden von der europäischen Bevölkerung als große Probleme wahrgenommen, was sich auch in einer steigenden Kriminalität in Deutschland widerspiegelt.
Wer interessiert sich für Schutzräume und Bunker?
Die meisten Menschen denken vielleicht, dass sich nur Millionäre oder wohlhabende Bürger einen Schutzraum oder Bunker leisten können. Doch die Realität sieht jedoch anders aus: Mittlerweile interessieren sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten für solche Vorsorgemaßnahmen. Mario Piejde bestätigt, dass die Mehrheit der Kunden ganz normale Durchschnittsbürger sind, die verschiedene Berufe ausüben und ein Eigenheim besitzen.
Die Hauptkunden kommen aus ländlichen Gegenden und haben ein Einfamilienhaus, das sie mit einem Schutzraum oder Bunker ausstatten wollen, während die Kunden mit Eigentumswohnungen in der Stadt eher nach Panikräumen und speziellen Türen zum Schutz vor Einbrüchen suchen.
Interessant: Mario Piejde betont, dass sich anfangs vor allem Männer in Sicherheitsberufen für Bunker und Schutzräumen interessierten, jetzt aber auch immer mehr Frauen nach Bunkern und Schutzräumen fragen. Das Sicherheitsbewusstsein in der Familie hat sich also stark verändert.
Was kostet ein Bunker oder Schutzraum?
Die Kosten für einen Bunker oder Schutzraum hängen von der Größe und der Ausstattung ab und können bei einem höheren Budget auch höher ausfallen.
Der klassische Durchschnittskunde entscheidet sich für die Integration eines Schutzraumes während der Planungs- und Bauphase eines Neubaus oder einer Kellersanierung, was oft kostengünstiger ist als ein nachträglicher Einbau. Preise ab 30.000 bis 40.000 € sind hier üblich, wobei es natürlich auch günstigere Varianten gibt.
Mittlerweile entscheiden sich bei Neubauten ca. 5-10% der zukünftigen Hausbesitzer dafür, bereits beim Bau des Kellers einen Schutzraum zu integrieren.
Ausstattung: Wie kann man sich einen Bunker oder Schutzraum vorstellen?
Klassisch stellt man sich einen Bunker mit Betonwänden, Trockentoilette, Notbetten, und Wasservorräten vor. Es gibt jedoch Schutzräume und Bunker mit den unterschiedlichsten Konzepten. Die Größe und Ausstattung des Bunkers hängt natürlich von den finanziellen Möglichkeiten des Kunden ab.
Es gibt einfache Räume von 20m2 bis 60m2 mit Toilette und Vorratsraum bis hin zu großen Bunkern mit mehreren Räumen wie Schlafzimmer, Wohnzimmer und Bad. Moderne private Bunker können z.B. auch eine kleine Bibliothek und sogar ein Aquarium beherbergen. Für diejenigen, die ihre Vierbeiner mit in den Schutzraum nehmen möchten, gibt es auch Hundetoiletten. Es wird auch empfohlen nicht nur für Nahrungsmittel, Schutzwesten usw. zu sorgen, sondern auch für Unterhaltungsmöglichkeiten wie Brettspiele. Es gibt noch viele andere Aspekte wie Farbpsychologie, virtuelle Fenster, Tageslichtlampen, Überwachungsdrohnen usw., die berücksichtigt werden können. Man muss sich das wie eine Eigentumswohnung unter der Erde vorstellen.
Es gibt aber auch Bunker und Schutzräume, die nicht under der Erde sind, sondern aus Panzerstahl im Garten stehen. Solche Stahlbauten können sogar Raketenangriffen standhalten und gelten dann schon als militärischer Schutz.
Bei Interesse bietet BSSD Defence einen Fragenkatalog für Kunden an, um einige Dinge im Vorfeld zu klären.
Ein Beratungsgespräch mit Mario Piejde und seinem Team findet in der Regel zunächst per Telefon oder Zoom statt.
Kontaktdaten
Mario Piejde
BSSD Defence
Telefon: 030.206.493.96
Email: info@bunker-bssd.de
Website: www.bunker-bssd.de / www.bssdfence.de
Malta - Sonne, Strand und günstige Steuern
Erfahren Sie, warum Malta ein attraktives Steuerziel in der EU ist. Sabrina Sauerborn erklärt die steuerlichen Anreize der Insel, die sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen profitieren lassen. Entdecken Sie die kulturellen Highlights und die günstigen Steuern in Malta.
Zu Gast: Sabrina Sauerborn
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Malta präsentiert sich als ein bemerkenswert attraktives Steuerziel innerhalb der Europäischen Union - eine Tatsache, die in beruflichen Beratungen und auf Veranstaltungen immer wieder zur Sprache kommt. Als einer der kleinsten EU-Staaten und ehemalige britische Kolonie bietet die Insel mit ihrer halben Million Einwohner nicht nur kulturell interessante Nuancen. Malta ist auch bekannt für die steuerlichen Anreize, die das Land sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen bietet.
Die Insel erscheint auf den ersten Blick vielleicht zu klein oder übersättigt, die Gepflogenheiten zu traditionell. Eine genauere Betrachtung offenbart jedoch zahlreiche Vorteile, wie Malta-Auswanderin Sabrina Sauerborn erörtert, die seit über einem Jahrzehnt auf Malta lebt. Sie erklärt, warum das Inselleben so ansprechend sein kann und welche steuerlichen Möglichkeiten es gibt.
Key Takeaways
Malta bietet sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen steuerliche Anreize.
Der Non-Dom-Status ermöglicht eine optimierte Besteuerung persönlicher Einkünfte in Malta.
Die Insel kombiniert kulturelles Erbe mit vorteilhaften Wohnsitz-Regelungen.
Familienfreundlichkeit, ein internationales Flair und ein angenehmes Klima machen Malta zum Ziel für Auswanderer aller Coleur.
Die Steuervorteile auf Malta
Malta, als einer der kleinsten Mitgliedstaaten der Europäischen Union, bietet aufgrund seiner steuerlichen Rahmenbedingungen viele Anreize. Dies gilt für Unternehmer, aber auch für Privatpersonen.
Die Unternehmensbesteuerung
Obwohl die offizielle Unternehmenssteuer mit 35% als die höchste in der EU erscheint, ermöglicht das maltesische Steuersystem eine Rückzahlung für Gesellschafter, die den effektiven Steuersatz auf 5% reduzieren kann.
Unternehmensbesteuerung im Überblick:
Offiziell: 35% Unternehmenssteuer
Effektiv: Möglichkeit auf 5% durch Steuerrückerstattung
Im Vergleich mit anderen Ländern zeigt sich, wie günstig diese Besteuerung für Unternehmer ist. Selbst das als steuergünstig geltende Ungarn liegt bei 9 %, in Zypern betragen die Unternehmenssteuern 12,5 %. Dies macht Malta zu dem Land mit dem niedrigsten effektiven Körperschaftsteuersatz in der Europäischen Union.
Malta und der Non-Dom-Status
Die persönliche Besteuerung in Malta bietet ebenfalls Vorteile durch den sogenannten Non-Dom-Status. Dies bedeutet, dass nur jene ausländischen Einkünfte besteuert werden, die nach Malta überwiesen werden. Vorteile ergeben sich daraus für Privatpersonen und Unternehmer gleichermaßen. Eine gut strukturierte Firmenkonstellation, bestehend aus einer operativen maltesischen Firma, einer maltesischen Holding und einer zusätzlichen Holding im Ausland, erlaubt es, den Großteil des Gewinns steuerlich optimiert zu transferieren.
Gewinnverteilung durch Firmenstruktur
Operative Gesellschaft zahlt 5% auf den Gewinn
95% des Gewinns können steuerfrei ins Ausland überwiesen werden
Zum Verständnis: Angenommen, Ihr Unternehmen erwirtschaftet 100.000 Euro Gewinn, so würden zunächst 35.000 Euro an Steuern in Malta anfallen. Nach der Rückerstattung fließen jedoch 95.000 Euro Gewinn steuerfrei durch die Holding-Gesellschaft, was eine effektive Belastung von nur 5.000 Euro oder 5% bedeutet.
Non-Dom-Status für persönliche Besteuerung
Besteuert werden nur in Malta eingeführte ausländische Einkünfte
Malta bietet damit eine einzigartige steuerliche Perspektive innerhalb der EU, die attraktiv für Unternehmen und Einzelpersonen sein kann, die nach einer steuerkonformen und effizienten Lösung suchen. Auch für digitale Nomaden stellt Malta eine attraktive Basis dar, um rechtlich konform und steuergünstig innerhalb der EU zu leben und zu arbeiten.
Anforderungen an den steuerlichen Wohnsitz
Die Nutzung des maltesischen Steuersystems erfordert keine festgelegte Mindestaufenthaltsdauer auf der Insel, um als steueransässig zu gelten. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie eine Wohnung besitzen, die langfristig angemietet ist und als Ihr Hauptwohnsitz dient. Eine lediglich temporär angemietete Wohnung ist also nicht geeignet, um in Malta den Steuerwohnsitz zu begründen.
Einen gesetzlich festgelegten Mindestaufenthalt gibt es nicht, um steuerrechtlich als ansässig zu gelten. Wichtig ist, dass Sie auf Malta einen Hauptwohnsitz haben, der dauerhaft genutzt wird und als Zentrum Ihrer Lebensinteressen dient. Wichtig zu beachten ist, dass sogenannte Compliance-Wohnsitze nicht den regulatorischen Anforderungen entsprechen. Echte Präsenz und Lebensmittelpunkt müssen nachweisbar in Malta sein, um von den steuerlichen Vorteilen profitieren zu können.
Das Leben auf Malta
Malta ist nicht nur aufgrund der steuerlichen Vorteile ein beliebtes Ziel für Auswanderer. Das Land bietet auch zahlreiche weitere Anreize. So besticht es beispielsweise durch kurze Wege, Sonne satt, wunderschöne Strände und ein internationales Umfeld. Familien mit Kindern treffen darüber hinaus auf eine kinderfreundliche Bevölkerung und eine entsprechende Infrastruktur sowie ein gutes Angebot an privaten und öffentlichen Schulen und Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Keyfacts zum Leben auf Malta:
Malta bietet eine spannende Kombination aus modernem Wohnraum und traditionellen maltesischen Häusern.
Trotz der britischen Kolonialgeschichte ist die Inselkultur traditionell geprägt. Das macht sich beispielsweise in den zahlreichen Festen bemerkbar.
Die Insel bietet eine sehr internationale Gemeinschaft.
Flüge nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz sind kurz und der Flughafen auf Malta von überall aus in kurzer Zeit erreichbar - ideal für den Familienbesuch und für Unternehmer, die geschäftlich in die alte Heimat reisen wollen.
Mitunter kann die Insel von hohem Verkehrsaufkommen betroffen sein.
Nach Malta oder Zypern auswandern?
Als Insel innerhalb der EU ist neben Malta auch Zypern für viele Auswanderer interessant. Damit Sie sich ein Bild von den Unterschieden und jeweiligen Vorzügen machen können, hier ein kurzer Vergleich:
Standortvorteile von Malta:
Größe und Infrastruktur: Als eine der kleinsten EU-Mitgliedsstaaten bietet Malta eine kompakte Umgebung mit kurzen Wegen. Die Insel hat eine reiche Kultur und Geschichte, geprägt von der britischen Kolonialzeit.
Wirtschaftliche Anreize: Malta wird oft als steuerlich vorteilhaftes Land innerhalb der EU hervorgehoben. Es beeindruckt durch einen niedrigen effektiven Unternehmenssteuersatz von nur 5% nach Steuerrückerstattungen.
Steuerliche Vorteile: Für die persönliche Besteuerung genießen Sie mit Malta als Non-Dom-Land den Vorteil, nur Einkünfte zu versteuern, die nach Malta überwiesen werden – eine attraktive Regelung für internationale Geschäftsstrukturen.
Wirtschaftlicher Standort Zypern:
Neben Malta ist auch Zypern für seine steuerlichen Vorteile bekannt. Mit einer Körperschaftsteuer von 12,5% liegt diese höher als in Malta, bleibt aber innerhalb der EU im vorteilhaften Bereich.
Eine Besonderheit Zyperns ist die Regelung für persönliche Steueransässigkeit, die nach einem Mindestaufenthalt von 60 Tagen im Jahr greift und somit attraktive Steuervergünstigungen bietet.
Beide Standorte präsentieren sich als konkurrenzfähige Optionen für Ihr Unternehmen und Ihr persönliches Finanzmanagement innerhalb der EU. Sie bieten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile. Welches Wohnsitzland für Sie persönlich attraktiver ist, ist abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen und Umständen.
Malta schafft im Fazit ein Gleichgewicht zwischen fiskalischen Anreizen und einem ansprechenden Umfeld für Unternehmer und Privatpersonen, die eine Verlagerung ins Ausland in Betracht ziehen.
Beachten Sie, dass bei der Wahl eines Wohnsitzes für steuerliche Zwecke die Umstände individuell unterschiedlich sind und eine eingehende Beratung zur Vermeidung von steuerrechtlichen Problemen insbesondere in anderen Jurisdiktionen notwendig ist.
Kontakt
Sabrina Sauerborn
Website: www.malta1.de
Email: hello@stmcorporate.group
In Namibia leben - ein ziemlich deutsches Land in Afrika
Entdecken Sie, warum Namibia ein attraktives Ziel für Auswanderer und Investoren ist. Erfahren Sie mehr über die politische Stabilität, niedrige Kriminalitätsrate und deutschen Kulturverbindungen. Lesen Sie unser Interview mit Ulrich Etzold.
Zu Gast: Ulrich Etzold
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Namibia bietet viele Besonderheiten, die es zu einem attraktiven Ziel für Auswanderer, Investoren und Selbstständige machen. Dazu gehören die politische Stabilität, eine niedrige Kriminalitätsrate und ein angenehmes Klima. Auch die kulturellen Verbindungen zu Deutschland tragen dazu bei, dass sich deutschsprachige Einwanderer schnell heimisch fühlen können: Es gibt eine deutsche Community mit rund 20.000 Muttersprachlern, deutsche Schulen, Bäckereien und Tageszeitungen - sogar das Bier wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut!
Günstige Lebenshaltungskosten und steuerliche Vorteile, wie das Quellenstteuerprinzip, keine Kapitalertrag-, Schenkungs- und Vermögenssteuern, sowie das Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, machen Namibia auch aus finanzieller Sicht auch interessant.
In unserem aktuellen Podcast sprechen wir mit dem deutsch-namibischen Wirtschaftsanwalt Ulrich Etzold, der in Namibia geboren und in seiner Kanzlei in der Hauptstadt Windhoek arbeitet.
Key Takeaways
Namibia punktet mit politischer Stabilität, niedriger Kriminalität und einem angenehmen Klima.
Deutsche Kultur, Sprache und Infrastruktur erleichtern deutschsprachigen Einwanderern das Einleben.
Steuerliche Anreize und günstige Lebenshaltungskosten für Unternehmer und Selbstständige machen Namibia zu einem attraktiven Geschäfts- und Wohnsitz.
Nach Namibia auswandern: Interessante Aspekte für Einwanderer
Niedrige Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten in Namibia sind generell niedrig, was sich positiv auf die allgemeine Lebensqualität auswirkt. Beispielsweise sind Mieten und Preise für alltägliche Dinge wie Restaurantbesuche oder Bierkonsum auffallend günstig.Angenehmes Klima
Namibia ist eines der größten und trockensten Länder in Afrika südlich der Sahara. Das Klima ist im Allgemeinen heiß und trocken mit spärlichen und unregelmäßigen Niederschlägen, was das Wetter für viele attraktiver macht als in europäischen Ländern.Deutsche Einflüsse:
Kulturgut:
Die historischen Verbindungen zwischen Deutschland und Namibia spiegeln sich in den deutschen Ortsnamen und im kulturellen Erbe des Landes wider. Im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika finden sich deutsche Ortsnamen wie Schuckmannsburg und Steinhausen. Vor allem in der Hauptstadt Windhoek gibt es viele deutsche Kolonialgebäude, deutsche Schulen, Bäckereien und deutsche Tageszeitungen. Weitere interessante Städte für Deutsche sind die Küstenstädte Swakopmund und Walvis Bay oder Tsumeb, eine Stadt im Norden.Community: Es leben ca. 20.000 deutschstämmigen Einwanderer in Namibia.
Sprache: Die Landessprache in Namibia ist zwar Englisch, aber viele sprechen auch Deutsch, das im Bildungswesen und in der Wirtschaft verwendet wird.
Gute Infrastruktur
Das Internet und die Stromversorgung in Namibia sind sehr gut ausgebaut, so dass man sich keine Gedanken machen muss.Sicherheit
Namibia gilt als ein politisch stabiles Land in Afrika und eines der sichersten afrikanischen Länder. Laut Global Peace Index 2023 ist Namibia sogar sicherer als Länder wie Frankreich oder die USA.Gesundheit
Der Standard der Krankenhäuser ist fast mit dem europäischen vergleichbar, da viele Ärzte in Südafrika ausgebildet werden. Auch die Wartezeiten sind kurz, in der Regel bekommt man innerhalb weniger Tage einen Arzttermin.Bildung
Es gibt die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS), die auch von Deutschland subventioniert und anerkannt wird. Daneben gibt es auch mehrere internationale Schulen, die weltweit anerkannt sind.
Aufenthaltserlaubnis in Namibia durch Immobilienkauf
Touristenvisum: Als deutscher Staatsbürger darf man sich bis zu 90 Tage in Namibia aufhalten.
Langzeit-Arbeitsvisum: Wer in Namibia arbeitet und ein Projekt hat oder ein Unternehmen gründet, kann 2 Jahre und auch länger in Namibia bleiben, wenn man die ursprüngliche Tätigkeit beibehält und einen Businessplan vorlegt. Wer vorhat, auch namibische Arbeitskräfte einzustellen: Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen in Namibia liegt bei ca. 4.220 Euro (2021).
Digital Nomad Visa: Seit der Covid-Pandemie gibt es das Digital Nomad Visa, das bis zu 6 Monate gültig ist. Man kann es online beantragen und muss nur nachweisen können, dass man über die nötigen finanziellen Mittel verfügt.
Rentner-Visum: Um einen permantenten Aufenthalt als Rentner zu erhalten, muss man a) ein Gesundheitszeugnis, b) eine Krankenversicherung, c) seine finanzielle Unabhängigkeit nachweisen und d) eine Investition tätigen durch z.B. eine Immobilie.
Investorenvisum: Durch den Erwerb einer Immobilie im Wert von ca. 3-4 Millionen Namibia Dollar (das sind zwischen 150.000 und 200.000 Euro) erhält man die Daueraufenthaltsgenehmigung in Namibia. Die Übertragungssteuer bzw. die Grunderwerbssteuer liegt bei etwa 8%.
Die Staatsbürgerschaft kann nach 10 Jahren Aufenthalt oder durch Heirat erworben werden.
Unternehmensgründung in Namibia
Um in Namibia ein Unternehmen zu gründen, muss man das Unternehmen zunächst bei der Business and Intellectual Property Authority (BIPA) registrieren. Dies kann online oder auch bei einer Kanzlei erfolgen. Innerhalb von 3 Wochen ist ein Unternehmen gegründet. Danach kann auch ein Firmenkonto eröffnet werden. Im Gegensatz zu Südafrika ist es mit dem Bankensystem in Namibia kein Problem, weltweite Überweisungen zu tätigen.
Private Company
Die meisten gründen eine Private Company (vergleichbar mit einer deutschen GmbH), für die im Gegensatz zu Deutschland, kein Mindestkapital erforderlich ist. Die Anzahl der Gesellschafter liegt bei ca. 50 und die Haftung ist beschränkt.Public Company
Die Public Company ist vergleichbar mit einer deutschen AG und eignet sich für alle, die ein großes Unternehmen gründen wollen, wie z.B. den Bau einer Miene.Kleinunternehmen
Sehr praktisch und auch beliebt. Der Vorteil: keine kostspieligen Jahresbilanzen und einfache Gründung.
Die Körperschaftssteuer in Namibia beträgt 32% für alle Unternehmen, die nicht im Mining-Bereich tätig sind, ist aber nur auf Gewinne zu zahlen, die in Namibia erwirtschaftet wurden. Ausländische Einkünfte sind in Namibia steuerfrei.
Steuervorteile in Namibia
Bestimmte Steuerarten gibt es nicht: In Namibia gibt es keine Kapitalertragsteuer, keine Schenkungssteuer und keine Vermögenssteuer.
Doppelbesteuerungsabkommen: Zwischen Namibia und Deutschland besteht ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. Das bedeutet, dass Einkünfte nur in einem der beiden Länder versteuert werden müssen. Dieses Abkommen gilt sowohl für natürliche als auch für juristische Personen (Unternehmen).
Quellensteuerprinzip: Einkünfte aus nicht-namibischen Quellen sind steuerfrei, was Namibia für ausländische Selbständige/Freiberufler, Unternehmer, Investoren und digitale Nomaden attraktiv macht.
Mehr Informationen zu Namibia und anderen Ländern finden Sie auch auf unseren Websites Wohnsitzausland, Auslandsunternehmen, Stmatthew und Linkedin.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.
Kontaktdaten: Interviewpartner
Ulrich Etzold
office@edlaw.com.na
Etzold-Duvenhage, Zivil- und Wirtschaftskanzlei
Wege zu Zweitpass und zweiter Staatsangehörigkeit
Erfahren Sie im Podcast mit Ivan de Nuzzo, wie eine zweite Staatsbürgerschaft Ihre Mobilität, Sicherheit und unternehmerischen Möglichkeiten verbessern kann. Entdecken Sie die Vorteile und wichtigen Aspekte eines Zweitpasses.
Zu Gast: Ivan de Nuzzo
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Eine zweite Staatsbürgerschaft kann Ihnen zahlreiche Vorteile wie mehr Mobilität, Sicherheit und unternehmerische Möglichkeiten bieten. Sie kann sowohl für Unternehmer als auch für Privatpersonen interessant sein, die ihre Lebensqualität, Investitionsmöglichkeiten und ihren steuerlichen Status optimieren möchten. Um alle Aspekte hinsichtlich einer zweiten Staatsbürgerschaft zu beleuchten, diskutieren wir im neuen Podcast die Bedeutung und Vorteile eines Zweitpasses sowie die verschiedenen Aspekte, die Sie bei der Entscheidung für dafür oder dagegen berücksichtigen sollten.
Unser Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Wegen zum Erwerb eines Zweitpasses, insbesondere durch Investitionen sowie auf den aktuellen Markt- und Nachfragetrends. Des Weiteren werden rechtliche und steuerliche Konsequenzen erörtert, um Ihnen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Key Takeaways
Der Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel eine erhöhte Mobilität, Sicherheit und unternehmerische Chancen.
Eine Vielzahl von Wegen und Investitionsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um einen Zweitpass zu erlangen.
Es ist wichtig, die rechtlichen und steuerlichen Konsequenzen einer doppelten Staatsbürgerschaft sorgfältig abzuwägen.
Bedeutung einer zweiten Staatsbürgerschaft
Eine zweite Staatsbürgerschaft kann Ihnen zahlreiche Vorteile bieten. Hier sind einige Hauptgründe, warum eine zweite Staatsbürgerschaft für Sie interessant sein könnte:
Mehr Freiheit und Sicherheit: Eine zweite Staatsbürgerschaft kann Ihnen zusätzliche Reisefreiheit bieten, indem sie visafreien Zugang zu mehr Ländern ermöglicht. Zudem kann eine zusätzliche Staatsbürgerschaft als Sicherheitsnetz dienen, falls politische oder wirtschaftliche Entwicklungen in Ihrem Heimatland Sie dazu veranlassen, auszuwandern.
Steuerliche Vorteile: Abhängig von den jeweiligen Ländern und Ihrer persönlichen Situation kann eine zweite Staatsbürgerschaft steuerliche Vorteile bieten. Sie kann Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre Steuerlast zu minimieren oder Ihren Geschäfts- und Wohnsitz in ein steuergünstiges Land zu verlegen. Diesbezüglich sollten Sie sich vorab allerdings von einem Steuerexperten beraten lassen.
Internationale Geschäftsmöglichkeiten: Eine zweite Staatsbürgerschaft kann den Zugang zu neuen Märkten und Investitionsmöglichkeiten eröffnen.
Investitionsmöglichkeiten: Ein zweiter Pass kann Ihnen den Zugang zu neuen Investitionsmöglichkeiten eröffnen, die Ihnen sonst möglicherweise nicht zur Verfügung stehen. Dies kann insbesondere in aufstrebenden Märkten wertvoll sein, in denen ausländische Investoren eingeschränkt sind.
Rechtliche Aspekte: Der Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft durch Investition kann rechtliche Vorteile bieten, beispielsweise bei der Vereinfachung von Geschäftsverfahren oder der Erlangung von Aufenthaltsgenehmigungen.
Es gibt verschiedene Wege, um eine zweite Staatsbürgerschaft zu erlangen, wie zum Beispiel durch Wohnsitznahme und das Erfüllen von bestimmten Voraussetzungen, oder durch Investitionen in einem Land. Die notwendigen Investitionen können je nach gewähltem Programm variieren und beginnen häufig bei etwa 100.000 US-Dollar.
Das Erlangen einer zweiten Staatsbürgerschaft kann ein komplexer, aber lohnenswerter Prozess sein. Es ist wichtig, die verschiedenen Optionen sorgfältig abzuwägen und sich professionelle Beratung einzuholen, um die bestmögliche Entscheidung für Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele zu treffen. Um sämtliche rechtlichen und steuerlichen Aspekte abzuklären, können Sie sowohl einen Steuerexperten als auch einen Experten für die jeweiligen Staatsbürgerschafts-Programme zu Rate ziehen.
Zielgruppe für die zweite Staatsbürgerschaft
Die zweite Staatsbürgerschaft kann für verschiedene Personen interessant sein. Die folgenden Zielgruppen können von einer zweiten Staatsbürgerschaft profitieren:
Unternehmer und Freiberufler: Diese Gruppe kann von steuerlichen Vorteilen und günstigeren Geschäftsbedingungen in einem anderen Land profitieren.
Vermögende Privatiers: Eine zweite Staatsbürgerschaft kann Ihnen zusätzliche Freiheit und Sicherheit bieten, indem sie Ihren Lebensstil diversifizieren und Ihr Vermögen schützen.
Renommierte Persönlichkeiten: Diese Personen könnten ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft abgeben, um von einer zweiten Staatsbürgerschaft mehr Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen.
Menschen auf der Suche nach mehr Lebensqualität: Sie könnten an einer zweiten Staatsbürgerschaft interessiert sein, um ein besseres Leben, mehr Freiheit und weniger bürokratische Hindernisse zu genießen.
Es gibt verschiedene Wege, eine zweite Staatsbürgerschaft zu erlangen. Hier sind einige Möglichkeiten:
Aufenthalt im Gastland: Einige Länder bieten die Möglichkeit, eine Staatsbürgerschaft durch langfristigen Aufenthalt und Erfüllung von Voraussetzungen wie Spracherwerb und Steuerzahlungen zu erlangen.
Investition in das Gastland: In einigen Fällen kann man eine zweite Staatsbürgerschaft durch eine bestimmte Investition erwerben, z.B. durch den Kauf von Immobilien oder die Gründung eines Unternehmens.
Beachten Sie, dass die Anschaffung einer zweiten Staatsbürgerschaft steuerliche, rechtliche und administrative Konsequenzen haben kann, die zuvor sorgfältig geprüft werden müssen. Mit einer professionellen Beratung stellen Sie sicher, dass Sie alle Voraussetzungen und Bedingungen erfüllen und die beste Entscheidung für Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele treffen.
So gelangen Sie zum Zweitpass
Ein zweiter Pass kann Ihnen mehr Freiheit und Sicherheit bieten, insbesondere wenn Sie Ihren Lebensmittelpunkt oder Geschäftssitz ins Ausland verlagern möchten. Es gibt zwei Hauptwege zur Erlangung einer zweiten Staatsbürgerschaft: durch Wohnsitz (Aufenthalt) oder durch Investition.
Durch Wohnsitz
In vielen Ländern können Sie eine Staatsbürgerschaft erlangen, indem Sie dort für eine bestimmte Zeit leben, die Sprache lernen und Steuern zahlen. Die Aufenthaltsdauer variiert je nach Land, liegt aber häufig bei mindestens fünf Jahren. Einige Länder, wie Panama, bieten kürzere Aufenthaltszeiten an.
Durch Investition
Eine Alternative zum Aufenthalt im Land ist das Erwerben einer zweiten Staatsbürgerschaft durch eine Investition. Diese Option ist in der Regel schneller und erfordert eine Investition von mindestens 100.000 US-Dollar, abhängig von den Anforderungen des jeweiligen Landes und des entsprechenden Programms.
Wichtige Faktoren bei der Auswahl eines zweiten Passes:
Steuerliche Folgen
Rechtliche und operative Anforderungen
Investitionskosten und Gebühren
Art der Investition (z.B. Immobilien, Staatsanleihen, geschäftliche Investitionen)
Entscheidend ist, die steuerlichen und rechtlichen Aspekte der doppelten Staatsbürgerschaft im Vorfeld eingehend zu durchleuchten. Zu diesem Zweck kann die Zusammenarbeit mit Experten, die sich mit steuerlichen und rechtlichen Fragen sowie dem Ablauf von Investitionsprogrammen auskennen, sehr hilfreich sein.
Investition und Gebühren
Beim Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft gibt es verschiedene Investitionsmöglichkeiten und Gebühren, die anfallen können. Im Folgenden erhalten Sie hierzu einen Überblick:
Investitionsmöglichkeiten:
Investition in länderspezifische Programme, z.B. in Immobilien, Unternehmensgründung oder staatliche Anleihen
Mindestinvestitionssummen variieren je nach Land und gewähltem Programm (z.B. ab 100.000 US-Dollar)
Gebühren:
Bearbeitungs- und Verwaltungsgebühren für das jeweilige Programm und Land
Anwaltliche und Beratergebühren
Eventuelle Reisekosten, falls persönliche Anwesenheit erforderlich ist
Ob sich die Investition für Sie persönlich lohnt, kommt ganz auf Ihre persönlichen Entscheidungskriterien an. Bei der Entscheidungsfindung können Sie folgende Aspekte beleuchten:
Steuerliche Aspekte: Berücksichtigen Sie mögliche steuerliche Konsequenzen und Vorteile einer zweiten Staatsbürgerschaft.
Freiheit und Mobilität: Prüfen Sie, welche Länder Ihnen mit der neuen Staatsbürgerschaft visafreies Reisen ermöglichen.
Lebensqualität: Vergleichen Sie Faktoren wie Lebensstandard, Sicherheit und Infrastruktur in den verschiedenen Optionen.
Der Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft ist ein sehr individuelles Unterfangen. Finanzielle Aspekte sollten Sie daher ausgiebig gegen persönliche Motivationen abwägen und sich zudem eingehend mit Ihren Zukunftsplänen auseinandersetzen.
Marktwachstum und Nachfragetrends
Mit Ihrem Interesse für eine zweite Staatsbürgerschaft sind Sie nicht allein. Der Markt für zweite Staatsbürgerschaften oder Zweitpässe, die durch Investitionen erhalten werden können, soll bis 2025 ein Volumen von 100 Milliarden USD erreichen. Dieses Wachstum zeigt ein zunehmendes Interesse an zusätzlichen Pässen als Mittel zur Erweiterung von Freiheit und Sicherheit. Lassen Sie uns einige der wichtigsten Trends und Faktoren untersuchen, die zu diesem Wachstum beitragen:
Wachsende Nachfrage: Die steigende Nachfrage nach zweiten Staatsbürgerschaften ist auf verschiedene Faktoren wie die Notwendigkeit besserer Lebensbedingungen, steuerliche Optimierung, mehr Freiheit und Unabhängigkeit von den Einschränkungen eines einzigen Passes zurückzuführen.
Pandemie-Effekt: Die aktuelle Pandemie hat das Interesse an zusätzlichen Pässen oder Staatsbürgerschaften weiter erhöht, da viele Menschen nach alternativen Wohnsitzmöglichkeiten suchen, um sich und ihre Familien besser zu schützen.
Attraktive Investitionsmöglichkeiten: Viele Länder bieten verschiedene Programme an, die es ausländischen Investoren ermöglichen, eine zweite Staatsbürgerschaft durch Investitionen zu erhalten. Solche Programme erfordern in der Regel eine Mindestinvestition von 100.000 USD oder mehr, wodurch sie für eine breite Palette von Interessenten zugänglich sind.
Rechtliche und steuerliche Konsequenzen
Bei der Beschaffung einer zweiten Staatsbürgerschaft durch Investitionen in einem Land gibt es wichtige rechtliche und steuerliche Konsequenzen, die berücksichtigt werden müssen.
Rechtliche Aspekte:
Doppelte Staatsbürgerschaft: Prüfen Sie, ob Ihr Heimatland die doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt. In einigen Ländern ist es gesetzlich untersagt, mehr als eine Staatsbürgerschaft zu besitzen. Es ist empfehlenswert, die Gesetze Ihres Heimatlandes zu überprüfen.
Wohnsitz: Berücksichtigen Sie, in welchem Land Sie Ihren Wohnsitz anmelden möchten und informieren Sie sich über die möglichen Wohnsitz-Anforderungen für die Erlangung der zweiten Staatsbürgerschaft.
Steuerliche Konsequenzen:
Steuerpflicht: In einigen Ländern sind Bürger steuerpflichtig, unabhängig von ihrem Wohnsitz. Das bedeutet, dass sie weiterhin Einkommen, Vermögen oder sonstige Steuern in ihrem Heimatland abführen müssen, selbst wenn sie im Ausland leben. Überprüfen Sie die Steuergesetze sowohl in Ihrem Heimatland als auch in dem Land, in dem Sie die zweite Staatsbürgerschaft erwerben, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Doppelbesteuerungsabkommen: Erkundigen Sie sich über mögliche Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Ihrem Heimatland und dem Land, in dem Sie die zweite Staatsbürgerschaft erwerben. DBAs können dazu beitragen, dass Sie nicht mehrfach besteuert werden.
Informationsaustauschabkommen: Berücksichtigen Sie, dass viele Länder Informationsaustauschabkommen, wie den Automatischen Informationsaustausch (AIA) oder das Common Reporting Standard (CRS), abgeschlossen haben. Diese Abkommen ermöglichen einen Austausch von Steuerinformationen zwischen Ländern, was zu einer größeren Transparenz und Kontrolle Ihres finanziellen Status führt.
Insgesamt ist es ratsam, bei der Beantragung einer zweiten Staatsbürgerschaft die relevanten rechtlichen und steuerlichen Aspekte sowohl in Ihrem Heimatland als auch im Land der zweiten Staatsbürgerschaft sorgfältig zu prüfen. Eine professionelle Beratung kann Ihnen dabei helfen, die optimale Strategie für Ihre individuelle Situation zu entwickeln.
Detaillierte Betrachtung ausgewählter Länder
Im Rahmen dieser detaillierten Betrachtung werden wir uns einige ausgewählte Länder ansehen, die für den Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft besonders interessant sein könnten. Dabei werden verschiedene Aspekte wie Investitionsmöglichkeiten, Gebühren und steuerliche Konsequenzen berücksichtigt.
Antigua und Barbuda
Mindestinvestition: 100.000 US-Dollar
Gebühren: Abwicklungs- und Handlinggebühren können variieren
Steuerliche Folgen: Antigua und Barbuda erheben keine Steuern auf weltweites Einkommen
Dominica
Mindestinvestition in Dominica: 100.000 US-Dollar
Gebühren: Abwicklungs- und Handlinggebühren können variieren
Steuerliche Folgen: Keine Steuern auf weltweites Einkommen
Grenada
Mindestinvestition auf Grenada: 150.000 US-Dollar
Gebühren: Abwicklungs- und Handlinggebühren können variieren
Steuerliche Folgen: Keine Steuern auf weltweites Einkommen
St. Kitts und Nevis
Mindestinvestition: 150.000 US-Dollar
Gebühren: Abwicklungs- und Handlinggebühren können in St. Kitts und Nevis variieren
Steuerliche Folgen: Keine Steuern auf weltweites Einkommen
St. Lucia
Mindestinvestition: 100.000 US-Dollar
Gebühren: Abwicklungs- und Handlinggebühren können variieren
Steuerliche Folgen: Keine Steuern auf weltweites Einkommen
Bei allen oben genannten Ländern ist es wichtig, die rechtlichen Aspekte, Vorgehensweisen, Kosten und Risiken sorgfältig zu prüfen. Es kann empfehlenswert sein, sich von Experten auf diesem Gebiet beraten zu lassen, um den besten Weg zum Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft zu finden.
Leben in Slowenien: Perspektiven und Entscheidungen
Erfahren Sie mehr über das Leben in Slowenien mit Helena Devetak. Entdecken Sie faszinierende Fakten wie die älteste Weinrebe der Welt in Maribor und genießen Sie köstlichen Wein und Espresso.
Zu Gast: Helena Devetak
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Was wissen wir über Slowenien? Die meisten von uns denken jetzt vielleicht an Badeorte wie Bled, Wintersport, Berge und Wälder. Die wenigsten wissen aber zum Beispiel, dass in der slowenischen Stadt Maribor am Ufer der Drau seit rund 450 Jahren die älteste Weinrebe der Welt wächst. Die Weine und auch der Espresso in Slowenien schmecken mindestens genauso gut wie beim Nachbarn in Italien.
Und die Lage im Herzen Europas ist wirklich angenehm: Mit dem Auto ist man schnell in Mailand, Zagreb, Wien oder München. Doch trotz der geografischen Nähe spricht man in Slowenien seine eigene Sprache: Slowenisch. Und darauf ist man stolz, denn Slowenien ist ein junges Land, das erst seit 1991 unabhängig ist.
Wie gut sich Slowenien für Auswanderer, digitale Nomaden und ausländische Investoren und Unternehmer eignet, erfahren wir in unserem aktuellen Podcast mit der slowenischen Rechtsanwältin Helena Devetak.
Hauptgründe für einen Umzug nach Slowenien
Lage im Herzen Europas
Die Lage im Herzen Europas ist auch strategisch: Slowenien ist ein Knotenpunkt zwischen Nord-Süd-West und -Ost. Es grenzt an Kroatien, Italien, Österreich und Ungarn und Großstädte wie Budapest, Zagreb, Wien, Mailand, Venedig oder München sind mit dem Auto in wenigen Stunden bequem zu erreichen.Vielfältige Landschaft
Im Nordwesten liegen die Alpen, im Südwesten grenzt Slowenien an das Adriatische Meer (Adria). Außerdem gibt es viel Grün, denn mehr als die Hälfte des Landes ist mit Wäldern bedeckt. Der Bleder See ist auch als schöner Badeort bekannt. Slowenien ist auf jeden Fall ein unglaublich schönes Land!Slowenien ist ein EU-Land
Slowenien ist ein junges Land mit nur rund 2 Millionen Einwohnern, das erst seit 1991 unabhängig ist. Seit 2004 ist Slowenien Mitglied der Europäischen Union und seit 2007 bezahlt man in Slowenien mit dem Euro. Für EU-Bürger ist der Aufenthalt daher sehr einfach: Bis zu 3 Monate kann jeder mit einem Reisepass problemlos in Slowenien bleiben. Danach muss man bei einer Verwaltungseinheit in Slowenien eine befristete Aufenthaltsgenehmigung beantragen, die 5 Jahre gültig ist - dafür braucht man einen Reisepass und muss Geld vorweisen. Danach kann man eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung beantragen.Ähnliche Mentalität wie Deutsche und Österreicher
Slowenien war Teil der Kaiserreiche Österreich und Österreich-Ungarn und gehörte im 20. Jahrhundert größtenteils zu Jugoslawien. Erst 1991 erklärte Slowenien seine Unabhängigkeit. Die gemeinsame Geschichte verbindet Slowenien, Österreich und auch Deutschland. Daher ist auch die Mentalität sehr ähnlich, was es Auswanderern aus Deutschland und Österreich einfacher macht, sich in Slowenien sofort zu Hause zu fühlen.Gutes Gesundheits- und Bildungssystem:
Sowohl das Gesundheits- als auch das Bildungssystem entsprechen dem deutschen und österreichischen Standard. Krankenkassenkosten liegen bei ca. 6% pro Monat, und wenn man angestellt ist, zahlt man monatlich nichts. Eine Gesundheitsreform kommt dieses Jahr 2024. Das Bildungssystem ist ebenfalls gut und es gibt die European School Ljubljana in der Hauptstadt.
Unternehmer, digitale Nomaden, Investoren: Welche Chancen bietet Slowenien?
Agrarinvestitionen
Slowenische Weine gehören zu den besten der Welt. Am Ufer der Drau wächst die älteste Weinrebe der Welt (ca. 450 Jahre alt). Im Oktober werden jedes Jahr die Trauben geerntet und zu einem Wein vergoren. Die großen Weinanbaugebiete haben vor allem in den letzten 20 Jahren auch landwirtschaftliche Investitionen immer interessanter gemacht. Slowenische Staatsbürger haben ein Vorkaufsrecht, aber auch Ausländer können in Slowenien Land kaufen.Digitale Nomaden und Freiberufler in Slowenien
Slowenien ist bei Freelancern und digitalen Nomaden sehr beliebt, weil a) die Lebenshaltungskosten niedriger sind als z.B. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, b) der Aufenthalt einfach möglich ist und c) die Infrastruktur hervorragend ist. Aber auch wer in Slowenien als Freelancer oder digitaler Nomade für ein Unternehmen außerhalb Sloweniens arbeitet, zahlt trotzdem dort Steuern, wo die Tätigkeit ausgeübt wird. Wer also von Slowenien aus mit dem Laptop arbeitet, muss für diese ausländischen Einkünfte genauso Einkommensteuer zahlen wie Gebietsansässige.
Mehr Informationen über Steuern in Slowenien.Firmengründung in Slowenien
Die Gründung eines Unternehmens in Slowenien ist einfach und schnell. Ein Einzelunternehmen und eine GmbH kann man sogar kostenlos gründen. Andere Gesellschaftsformen, wie z.B. eine Aktiengesellschaft, müssen bei einem Notar angemeldet werden. Die Eintragung der Firma dauert durchschnittlich etwa eine Woche, wobei die Beantragung der Steueridentifikationsnummer beim Finanzamt etwas länger dauern kann, da man einen Businessplan vorlegen muss.
Weitere Informationen zur Firmengründung in Slowenien.Ausländische Investoren in Slowenien
In den folgenden Bereichen ist es sinnvoll in Slowenien unternehmerisch tätig zu werden:IT
Elektronik
Maschinenbau
Start-ups (Slowenien ist ein Hotspot für Start-ups, da es eine niedrige Pauschalbesteuerung von nur 20% für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 150.000 Euro gibt.
Kryptowährung (solange man es als Privatperson und nicht gewerblich macht)
Mehr Informationen zu Slowenien und anderen Einwanderungsländern finden Sie auch auf unseren Websites Wohnsitzausland, Auslandsunternehmen, Stmatthew und Linkedin.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.
Kontaktdaten:
Helena Devetak
Webseite: www.rechtsanwalt-devetak.de
Timestamps:
00:00:50 - Einleitung und Vorstellung
00:06:00 - Was sind die Hauptgründe in Slowenien zu Leben?
00:07:30 - Steuersätze in Slowenien
00:08:40 - Steuern für Freelancer und Einzelunternehmen
00:10:15 - Lebenshaltungskosten und Miete in Slowenien
00:12:00 - Zusammenfassung Steuern in Slowenien (Vorteile & Nachteile)
00:15:40 - Aufenthalt in Slowenien
00:18:08 - Digitale Nomaden und Freelancer in Slowenien
00:19:40 - Firmengründung in Slowenien
00:21:40 - Ausländische Investoren: In welchen Bereichen ist es sinnvoll in Slowenien unternehmerisch tätig zu werden?
00:22:58 - Infrastruktur in Slowenien
00:23:22 - Besteuerung von Auslandseinkommen in Slowenien
00:24:23 - Wohnungssuche in Slowenien
00:24:23 - Wohnungssuche in Slowenien
00:25:05 - Gesundheits- und Sozialsystem in Slowenien
00:26:37 - Bildungssystem in Slowenien
00:27:47 - Wie steht Slowenien zur Kryptowährung?
00:30:37 - Wein in Slowenien
00:31:27 - Agrarinvestitionen in Slowenien
00:33:03 - Schlussfragen an Helena Devetak
Leben in Argentinien nach der Wahl Javier Mileis
Erfahren Sie aus erster Hand, wie sich das Leben in Argentinien nach der Wahl von Javier Milei verändert hat. Manuel aus der Schweiz berichtet über die politischen und sozialen Entwicklungen in einem Land, das vor einem neuen Kapitel steht.
Erfahrungsbericht von Manuel aus der Schweiz
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
In Argentinien vollzieht sich ein bemerkenswerter politischer Wandel. Als eines der bedeutsamen Länder Südamerikas mit einer bewegten Vergangenheit, die von Militärdiktaturen bis zu intensiven sozialen Auseinandersetzungen reicht, steht Argentinien nun vor einem neuen Kapitel. Die jüngsten Wahlen haben gezeigt, dass insbesondere die jungen Menschen bereit sind, neue Lösungsansätze zu suchen, um die herausfordernden Probleme des Landes anzugehen. Diese Entwicklung deutet auf ein zunehmendes Interesse an alternativen politischen Strömungen hin, was zu einem bedeutenden Machtwechsel geführt hat.
Die argentinische Gesellschaft durchlebt aufgrund der hohen Inflationsraten und der Wechselkursschwankungen wirtschaftliche Unsicherheiten, die die Lebensbedingungen im Land stark beeinflussen. Viele Menschen suchen nach Wegen, diese Herausforderungen zu meistern, und blicken mit gemischten Erwartungen in die Zukunft. Umfassende Erfahrungsberichte von Einheimischen und Auswanderern tragen zum Verständnis der derzeitigen Situation bei und öffnen einen Blickwinkel auf die Vergleiche zwischen verschiedenen Lebensumständen. In einer Zeit der globalen Veränderungen spielt Argentinien eine experimentelle Rolle – eine Tatsache, die weitreichende Auswirkungen haben könnte.
Key Takeaways
Argentinien erfährt einen politischen Wandel, der vor allem von der jungen Generation vorangetrieben wird.
Hohe Inflation und Wechselkursschwankungen prägen das wirtschaftliche Bild des Landes.
Persönliche Erfahrungen vermitteln Einblicke in die aktuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Die gegenwärtige Lage in Argentiniens Politik und Wirtschaft
Argentinien hat sich über die Zeit mit intensiven politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert gesehen. Die Wahl eines libertären Regierungschefs, der sich zu den Grundsätzen der österreichischen Schule bekennt, stellt dabei eine historische Zäsur dar. Der Regierungswechsel hat insbesondere bei jungen Menschen aufgrund ihrer Hoffnung auf Alternativen und funktionsfähige Lösungen Anklang gefunden.
Die wirtschaftliche Situation wird jedoch durch hohe Inflationsraten erschwert. Angesichts eines Inflationsniveaus von über 160% im letzten Jahr hat der Wert des nationalen Währung gegenüber dem Dollar stark gelitten. Die Bezahlung in ausländischer Währung kann für einige eine gewisse Abschwächung des Inflationseffekts und der Preiserhöhungen bedeuten. Im Alltag wird der Ruf nach „Cambio“ – dem Austausch von Peso gegen Dollar – häufig laut, was auf die intensive Suche nach finanzieller Stabilität hindeutet.
Die Zukunft des Landes bleibt ungewiss und ist ein Zentralthema für Unternehmen und Freelancer, die sich für eine Auswanderung nach Argentinien interessieren. Des Weiteren umfasst der Themenschwerpunkt auch steuerliche Planung und Firmengründungen im Ausland.
In direktem Austausch berichten in Argentinien lebende Experten über ihre Erfahrungen. Die Lebenswirklichkeit zeigt, dass hohe Inflationsraten zu einer zunehmenden Unzufriedenheit führen und radikale politische Kandidaturen begünstigt haben. Die regelrechte Eskalation von Missmut vor den Wahlen lässt sich als Vorboten eines politischen Umbruchs einordnen. Der libertäre Leader hat mit klaren Positionen polarisiert und lässt auf eine signifikante Änderung der Staatsführung hoffen.
Bedeutung der Entscheidung für Javier Milei
In Argentinien, einem Land mit einer bewegten Vergangenheit von Militärdiktaturen und politischen Unruhen, stellt die Wahl von Javier Milei einen Wendepunkt dar. Milei, ein bekennender Libertärer, hat sich als Regierungschef durchgesetzt, eine Premiere für das südamerikanische Land. Seine Unterstützung ist besonders unter der jungen Bevölkerung bemerkenswert hoch, die Veränderung und neue Lösungen für bestehende Probleme sucht.
Fokus auf junge Wähler: Die junge Generation sieht in Milei eine neue Hoffnung auf Veränderung.
Währungsstabilität: Auslandsüberweisungen mildern die Auswirkungen der Inflation ab, indem sie den Wechselkurs beeinflussen, der tendenziell mit der Inflation Schritt hält.
Bedeutung des Wechselkurses: In Argentinien ist der Tauschhandel mit Währungen – vor allem dem Dollar – von besonderer Bedeutung und wird oft mit dem Handel von Drogen in anderen Ländern verglichen.
Wirtschaftliche Perspektive: Die zukünftige Richtung von Argentiniens Wirtschaft unter Mileis Führung ist noch ungewiss.
Wählen als Mittel des Wandels: Die Präferenz für Milei illustriert das Bedürfnis nach einem anderen Ansatz, da bisherige Methoden der Problembewältigung nicht den gewünschten Erfolg brachten.
Libertäre Prinzipien: Mileis Anhängerschaft erhofft sich eine Umsetzung von Ideen der österreichischen Schule von Wirtschaftswissenschaften und des Libertarismus, die durch seine Wahl in den Vordergrund gerückt sind.
Experteneinblicke: Manuel, ein in Argentinien lebender Experte, bietet als Zeitzeuge direkte Einblicke in die Entwicklungen seit Mileis Amtsantritt und beleuchtet den Kontrast zwischen der früheren Stabilität der Schweiz und der dynamischen Situation in Argentinien.
Berufliche Verwandlung: Manuels Erfahrungen als Event- und Hochzeitsfotograf sowie Video-Editor geben Aufschluss darüber, wie individuelle Karrieren im Zuge der wirtschaftlichen Veränderungen neue Formen annehmen können.
Inflation und ihre Folgen: Eine Inflationsrate von über 160% im letzten Jahr zeigt die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich Argentinier konfrontiert sehen, und unterstreicht die Dringlichkeit eines politischen Umschwungs.
Mit Mileis Aufstieg zeichnet sich eine Periode voller Veränderungen ab, die sowohl Unsicherheit als auch Potenzial für wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen in Argentinien birgt.
Die Bedeutung junger Wähler
In Argentinien, einem Land mit einer bewegten Vergangenheit inklusive einer Militärdiktatur, zeigt sich eine interessante Entwicklung: Der libertäre Kandidat Javier Milei hat insbesondere junge Wähler für sich gewinnen können. Seine Wahl zum Regierungschef markiert das erste Mal, dass ein bekennender Libertärer in einem so bedeutenden und großen Land wie Argentinien die Führung übernimmt. Die Frage, wie diese unkonventionelle politische Richtung das Land beeinflussen wird, ist ein Thema von großer Relevanz.
Für viele junge Argentinier bietet Milei eine neue politische Alternative, fernab der etablierten Strömungen von Kirchnerismus und Peronismus, die tief in der sozialen und politischen Landschaft Argentiniens verwurzelt sind. Unter deren Führung hat das Land extreme Inflationsraten von weit über 100 Prozent erlebt, was zu allgemeiner Unzufriedenheit und dem Wunsch nach einer neuen Richtung führte.
Die Unterstützung aus dem Ausland und die Bezahlung in ausländischer Währung helfen einigen Bürgern, die Inflation teilweise abzufedern, da der Wechselkurs auf die Inflation reagiert. In einem Klima, in dem der Ruf nach dem Umtausch in Dollar – "cambio, cambio" – allgegenwärtig ist, vergleichen einige die Verzweiflung der Menschen nach einer stabileren Währung mit der Suche nach Rauschmitteln in anderen Ländern.
Die Zustimmung für Milei ist auch ein Ergebnis der wachsenden Unzufriedenheit der argentinischen Bevölkerung. Die Jahre vor seiner Wahl wurden von zunehmender Unzufriedenheit unter der Bevölkerung und enormen Inflationsraten geprägt. Politische Unruhen, darstellbar durch körperliche Auseinandersetzungen im Kongress, waren keine Seltenheit. In diesem Kontext bot Milei als Außenseiterkandidat eine radikale Alternative zu den herkömmlichen Parteienlandschaften.
Zusammengefasst lässt sich erkennen, dass die junge Wählerschaft Argentiniens nach neuen Lösungen sucht – ein Umdenken, das im Wahlverhalten deutlich wird. Die liberale Richtung unter Milei und die damit verbundene Hoffnung auf tiefgreifende politische und wirtschaftliche Veränderungen spiegeln ein starkes Verlangen nach einem neuen Ansatz in der argentinischen Politik wider.
Währungsschwankungen und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft
Wirtschaftsexperten betrachten die Inflation und den Wechselkurs als zentrale Indikatoren für die finanzielle Gesundheit eines Landes. In Argentinien, einer Nation, die sich durch eine beschwerliche Vergangenheit hindurchmanövriert hat, beeinflusst die Bezahlung aus dem Ausland die wirtschaftliche Landlage maßgeblich. Solche Zahlungen helfen dabei, die Auswirkungen der Inflation zu mildern, da der Wechselkurs sich teilweise der Inflation anpasst.
In der Straßen Argentiniens hört man oft den Ruf "cambio, cambio" – ein Ruf, der den Geldwechsel von Landeswährung in Dollar bezeichnet. Dieser Vergleich mit der unaufhörlichen Nachfrage nach Drogen in anderen Ländern verdeutlicht die Bedeutung des US-Dollars in der argentinischen Wirtschaft und die Präsenz von Wechselstuben. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Argentiniens bleibt jedoch ungewiss, gleich einem offenen Experiment unter den Augen der Welt.
Markante politische Veränderungen Das große Interesse der Öffentlichkeit gilt dem neuen Regierungsoberhaupt, einem Bekenner der libertären Philosophie. Es ist das erste Mal, dass ein Vertreter dieser Schule in einem bedeutenden Land wie Argentinien an die Macht gelangt. Diese Entwicklung fasziniert Anhänger der österreichischen Schule sowie der libertären Ideen. Es wird erwartet, dass dieser politische Zuwachs zu bedeutsamen Veränderungen in Argentinien führen könnte.
Der persönliche Blickwinkel eines Experten Manuel, ein Experte, der selbst in Argentinien lebt, bietet einen authentischen Einblick in das Leben seit der Regierungsübernahme durch den neuen Chef. Ursprünglich aus der Schweiz stammend, hat seine Liebesgeschichte ihn nach Argentinien geführt. Dort hat er eine Laufbahn als Fotograf und Videograf eingeschlagen, wobei er seine kreative Arbeit an das geringere Erfordernis formaler Zertifikate im Land angepasst hat.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Umstände vor der Wahl Vor der Wahl, die Manuel miterlebte, brödelte es bereits stark in der argentinischen Gesellschaft. Eine angespannte Stimmung herrschte vor, angetrieben durch enorme Inflationsraten, die weit über das hinausgingen, was in anderen Teilen der Welt beobachtet wird. Diese Inflation, die phasenweise mehr als 160% betrug, hatte eine deutliche Auswirkung auf die Kaufkraft und die allgemeine Lebenshaltungskosten.
Manuel zufolge hat die Unzufriedenheit mit der politischen Führung und das zweiparteigen System zu einer Proteststimmung geführt, die schließlich in der Wahl eines unkonventionellen Kandidaten, der eine Alternative bot, mündete. Die Argentinier, die traditionell zwischen Kirchnerismus und Neoliberalismus gespalten sind, sehnten sich nach einem Wandel. Manuel berichtet, dass es sogar physische Auseinandersetzungen im argentinischen Kongress gab, was die hohe Emotionalität und die politische Polarisierung im Land verdeutlicht.
Die Zukunftsaussichten Argentiniens
Argentinien befindet sich in einer Phase tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Veränderungen. Nach Jahren der politischen Unruhen und der Konfrontationen im Kongress wurde mit der Wahl eines libertären Regierungschefs ein neuer Weg eingeschlagen. Dies stellt einen Wendepunkt dar, der vor allem für die Anhänger der österreichischen Schule und libertären Ideale von großem Interesse ist. Die frische Führung bietet eine bisher nicht dagewesene Alternative im politischen Spektrum Argentiniens.
Die fortwährenden wirtschaftlichen Herausforderungen wie die extreme Inflation, die zuletzt bei über 160% lag - in realen Preisen womöglich sogar noch höher - haben zu einer spürbaren Unzufriedenheit in der Bevölkerung geführt. Dies gipfelte in einer Wahl, die viele als Protest gegen das etablierte System interpretierten. Das Mehrparteiensystem, das stark von sozialorientierten Bewegungen wie dem Kirchnerismo bzw. Peronismus geprägt ist, hat zu massiven staatlichen Ausgaben und einer daraus resultierenden inflationssteigernden Geldpolitik geführt.
Die junge Generation, die sich einer libertären Führung zuwendet, sucht aktiv nach neuartigen Lösungen, um der Inflation und den damit verbundenen wirtschaftlichen Problemstellungen zu begegnen. Der neu gewählte Regierungschef hat klar seine Positionen während des Wahlkampfs kommuniziert, was sowohl national als auch international Aufmerksamkeit erregte.
Experten, die direkt in Argentinien ansässig sind, bieten wertvolle Einblicke in die aktuelle Lage. Unter diesen Experten herrscht Einigkeit darüber, dass die aktuellen Entwicklungen in Argentinien als Chance gesehen werden können, grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Die Strategien umfassen eine Vielzahl an Maßnahmen - von der Anerkennung informeller Berufe bis hin zur Anpassung an digitale Arbeitsformen.
Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Auswirkungen die neu gewählte Regierungsführung auf das tägliche Leben in Argentinien und auf dessen wirtschaftliche Entwicklung haben wird. Man darf gespannt sein, ob die gegenwärtige Inflation abgefedert, und ob eine tiefere Zufriedenheit unter den Menschen erreicht werden kann. Die Situation in Argentinien, einst geprägt von politischen und ökonomischen Unruhen, bietet somit eine einzigartige Perspektive auf die Möglichkeiten einer libertären Regierung in einem großen und kulturell reichen Land.
Podcast "Blickpunkt Auslandsbeziehungen" - Schwerpunktthema: Argentinien
In der jüngsten Episode von "Blickpunkt Auslandsbeziehungen", dem wöchentlichen Podcast, der sich mit der Unternehmensgründung und Besteuerung im Ausland beschäftigt, wurde das Augenmerk auf Argentinien gerichtet. Der libertäre Regierungsführer meleay, dessen Wahl ein großes Interesse unter den Zuschauern hervorgerufen hat, war zentrales Thema dieser Diskussion. Die Episode bot eine Plattform, um tiefer in die politischen Entwicklungen und Änderungen Argentiniens einzutauchen, seit meleay an der Macht ist.
Gastgeber:
Daniel Taborek
Sebastian Sauerborn
Experte: Manuel, ein aus der Schweiz stammender Argentinien-Resident, der Teil des Podcast-Teams ist.
Inhalte der Diskussion:
Wirtschaftliche Lage
Auswirkung der ausländischen Geldflüsse auf die Inflation und lokale Währung
Häufigkeit des Währungsaustauschs als Indikator ökonomischer Bedingungen
Politische Situation
Argentiniens bewegte Vergangenheit mit Themen wie Militärdiktatur
Der libertäre Einfluss meleays und der Einfluss der österreichischen Schule der Ökonomie
Gesellschaftliche Stimmung
Das zunehmende Bedürfnis nach politischer Veränderung unter den jungen Wählern
Vergleiche der vorwahlzeitlichen Atmosphäre mit historischen Zeiten großer Unzufriedenheit
Manuels Hintergrund:
Beruflicher Werdegang:
Wechsel vom Chemielaboranten in der Schweiz zum erfolgreichen Fotografen und Videografen in Argentinien
Umstellung auf Online-Arbeit und Videobearbeitung während der Pandemie
Beherrschung von vier Sprachen und daraus resultierende berufliche Chancen
Persönliche Erfahrungen:
Von Begegnung und Liebe zu einer Argentinierin in der Schweiz bis zur Auswanderung nach Argentinien
Kontraste und Anpassungen im Lebensstil zwischen der Schweiz und Argentinien
Die Sendung illustrierte, wie das Leben und die Karriere eines Schweizer Auswanderers sich während des gesellschaftlichen Umbruchs in Argentinien entwickelten, und welche Einblicke er aus erster Hand über die Ära nach der Wahl von meleay geben konnte.
Libertäre Bewegung und Wirtschaftsdoktrin in Argentinien
In Argentinien zeichnet sich eine bemerkenswerte politische Wende ab, insbesondere durch das Erstarken der libertären Bewegung. Nicht zuletzt hat diese Tendenz mit der Wahl eines libertären Regierungschefs eine neue Dynamik erhalten. Ein bemerkenswertes Phänomen in einem so großen und bedeutenden Land ist die zunehmende Aufmerksamkeit, die der österreichischen Schule der Volkswirtschaftslehre geschenkt wird. Dies ist von besonderem Interesse für Personen, die eine Affinität zur libertären Ideologie oder zur österreichischen Wirtschaftstheorie haben.
Viele Bürger empfinden die libertäre Richtung als alternative Lösung zu den bisherigen politischen Strategien. Die aktuellen politischen Verhältnisse bieten somit einen Nährboden für das libertäre Gedankengut. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Die Enttäuschung über traditionelle politische Parteien und deren Lösungsansätze.
Die steigende Inflationsrate und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Die Forderung nach neuen Wegen und innovativen Ideen zur Lösung wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass gerade junge Menschen verstärkt nach alternativen Lösungsansätzen suchen. Sie wenden sich vermehrt Ideen zu, die nicht etablierten politischen Strukturen entspringen.
Austausch von Erfahrungen
Die jüngsten Entwicklungen und das libertäre Klima in Argentinien haben internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Durch einen offenen Austausch über soziale Medien und Dialoge in Podcasts wird über das libertäre Klima und die Auswirkungen der österreichischen Schule berichtet. Besonders hervorgehoben werden dabei:
Persönliche Erfahrungen: Menschen, die in Argentinien leben, teilen ihre Wahrnehmungen und persönlichen Geschichten.
Fachlicher Austausch: Experten, die vor Ort leben und arbeiten, bieten Einblicke in die praktischen Folgen der politischen Änderungen.
Die Zukunft Argentiniens ist weiterhin ungewiss, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation unter dem Einfluss des libertären Gedankenguts und der österreichischen Wirtschaftstheorie entwickeln wird.
Persönliche Einblicke und Beobachtungen
Manuel, ein in Argentinien lebender Schweizer und Experte für argentinische Verhältnisse, teilt seine Eindrücke über das Leben inmitten der politischen Umbrüche im Land. Er berichtet von der Wahl eines libertären Regierungschefs und den Veränderungen, die seitdem im argentinischen Alltag zu spüren sind. Als jemand, der die Schweiz und Argentinien kennt, erlebt er den starken Gegensatz zwischen beiden Ländern täglich.
Beruflicher Werdegang und Umzug nach Argentinien:
ursprünglich Chemielaborant in der Schweiz
Umzug nach Argentinien folgte der Liebe zu einer argentinischen Frau
erfolgreiche Karriereumschwenkung zum Fotografen und Videoproduzenten aufgrund der flexibleren Anerkennung von Kompetenzen in Argentinien
Tätigkeit als Event- und Hochzeitsfotograf, später Spezialisierung auf Video-Editing und Soziale Medien
Beobachtungen bezüglich der politischen Entwicklung:
Manuel beschreibt ein Land, das von hoher Inflation und Unzufriedenheit mit der politischen Führung geprägt ist
Das Volk empfindet weit über 100% Inflation, was zu einem deutlichen Verlangen nach Veränderung führte
Manuel identifiziert, dass die Wahl von Meleay als libertärer Kandidat eine Art Ventilfunktion für den aufgestauten gesellschaftlichen Druck darstellte
Leben in Argentinien:
Manuel berichtet von einer Spaltung der Gesellschaft in zwei parteipolitische Lager
Die sozial orientierten Staatsausgaben haben zu einer enormen Inflation geführt, die das tägliche Leben der Menschen beeinträchtigt
Er hebt hervor, dass die Unzufriedenheit mit der Politik und Politikern weit verbreitet ist
Zukunftsausblick:
Manuel sieht seine Zukunft im Land trotz der offenen Fragen als positiv an
Bei Diskussionen in seinem Umfeld wird häufig der libertäre Ansatz und damit verbundene Wandlung Argentiniens thematisiert
Diese persönlichen Berichte bieten einen authentischen Einblick in das Leben in Argentinien während einer Zeit des politischen Wandels. Manuel vermittelt ein Bild der aktuellen Situation und der Stimmung im Land, die von tiefer Unsicherheit sowie einem Hoffnungsschimmer auf Wandel geprägt ist.
Manuels Reise: Aus der Schweiz nach Südamerika
Manuel, einst Chemielaborant in der Schweiz, fand seinen Weg nach Argentinien durch Zufall – eine Liebe, die über Kontinente hinweg reichte. Nach mehreren Reisen entschied er sich, sein Leben in der Heimat hinter sich zu lassen und ins Land der Gauchos auszuwandern. Seine Expertise in der Fotografie, die er nebenbei in der Schweiz praktizierte, ermöglichte ihm in Argentinien eine neue berufliche Laufbahn. Im Vergleich zur Schweiz, wo akademische Nachweise oft ausschlaggebend sind, setzte sich Manuel in Argentinien durch Talent und praktische Fähigkeiten durch. Als Event- und Hochzeitsfotograf begann er und diversifizierte seine Tätigkeiten bald auch in die Videografie.
Professionelle Entwicklung und Sprachen: Mit der Ausbreitung der Pandemie wandte sich Manuel verstärkt der Onlinearbeit zu. Er spezialisierte sich auf Videobearbeitung, was ihm eine Zusammenarbeit mit einem Team eröffnete, bei dem er auch heute tätig ist. Durch seine Arbeit für soziale Medien und die Lokalisierung von Inhalten beherrscht Manuel jetzt vier Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Politische und wirtschaftliche Umbrüche: Manuel erlebte in Argentinien eine Zeit großer wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen, geprägt von hoher Inflation und gesellschaftlichem Unmut. Die unkonventionelle Wahl von Meleay zum Präsidenten, einem erklärten Libertären, war ein bezeichnendes Zeichen des Wandels. Meleay hebt sich durch radikale Positionen ab und sein Aufstieg wurde global diskutiert – ein Indikator für einen Wunsch nach Veränderung innerhalb der argentinischen Bevölkerung. Unter der Oberfläche brodelt es in der Nation, die bereits eine Geschichte von Intensität und Militärdiktaturen hat. Der Inflationsdruck erhöhte die Spannungen und ließ viele Menschen nach alternativen Lösungen suchen.
Manuels Perspektive: Er beobachtet weiterhin die dynamischen Entwicklungen in seinem neuen Heimatland, ohne zu wissen, was die Zukunft bringen wird. In einer Atmosphäre, die von Fiatwährung und Wechselkursen dominiert wird, ist "Cambio" – der Ruf nach Dollar – allgegenwärtig und spiegelt das wirtschaftliche Klima wider, in dem er lebt und arbeitet.
Lebensbedingungen in Argentinien im Vergleich zur Schweiz
Argentinien durchlebt eine Zeit des sozialen und wirtschaftlichen Wandels, geprägt durch eine intensiv erlebte Geschichte und virulente politische Dynamik. Insbesondere die junge Generation bewegt sich dabei weg von etablierten Methoden hin zu innovativen Lösungen in der Politik. Die Währung des Landes unterliegt einer hohen Inflation, daher ist für die Menschen, die Einkünfte aus dem Ausland erhalten, die Umrechnungsrate ein wichtiger wirtschaftlicher Puffer.
Im Gegensatz dazu steht die Schweiz, bekannt für ihre politische Stabilität und Wirtschaftskraft. Schweizer Bürger erleben ein hohes Maß an Sicherheit und Ordnung. Die Lebensverhältnisse in beiden Ländern könnte man kaum kontrastreicher vorfinden. Während die Schweiz für ihre Struktur und ihren Wohlstand bekannt ist, befindet sich Argentinien in einer Phase tiefer sozialer und ökonomischer Veränderungen.
Die Regierungsübernahme durch einen libertär orientierten Präsidenten in Argentinien stellt einen Wendepunkt dar. Diese unerwartete Entwicklung brachte frischen Wind in die politische Landschaft und führte zu Diskussionen und Hoffnungen auf Veränderung. Der Schweizer Manuel, der nun schon seit sieben Jahren in Argentinien lebt, erlebt diese Entwicklung aus erster Hand. Als früherer Bewohner und Berufstätiger in der Schweiz hat er die Möglichkeit, die Diskrepanzen zwischen den beiden Kulturen direkt zu vergleichen.
Manuel hat in Argentinien eine neue Karriere als Fotograf und Videograf eingeschlagen und bemerkt deutlich die geringere Bedeutung formeller Bildungsabschlüsse für das Berufsleben. Praktische Fähigkeiten und gezeigte Leistungen sind dort von größerer Bedeutung als in der Zertifikate orientierten Schweiz. Diese Unterschiede im beruflichen Umfeld zeigen eindrücklich die Divergenz im Alltagsleben der beiden Nationen.
Der Übergang von einer gesicherten Anstellung als Chemielaborant in der Schweiz zu einer freiberuflichen Tätigkeit in Argentinien spiegelt die Risikobereitschaft und Flexibilität wider, die für viele Einwohner Argentiniens angesichts der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage erforderlich sind. Manuel selbst erlebt eine Gesellschaft, die historisch durch politische Extreme geprägt wurde und die auch heute noch in Aufruhr ist. Der Kontrast zwischen der Schweiz, seiner Heimat, und Argentinien, seiner Wahlheimat, konnte für ihn nicht größer sein.
Manuels Berufliche Entwicklung in Südamerika
Manuel, ein Schweizer Chemielaborant mit einer Liebe zur Fotografie, fand seinen Weg nach Argentinien durch den Zufall einer Beziehung. Sein Interesse an Fotografie führte ihn zu einer erfolgreichen Karriere als Event- und Hochzeitsfotograf in seinem neuen Heimatland. Nach einigen Jahren erweiterte Manuel sein Repertoire um Videografie und spezialisierte sich während der Pandemie auf Online-Editing. Durch seine Arbeit in Video-Bearbeitung für soziale Medien und Lokalisierungsdienste profitiert Manuel nun von seinen Kenntnissen in vier Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Berufliche Veränderungen:
Ursprung als Chemielaborant in der Schweiz
Wandlung zum professionellen Fotografen in Argentinien
Vertiefung in Event- und Hochzeitsfotografie
Entwicklung neuer Kompetenzen im Bereich Videografie und -bearbeitung
Erfahrungen in Argentinien:
Anpassung an neue kulturelle Umstände ohne notwendige formale Qualifikationen
Aufbau einer erfolgreichen selbstständigen Laufbahn
Nutzung seiner Mehrsprachigkeit im beruflichen Kontext
Durch diesen Berufswandel hat Manuel eine neue Perspektive auf das Leben und Arbeiten im Ausland gewonnen und teilt seine Erfahrungen im Podcast "Perspektive Ausland", der sich mit Themen wie Unternehmertum, Steuerplanung und Firmengründung im Ausland beschäftigt.
Auswirkungen der Inflation vor den Wahlen in Milei
Argentinien steht bekanntermaßen vor vielen Herausforderungen und hat in seiner Geschichte bereits Zeiten von Militärdiktaturen und tiefgreifenden Krisen erlebt. In der jüngeren Vergangenheit hat insbesondere die Jugend einen bemerkenswerten Schritt unternommen, indem sie Milei gewählt hat, in der Hoffnung auf eine neue Problemlösung. In einem Land, in dem die Inflation spürbar ist und der Wechselkurs sich entsprechend anpasst, wirkt Einkommen aus dem Ausland als eine Art Puffer gegen die inflationären Auswirkungen.
Wirtschaftliche Veränderung:
Inflation: Die Inflation in Argentinien erreichte im letzten Jahr über 160%, was spürbare Auswirkungen auf die Kaufkraft und Lebensqualität der Menschen hat.
Währungsabwicklung: In der Alltagssprache der Argentinier spiegelt sich die turbulente Wirtschaftslage wider, indem häufig Begriffe wie "cambio" (Wechsel) in Bezug auf den Dollar auftauchen.
Politische Landschaft:
Neue Führung: Milei, als bekennender Libertärer, erlangte das Amt des Regierungschefs und prägt somit eine neue Richtung in der Politik Argentiniens.
Experteneinsichten:
Manuel's Erlebnisse: Als Schweizer, der nach Argentinien immigriert ist, hat Manuel die Situation vor Ort aus erster Hand miterlebt und beobachtet, wie die Politik und Wirtschaft vor der Wahl auf die Bürgerschaft wirkten.
Berufswechsel: Durch den Wechsel vom Beruf des Chemielaboranten zur Fotografie und später zur Videografie erlebte Manuel, wie sich persönliche und berufliche Chancen in Argentinien im Gegensatz zur Schweiz unterscheiden.
Kulturelle Dynamik:
Bevölkerungsempfinden: Die Bevölkerung zeigte sich zunehmend unzufrieden mit den herrschenden politischen Verhältnissen und der wirtschaftlichen Situation, was ebenso durch öffentliche Debatten im Kongress sichtbar wurde.
Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit den Bedürfnissen und Erwartungen der argentinischen Bürger vor der Wahl von Milei und geben Einblicke in die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse im Land.
Politische Dynamik im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen
In Argentinien zeigen sich stetig wachsende politische Unzufriedenheit und ein Ruf nach Veränderung. Das Land, das eine bewegte Vergangenheit einschließlich einer Militärdiktatur durchlebt hat, zeichnet sich durch einen intensiven historischen Kontext aus. Die Inflation stellt eine der größten Herausforderungen dar; Einnahmen in ausländischer Währung schwächen zwar die Auswirkungen ab, dennoch bleibt der rasante Anstieg der Lebenskosten ein akutes Problem.
Wahlverhalten: Interessanterweise stimmte eine beachtliche Anzahl junger Wähler für eine neue politische Richtung, was den Wunsch nach einer effektiven Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten widerspiegelt.
Wirtschaftliche Perspektive: Der Wechselkurs passt sich teilweise an die Inflation an, wodurch ein ständiger Austausch von Währungen – vergleichbar mit dem illegalen Drogenhandel in anderen Ländern – zum Alltag gehört.
Neue politische Führung: Die Wahl eines ausdrücklich libertär geprägten Präsidenten in einem so bedeutenden Land wie Argentinien ist ein faszinierendes Ereignis, insbesondere für Anhänger der österreichischen Schule und libertären Prinzipien. Dieser präzedenzlose Erfolg lässt Beobachter aufhorchen.
Praktische Erfahrungen: Hörer eines speziellen Podcasts erhalten Einblicke von jemandem, der direkt vor Ort lebt – eine Person, die sich in einer idealen Position befindet, um über die jüngsten Entwicklungen und das Leben in Argentinien zu berichten.
Persönliche Perspektiven: Interviews mit Experten, die ihre einzigartigen Geschichten teilen, wie etwa ein Schweizer, der durch persönliche Umstände nach Argentinien kam und dort sein Glück fand, tragen zur Vielfalt des Meinungsbildes bei.
Soziale und wirtschaftliche Spannungen: Die hoch ansteigende Inflationsrate, die weit über den traditionell als hoch empfundenen Preiserhöhungen liegt, wirft ein Licht auf die Dringlichkeit der Situation. Der Stillstand und die Frustration über die bestehenden politischen Strukturen scheinen ihren Höhepunkt erreicht zu haben, was den Raum für einen außergewöhnlichen Kandidaten eröffnete.
Anzeichen der Veränderung als politisches Signal
In Argentinien ist eine bemerkenswerte politische Wende zu beobachten. Diese Entwicklungen sind besonders bei der jüngeren Generation auffällig, die in Scharen für neue, alternative Lösungen stimmt. Die Inflation ist ein hartnäckiges Problem, aber Menschen mit Einkünften aus dem Ausland können die Auswirkungen durch günstigere Wechselkurse etwas mindern. In den Straßen kann man häufig Rufe nach Währungstausch hören – ein Phänomen, so allgegenwärtig wie der Drogenhandel in anderen Nationen.
Das Land, bekannt für seine intensive Geschichte und politische Unruhen, hat zum ersten Mal einen bekennenden Libertären als Regierungsführer gewählt. Diese Entscheidung spiegelt das wachsende Bedürfnis nach einem neuen Ansatz wider und signalisiert eine deutliche Abkehr von der bisherigen politischen Ausrichtung. Angesichts der rasanten Inflationsraten, die das Land erlebt hat, erscheint diese Wahl vielen als aufrichtiger Versuch, einen neuen Weg einzuschlagen.
Wirtschaftliche Perspektiven:
Inflation: Über 160% im Vorjahr; gefühlte Rate für die Bürger noch höher.
Wechselkurs: Bietet teilweise Abfederung gegen Inflation für Personen mit ausländischem Einkommen.
Politische Entwicklungen:
Etablierung eines libertären Regierungsführers als Zeichen des Wandels.
Aufflammende Frustration über etablierte Sozialpolitik und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Kulturelles Geschehen:
Rufe nach "Cambio" (Währungstausch) allgegenwärtig.
Zunehmender Wunsch nach alternativen Lösungen, insbesondere unter der Jugend.
Die Situation erinnert an historische Wendepunkte, eine Zeit des politischen Brodelns, und sorgt für eine Atmosphäre der Unsicherheit über die Zukunft des Landes. Trotz dieser Unsicherheit eröffnet die aktuelle Lage Chancen, sozioökonomische Alternativen zu erproben.
Entwicklung Javier Mileis
Javier Mileis politischer Aufstieg in Argentinien war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und brachte frischen Wind in die politische Landschaft des Landes. Seine Wahl zum ersten erklärten libertären Regierungschef in einem bedeutenden Land wie Argentinien weckte insbesondere bei den Anhängern der österreichischen Schule und den Libertären großes Interesse. Mileis Amtsübernahme kann als kühnes Experiment bezeichnet werden, und viele beobachten, welche Veränderungen sich in Argentinien ergeben werden.
Karriere bis zur Macht:
Treue zu libertären Prinzipien, die weltweit Beachtung fanden
Betonte die Eigenverantwortung und den Verkauf persönlicher Dienste als Freiheitsausdruck
Wurde als Alternative zu den traditionellen Parteien gesehen, die sich zwischen Kirchnerismus und Peronismus bewegen
Argentiniens wirtschaftliche Herausforderungen:
Konfrontiert eine Inflationsrate von zuletzt über 160%
Preiserhöhungen spürten die Bürgerinnen und Bürger deutlich stärker als die offiziellen Zahlen vermuten ließen
Das politische Klima war enorm angespannt, Auseinandersetzungen im Kongress eskalierten zu körperlichen Konflikten
Die Wahl Mileis – ein Ausdruck des Protests?:
Milei bot sich als Protestwahl gegen Unzufriedenheit und desillusionierte Wählerschaft an
Sein libertärer Ansatz fand Anklang, besonders bei jungen Menschen, die nach funktionierenden Lösungen suchten
Die Wahl Mileis könnte als Wendepunkt betrachtet werden, der die politischen Strukturen Argentiniens langfristig verändern kann
Zukunftsperspektiven:
Unklarheit über die langfristigen Folgen seiner Politik für Argentinien
Die Wähler sind gespannt, welche neuen Wege Milei einschlagen wird
Mileis Regierungszeit befindet sich noch in den Anfängen, doch seine Amtsübernahme hat bereits jetzt für Aufsehen gesorgt und könnte für die politische und wirtschaftliche Zukunft Argentiniens von großer Bedeutung sein.
Timestamps
00:01:12 - Einleitung und Vorstellung
00:05:59 - Wie war die Zeit vor der Wahl von Präsident Javier Milei? Wie kam es zur Wahl?
00:10:41 - Hatten junge Leute in Argentinien einen großen Einfluss auf die Wahl von Milei?
00:12:09 - Wie kann man sich das Leben in Argentinien vorstellen? Was sind die großen Unterschiede zur Schweiz?
00:16:54 - Wie wirkt sich die hohe Inflation auf die Bevölkerung in Argentinien aus?
00:20:28 - Kann man als Expat mit Kunden im Ausland ein gutes Leben in Buenos Aires führen? Wie ist das Durchschnittseinkommen und wie sind die Lebenshaltungskosten in Argentinien?
00:24:03 - Werden die Löhne an die Inflation angepasst?
00:25:14 - Bezahlt main Argentinien mit Dollar oder Peso? Wie steht es mit dem Wechselkurs und was gibt es ür Eigenheiten?
00:33:41 - Wie ist das Gesundheitssystem in Argentinien? Wie sieht es mit Krankenversicherungen aus?
00:37:32 - Was kostet die private Gesundheitsversicherung pro Monat?
00:39:02 - Wie sicher ist es in Argentinien?
00:45:08 - Ist Korruption ein Thema in Argentinien?
00:46:38 - Staatsbürgerschaft in Argentinien: Wie einfach ist es sie zu bekommen und welche Vorteile hat sie?
00:50:16 - Welches Dekret hat Javier Milei im Dezember 2023 in Kraft gesetzt und was bedeutet das für Argentinien?
00:56:05 - Es gibt kein Mietrecht mehr in Argentinien - wie das?
00:59:36 - Wird der US Dollar zur zweiten Währung in den USA?
01:02:59 - Auf welche Gesetze und Änderungen von Milei muss man sich noch einstellen?
01:06:56 - Gibt es neue Steuergesetze, die von Milei eingeführt wurden bzw. eingeführt werden sollen?
01:07:45 - Wie sieht Manuel die Zukunft Argentiniens?
01:13:30 - 3 Schlussfragen zu Argentinien
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 117: Leben in Argentinien: Was erwartet uns mit Präsident Milei?
Zu Gast: Manuel Hefti
00:00:00 - Vorspann
Manuel Ja, es hat natürlich immer schon gebrodelt hier in Argentinien. Das Land hat eine sehr intensive Geschichte, Militärdiktatur, und hat schon vieles erlebt.
Sebastian Interessant ja auch, dass ja auch besonders junge Menschen, vor allen Dingen Milei gewählt haben.
Manuel Die beste Lösung die erste Lösung, die funktioniert nicht, okay wie können wir das anders lösen? Wenn wir natürlich vom Ausland her bezahlt werden, dann dann federt dies auch ein bisschen die Inflation ab, weil der Wechselkurs, der passt sich ja zum Teil der Inflation an. Dann hörst du links und rechts einfach Cambio, Cambio, Cambio, Dollares, Dollares?
Sebastian Das ist wie Drogen in anderen Ländern, ja? Wie siehst du die Zukunft dieses Landes?
Perspektive Ausland Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
Manuel Keine Ahnung, was da kommt, mal schauen.
00:01:12 - Einleitung und Vorstellung
Sebastian Willkommen bei einer neuen Folge von Perspektive Ausland. Wir wollen heute über das Thema Argentinien reden. Genau, oder schon wieder: Wir haben ja erst vor kurzem hier ein Gespräch gehabt zum Thema Argentinien mit einem argentinischen Anwaltskollegen, das war allerdings vor der Wahl von Milei. Das Thema Milei treibt viele von euch um, das sehen wir hier regelmäßig in den Kommentaren. Es ist faszinierend. Es ist natürlich das erste Mal, dass hier ein bekennender libertärer Regierungschef geworden ist, in einem sehr großen und auch doch wichtigen Land wie Argentinien. Und es ist sehr interessant hier natürlich für alle, die dieses Thema interessiert: Österreichische Schule, was Libertäre so tun, zu sehen, was da genau gerade passiert in Argentinien. Das ist ja so ein bisschen ein Versuch am offenen Herzen, kann man schon sagen. Ja, also da wird es ganz schön Änderungen geben, da werden wir nachher noch drüber sprechen. Daher freue ich mich besonders, heute hier einen wirklichen Experten, wenn es ums Thema Argentinien geht, zu Gast zu haben. Experten deswegen, weil er nämlich selbst in Argentinien wohnt und wir können zum Glück sagen, er kommt sogar sozusagen aus dem eigenen Hause, also er arbeitet bei uns im Team mit. Ich rede vom Manuel, der Manuel ist ursprünglich aus der Schweiz, wohnt aber in Argentinien und ich könnte mir keinen besseren Gesprächspartner als ihn vorstellen, um mal hier tatsächlich einen Erfahrungsbericht zu hören, wie das Ganze in Argentinien läuft, seit Milei hier an die Macht gekommen ist. Ich tausche schon immer so mit dem Manuel Whatsapp-Nachrichten aus zum Thema Argentinien. Wie gesagt ich finds selbst sehr faszinierend. Ich bin selbst zwar kein Libertärer, aber natürlich, die österreichische Schule und auch die libertäre Idee interessieren mich schon lange. Ich würde schon sagen, seit fast 15 Jahren. Früher habe ich mal diesen Blog von Lew Rockwell entdeckt und fand das ganze sehr interessant. Naja, also ich freue mich sehr heute, Manuel, dass du dich bereit erklärt hast hier mal Rede und Antwort zu geben und mal über deine Erfahrung konkret in Argentinien zu sprechen. Erste Frage vielleicht gleich mal an dich: Wie kommt ein Schweizer nach Argentinien? Also ich kenne ja die Schweiz ziemlich gut, ich bin in der Nähe der Schweiz aufgewachsen, habe in der Schweiz selbst gewohnt, ich könnte mir da keinen größeren Kontrast vorstellen, wenn man jetzt die 2 Länder anschaut. Als Schweizer wie bist du nach Argentinien gekommen, was ist deine Geschichte?
Manuel Ja, der Kontrast ist natürlich schon sehr groß zwischen der Schweiz und Argentinien. Es war eigentlich Zufall. Ich habe in der Schweiz eine Frau aus Argentinien kennengelernt, wir haben uns verliebt, sind dann mehrfach nach Argentinien auf Urlaub gefahren und aus einem langen Urlaub wurde dann sozusagen die Auswanderung. Ich war Chemielaborant vom Beruf, habe im Labor gearbeitet, Festanstellung, so wie viele das tun, und habe mich aber immer für die Fotografie interessiert. Habe dann auch so nebenbei in der Schweiz Fotografie gemacht, aber das wäre nie zu einem Vollzeitjob geworden, aber hier in Argentinien hat es dann einfach geklappt. Es war hier relativ einfach, als Fotograf zu arbeiten und anerkannt zu werden. Weil ja, hier brauchst du einfach nicht so viele Diplome und so weiter und sofort. Es zählt mehr was du tust, was du vorzeigen kannst an Leistung als an Zertifikaten. Und ich hab dann hier als Eventfotograf und Hochzeitsfotograf gearbeitet, dann hab ich mit Videografie auch angefangen. Dann kam mal irgendwann die Pandemie, da hab ich mich dann auf online Arbeit spezialisiert, also Videos editieren. Ja, so sind auch wir dann zusammengekommen. Und ja, jetzt mach ich halt viel Video-Editing für Youtube, Social Media Ads und Lokalisierungen, auch weil ich ja jetzt mittlerweile 4 Sprachen spreche, also Deutsch, Englisch, Französisch und jetzt Spanisch noch.
Sebastian Sehr interessant und du bist jetzt seit wie lang genau in Argentinien?
Manuel 7 Jahre sind es jetzt.
00:05:59 - Wie war die Zeit vor der Wahl von Präsident Javier Milei? Wie kam es zur Wahl?
Sebastian Ah ja, 7 Jahre, also doch schon eine wirklich lange Zeit. Du hast also die ganze Zeit, auch vor der Wahl Mileis, dort mitbekommen und ich stell mir das so ein bisschen vor wie die Jahre vor der Französischen Revolution, wo es ja gebrodelt hat unter der Decke. Ja, also ich meine, das Volk wurde immer unzufriedener, man hat ja in Argentinien diese gigantischen Inflationsraten hier verfolgen können. Ich meine sowas kennen wir ja gar nicht. Ich meine, wenn wir hier 10% Inflation haben, dann fängt schon jeder an zu schreien. Dort waren es weit über 100%, vielleicht ist das noch aus der Türkei uns irgendwo geläufig, aber ansonsten ist es natürlich völlig undenkbar. Das heißt, die Jahre, die du jetzt so mitbekommen hast vor der Wahl von Milei, wo du jetzt schon gewohnt hast in Argentinien, wie muss man sich so die Stimmung vorstellen? Denn man muss ja schon sagen, dass wir die Wahl von Milei schon irgendwo als eine Protestwahl sehen, wie man sich extremer wirklich nicht vorstellen kann. Ja, der hat ja auch schon während des Wahlkampfs keinen Hehl daraus gemacht, was er für Positionen hat. Zum Teil wurde es ja auch dann weltweit diskutiert, so von wegen: Leute sollen ihre Körper verkaufen können, sondern sich selbst in die Sklaverei verkaufen können usw. Also so in der Zeit vor der Wahl, wie kam es eigentlich dazu, dass der Kessel sozusagen dann explodiert ist und hier wirklich dann dieser Ausnahmekandidat, ein wirklicher Außenseiter hier in Argentinien an die Macht gekommen ist?
Manuel Ja, es hat natürlich schon immer gebrodelt hier in Argentinien. Also auch wenn man die Geschichte anschaut, das Land hat eine sehr intensive Geschichte, Militärdiktatur und hat schon vieles erlebt. Es herrscht auch so ein bisschen ein 2 Parteien-System. Also die einen Parteien, die mehr in Richtung Kirchnerismus sind und sehr sozialorientiert sind, auch massenweise Staatsgeld in die Leute in das Sozialwesen investieren. Zu viel vielleicht, weil dadurch entsteht auch eine unglaubliche Inflation, also die Inflationsrate im letzten Jahr war jetzt über 160% gespürt. In Argentinien war es noch mehr. Also die Preiserhöhungen, wenn man zurückblickt, vor einem Jahr waren das mehr als die 160%, das waren 200-300% vielleicht. Und ja, viele Leute sind einfach unglücklich mit der Situation, sind nicht sehr zufrieden mit der Politik und wie das läuft mit den Politikern. Ich mag mich erinnern, ich hab schon im Fernsehen Bilder gesehen vom Kongress da, also Schlagabtausch wird da zum Teil wirklich wörtlich genommen, also da gehen Sie mit Fäusten aufeinander los. Milei hat, meiner Meinung nach, einfach eine Alternative geboten. Man muss vielleicht auch noch ein bisschen das Wahlsystem hier in Argentinien anschauen. Es ist ja so hier, dass sich verschiedene Präsidentschaftskandidaten, ich glaube das waren jetzt 6 dieses Mal, zur Wahl stellen konnten. Und wenn nicht schon im ersten Wahlgang eine Mehrheit von über 50% erreicht wird, können sich dann die beiden Spitzenreiter noch mal zur Stichwahl stellen. Was passiert ist: Der Spitzenkandidat Massa, der hat dann im ersten Wahlgang irgendwas über glaube ich knapp 40% oder so bekommen. Milei war dann um die 30-35. Und die zwei haben sich dann einfach noch mal zur Stichwahl gestellt. Da war noch ein dritter Kandidat, das war die Patricia Bullrich und die war, sagen wir mal so, auf der gleichen Seite wie Milei und ich denke, in der zweiten Wahl haben dann halt auch viele Leute, die vorher für Patricia Bullrich gestimmt haben, eher für Milei gestimmt als dann für Massa. Und ja, ich denke, so ist es dann auch zustande gekommen. Sicherlich auch Protestwahl und so weiter und sofort.
00:10:41 - Hatte junge Leute in Argentinien einen großen Einfluss auf die Wahl von Milei?
Sebastian Interessant ja auch, dass besonders junge Menschen, also ich denke jetzt mal, ein Menschen jünger als 40, hier vor allen Dingen Milei gewählt haben. Oftmals in Europa sind die jungen Leute eher politikverdrossen. Vielfach wird hier letztlich durch die Älteren bestimmt, wer und welche Parteien an die Macht kommen. Aber dass hier die jungen Leute tatsächlich einen großen Einfluss gehabt haben, war davon was zu spüren oder wie hast du es empfunden?
Manuel Ja, also ich kenne schon Leute in meinem Umfeld, auch jüngere Leute, die für Milei gestimmt haben und hinter Milei stehen. Ich kenne den Javier Milei sogar persönlich, wobei nicht nicht sehr gut, aber der hat mal früher im gleichen Wohnkomplex gewohnt wie ich, der hat ja irgendwie 5 Hunde oder so. Sein ältester Hund, seine große Liebe, sage ich mal, der Conan mit dem habe ich den Milei schon öfters gesehen. Also als er mit dem Conan spazieren ging, der hat ja ein Hüftproblem also der hat einen Hunderollstuhl gehabt und da hat sich der Milei sehr um diesen Hund gekümmert. Und die Gespräche mit Milei gingen dann auch eher um den Hund als um die Politik.
00:12:09 - Wie kann man sich das Leben in Argentinien vorstellen? Was sind die großen Unterschiede zur Schweiz?
Sebastian Als jetzt jemand, der jetzt aus der Schweiz kam, wie gesagt, ich hatte vorhin schon gesagt, die Unterschiede können wahrscheinlich größer nicht sein. Beschreib das doch mal so ein bisschen, damit man sich das so vorstellen kann als jemand, der aus dem deutschsprachigen Raum kommt, wie das tatsächlich in Argentinien war und was dann vielleicht doch zu dieser Wahl geführt hat. Wie muss man sich das vorstellen, das Leben in Argentinien im Vergleich zur Schweiz? Was sind so die ganz großen Unterschiede, was war vielleicht auch für dich einfach persönlich so ein großer Kulturschock, wo du gesagt hast, hm, da habe ich jetzt vielleicht persönliche Schwierigkeiten mit mich da umzustellen, mental und so. Was hat dich da ganz persönlich vor allen Dingen beeindruckt, was ist dir da aufgefallen?
Manuel Ja, die Schweizer, die sind natürlich extrem organisiert und manchmal zuweilen fast schon überorganisiert. Also das könnte vielleicht auch ein Grund sein, warum einige Schweizer dann sich zur Auswanderung entscheiden. Äh, eben wie gesagt, es braucht eigentlich für alles ein Zertifikat, eine Ausbildung, ein Formular, selbst für Ausnahmen. Und es gibt den Plan A und daran hält man sich. Argentinien möchte sich gerne ausgezeichnet organisieren, also die schauen wirklich hoch nach Deutschland, Schweiz, Europa. Das merkt man auch, wenn man hier mit dem Argentinier ins Gespräch kommt und man erzählt denen man ist aus der Schweiz, das ist so WOW aus der Schweiz und ja alles super sauber, alles super organisiert usw. alles perfekt läuft da. Ja, der Argentinier möchte gerne so sein, die Realität sieht leider anders aus. Es ist hier sehr viel chaotischer. Oftmals funktioniert Plan A schon mal prinzipiell nicht und man greift halt auf Plan B zurück, aber das ist genauso gut oder Plan C oder Plan D. Es wird hier schon recht oft improvisiert. Und ja, es gibt keinen Aufstand, wenn man halt mal improvisieren muss. Also das typische Schweizerische: "Nein, so geht das nicht und man muss das so machen und so, also das geht nicht so, man muss das so machen", das ist ja nicht so. Hier ist es eher: "Okay, wir haben ein Problem, das muss gelöst werden. Die beste Lösung. die erste Lösung, die funktioniert nicht, okay wie können wir das anders lösen?" Ich selber habe mich da auch ziemlich verändert in der Richtung, das merke ich auch, wenn ich mit Schweizer Freunden, die jetzt noch in der Schweiz wohnen, spreche. Kürzlich war meine Mutter hier zu Besuch, die ist schon sehr schweizerisch und ja, das war manchmal schon relativ schwierig das Chaos dann zu verkraften und sich hier zurechtzufinden.
Sebastian Und wahrscheinlich geht es dir ja auch so ein bisschen wie so wie es sehr vielen Auswanderern geht. Ja, das heißt also, du bist vielleicht doch kein waschechter Argentinier, aber auch letztlich hast du dich ein bisschen schon weiterentwickelt von der Person, die du warst, als du in der Schweiz gelebt hast. Hast neue Erfahrungen gemacht, neue Horizonte haben sich aufgetan und man fühlt sich so ein bisschen, dass man nirgendwo mehr so 100% wirklich reinpasst, ist doch deine Erfahrung.
Manuel Ja, definitiv. Also ich denke, vor allem beruflich habe ich mich sehr in die Richtung entwickelt, in die ich eigentlich gehen wollte. Das ist so, ich hab das Gefühl. ich wurde befreit von dem Gedanken, ja du musst einen Beruf lernen, du musst deiner Arbeit nachgehen, immer schön pünktlich zur Arbeit erscheinen und das ist dann dein Leben, also das was du lernst, das machst du dein Leben lang. Wie gesagt, hier arbeite ich jetzt in der Fotografie und Videographie, darauf hab ich mich spezialisiert. Ich arbeite aber als Freelancer, also ich kann mir meine Arbeitszeiten relativ frei einteilen, das richtet sich dann weniger nach einem Stundenplan oder den Arbeitszeiten, sondern mehr nach dem Arbeitsaufkommen. Und ja, ich kann mich einfach hier freier organisieren und wie ich finde, viel freier leben.
00:16:54 - Wie wirkt sich die hohe Inflation auf die Bevölkerung in Argentinien aus?
Sebastian Das klingt wahnsinnig faszinierend. Jetzt hattest du ja vorhin kurz beschrieben, wie chaotisch das Land war, und das hat sich auch auf die Staatsfinanzen enorm ausgewirkt. Wie würdest du das beschreiben in Argentinien? Die Situation der Bevölkerung, der allgemeinen Bevölkerung. Sicherlich, kann ich mir vorstellen, wie in jedem Land, gibt es natürlich eine wohlhabende Oberschicht und es gibt reiche und denen geht es eigentlich immer gut, aber gibt es dort viel sichtbare Armut. Also diese ganze Inflation, die wir jetzt hier verfolgt haben geht ja auch schon über Jahre so, die Entwertung des Geldes und und des Vermögens. Wie wirkt sich das hier auf das Schicksal und die finanzielle Situation der Bevölkerung aus?
Manuel Ja, die Armut, die ist schon sehr sichtbar. Also ich lebe ja hier in Buenos Aires, einer riesigen Stadt, hier leben doppelt so viele Leute wie die Schweiz als Bevölkerung hat. Und ähm, es gibt schon an jeder Straßenecke Obdachlose, also viele Leute, die auf der Straße leben. Es gibt einige, die betteln einfach, es gibt andere, die verkaufen Dinge und finanzieren sich so ihren Lebensunterhalt. Einige Leute, die haben künstlerische Fähigkeiten, zum Beispiel, wenn man mit der U-Bahn fährt, da kann man doch relativ kulturelle Vielfalt erleben. Also es gibt viele Leute, die dort dann halt Musik machen in der U-Bahn, in der U Bahn Dinge verkaufen und so weiter und sofort. Also die Armut ist sehr sichtbar, die Armutsrate von Argentinien ist ja jetzt irgendwie um die 40%, fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut in diesem Land. Es gibt auch ziemlich große Unterschiede zwischen der Stadt Buenos Aires und dem Rest von Argentinien. Also man sagt, Buenos Aires ist nicht Argentinien, Buenos Aires, das ist eine kosmopolitische Stadt, sehr angehaucht von Europa. Es gibt sehr viele italienische Nachkommen von italienischen Staatsbürgern hier zum Beispiel, aber auch Deutsche, einige Schweizer, Spanier usw. Ja, die Bevölkerung ist schon sehr durchmischt hier. Auf dem Land, da sieht man dann auch mehr oder häufiger, das was man sich vielleicht eher vom Lateinamerikaner vorstellen würde, also eher dunkelhäutige Menschen. Menschen mit indigener Herkunft. Es gibt natürlich auch finanziell natürlichen einen Unterschied. Also in Buenos Aires ist alles teurer. Die meisten Leute, die viel Geld haben, wohnen natürlich in Buenos Aires und dann im riesigen Rest von Argentinien da ist dann die Armut doch auch noch größer. Nur ich habe das Gefühl, dass es da doch nicht so sichtbar ist, da trifft man nicht so auf die Leute, die dich dann regelrecht andeckeln um Geld.
00:20:28 - Kann man als Expat mit Kunden im Ausland ein gutes Leben in Buenos Aires führen? Wie ist das Durchschnittseinkommen und Lebenshaltungskosten in Argentinien?
Sebastian Jemand, wie du nehme ich an, der jetzt vielfach Kunden im Ausland hat, außerhalb von Argentinien, wahrscheinlich auch in ausländischer Währung; US Dollar oder Euro oder Franken bezahlt wird. Es sind ja viele unserer Zuhörer und Zuschauer, auch daran interessiert, möglicherweise mal ein paar Jahre in Argentinien zu leben. Würdest du sagen, dass du, wenn du jetzt hier nicht abhängig bist von lokalen Kunden, nicht von lokalen Jobs, dass es sich dann dort ziemlich gut leben lässt, in Argentinien; in Buenos Aires, jetzt konkret?
Manuel Ja, ich denke schon. Also das macht halt doch schon auch einen Unterschied aus, ob man hier in lokaler Währung bezahlt wird oder ob man im Ausland bezahlt wird. Wenn man natürlich vom Ausland her bezahlt wird, dann federt das auch ein bisschen die Inflation ab, weil der Wechselkurs, der passt sich ja zum Teil der Inflation an. Von den Preisen her; zum Beispiel eine Mietwohnung hier in Buenos Aires würde ich jetzt sagen, kostet so im Schnitt vielleicht $300 pro Monat, das sind dann ungefähr 2 bis 3 Zimmer, je nachdem halt wo man dann in der Stadt lebt, also in welcher Nachbarschaft. Von den Lebenskosten her, ich meine im Vergleich zu Europa oder direkt vor allem zur Schweiz, sind die Lebensmittel natürlich schon billig hier. Also wenn man ins Restaurant geht für 10,00€ pro Person, kannst du da sehr gut essen, also 3 Gänge Menü mit Essen und Trinken kosten 10-20€ pro Person. Aber das ist natürlich für die Argentinier doch schon eine Preisklasse, weil natürlich das Einkommen des Argentiniers ist geringer. Ja, was ist so das Durchschnittseinkommen? Ich sag mal zwischen $300-500. Also das heißt, schon viele können sich dann die Wohnung in der Stadt nicht unbedingt leisten und ziehen dann mehr so in die Vorstadt. Und dann sind auch die Preise für das Essen im Vergleich schon schon relativ teuer. Was ich so in den letzten Jahren auch mitbekommen habe, ist, dass neben der Inflation die Preise zusätzlich ansteigen. Also die Argentinier, die kennen eigentlich nur eine Richtung mit den Preisen, das ist Preiserhöhung. Und die Preise werden dann halt regelmäßig angepasst. Das ist relativ chaotisch. Also es gibt da nicht irgendeinen Stichtag oder so, sondern die Händler, die passen das dann selbstständig der Inflation an. Und ja, wenn der Peso an Wert verliert, dann werden entsprechend die Preise erhöht. Wenn der Peso aber nicht so schnell einen Wert verliert oder sogar mal kurzfristig an Wert gewinnt, dann bleiben die Preise einfach so eingefroren. Wenn der Peso dann wieder an Wert verliert, dann wird einfach wieder eine Preiserhöhung fällig. Und ich habe das Gefühl es gibt dann der Inflation einen zusätzlichen Schub, dass nicht nur die Waren auf die Inflation berechnet teurer werden, sondern zusätzlich einfach noch teurer werden.
00:24:03 - Werden die Löhne an die Inflation in Argentinien angepasst?
Sebastian Und und die Bevölkerung, also die Argentinier, die bekommen dann laufend Lohnerhöhung, oder wie muss man sich das vorstellen? Ich meine, wenn man 200-300% Inflation gefühlt hat, wie du es geschrieben hast, das kann ja nur so funktionieren, dass die Leute alle paar Monate eine Lohnerhöhung bekommen, oder?
Manuel Ja, die Argentinier bekommen eine Lohnerhöhung. Ich weiß jetzt nicht genau, wie das geregelt ist. Vermutlich halbjährlich oder alle paar Monate. Nur was häufig der Fall ist, dass diese Lohnerhöhung überhaupt nicht der Preiserhöhung entspricht, die da stattfindet. Also ja, das Land wie die Güter werden wirklich teurer und teurer, vor allem für die Argentinier. Ich denke was dann halt passiert ist, dass mehr und mehr Menschen aus dem unteren Mittelstand dann in die Armut abrutschen. Also irgendwann kannst du deine Wohnung und deine Lebensmittel nicht mehr zahlen. Es ist so, sagen wir mal, ein schleichendes Abrutschen in die Armut dann.
00:25:14 - Wie bezahlt man in Argentinien, mit Dollar oder Peso? Wie steht es mit dem Wechselkurs und was gibt es Eigenheiten?
Sebastian Genau. Und im Grunde genommen hat das sicherlich dann auch die Wahl von Millei dann hier befeuert Weil man ständig diese Spirale hat, alles wird teurer, die Inflation lässt sich nicht unter Kontrolle bringen, es findet keine wirkliche Besserung statt und irgendwie ist es dann total total perspektivlos. Aber in Geschäften, wenn du jetzt was einkaufen gehst, dann bezahlst du schon mit Peso. Also das ist dann nicht so, dass du jetzt hier durch die Stadt gehst und immer mit Dollar bezahlst, sondern Dollar ist eher die Ausnahme. Das heißt du wechselst immer von Dollar in Peso und dann bezahlst du aber mit Peso oder mit einer Kreditkarte oder sowas?
Manuel Man bezahlt schon in Peso, hauptsächlich also für den täglichen Einkauf und so. Dinge, wie zum Beispiel wenn du eine Wohnung kaufst oder Immobilien kaufst, das wird dann schon in Dollar gemacht. Also da verkauft dir keiner sein Haus in Pesos, das wäre ja völliger Schwachsinn. Also das wird dann schon in Dollar und normalerweise mit Kreditkarte bezahlt. Also da gibt es ganz viele Dinge. Das eine zum Beispiel ist die Kreditkarte da. Du kannst in cuotas con interés, d.h. du kannst in Quoten bezahlen, das kennen wir ja von Kreditkarten, und bezahlst so deine Einkäufe ab. Con interés heißt aber hier, dass du quasi wenn du heute 10.000 Peso für eine Ware bezahlst, dann zahlst du 3 oder 6 Quoten und jede Quote ist dann 333 Peso.
Sebastian Also du meinst Ratenzahlung?
Manuel Genau, Ratenzahlung und sin interés heißt einfach, dass die Inflation da ausgeschlossen. ist Also du zahlst den Preis und du zahlst die Rate in 3 Raten und es wird kein Zuschlag erhoben, weil normalerweise wird ein Zuschlag erhoben, der die Inflation ausgleicht. Mit sin interés wird einfach der Zuschlag nicht erhoben. Im letzten Jahr, da war ja die Inflation wirklich wahnsinnig und das geht ja quasi logarithmisch. Da geht jetzt geht die Kurve hoch. Und ich habe mir zum Beispiel im letzten Jahr einen Kühlschrank gekauft für vielleicht 250.000 Peso, das war damals so um die $600 und ich habe da einen Kauf gemacht mit 12 Raten. Und jetzt zahle ich die letzte Rate von diesem Kühlschrank ab. Umgerechnet sind das jetzt noch $250, also die letzte Rate, ist eigentlich ziemlich günstig und drum gibt es auch immer weniger Angebote. Also früher hat man viele Angebote über ein Jahr hinweg sin interés abzahlen können, das sieht man heute kaum mehr. Jetzt sind es vielleicht noch 3 Monate, höchstens 6 Monate. Da gibt es noch eine andere Gegebenheit, das hat dann mit der Währung bzw. mit dem Währungsumtausch bzw. dem Dollar Blue zu tun. In Argentinien gibt es, glaube ich 6 verschiedene Wechselkurse für Fremdwährung auf argentinische Peso. Angeführt werden diese Wechselkurse vom offiziellen Wechselkurs, der war for Milei noch irgendwie bei knapp 400 Peso pro Dollar hast du da bekommen. Und ein wichtiger anderer Wechselkurs, das ist dann der Dollar Blue, das ist der Schwarzmarkt Dollar. Also der war for Milei noch auf ungefähr 1000 Peso, also irgendwie 250% war der Dollar Blue mehr wert als der offizielle Dollar. Natürlich, wenn du jetzt Geld einführst über eine Bank oder so, dann bekommst du normalerweise den offiziellen Wechselkurs. Was es halt hier gibt. Es gibt sehr viele "illegale" Wechselstuben, weil das wird hier relativ locker gehandhabt. Es gibt hier die Floridastraße im Stadtzentrum, das ist eine typische Einkaufsstraße. Und da stehen einfach zum Teil 45 Leute nebeneinander, die dir da den Wechsel vom Dollar Blue anbieten. Also wenn du da jetzt als blauäugiger, blondhaariger Mensch durchläufst, dann hörst du links und rechts einfach Cambio, Cambio, Cambio, Dolares, Dollares, Gambio, Gambio, die ganze Zeit.
Sebastian Wie mit Drogen in anderen Ländern, ja.
Manuel Ja, genau. Dann fragst du mal, "OK, wie schaut der Kurs aus, wie viele Dollar willst du wechseln? $2.000 $3.000? Nein nur $100? Ah okay, für $100 gebe ich dir, ich weiß nicht 1.000 Peso pro Dollar und wenn du dann einwilligst, dann gehst du mit und der führt dich dann irgendwo in so ein Ladengeschäft rein ins Hinterzimmer und da wird dann das Geld gewechselt. Und ja, das ist einfach ein reges Business hier. Aber es ist einfach niemand interessiert eigentlich. Auch nicht die Polizei. Es gab manchmal Razzien, und wenn so eine Razzia gemacht wurde, hat sich das natürlich sehr schnell rumgesprochen und dann haben die Wechselstuben einfach ein paar Tage zugemacht und dann ging es fröhlich wieder weiter, so wie vorher. Du kannst hier maximal $200 pro Monat legal beziehen. Das nennt sich dann Spar-Dollar, also da kannst du bei deiner Bank die $200 umtauschen, da zahlst du den normalen offiziellen Wechselkurs plus 30% Landessteuern plus 30% Einkommensteuer und Vermögenssteuern, sowas in der Richtung, also 60% noch mehr. Und ja, so kannst du dann quasi maximal $200 pro Monat auf dein Sparkonto überführen. Viele Leute hier haben 2 Konten. Das Pesokonto dient für den täglichen Gebrauch und ein Konto in US Dollar, was dann zum Sparen dient. Das ist noch so eine andere Eigenheit. Und ja, viele Leute haben dann einfach ihre Pesos auf dem Schwarzmarkt verkauft und so dann Dollar gespart und entsprechend natürlich diese Dollar, die dann so reinkamen, die wurden dann wieder an die Touristen verkauft, zum Beispiel die dann wieder Pesos brauchen. Und so hat es dann funktioniert.
Sebastian Also jemand, der jetzt sich überlegt nach Argentinien auszuwandern, für den ist es ja erstmal ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ja, also sich da zurechtzufinden, muss man natürlich sehen, was sich da jetzt durch Milei dann tatsächlich ändern wird. Ob der US Dollar praktisch als tatsächliche Währung oder als weiteres offizielles Zahlungsmittel eingeführt wird, sodass jeder dann hier mit Dollar bezahlen kann oder der Peso hier an den Dollar praktisch angehängt wird, das muss man jetzt natürlich sehen. Aber wenn du jetzt jemandem einen Tipp geben würdest, der sich überlegt nach Argentinien auszuwandern, würdest du im Grunde genommen sagen, nur das Geld zum täglichen Bedarf in Peso haben oder auf einem argentinischen Konten haben, alles andere im Ausland.
Manuel Was natürlich auch passiert ist, der Peso, der wurde angepasst. Also für den Dollar für den du früher 400 Pesos bekommen hast, bekommst du jetzt über 800 Pesos pro Dollar.
00:33:41 - Wie ist das Gesundheitssystem in Argentinien? Wie sieht es mit Krankenversicherungen aus?
Sebastian Also für jemanden, der jetzt vom Ausland nach Argentinien zieht, vor allen Dingen jemand, der jetzt hier aus der Schweiz oder aus Deutschland kommt, ist es auf jeden Fall eine sehr große Umstellung. Ich meine, der Schweizer Franken ist ja noch viel stabiler als der Euro. Das stelle ich mir wirklich so vor, dass man sich immer überlegen muss, OK wie wechsel ich jetzt um, was muss ich jetzt genau machen. Also eine Komplikation, die man im Leben nicht haben will. Und wir nehmen das ja immer so selbstverständlich hin, wenn wir in einem Land leben wie Deutschland, Österreich, Schweiz, dass das so mit der Währung einfach irgendwie so funktioniert. Wir wissen nicht genau wie, die Inflation ist irgendwie unter Kontrolle, aber man sieht jetzt mal wie das eben in anderen Ländern ist, wo das nicht so reibungslos läuft. Was es dann für die Menschen tatsächlich für ein Problem ist und im Alltag konkret bedeutet, können wir uns oft gar nicht vorstellen. Da gibt es ja sicherlich auch noch andere Bereiche, wo das ganz ähnlich ist. Wie ist denn zum Beispiel in Argentinien deiner Erfahrung nach mit dem Gesundheitswesen. Wie muss man sich das vorstellen, wie zuverlässig ist es, wenn man das jetzt vergleicht mit Deutschland oder der Schweiz? Wie gut sind die Ärzte, wie gut ist die Versorgung? Wie wird das finanziert? Gibt es Krankenversicherungen oder zahlt man bar oder wie funktioniert das genau?
Manuel Die gute Nachricht ist, hier in Argentinien gibt es ein öffentliches Gesundheitswesen. Also jeder, der nach Argentinien kommt, hat das Recht dazu, gesundheitlich versorgt zu werden. Die schlechte Nachricht ist, dieses öffentliche Gesundheitswesen ist völlig überlastet und ziemlich marode. Es gibt zusätzlich zu diesem öffentlichen Gesundheitswesen, das kostenlos ist, die Obras sociales. Also das sind quasi Gewerkschaften. Wenn du hier zum Beispiel selbständig bist, dann bist du auch automatisch einer Obras sociales angeschlossen. Und da ist halt auch ein Gesundheitsplan dabei, der ist ein bisschen besser als der öffentliche Gesundheitsplan. Du wickelst dann einfach deine gesundheitlichen Sachen, Termine und so weiter mit Ärzten über diese Obras sociales ab und diese haben dann wieder Abkommen mit Kliniken und mit Ärzten. Ja, das ist ein bisschen besser. Das Beste was du hier haben kannst, das ist dann einfach die private Versicherung, das nennt sich hier Prepagas. Viele Spitäler zum Beispiel bieten diese Prepagas an. Behandelt wirst du in allen 3 Kategorien: Beim öffentlichen Gesundheitssystem, da gehst du, wenn du ein Problem hast, in ein öffentliches Spital und da schauen sie sich das mal an. Also da wartest du, hast du Wartezeiten, je nachdem kannst du am Morgen hingehen und es kann es sein, dass du den ganzen Tag dort wartest, je nachdem. Bei der Obras sociales würde das vielleicht eher so aussehen, dass du auch dort Wartezeiten hast, kriegst einen Termin mit dem Arzt, der schaut sich das an, dann bekommst du einen Zettel unterschrieben vom Arzt, da gehst du wieder zur Obras sociales das musst du wieder autorisieren lassen, dann musst du einen neuen Termin machen, musst wieder warten mit dem anderen Arzt, der schaut sich das an, der sagt dann so und so können wir das machen. Und wenn du bei der Prepagas bist, ein gutes Krankenhaus hast und so, dann kann es schon sein, dass du da auftauchst und sagst, du hast ein Problem, du bekommst dann einen Termin, musst vielleicht eine Stunde warten, vielleicht auch nicht. Manchmal geht das auch direkt. Also das sind einfach so die verschiedenen Stufen.
00:37:32 - Was kostet die private Gesundheitsversicherung pro Monat?
Sebastian Und was was kostet das, wenn ich jetzt dieses höchste Level der gesundheitlichen Vorsorge habe, diese private Krankenversicherung, die du angesprochen hast? Mit was muss ich da so für Kosten rechnen pro Monat?
Manuel Um die 100€ pro Monat, das ist dann wirklich eine gute Krankenkasse.
Sebastian Wenn ich dafür eine gute gesundheitliche Versorgung bekomme, dann wäre das ja im Vergleich zu anderen privaten Krankenversicherungen sehr günstig, muss man sagen.
Manuel Ich meine im Vergleich zur Schweiz ist das super günstig, da zahlst du ja ich weiß nicht 300-400 Franken pro Monat, je nachdem. Für viele Argentinier ist es halt dann doch schon wieder recht teuer und viele können sich das nicht leisten. Viele sind dann auch auf der Stufe Obras sociales, weil sie zum Beispiel in einer Gewerkschaft sind. Wenn du selbständig bist, dann ist das auch inbegriffen. Da muss man halt etwas länger warten, man hat vielleicht nicht immer den modernste Zugang zu den medizinischen Mitteln. Und ja, wie gesagt, wenn man das auch nicht mehr hat, dann bleibt einfach noch das öffentliche Gesundheitssystem.
00:39:02 - Wie sicher ist es in Argentinien?
Sebastian Jetzt ein anderes Thema, was sicherlich für viele unser Zuschauer und Zuhörer interessant ist, ist das Thema Sicherheit. Man kennt es ja aus anderen lateinamerikanischen Ländern, insbesondere zum Beispiel Mexiko, dass die Sicherheit sehr schlecht ist; Entführungen, Ermordungen, Drogenkartelle usw. Oder auch in Venezuela oder anderen Ländern. Wie ist es so in Argentinien, ich weiß das Gefühl der Sicherheit ist möglicherweise schwer objektiv zu beantworten. Du siehst jetzt ja nicht wie ein Lateinamerikaner aus, bei dir sieht jeder wahrscheinlich relativ schnell, dass Einwanderer bist. Du hast ja vorher schon gesagt, dass es da die verschiedensten Volksgruppen gibt. Das heißt, da gibt es auch viele "Blonde", also ist die Sicherheit dort gut, kann man dort zum Beispiel in Buenos Aires überall hingehen, muss man sagen, okay in bestimmten Gegenden gehe ich lieber nicht, vor allen Dingen, wenn es dunkel ist? Wie muss man sich das vorstellen?
Manuel Klar: Blau, blond, das ist nicht unbedingt das lateinamerikanische Schema. Aber man fällt hier in Buenos Aires, muss ich sagen, nicht so sehr als Gringo auf, weil es halt schon viele hellhäutige Argentinier gibt. Ich denke, viele haben italienische Abstammung und andere europäische Abstammung. Ähm, Drogenkartelle, Mafia und so, da habe ich jetzt selber eigentlich nichts davon mitbekommen. Auf was man aufpassen muss: Es gibt halt doch sehr viel Diebstahl, also Taschendiebstahl. Zum Beispiel einen Bekannten von mir, dem wurde sein Handy aus dem Rucksack geklaut, der hat einfach seinen Rucksack normal angehabt und ist damit spazieren gegangen. Also da hat jemand in irgendeinem Moment den Reißverschluss aufgemacht, das Handy rausgenommen und er hat gar nichts gemerkt davon. Was es früher noch eher gab und jetzt eigentlich auch weniger sind die sogenannten Motochorros. Das sind normalerweise 2 Leute auf dem Motorrad. Du bist da irgendwie auf der Straße spazieren, da halten dich 2 Leute auf dem Motorrad an, der hintere Beifahrer springt ab, gibt dir direkt eine auf die Mütze und reißt dir den Rucksack weg. In den letzten Jahren wurde vor allem hier in der Stadt das Polizeiaufkommen massiv verstärkt, also man sieht eigentlich fast an jeder Straßenecke einen Polizisten, die patrouillieren regelmäßig. Diese Art von gewaltsamen Überfällen, das hat schon abgenommen, also hab ich das Gefühl. Hier in der Stadt natürlich gibt es Viertel da müsste man vorsichtig sein, wenn man da wirklich in der Nacht rumläuft. Generell in der Nacht rumlaufen, also die U Bahn zum Beispiel, die schließt zwischen 11-12:00 Uhr in der Nacht und ich denke, das ist auch meistens so ein guter Zeitpunkt, um nach Hause zu kommen. Hier im Quartier, wo ich wohne, das nennt sich Caballito. Das ist ein sehr familiäres Quartier, es hat sehr viele Schulen und Universitäten, also da fühlt man sich auch noch in der Nacht relativ sicher. Also wenn ich da irgendwie 3-4 Blocks, 500 Meter in der Nacht noch zum zum Kollegen zu Fuß gehe, da hab ich jetzt nicht unbedingt Angst, dass ich überfallen werde. Und dann gibt es auch noch die Villas Miserias, das sind die Armenquartiere. Das ist eines der Bekanntesten, das liegt übrigens quasi direkt gegenüber vom Viertel, in dem die reichsten Leute wohnen. Die sind quasi auf Sichtweite. Und ja, in diesen Villas Miserias, da würde ich jetzt auch nicht unbedingt oder überhaupt nicht hingehen und rumspazieren wollen. Was auch passiert ist in den letzten Jahren, es wurde sehr viel unternommen, um Parks und Gebiete, die vorher wirklich gefährlich waren, aufzuschönen und viel sicherer zu machen. Zum Beispiel gibt es ein Gebiet zwischen dem Regierungshaus Casa Rosada, also quasi was das weiße Haus in den USA ist, das ist das Casa Rosada hier und dem Puerto Madero, das ist ein ehemaliger Hafen, das ist heute ein Luxuswohngebiet mit vielen teuren Läden, teuren Restaurants und so. Und dazwischen gab es so einen Park, und der war für viele Jahre eine rote Zone. Also wenn man da nach Madero kommen wollte, die letzte U Bahn Station, die war am Rosa Haus und wenn man da zu Fuß nach Puorto Madero laufen wollte, das war nicht unbedingt empfehlenswert. Das wurde jetzt alles überarbeitet. Da ist jetzt ein großer Park, der ist beleuchtet und so, und das ist jetzt zum Beispiel viel sicherer, auch am Abend, auch in der Nacht.
00:45:08 - Ist Korruption ein Thema in Argentinien?
Sebastian Das klingt ja vielversprechend. Du hast die Polizeipräsenz jetzt gerade schon erwähnt, in vielen solchen Ländern ist ja oftmals das Problem, dass die Polizei und generell, Beamte sehr schlecht bezahlt werden und deswegen die Korruption groß ist. Das heißt, wenn man irgendwas erreichen will, z.B. man braucht eine Baugenehmigung oder sonst irgendwas, funktioniert es im Grunde nur, wenn man hier letztlich ein zusätzliches Geld bezahlt. Das kann vielleicht auch Vorteile haben, dass wenn man in eine Verkehrskontrolle kommt und man Konsequenzen vermeiden will, man sich einfach hier mit wenig Geld rauskaufen kann. Wie ist es in Argentinien das Thema Korruption? Dass alle Politiker irgendwo korrupt sind, ist mir schon klar, aber so im Alltag ist es ein Thema da oder eher nicht?
Manuel Nein, für mich jetzt überhaupt nicht. Da habe ich in dem Sinne nichts mitbekommen. Bei der Polizei hier habe ich manchmal so ein Gefühl, dass die so ein bisschen gelangweilt sind. Also es spielen schon viele Polizisten mit dem Handy, und die sind dann am rumtippen, weil sie halt den ganzen Tag irgendwo an der Straßenecke stehen müssen und quasi darauf warten, dass was passiert. Aber wenn du mit den Polizisten hier sprichst oder sind sie eigentlich freundlich, geben Auskunft und sind auch hilfsbereit.
00:46:38 - Staatsbürgerschaft in Argentinien: Wie einfach ist es sie zu bekommen und welche Vorteile hat sie?
Sebastian Sehr interessant. Ein Thema was immer wieder hochkommt, jetzt gerade auch bei unseren Zuschauern und Zuhören, ist das Thema generell Zweite Staatsbürgerschaft. Da hat verschiedene Gründe, also dass man einen Plan B haben will oder dass man befürchtet, dass irgendwann die Besteuerung der Staatsbürgerschaft gerade auch in Deutschland kommt. Und dann besorgt man sich einen Zweitpass, da ist die Idee letztlich, dass man die deutsche Staatsbürgerschaft zum Beispiel abgeben kann, um dem dann zu entkommen. Jetzt interessanterweise, das weiß ich sicher, ist die argentinische Staatsbürgerschaft die, die am einfachsten überhaupt zu erlangen ist. Nach meinem Verständnis ist es so: Wenn du verheiratet bist mit einer Argentinierin, kannst du schon am Tag darauf nach der Hochzeit die Staatsbürgerschaft in Argentinien beantragen. Oder ansonsten, wenn du dort lebst, auch nach sehr kurzer Zeit. Ist es für dich ein Thema, die argentinische Staatsbürgerschaft als doppelte Staatsbürgerschaft neben der Schweiz zu haben oder hast du es sogar schon gemacht? Was ist da deine Perspektive?
Manuel Ja, also für mich ist es im Moment kein Thema. Argentinische Staatsbürgerschaft, ja, ich könnte die beantragen. Was ich weiß, musst du 2 Jahre hier gelebt haben. Wie es mit der Heirat aussieht, ob du da direkt die Staatsbürgerschaft beantragen kannst, das wüsste ich jetzt nicht, wie das genau geregelt ist. Ich habe eine Niederlassungsbewilligung hier, die ist gültig bis ich weiß nicht 2035 oder so. Also die ist glaub ich 15 Jahre gültig. Wenn du die bekommst. Also im Moment ist das für mich kein Thema. Ich bin eigentlich zufrieden mit meiner Schweizer Staatsbürgerschaft. Und dann halt einfach mit der argentinischen ID Karte die ich hier habe. Ja, aber ich kann mir natürlich vorstellen, für jemanden, der zum Beispiel, sagen wir mal aus Peru vielleicht kommt oder Bolivien oder irgendeinem anderen Land, das relativ wenige Einreiseabkommen mit anderen Ländern bzw. komplizierte hat, dass man da ein Visum braucht usw., da könnte die argentinische Staatsbürgerschaft durchaus interessant sein, weil man auch mit dem argentinischen Pass, eine weitaus größere Reisefreiheit hat als zum Beispiel mit dem bolivianischen Pass . Also was ich weiß, kannst du mit dem argentinischen Pass in Europa problemlos einreisen, kannst 90 Tage unterwegs sein, dich da aufhalten, ohne dass du da ein Visum brauchst.
Sebastian Ja, also das könnte für den einen oder andern vielleicht interessant sein. Übrigens ein Thema, das was wir mit dem argentinischen Rechtsanwalt besprochen hatten damals war das Thema Visum für Argentinien. Also es gibt auf jeden Fall so ein sogenanntes Investorenvisum für Argentinien, wenn man zum Beispiel da eine eigene Firma gründet. Und aufgrund der Inflation ist der Betrag letztlich, den man da investieren muss, in das eigene Unternehmen wahnsinnig gering. Also ich glaube das sind jetzt nur noch $4.000-5.000 umgerechnet und dann bekommt man da eine langjährige Aufenthaltsgenehmigung als Investor. Also wer da Interesse hat, der sollte sich sicherlich das Ganze nochmal anschauen.
00:50:16 - Welches Dekret hat Javier Milei im Dezember 2023 in Kraft gesetzt und was bedeutet das für Argentinien?
Sebastian Ich würde jetzt vielleicht noch mal gerne auf die Änderungen am Status quo kommen, die wir jetzt erwarten oder du erwartest konkret durch Milei und jetzt auch sein DNU, also sein Dekret, von denen du jetzt ja auch schon mehrfach gesprochen hast. Also um es noch mal zu sagen, falls es hier unseren Zuschauern und Zuhörern nicht bewusst ist: Milei, Präsident von Argentinien hat ja jetzt im Parlament keine Mehrheit, das heißt, der einzige Weg letztlich, wie er sein Gesetzesvorhaben durchbringen kann, ist natürlich Kompromisse finden mit den Parteien. Und so von der Art Persönlichkeit, die er ist, scheint es jetzt eher unwahrscheinlich zu sein, weil ja solche Kompromisse natürlich langjährige und langwierige Verhandlungen voraussetzen, das kann ich mir nicht vorstellen. Der andere Weg ist eben den Weg zu gehen, den im Grunde ja jeder Präsident, Premierminister oder ähnlicher Amtsträger gehen kann, ist eben über Dekrete zu gehen. Das heißt, er erklärt einen nationalen Notfall und kann dann entsprechend hier zumindest zeitlich beschränkte gesetzliche Vorhaben selbst auf den Wegbringen. Wir kennen das ja ganz oft aus den USA, wo das Executive Order heißt, wo der Präsident dann Dinge letztlich hier gesetzlich festigt, weil zum Beispiel der Kongress dort nicht in die Potte kommt, und es scheint so zu sein. Es scheint auch, dass es der einzige realistische Weg wäre, den Milei hier gewählt hat, wenn er hier irgendwas erreichen möchte, aufgrund eben der fehlenden Mehrheiten, die er hat. Und du hattest schon angesprochen, er hat jetzt hier Ende 2023, also praktisch kurz vor Silvester noch ein solches Dekret eingeführt, was jetzt auch schon in Kraft ist. Ja, seit wenigen Tagen, und damit werden tatsächlich hunderte von Gesetzen angepasst und außer Kraft gesetzt. Und darüber wollen wir jetzt noch mal reden. Das ist ja letztlich die Vision des Argentiniens, die er jetzt hat. Und jetzt ist natürlich interessant, was uns oder dich und die Bewohner Argentiniens jetzt dort konkret erwartet. Zum Teil klingt es ja doch sehr radikal, nachdem zu urteilen, was du mir auch schon erzählt hast. Gib uns doch mal so eine Zusammenfassung von diesem Dekret, von diesem DNU, was dort Ende Dezember 2023 in Kraft getreten ist.
Manuel Ja, genau. Eben wie du gesagt hast, der Javier Milei, der Präsident, der hat das Dekret breits 1-2 Tage nach seiner Amtseinführung vorgelegt und unterschrieben? Und ja, so wie ich das verstehe von dem Moment an tritt das Dekrete quasi in Kraft, dass es klappt. Es gibt dann eine 10 Tage-Frist, da muss das Sekret im Kongress vorgelegt werden, der Kongress hat dann nochmals 10 Tage Zeit darüber zu entscheiden, ob er das Dekret ablehnen will und wenn da nichts passiert oder wenn nicht beide Kammern des Kongresses in einer Mehrheit das Dekret ablehnen, tritt es automatisch in Kraft und das ist genau das, was passiert ist. Das ist genau das, was auch viele Präsidenten vor Milei gemacht haben. Néstor Kirchner hat meiner Meinung nach quasi das Land mit Dekreten regiert. Er hat irgendwie 270 Dekrete gemacht in seiner Amtszeit, also irgendwie 60 pro Jahr oder sowas. Was vielleicht ein bisschen erstaunlich ist bei diesem Dekret: Es ist wirklich so ein mega Dekret, also das sind über 300 Gesetze, die da angepasst werden oder zum Teil völlig abgeschafft werden. Ja, wie soll ich sagen, die Einführung dieses Dekretes gibt im Kongress keine Möglichkeit über diese Gesetze zu debattieren. Also die 300 Anpassungen, die werden in einem Paket entweder angenommen oder abgelehnt. Und wie gesagt, der Kongress hatte da zu wenig Zeit, es gab dann natürlich sehr großen Widerstand, Widersprüche. Die Leute haben demonstriert, aber trotzdem, wie gesagt, dieses Dekret ist jetzt gültig. Ich denke eine große Anpassung in diesem Dekret aus meiner Sicht ist das Mietrecht, das, so wie ich das verstanden habe, jetzt nicht mehr existiert. Also es gibt, so wie ich das verstanden habe, kein Mietrecht mehr in Argentinien, sondern es gibt einfach das allgemeine Vertragsrecht. Das heißt Mietverträge zwischen Mieter und Vermieter, die können auf x Art und Weise geschlossen werden, also der Mietvertrag kann x Punkte beinhalten. Die Bezahlung der Wohnung, die kann im Pesos erfolgen, die kann in Dollar erfolgen, in Euro, die kann aber auch irgendwie in Kühen oder Liter Milch erfolgen, also das ist irgendwie völlig offen. Das ist jetzt einfach ein Ding zwischen dem Mieter und dem Vermieter. Es gibt keine Mindestmietdauer mehr, also du kannst eine Wohnung für einen Tag mieten, wenn du möchtest und halt einfach allgemein, es gibt keine Rahmenbedingungen. Ja, ohne ohne das Mietrecht sind die Rahmenbedingungen für den Mietvertrag nicht mehr vorhanden.
00:56:05 - Es gibt kein Mietrecht mehr in Argentinien - wie das?
Sebastian Verstehst du warum hier gerade ausgerechnet dieses Mietrecht von Milei identifiziert wurde als etwas, das jetzt abgeschafft werden muss? Warum wurden hier zuerst alle Beschränkungen und natürlich geht es ja vor allen Dingen auch um den Schutz der Mieter, also am Ende ist der Mieter derjenige, der hier am Negativsten betroffen sein könnte. Was war hier der Anlass?
Manuel Ja, sicher, teilweise. Das Mietrecht vorher war hier in meinen Augen eine ziemliche Katastrophe. Es gab eine Regelung, dass du eine Wohnung reservieren konntest und wenn du diese Wohnung reservierst, dann musst du ungefähr die Hälfte einer Monatsmiete hinterlegen als Reservationsgebühr. Und wenn du die Wohnung danach bekommst, dann wird dieser Betrag einfach bei der ersten Miete wieder angerechnet. Wenn du als Mieter jedoch sagst, ich will die Wohnung nicht, dann musst du das Doppelte der Reservation, der Monatsmiete, dem Vermieter zahlen. Wenn der Vermieter jedoch sagt, er will dir die Wohnung nicht mehr vermieten, dann muss er dir einfach die Reservationsgebühr zurückgeben und das ohne Inflation und das wurde halt einfach schamlos ausgenutzt von manchen Leuten, dass sie da X Reservation eingesackt haben und nach 2-3 Monaten haben sie gesagt, nein, ich will jetzt doch nicht vermieten und so, hier hast du dein Geld zurück, aber in der Zwischenzeit konnten sie das Geld nutzen und haben sich dann die Inflation gespart. Und solche Dinge, ähnliche Dinge, gab es einfach durch und durch im Mietrecht, so wie es existiert hat. Zum Beispiel war eine andere Regelung, dass der Mieter, ich glaube einmal pro Jahr oder vielleicht halbjährlich die Miete überhaupt anpassen kann. Wenn du dir zum Beispiel ein Apartment, eine Wohnung, mietest oder vermietest als Vermieter und der Mieter zahlt da 100.000 Peso dafür $100 und dann mit der Inflation nach einem Jahr ist da ein Drittel davon übrig oder die Hälfte. Also da musst du auf die Hälfte deiner Mieteinnahmen verzichten. Das war dann so auf der anderen Seite, sag ich mal, eine Fehlregelung oder ungenügend geregelt. Und ja, das Mietrecht, das hat schon sehr geschwächelt. Ich find es einfach relativ krass, dass man jetzt sagt, dass wir gar kein Mietrecht mehr brauchen und weg damit, das kann jetzt alles im Vertragsrecht geregelt werden. Was meiner Meinung nach ein vernünftiger Weg gewesen wäre, wäre eine Revidierung des Mietrechts oder einfach schon mal grundsätzlich ein vernünftiges Mietrecht zur Verfügung zu stellen. Einfach Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, die vernünftigen und die fair für beide Seiten sind, für Mieter und Vermieter. Und das Mietrecht jetzt einfach aufzuheben, das finde ich doch schon relativ krass.
00:59:36 - Wird der US Dollar zur zweiten Währung in den USA?
Sebastian Eine weitere Komponente von dem Dekret, das hattest du ja vorhin auch schon angesprochen, ist die Dollarisierung in Argentinien, was insbesondere auch deswegen interessant ist, weil eigentlich bis vor kurz vor der Wahl Argentinien bei Brix mitgemacht hat oder wenigstens bei Brix mitmachen wollte. Also das heißt hier Brasilien, China und solche Länder, die eine Alternative zum westlichen Geldsystem, was ja auf dem Dollar basiert, aufbauen wollte. Jetzt hat ja vor kurzem, ich glaube vor wenigen Tagen Milei ganz klar gesagt, Nein, bei Brix will man nicht mehr mitmachen, sondern dass eher jetzt eigentlich die Annäherung an die USA und an den US Dollar möglicherweise Sinn machen könnte. Glaubst du, dass jetzt in Argentinien letztlich der Dollar hier sozusagen tatsächlich die zweite Währung wird?
Manuel Offiziell, Dollar als zweite Währung weiß ich nicht.
Sebastian In anderen Ländern, zum Beispiel in Panama oder in Ecuador, sind ja, glaube ich, der US Dollar die offizielle Währung. Also es wäre jetzt nicht das erste Land letztlich, aber es ist natürlich das Größte. Argentinien ist natürlich viel größer als jetzt zum Beispiel Panama oder Ecuador.
Manuel Wie gesagt, kann ich so nicht sagen. Ich habe das Gefühl, dass es eher nicht so sein wird, dass jetzt von heute auf morgen der Dollar, die offizielle Währung des Landes sein wird. Der Peso wird weiterhin existieren, meiner Meinung nach. Ich habe eher das Gefühl, dass es so zu einer schleichenden Dollarisierung kommen wird und der Peso halt als Währung immer weniger an Wichtigkeit verliert und der Dollar immer häufiger einfach eingesetzt wird für Transaktionen. Eben auch dadurch, dass Milei, so wie ich das verstanden habe, den Markt für den Dollar geöffnet hat. Also die Regierung hat vorher den Gebrauch vom Dollar auch extrem limitiert und dadurch, dass es weniger limitiert wird, kann jeder mehr oder weniger frei entscheiden, ob er jetzt lieber in Dollar zahlen will oder in Peso, oder Euro. Und dass das dann eher auf einer bilateralen Ebene geregelt wird. Aber wie das jetzt so genau aussieht, keiner weiß es. Also ich weiß es nicht. Vielleicht weiß es Milei, was da kommen wird.
01:02:59 - Auf welche Gesetze und Änderungen von Milei muss man sich noch einstellen?
Sebastian Was sind noch andere Gesetze die hier letztlich über Nacht geändert oder sogar ganz abgeschafft wurden und was sind noch weitere Änderungen aus diesem Dekret, auf die man sich jetzt hier einstellen muss, wenn man in Argentinien wohnt?
Manuel Eine Änderung, die ich vor allem auch zu spüren bekommen habe als glückliches Mitglied einer privaten Krankenkasse, sind die Preiserhöhungen dieser privaten Krankenkasse. Also vorher wurden die Preiserhöhungen auch von der Regierung festgesetzt. Also maximal dürfen die so und so viel ansteigen. Und das kann jetzt jede Krankenkasse ganz frei bestimmen. Das hat sich dann niedergeschlagen auf eine Preiserhöhung von satten 40% von Dezember auf die Januar. Schauen wir mal, was in Zukunft noch kommen wird. Aber ja, also das ist zum Beispiel auch eine Auswirkung, die jetzt die Leute ziemlich direkt trifft. Also es ging nicht nur mir so, es ging vielen Bekannten auch so, im Schnitt wurden die Krankenkassen einfach 40% teurer. Und ja, ich weiß nicht, ich denke es wird vor allem dann auch die mittlere und die untere Mittelschicht treffen, die sich dann vielleicht einfach nicht mehr eine Krankenkasse leisten kann und so im Gesundheitssystem auch einfach die Treppe nach unten rutscht. Eine andere Auswirkung: Die Argentinier sind ja doch sehr Kunst und kulturbegeistert und es gibt eine tiefe Verbundenheit zur Kunst und zu Künstlern. Entsprechend gibt es verschiedene Fonds, die junge Künstler unterstützen. Einer davon ist der Fondo Nacional de las Artes. Ein anderer davon ist das Instituto Nacional de Cine y Artes Audiovisuales, das Institut für Kino, Film und so weiter. Diese Fonds sollen dann auch in Zukunft fallen, weil ein Gesetz, dass diese Fonds bisher unterstützt hat, jetzt auch einfach außer Verkehr gesetzt wurde. Ja, was kann man sagen, einfach generell habe ich das Gefühl, dass die Lebenskosten doch steigen werden hier in Argentinien. Zum Beispiel die Preisanpassung auch des offiziellen Peso. Der war ja vorher bei 400 Peso pro Dollar, jetzt ist er bei 800. Das bewirkt einfach, dass auch importierte Produkte sofort teurer wurden. Eine Klimaanlage hier hast du vielleicht für für $500 umgerechnet bekommen, das kostet jetzt $700 zum Beispiel und so weiter und sofort. Also ich denke das Land wird einfach generell teurer werden. Ich kann mir vorstellen, dass wenn du im Ausland arbeitest oder für das Ausland arbeitest und dein Einkommen aus dem Ausland hast, dass dich das nicht so stark betrifft. Aber die Argentinier, die hier im Land selber arbeiten, die ihr Einkommen aus argentinischen Quellen haben, denk ich, die werden schon ziemlich darunter leiden.
01:06:56 - Gibt es neue Steuergesetze, die von Milei eingeführt wurden bzw. eingeführt werden sollen?
Sebastian Weiß man irgendwas jetzt über über steuerliche Erleichterung? Ich meine ich hatte gelesen, dass ja unabhängig von Milei letztlich für die meisten Argentinier schon im September 2023 die Einkommensteuer abgeschafft wurde, zumindest wenn du jetzt hier angestellt warst. Hat sich schon irgendwie etwas getan, was Milei hinsichtlich Besteuerung machen will?
Manuel Da wüsste ich jetzt persönlich nichts genaues darüber. Ich arbeite in einem Monotributo und da gibt es sowieso Vereinfachungen mit den Steuern und so. Also Pauschalsteuer, die man dann je nachdem zahlt, wieviel man dann verrechnet usw.
01:07:45 - Wie sieht Manuel die Zukunft Argentiniens?
Sebastian Ja, das sind alles sehr interessante Entwicklungen. Ich merke von dir natürlich als jemand, der davon direkt betroffen ist, für den ist das eine ganz andere Position als für mich. Ich kann jetzt hier sitzen, mich mit dir unterhalten und das ist alles ganz interessant, wenn man natürlich dort selbst sozusagen drinsteckt mit Leib und Leben, auch mit Familie und so, das ist natürlich was anderes, weil natürlich viele der Maßnahmen auch irgendwo schon relativ radikal klingen. Also wir hatten ja vorhin über die Schweiz geredet und wie die Dinge in der Schweiz funktionieren, wie sie organisiert sind, da ist ja schon ein demokratischer Prozess auch über Jahrhunderte gewachsen, und die Bevölkerung wird befragt und mit einbezogen über die direkte Demokratie. Da ist alles organisiert, und jetzt werden hier Maßnahmen einfach mal eben so entschieden. Die müssen ja nicht mal schlecht sein, aber letztlich ohne hier, wirklich jetzt Legitimation in der Bevölkerung oder im Parlament zu haben. Das kann natürlich auch in gewisser Weise besorgniserregend sein. Da muss man jetzt mal, denke ich, sehen was da tatsächlich noch kommt seitens Milei. Vielleicht zum Abschluss noch Manuel: Wie ist denn so deine persönliche Prognose und wie siehst du die Zukunft Argentiniens unter Milei und darüber hinaus? Bist du eher hoffnungsvoll oder glaubst du, dass der Milei jetzt vielleicht ein paar Jahre an der Macht ist und dann kommt sowieso wieder die alte Garde? Wie siehst du die Zukunft dieses Landes?
Manuel Ja, schwierig zu sagen. Also ich habe Argentinien immer so ein bisschen als Achterbahn erlebt, vor allem politisch auch. Ähm, ja, da war ja vorher Cristina Fernández de Kirchner an der Macht. Dann kam Mauricio Macri und dann Alberto Fernández. Das Hoch und Runter, das Links und Rechts ist da schon sehr stark spürbar. Der eine Präsident macht die einen Gesetze, der andere löscht sie wieder aus, macht wieder andere Gesetze. Schwierig zu sagen, was von der Zukunft her passieren wird in Argentinien. Das Dekret von von Milei beinhaltet sicher auch gute Punkte. Es beinhaltet aber auch Punkte, die gefühlt übers Knie gebrochen wurden. Vor allem, weil der Kongress überhaupt nicht darüber diskutieren konnte. Und es wurde auch ein Spiegel vorgelegt von 5 Senatoren, die haben irgendwie das Dekret von Milei nochmals als Gesetzesvorlage vor den Kongress gebracht mit der Idee, dem Kongress überhaupt eine Möglichkeit zur Debatte zu geben. Das andere ist auch eben, dass dieses Dekret als Gesamtpaket angenommen oder abgelehnt werden kann, aber nicht die einzelnen Punkte des Dekrets angenommen oder abgelehnt werden. Das nennt sich hier Omnibusgesetz, also quasi, wenn da verschiedene Gesetze wie in einem Bus verpackt vorgelegt werden. Und wenn man jetzt über eine Brücke muss, dann ist fährt entweder der ganze Bus über die Brücke mit all den Passagieren oder halt nicht. Da gibt es auch eine Gesetzesvorlage, die das ändern soll. Also zum einen sollen solche Dekrete zukünftig nicht mehr vom Kongress als automatisch akzeptiert gelten, wenn sie nicht abgelehnt werden. Und es soll auch in zukünftigen Gesetzesvorlagen möglich sein, über einzelne Punkte eines solches Dekrets zu entscheiden, ob das angenommen oder abgelehnt wird. Im Moment ist alles ziemlich chaotisch hier und die Zeit wird einfach zeigen, wie was jetzt noch alles kommt und vor allem wie die Argentinier damit umgehen. Generell, was ich so spüre, dass unter Milei die Möglichkeit besteht, dass die zwei Parteien eine große Freiheit haben, untereinander Verträge zu machen und untereinander die Dinge zu regeln über einen Vertrag und diesen Vertrag relativ frei zu gestalten. Das kann gut oder schlecht sein, je nachdem. Ich denke es kommt auch auf die argentinische Bevölkerung darauf an, wie sie mit diesen neuen Regelungen dann umgeht. Zum Beispiel wie Mieter und Vermieter damit umgehen, was wird jetzt passieren? Will jetzt plötzlich jeder Vermieter nur noch Dollar haben und keiner akzeptiert mehr Pesos? Keine Ahnung, was da kommt, mal schauen.
01:13:30 - 3 Schlussfragen zu Argentinien
Sebastian Zum Abschluss habe ich noch 3 Fragen. Wir nennen es immer kurz und knapp, kurze Frage, kurze Antwort. Erste Frage ist: Wenn ich noch nie in Argentinien war und jetzt mal rein hypothetischen nur einen Tag in Argentinien Zeit hätte auf Besuch. Was müsste ich mir auf jeden Fall anschauen?
Manuel Auf jeden Fall Buenos Aires.
Sebastian Gut. Die zweite Frage: Was ist so das typische argentinische Gericht oder Essen, was ich unbedingt mal gegessen haben muss?
Manuel Gar nichts. Es gibt kein typisches argentinisches Gericht. Aber ja, Asado, argentinisches Barbecue. Das ist immer gut.
Sebastian Und als Ausländer in Argentinien: Was darf ich auf keinen Fall tun, was muss ich auf jeden Fall vermeiden?
Manuel Ich würde sagen, mit der $3.000 Kamera um die Brust rumlaufen, das ist vielleicht nicht so eine gute Idee.
Sebastian Tja, das ist doch ein gutes Wort. Vielen dank Manuel, für deine Zeit. War sehr faszinierend, sehr interessant. Ich hab das Gefühl wir werden mal wieder über Argentinien sprechen. Wie gesagt ein tolles Land, was viele unserer Zuschauer und Zuhörer interessiert und in den Bann zieht mit seinen interessanten politischen Entwicklungen momentan. Es war sehr interessant, hier auch deine Meinung dazu zu hören. Manuel, vielen Dank.
Manuel Gerne.
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Jetzt die Sternstunde nutzen und nach Panama auswandern
Panama wird bei Auswanderern immer beliebter. Erfahren Sie, warum jetzt die beste Zeit ist, um nach Panama auszuwandern, und hören Sie von Michael Jähne, was das Land so attraktiv macht. Entdecken Sie die Rekord-Besucherzahlen und Forbes' Einschätzung zur Sternstunde Panamas.
Zu Gast: Michael Jähne
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Panama wird bei Auswanderern immer beliebter. Darauf weist nicht nur der Rekord hin, den der Flughafen in Sachen Besucherzahlen erreicht hat. Auch das renommierte Wirtschaftsmagazin Forbes betont, dass die Sternstunde für Panama gekommen ist.
Wie der Mitbegründer des Resorts 4 Elements Contadora Richard Kiibler gegenüber dem Forbes Magazine erklärt, sei Panama nach jahrelanger langsamer und positiver Entwicklung an einem Wendepunkt angekommen. Globale Hotelmarken nehmen das Land Kiibler zufolge immer genauer unter die Lupe und die Entwicklung des für seine Traumstrände berühmten Ziels an der karibischen Küste ist noch längst nicht an ihrem Ende angelangt. So sieht das auch der Panama-Auswanderer Michael Jähne, der andere deutschsprachige Auswanderer als Einwanderungshelfer bei der Migration unterstützt.
Was Panama als Auswanderungsland so attraktiv macht, hat Michael Jähne auf Perspektive Ausland bereits vor einiger Zeit im Podcast “Oh, wie schön ist Panama” erörtert. Was sich angesichts der zunehmenden Attraktivität des Landes und sich wandelnder Einwanderungsbestimmungen mittlerweile geändert hat und wie Auswanderer aktuell am besten an eine Staatsbürgerschaft für Panama gelangen, das erklärt der Einwanderungshelfer in der neuen Folge auf Perspektive Ausland.
Panama und seine wirtschaftliche Situation
Panama verzeichnet nicht nur einen Zustrom von Touristen, sondern auch ein stetiges Wirtschaftswachstum. Die stabile Wirtschaftslage des Landes ist einer der Hauptgründe für die steigende Attraktivität für Auswanderer. Mit einem diversifizierten Wirtschaftssektor, der Tourismus, Handel und Finanzdienstleistungen umfasst, bietet Panama vielfältige Möglichkeiten für Investitionen und berufliche Entwicklung.
Deutlich unterstützt wird dieser aktuelle Prozess von der Tatsache, dass Panama im Oktober 2023 von der Grauen Liste der Financial Action Task Force (FATF) gestrichen wurde. Den Angaben der Regierung des Landes führt dies voraussichtlich zu folgenden Auswirkungen:
Zunahme ausländischer Investitionen und mit ihnen ein Anstieg der Anzahl der Arbeitsplätze,
Einfacher zugängliche Kreditlinien für Privatpersonen und Unternehmer,
Verbesserung der Beziehungen lokaler Banken zu internationalen Korrespondenzbanken,
Verminderung des Drucks auf das Finanzsystem, unter anderem aufgrund des Wegfalls von Sonderprüfungsmaßnahmen und
Vorteile für die Versicherungsbranche.
Zu dieser aktuellen Entwicklung kommt hinzu, dass Panama ohnehin über ein als stabil geltendes Bankensystem verfügt und der US-Dollar offizielle Währung ist. Somit gilt Panama als einer der wichtigsten Hubs im Finanzsektor.
Wie jedoch können Auswanderer nun genau von dieser Entwicklung profitieren und an eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung gelangen?
Diese Aufenthaltsgenehmigungen kommen für Panama in Frage
Besonders einfach haben es in Panama Rentner. Um hier einen traumhaft schönen Lebensabend zu verbringen, müssen sie lediglich nachweisen, über ein monatliches Einkommen von über 1.000 US-Dollar zu verfügen.
Für alle anderen, seien es Unternehmer oder Privatpersonen, ist das Golden-Visa-Programm optimal. Golden Visa sind an Mindestinvestitionen von 300.000 US-Dollar geknüpft und bieten einen verhältnismäßig schnellen Weg zum panamaischen Pass. Nach einer Bearbeitungszeit von ein bis zwei Monaten beginnt die für die Residenz nötige Wartezeit von fünf Jahren, nach der der Pass erteilt wird.
Wer von der recht kurzen Wartezeit von fünf Jahren bei Investition von 300.000 US-Dollar profitieren möchte, sollte sich allerdings schnell entscheiden, denn für das Golden-Visa–Programm hat die Regierung eigentlich Investitionen von mindestens 500.000 US-Dollar vorgesehen. Diese höhere Investitionssumme wird ab Oktober 2024 fällig. Bis dahin gilt die Verminderung um 200.000 US-Dollar.
Ein weiteres beliebtes Visa-Programm läuft unter dem Begriff Friendly Nations Visa. Während beim Golden-Visa-Programme eine Investition von derzeit 300.000 US-Dollar nötig ist, sind es beim Friendly-Nations-Programm aktuell 200.000 US-Dollar. Diese können als Festgeldanlage bei einer panamaischen Bank eingezahlt werden, wo sie für mindestens drei Jahre verbleiben müssen. Alternativ ist auch beim Friendly Nations Visa eine Immobilieninvestition in gleicher Höhe (200.000 US-Dollar) möglich.
Die Wartezeit bis zum möglichen Erhalt der dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung verlängert sich allerdings um zwei Jahre, denn beim Friendly Nations Visa wird zunächst für zwei Jahre eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Danach kann der Antrag auf dauerhafte Residenz gestellt werden, der wiederum eine fünfjährige Wartezeit mit sich bringt.
Gleichwohl ist der Weg zur Staatsbürgerschaft in Panama deutlich einfacher und kürzer als in anderen Ländern. Daher ist der Staat in Mittelamerika nicht nur für viele Auswanderer attraktiv, die es sofort in die Weite zieht. Auch wer nach einem attraktiven, steuergünstigen Ziel sucht, das erst in einigen Jahren angesteuert werden soll, findet mit Panama eine gute Alternative vor, auf die man sich langfristig vorbereiten kann.
Haben Sie Fragen dazu, welche Steuervorteile Ihnen Panama bieten kann oder was Sie steuerlich beim Auswandern beachten sollten, stehen wir Ihnen gern für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.
Beim Auswandern nach Panama ebenso wie bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie für eine Investition unterstützt Sie Michael Jähne als erfahrener Einwanderungshelfer und Immobilienmakler.
Weitere Auslandsperspektiven:
Argentinien: Spannendes Ziel für Unternehmer und digitale Nomaden
Bahamas: Weiterhin ein Steuerparadies?
Australien: Auswandern ins Land der Superlative
Kontaktdaten und Links:
Webseite: https://www.immogration.com/
Telefon: (+507) 6474-3700
E-Mail: office@immogration.com
Timestamps
00:00:49 - Update Panama: Was hat sich in den vergangenen Monaten geändert?
00:07:21 - Das Aus für die Investition in die Landwirtschaft?
00:13:31 - Diese Möglichkeiten gibt es für die langfristige Aufenthaltsgenehmigung
00:14:05 - Das Golden Visa als der “goldene” Weg
00:16:39 - Gibt es eine Anwesenheitspflicht für den Erhalt des Visums?
00:17:47 - Investition in Mietobjekte möglich
00:19:31 - Das Friendly Nation Visum als Sparversion
00:21:51 - Wie hoch ist das Risiko bei einer Immobilieninvestition?
00:30:48 - Die Rolle der Zentralbankwährung in Panama
00:34:08 - Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 116: Jetzt die Sternstunde nutzen und nach Panama auswandern
Zu Gast: Michael Jähne
Michael Jähne: Jetzt ist der Moment für Panama. Panama hat jetzt alle Chancen, "the sky is the limit", und anscheinend scheint das auch in Europa angekommen zu sein und es kommen also doch tendenziell immer mehr. Panama wird nicht mehr nur mit dem Panamahut gut in Verbindung gebracht oder dem Kanal, sondern es wird als ernsthafte Alternative zum dauerhaften Leben gesehen.
Perspektive Ausland: Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:49 - Update Panama: Was hat sich in den vergangenen Monaten geändert?
Daniel Taborek: Wir sprechen jede Woche auf unserem Kanal Perspektive Ausland mit interessanten Menschen aus interessanten Ländern. Und heute geht es mal wieder um Panama. Die Auswanderung nach Panama erfreut sich steigender oder stetiger Beliebtheit, zumindest eines von beiden. Ich habe gelesen, 2022 wanderten schon mal 20% mehr EU-Bürger nach Panama aus als 2021. Zum Jahr 2023 müssen wir noch warten, bis wir aktuelle Zahlen bekommen, aber es spricht dafür, dass die Anzahl der Leute, die nach Panama auswandern, steigend ist. Ich habe gelesen, zum Beispiel, 2.500 Auswanderer aus Deutschland, 3000 aus Spanien, aus Italien 2000. Wir haben das letzte Mal schon darüber gesprochen mit unserem heutigen Gast, Michael, den wir auch gleich noch vorstellen, gerade dass so viele Italiener auswandern, hat schon seinen Grund. Die Spanier sowieso, weil sie es natürlich durch die Sprache dort am einfachsten haben. Also es bleibt wirklich zu erwarten, dass die Auswanderung nach Panama weiter zunimmt.
Ein Grund ist natürlich, das ist relativ einfach war, ob es noch ist, wollen wir heute besprechen, eine langfristige Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Das ist ja immer ein ganz spannendes und wichtiges Thema, wenn ich mich für ein Land interessiere, in das ich auswandern will. Vor einem Jahr ungefähr hatten wir mit unserem heutigen Gast gesprochen, lieber Michael Jähne, wir sind froh, dass es wieder mal geklappt hat, dass wir heute zusammen dieses Gespräch haben. Du bist ja seit über 6 Jahren in Panama und assistiert dort Deutschen, Schweizern, Österreichern, also vorwiegend deutschsprachigen Einwanderern, Auswanderern, je nachdem, aus welcher Perspektive man das sieht, mit den verschiedenen Programmen, die man da hat, um den Aufenthalt in Panama zu bekommen.
Meistens, gerade für die interessanten, langfristigen Aufenthalte, ist die Investition ein ganz wichtiger Schlüssel, die Immobilieninvestition. beispielsweise. Da bist du auch mit deinem Team Ansprechpartner bei der Suche nach Immobilien, bei der Kaufabwicklung etc., für die ganzen Services, die man dann braucht, um erfolgreich anzukommen. Kannst du uns heute bitte mal updaten und verraten, was hat sich seitdem getan, wie ist es heute, wie nimmst du das jetzt wahr aus deiner Sicht, was die Ein- beziehungsweise Auswanderung nach Panama betrifft?
Michael Jähne: Hallo Daniel! Es freut mich, dass wir wieder zusammen reden dürfen heute. Ja, was ist in diesem Jahr passiert, seitdem wir zuletzt geredet haben? Panama boomt nach wie vor und ich denke, ich kann da auch ein bisschen dem Forbes Wirtschaftsmagazin zustimmen, einem Artikel vom Januar 2023: "Jetzt ist der Moment für Panama". Man vergleicht hier das Land gerade im Entwicklungsbereich, im Sektor Tourismus, mit Costa Rica, was seit vielen Jahren die Entwicklung auf die Spitze getrieben hat und kommt zu dem Schluss, Panama hat jetzt alle Chancen, "the sky is the limit", und anscheinend scheint das auch in Europa angekommen zu sein und es kommen also doch tendenziell immer mehr. Panama wird nicht mehr nur mit dem Panamahut gut in Verbindung gebracht oder dem Kanal, sondern es wird als ernsthafte Alternative zum dauerhaften Leben gesehen oder zumindest als Plan B, wer noch im Berufsleben steht in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich, so dass man sich zumindest die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung organisiert. Ja, was ist in dem Jahr passiert? Es gibt positive Schlagzeilen, es gibt negative Schlagzeilen, Panama ist zum Beispiel von der Grauen Liste der EU gestrichen worden als Geldwäscheland oder als Steuerhinterziehungs-begünstigendes Land, was natürlich für Investitionen sehr förderlich ist. Das ist positiv. Negativ ist, es gab in den letzten Wochen Proteste gegen die größte Mine fürs Quantum, die größte Kupfermine der Welt. Da haben sie in der Vergangenheit Probleme mit der Kommunikation mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gehabt. Das ist dann von Interessengruppen ausgenutzt worden, ob jetzt da am Ende chinesische Interessen dahinter stecken, wer auch immer... Zumindest sind die Proteste offensichtlich auch bezahlt worden und haben die Regierung jetzt dazu veranlasst, dass man das Ganze rückgängig machen will, auf Eis gelegt hat. Wir müssen die Wahlen abwarten, wir müssen die nächste Regierung abwarten, die dann im Mai zu erwarten ist und schauen, welcher Kompromiss dann gefunden wird. Panama hat neue Rekordzahlen, was den Flughafen betrifft, der ist er auf die doppelte Kapazität erweitert worden in diesem Jahr, also ein All-Time-Rekord, was Passagiere betrifft. Es wird viel gebaut, viele neue Projekte, die Fortschritte machen. Man sieht, dass es vorangeht, wenn man hier in der Hauptstadt wohnt. Sieht man das im Hintergrund? man im Hintergrund. Ja, wir sind in der Costera Richtung Altstadt. Jeden Monat gibt es neue Restaurants, Bars, Lokale, die aufmachen.
Negativ kann ich noch eins erwähnen, aus meinem Gebiet, aus meinem Fachgebiet. Wir assistieren ja, wie du richtig sagst, bei den verschiedenen Programmen, Golden Visa ist das, was am interessantesten ist. Da haben wir in einem Jahr eine Erhöhung der Mindestinvestitionssumme zu erwarten, dazu kommen wir dann vielleicht noch. Bisher war das Reforestation-Programm sehr interessant, weil man da die niedrigste Einstiegshürde hatte mit nur 100.000 Investition.
Das assistieren wir nicht mehr, weil es hier zu einem Skandal gekommen ist, wo ich einfach sage und auch die Anwaltskanzlei, die renommierte Anwaltskanzlei DENFAB, die das bisher gemanagt hat mit der Migrationsbehörde, wir machen überhaupt nichts mehr im Bereich Reforestation. Wir konzentrieren uns auf alles andere. Und so gibt es halt immer positiv und negative Dinge. Das ist mal so, aber generell sehe ich keine Alternative zu Panama, wenn man den gesamten nord-, süd- und mittelamerikanischen Raum nimmt. Natürlich, zu Singapur kann ich nichts sagen, zu Asien kann ich nichts sagen, ich bin der Panama-Mann.
00:07:21 - Das Aus für die Investition in die Landwirtschaft?
Daniel Taborek: Klasse! Jetzt noch mal ganz kurz, weil das nämlich auch bei uns, bei einigen unserer Mandanten zu Nachfragen geführt hat, diese Landwirtschaftsinvestitionen, dieses eine spezielle Programm, über das wir auch mal eine Folge hatten, wir haben das ja auch mittlerweile von unserer Webseite genommen, klang alles sehr interessant, aber gibt es jetzt überhaupt keinen Zugang mehr zum Aufenthalt über eine Landwirtschaftsinvestition? Ist das komplett raus?
Michael Jähne: Offiziell gibt es das Gesetz nach wie vor. Das Gesetz sagt, wer 100.000 investiert in ein von der Regierung zertifiziertes Reforestation-Projekt und legt einen Vertrag vor mit einer von der Regierung zertifizierten Reforestation-Firma, der qualifiziert sich zunächst für die zweijährige Aufenthaltsgenehmigung und danach für die dauerhafte, wenn er nachweist, er hält die Investition. Nur in der Praxis ist es so, alles, was bisher im Reforestation-Bereich angeboten wurde, waren Teakholz-Plantagen und die sind natürlich relativ uninteressant, denn das Wachstum dauert sehr lange und wenn man als 50-Jähriger sagt, ich will jetzt auswandern mit meiner Familie und ich kann nach 22 bis 24 Jahren durch Abholzung dann endlich mal mein Geld zurückbekommen und eine Rendite erwarten, der Zeitpunkt liegt einfach zu sehr im Nebel. Bis dahin könnten längst neue Schutzzonen ausgewiesen werden durch die UNO, die überhaupt nicht mehr bewirtschaftet werden und so weiter. Das weiß man alles nicht, wie die globale Entwicklung geht. Wir hatten eigentlich den Marktführer mit einem hochinteressanten Produkt, der hier seit 10 Jahren in Panama tätig war, Simply Natural Farms, die als einzige Obstbäume angeboten haben, also Limettenplantagen, wo man schon im sechsten Jahr die erste Rendite erwarten konnte.
Dieses Unternehmen hat hier funktioniert. Es hat Mangoplantagen, Avocadoplantagen, Limettenplantagen gehabt. Sie haben die großen Supermarktketten beliefert, sie haben sogar, da gibt es ein Video, dem Rewe-Supermarkt in Deutschland ihre Biolimetten hingeliefert. Wer die Farmtour hier gemacht hat, war beeindruckt. Sie haben einen riesiges Pumpen- Bewässerungssystem hier installiert, was sie sogar bei der UNO vorgestellt hatten. Sie haben die größten Treibhäuser Mittelamerikas in Betrieb genommen und da Gemüse für die Supermarktketten hier produziert. Das lief, das funktionierte. ja damals hab ich noch für Keller Williams gearbeitet. Vor einem Jahr hat Keller Williams als eines der größten Immobilien-Franchise-Unternehmen auch dieses Produkt mit vermittelt. Ich habe im Rahmen meiner Residential Assistenz diesen Weg begleitet der Person mit Anwaltsvorbereitung und so weiter. Was ist dieses Jahr passiert? Dieses Jahr im März gab es einen Wechsel in der Eigentümerstruktur. Der Alteigentümer ist laut seinen Aussagen entmachtet worden durch Aktienvernichtung, Neuausgabe der Aktien. Er hat gesagt, dann bringt es nichts, wenn ich als Präsident dieses Unternehmens weiter meine Zeit und Kraft hier einsetze, ich trete zurück. Er hat sein ganzes Team mitgenommen oder abgezogen, das war am 8. März. Das hat er allen Farmeigentümern mitgeteilt und angekündigt, der Neue, Brian Angiuli, wird es sich bei euch melden und seine Pläne vorstellen. Der Neue hat auf Zeit gespielt. Ich selber war auch daran interessiert, seine Meinung zu hören. Vielleicht wäre das was, in Zukunft mit ihm zusammenzuarbeiten. Das klang am Anfang super positiv.
Als dann eben im April nichts kam, im Mai nichts kam, habe ich den Chef von Keller Williams eingeschaltet und gesagt: "Du, wir müssen mal einen Termin machen mit Brian, die Kunden werden irgendwann mal fragen. Es gibt keinen Ansprechpartner mehr, ein Schiff, einen Tanker ohne Kapitän, was ist da los?" Wir hatten einen Privattermin, da hat er gesagt, die Umstrukturierung, das dauert alles seine Zeit, er holt noch Investoren mit ins Boot und und und... Dass im Hintergrund die Arbeiter schon seit drei Monaten nicht mehr bezahlt wurden, dass schon Vandalismus auf den Farmen begann, das haben wir hier von der Ferne gar nicht realisiert. Irgendwann gab es dann Facebook-Gruppen, wo sich Farmeigentümer zusammengeschlossen hatten und dann über solche Dinge berichtet hatten im August. Dann ging natürlich alle Alarmglocken an. Wir haben das Motiv nicht feststellen können, ein langgeplanter Betrug, um Aktiva abzuziehen, was auch immer.
Man hat ein funktionierendes Unternehmen an die Wand gefahren. Das ist für mich nicht nur fahrlässig, das ist für mich kriminell. Ich meine, wenn ich sage, Landwirtschaft, grünes Gold, Essen muss man immer, das muss funktionieren. Die großen Milliardäre dieser Welt investieren in Landwirtschaft, dann kennt man die üblichen Risiken. Die sind einfach Brand, Plagen, Krankheiten, veränderte Marktbedingungen und so weiter. Aber dass ein Flugzeug im Flug vom Piloten verlassen wird, der andere schläft noch und kommt nicht und das ganze Ding stürzt deswegen ab. Das ist unvorstellbar. Ich weiß bis heute noch nichts... Wir haben Anwälte eingeschaltet, ich bin ja selber auch Farmland-Besitzer, aber mir tun natürlich auch die ganzen Kunden leid. Keller Willems hat wenig vermittelt im Vergleich, das Ganze lief ja seit vielen Jahren. In den USA, Kanada, da gibt es wohl 800 Farmland-Besitzer, also das ganze Ding hat ein Potenzial, zum Skandal zu werden, deswegen sage ich, ich rühre das nicht mehr an, die Landwirtschaft. Einmal gebranntes Kind...
Auch die DENFAB-Anwaltskanzlei sagt, kein Reforestation-Anbieter wird mehr verarbeitet. Da sind wir einfach konsequent, weil man leidet dann mit natürlich mit seinen Kunden mit, ganz klar.
00:13:31 - Diese Möglichkeiten gibt es für die langfristige Aufenthaltsgenehmigung
Daniel Taborek: Gut, haben wir auch darüber gesprochen. Jetzt lass uns doch mal sagen, dass ist der Hauptgrund unseres heutigen Gesprächs, mal über mögliche Alternativen sprechen. Wenn jetzt jemand dennoch vorhat, nach Panama auszuwandern und er sucht nach Möglichkeiten, eine langfristige Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, was empfiehlst du dann heute?
Michael Jähne: Ja, also wenn er kein Rentner ist... Rentner haben es natürlich super easy, kostet kaum $2000 und dann haben sie innerhalb von 3 bis 4 Monaten ihre dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Doch nicht jeder ist schon im Besitz der Rente.
00:14:05 - Das Golden Visa als der “goldene” Weg
Michael Jähne: Der normale arbeitende Unternehmer, wie auch immer, dem empfehle ich das Golden Visa, weil es aufgrund der kurzlebigen Zeit und der Entwicklung, die man gar nicht so schnell voraussehen kann, in der schnellstmöglichen Zeit, nämlich innerhalb von 30 Tagen ab Erfüllung aller Voraussetzungen, die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bietet. Das heißt, dieses Visum läuft nicht über eine halbjährige Bearbeitungskarte, dann eine zweijährige Probezeit, danach zweiter Antrag und wieder Sechsmonatskarte und dann dauerhaft, sondern man spart. Man nimmt eine Abkürzung von zweieinhalb bis drei Jahren und hat sofort seine Aufenthaltsgenehmigung. Das wiederum führt schneller zum Zweitpass, denn jedes Land hat natürlich seine Bedingungen und erwartet, dass man eine gewisse Anzahl an Jahren hier gelebt hat und vielleicht auch Steuern gezahlt hat, bis man dann den panamaischen Pass bekommen kann. Das sind in Panama 5 Jahre und die 5 Jahre beginnen sofort beim Golden Visa und wenn ich das Friendly Nation mache, dann beginnen sie halt erst zweieinhalb bis drei Jahre später. Oder denken wir an die Sicherheitsentwicklung. Panama ist ein sehr sicheres Land im Vergleich, aber die weltweite Entwicklung macht auch hier nicht halt, das heißt, es denken viele über Waffenbesitz nach. Panama hat das viertliberalste Waffengesetz der Welt und keiner weiß, ob die nächste Regierung da mal eine Änderung herbeiführt. Das heißt, mit dem Golden Visa, wenn ich meinen panamaischen Personalausweis habe, kann ich auch das bekommen, den Waffenbesitzerschein etc. Mit allen anderen Programmen, wo ich da noch zweieinhalb, drei Jahre in der Warteschleife hänge, geht das nicht. Oder eine panamaische Steuernummer und auch Berufslizenzen. Deswegen ist Golden Visa der goldene Weg.
Bedingung: Immobilieninvestitionen in Höhe von 300.000, noch. Es war von Anfang an im Gesetz eine Mindestinvestition von 500.000 vorgesehen. Man hat quasi eine Karenzfrist zur Einführung des Gesetzes gemacht, wo man sagt, wir erleichtern das jetzt erstmal und machen einen Rabatt von 200.000. Das heißt, bis Oktober 2024, wenn da eine Immobilieninvestition abgeschlossen ist, kann man noch mit relativ geringem Betrag seine permanente Aufenthaltsgenehmigung sofort bekommen.
00:16:39 - Gibt es eine Anwesenheitspflicht für den Erhalt des Visums?
Daniel Taborek: Zwischenfrage: Bei dem Golden Visa, damit ich auch sozusagen in den 5 Jahren bleibe, bis ich dann den panamaischen Pass beantragen kann, wie lange muss ich mich in Panama aufhalten? Habe ich eine Anwesenheitspflicht pro Jahr in Panama?
Michael Jähne: Nein, offiziell nicht, aber die Anwaltskanzlei, die die größte Erfahrung hat mit diesen Naturalisationen, so heißt das hier, oder mit der Einbürgerung, die sagt, es werden in der Regel 30% der Anträge das erste Mal abgelehnt. Das sind meistens Fälle, die nur alle 2 Jahre sich mal kurz blicken lassen in Panama für ein oder zwei Tage und fliegen dann wieder zurück. Die sich hier weder eine Steuernummer geholt haben noch sonstige Beziehungen zum Land haben. Die werden in der Regel abgelehnt. Man empfiehlt also, wenigstens die letzten zwei Jahre überwiegend in Panama gelebt und die Steuererklärung abgegeben zu haben. Zunächst kann man das als Plan B machen, aber sagen wir auf Sicht von 3 Jahren sollte dann tatsächlich der Zweitwohnsitz Panama gewählt werden, wenn man das will.
00:17:47 - Investition in Mietobjekte möglich
Daniel Taborek: Und zweite Nachfrage, und zwar wenn jetzt jemand so eine Immobilie kauft für 300.000 € zurzeit noch bis Oktober nächsten Jahres, muss er darin selber wohnen? Kann er die dann auch vermieten, zum Beispiel, was ja Sinn machen würde, wenn ich mich in den ersten Jahren weniger im Land aufhalten will, oder ist das eingeschränkt?
Michael Jähne: Das ist absolut nicht eingeschränkt. Es muss ein tituliertes Land sein, also nicht irgendwo ein Privatvertrag, sondern so, wie das in Deutschland mit Grundbuch üblich ist, so muss das eine Liegenschaft sein. Das kann ein leeres Grundstück sein, was diesen Wert hat, wo niemand drauf wohnt, wo noch niemand drauf baut, man legt sich das einfach hin als Reserve. Es kann ein Appartement sein, was man leer stehen lässt, was man über Airbnb vermietet, was man dauerhaft vermietet, das kann ein eigenes Häuschen sein. Ein Häuschen würde ich eher nicht stehen lassen, denn das sollte gepflegt werden, aber da gibt es keinerlei Einschränkung. Man kann es sogar kombinieren, man kann zwei kleine Appartements kaufen hier in der Stadt, die sich gut vermieten lassen, um insgesamt diese über 300.000 dann zu erreichen. Sehr gut! Guter Hinweis noch und eure Firma ist ja auch behilflich dabei, dann die passenden Immobilien zu finden, so wie ich das verstanden habe.
Michael Jähne: Ja, natürlich. Wir haben eine Maklerlizenz, wir sind im Panamaischen Maklerverband ACOBIR angeschlossen. Unsere Präsidentin ist Rechtsanwältin, seit 18 Jahren spezialisiert auf Offshore-Kundungen und Immobilien und sie hat auch die Immobilienmakler-Lizenz noch dazu. Also sie steckt so tief drin in der Materie, da kann man nicht in besseren Händen sein. Ich selbst habe in der Schweiz Immobilienbewirtschaftung gemacht, habe 4, 5 Jahre Erfahrung oder fast 6, also da sind wir, vor allem, was Anlageimmobilien betrifft, spezialisiert.
00:19:31 - Das Friendly Nation Visum als Sparversion
Daniel Taborek: Klasse! Jetzt haben wir über 2 Eintrittskarten nach Panama ja schon gesprochen. Das eine war, was du am Anfang kurz erwähnt hat, für die Rentner, was auch relativ einfach ist. Dann haben wir das Golden Visa jetzt besprochen. Du hattest jetzt schon ein, zweimal eine dritte Variante anklingen, nämlich du hast die Sparversion genannt, das Friendly Nation Visa. Kannst du dazu bitte noch was erklären?
Michael Jähne: Das Friendly Nation Visa gibt es schon seit vielen Jahren. Das war mal sehr einfach, mit dem bin auch ich nach Panama gekommen damals.
Damals war überhaupt noch keine Investition notwendig, sondern nur die Absicht, nachzuweisen, dass man in Zukunft wirtschaftlich tätig werden will in Panama. Das hat man gemacht, entweder durch die Gründung einer Briefkastenfirma, die man dann nach einem Jahr wieder eingestampft hat, oder durch ein Anstellungsversprechen. Das wurde im August 2021 geändert. Da wurde eine Investitionskomponente eingeführt, und zwar in Höhe von 200.000 $, entweder durch Festgeldanlage auf einer panamaischen Bank für 3 Jahre oder durch Immobilieninvestitionen in Höhe von 200.000 $. Die Haltefrist ist in dem Fall 3 Jahre für die Immobilie. Festgeldanlage ist so eine Sache.
Ich will nicht sagen, dass die panamaischen Banken schlechter sind als europäische. Ich kenne hier keine Pleite in den letzten Jahren. glaube ich nicht. Die stehen im Verhältnis gut da, Panama ist Bankenstandort, aber was ist denn aus 200.000 Kaufkraft heute in 3 Jahren geworden? Die sind dann vielleicht noch 40.000 Kaufkraft wert. Währenddessen, wenn ich für die 200.000 heute in einem Wolkenkratzer 1-A Lage, Avenida Balboa, ein Apartment kaufe, dann ist das auch in drei Jahren mindestens den gleichen Preis noch wert, wenn nicht gar wesentlich höher.
Das heißt, ich rate eher oder ich hätte eher privat Bauchschmerzen mit der Festgeldanlage, aber es ist eine niedrigere Einstiegshürde als das Golden Visa, mit dem Nachteil, dass man ein zweistufiges Verfahren hat. Erstmal die zweijährige Aufenthaltsgenehmigung, erst danach kann man die dauerhafte beantragen.
00:21:51 - Wie hoch ist das Risiko bei einer Immobilieninvestition?
Daniel Taborek: Und wie du gesagt hast, auch dann startet erst die Frist, die 5 Jahre, die man braucht, falls man nachher auch noch einen Zweitpass, eben den panamaischen Pass beantragen wollen würde. Jetzt ist ja so, momentan das Thema Immobilieninvestment und Immobilienbesitz in Deutschland anzusprechen, ist eher ein schwieriges Thema. Viele versuchen ja verzweifelt eher, ihre Immobilien zu verkaufen und viele sagen "Kauf auf keinen Fall jetzt Immobilien!" Viele haben auch Angst vor dem möglichen Lastenausgleich, der da kommt, der beschäftigt uns ja auch in unserer Kanzlei schon seit Monaten, weil wir Menschen helfen, ihre Immobilie zu schützen, wenn sie nicht aus Deutschland auswandern können und sozusagen ihre Immobilien zu schützen vor staatlichem Zugriff im Falle eines Lastenausgleichs beispielsweise. Also es ist ein Thema, was uns jede Woche beschäftigt, und wenn wir jetzt jemandem hier auf dem Kanal empfehlen "Kauf dir Immobilien!", denkt er vielleicht, wir sind verrückt, aber es ist wahrscheinlich etwas anderes, im Ausland Immobilien zu kaufen als in Deutschland. Kannst du bitte mal was aus aus deiner Sicht zu den Risiken einer Investitionen in Immobilien in Panama, generell vielleicht im Ausland, noch was sagen? Wie siehst du das? Wie schätzt du das ein?
Michael Jähne: Also ich würde dazu immer die Entwicklung der letzten Jahre mit einbeziehen. Es gibt Länder, wie zum Beispiel Deutschland oder USA oder Neuseeland oder andere, die haben in den letzten Jahren eine extreme Immobilienblase aufgebaut und dass die natürlich irgendwann platzen muss, steht außer Frage. Dass die jetzige Regierung alles dazu tut, dass es schneller geht, ist eine andere Sache, natürlich auch die EU, nicht nur die deutschen Gesetze, sondern wir sagen natürlich auch, wenn ich Energieeffizienzklasse G habe in Deutschland bei meinem Haus, dann kriege ich keine Bewohnbarkeitsgenehmigung mehr.
Daniel Taborek: Das ist in Frankreich jetzt schon so. Teilweise gibt es Länder, Spanien zum Beispiel, wo sowas passiert, genau.
Michael Jähne: Das ist natürlich schlimm und sowas muss man immer mit Berücksichtigung und das sind Sondersituationen, deswegen kann man nicht sagen "Immobilien generell nein" oder "Immobilien generell ja", wohnen müssen wir alle.
Natürlich ist es auch ein Stück Freiheit seine eigenen vier Wände zu haben und nicht abhängig zu sein von jemandem. In Panama haben wir eben diese Entwicklung nicht, was diese Blase betrifft. Zu Zeiten von Präsident Martinelli, das war der vor-vorletzte Präsident in Panama, da hat das Land unwahrscheinlich geboomt, da sind die Immobilienpreise jedes Jahr um mehr als 10% gestiegen, weil er wirklich was bewegt hat. Er hat riesige Infrastrukturprojekte angestoßen und leider kann ein Präsident hier nicht wiedergewählt werden in Panama, also nach den 5 Jahren ist immer Schluss. Er tritt aber jetzt wieder an. Viele hoffen, dass das alte Erfolgsmodell weitergeführt wird.
Diese Spekulation, so nenne ich das jetzt mal, das war keine Blase mir 200 bis 300%. Das war, sagen wir, 40%. Das ist korrigiert worden bis April 2020. Dort haben wir den Tiefpunkt erlebt und seitdem haben wir wieder eine Korrektur um ungefähr 20%, eine solide Korrektur von 20%, die auch getragen wird von natürlich der Zunahme der Löhne, der Baukosten und so weiter. Also ich sehe hier überhaupt keine Blasenbildung, ich sehe es eher eben wie der Forbes-Artikel auch. Jetzt ist die Stunde, in Panama zu investieren. Aber bei Immobilien, wie überall auf der Welt, Lage, Lage, Lage. Ich kann nicht alle Immobilien in einen Topf werfen, ich muss auch die Entwicklung des internationalen Tourismus mit berücksichtigen. Wird der Tourismus so bleiben wie bisher? Ich glaube es nicht. Aufgrund der neuen CO2-Vorgaben, dass vielleicht jeder irgendwann sein persönliches CO2-Konto haben wird und entscheiden muss, fliege ich dieses Jahr oder in den nächsten drei Jahren oder esse ich lieber ein Kilo Rindfleisch, wird der normale Tourismus abnehmen. Das heißt, wenn ich eine Liegenschaft weit weg von der Hauptstadt kaufe, irgendwo in einem netten, tollen Tourismusgebiet wie heute Bocas del Toro oder wo auch immer, dann muss ich damit rechnen, dass das in Zukunft nicht mehr ausgelastet wird, was ja jetzt schon nur saisonal ausgelastet wurde, denn warum sollen meine Hauptkunden, Nordamerikaner, also Kanadier, US-Bürger, die es im Sommer auch schön warm haben, warum sollen die im Sommer nach Panama kommen?
Die betrachten Panama so wie wir Deutschen die Kanarischen Inseln. Wir gehen von Dezember bis März auf die kanarischen Inseln und das ist halt die Saison für den internationalen Tourismus, was die Gebiete außerhalb von Panama Stadt betrifft. Deswegen, wenn ich eine Immobilie erwerbe für Tourismus, dann muss ich den Inlandstourismus berücksichtigen. Panama Stadt hat keine Strände, wir haben hier die Hälfte der Bevölkerung des gesamten Landes leben. 2 Millionen von 4 Millionen leben in Panama Stadt und diese Mittelschicht will einmal im Monat ausbrechen und mietet ein Wochenende ein Apartment irgendwo im Umkreis von 2 Stunden von Panama Stadt, wo es schöne Stände gibt. Dafür zahlen die ihre 200, 300, 400 $, nehmen noch zwei Luftmatratzen mit, vier Kisten Bier, hauen das ganze Auto voll und dann haben die Spaß und dem das gehört, macht seine Rendite und die macht er ganzjährig, die macht er nicht nur von Dezember bis März, sondern auch im Juli, August, September.
Das sind Dinge, die man bei der Standortwahl unbedingt berücksichtigen muss. Zukünftige Trends im Tourismus, was will ich? Auch Langfristvermietung, gibt es Gebäude, die sind geeignet dafür, Gebäude, die weniger geeignet sind dafür. Also da beraten wir sehr gern, denn die Lage ist wirklich das Entscheidende.
Daniel Taborek: Macht Sinn! Jetzt die Projekte, oder oftmals ist das ja so, dass die Projekte, die dann angeboten werden zur Investition, die gibt es erstmal nur auf dem Papier, wie ist das bei euch so, also wieviel Prozent der Projekte oder der Immobilien, die er anbietet, sind eigentlich schon gebaut und wieviel sind erstmal nur auf dem Papier da?
Michael Jähne: Also, wenn du den Markt siehst, Inserate, Plattformen wie Encuantra24 zum Beispiel, dann sind ungefähr 20% der Angebote im Bau befindliche oder geplante Objekte und 80% sind Bestandsimmobilien oder bezugsfertige Neubauten. Ich persönlich habe in letzter Zeit ein bisschen Bauchschmerzen, im Plan Befindliches anzubieten, weil ich mir sage, wer weiß denn, was in zwei, drei Jahren ist. Die Developer sind alle Asset Rich Cashflow. Das heißt, sie haben einen Riesenbestand. Sie bauen immer wieder neu und sind seit vielen Jahren aktiv, zum Beispiel Empresas Bern, seit 45 Jahren, die haben 160 Großprojekte gebaut und sie haben zum Beispiel in Costa del Este aus damaliger Sicht tolle Wohnung gebaut. 350 Quadratmeter bis 550 pro Wohnung, super toll für die ganzen Geschäftsführer der Multi Nationals, mittlerweile weiß man, dass der Trend hingeht zu kleinen Wohnungen, zu Single-Wohnungen, jeder will unabhängig sein, jeder möchte vielleicht in Panama einen Brückenkopf haben, aber noch einen zweiten Brückenkopf irgendwo anders. Und deswegen sind die großen Wohnungen nicht mehr Trend. Ich sehe einfach das Risiko. Ich kenne natürlich die Bilanzen nicht der gesamten Developer, aber ich sage einfach aus heutiger Sicht in der schnelllebigen Zeit, wo man nicht mal weiß, was denn mit den Währungen passiert, wenn das digitale Zentralbankgeld kommt etc. Da würde ich persönlich sicherheitsorientierten Leuten nur empfehlen, kauf was bezugsbereit. Hier gibt es keine Bau-Fertigstellungs-Versicherung. Wir haben es bei dem Reforestation-Programm gesehen. Wer steht denn dafür ein? Die Regierung hat das Gesetz gemacht, aber im Gesetz steht nichts, wenn das Unternehmen nicht mehr existiert. Was ist denn, wenn dieser Bau nicht fertiggestellt wird? Ist bis jetzt vielleicht in 1 % Prozent der Fälle passiert, aber wer sagt denn, dass es nicht in Zukunft in 10% der Fälle passiert? Da beziehe ich mich nicht nur auf Panama, sondern weltweit nimmt ja die Sicherheit nicht zu, sondern ab. Also ich würde aus meiner ehrlichen Sicht empfehlen, sich auf bezugsbereite Objekte zu konzentrieren. Da weiß ich, was ich hab.
00:30:48 - Die Rolle der Zentralbankwährung in Panama
Daniel Taborek: OK, das ist doch mal ein Wort, alles klar. Schön! Du hast vorhin gerade das Thema Zentralbankgeld noch mit erwähnt. Ich habe zwar eigentlich nicht auf dem Plan gehabt, darüber zu sprechen, aber wir hatten auch vor Kurzem ein interessantes Gespräch mit jemandem in Argentinien. Mit einem Anwalt, der hilft, nach Argentinien umzusiedeln. Man mag vielleicht jemanden für verrückt halten, der das jetzt macht, aber es gibt durchaus auch gute Gründe, momentan nach Argentinien auszuwandern, also für diejenigen, die das Land im Blick haben, haben wir wie gesagt auch ein sehr interessantes Video aufgenommen. Da hatten wir auch über das Thema Zentralbankwährung am Rand noch gesprochen. Argentinien gehört zu den Ländern, die auch schon pilotiert haben und so weiter und sofort, wo es relativ weit ist, gerade durch den neuen Präsidenten wird wahrscheinlich das ganze Thema nochmal befeuert. Für einige, die auswandern wollen, ist das schon ein Thema. Manche überlegen auch, ist das Land, in das ich auswandern will, dem BRICS Lager zugeordnet, falls das mal wirklich so eine Polarisierung geben würde. Andere wiederum sagen, auch sehr erfolgreiche Youtuber, das ganze BRICS-Thema, das wird alles nur gespielt. Also es gibt in Wirklichkeit keine Polarisierung, die arbeiten alle gerade an den Zentralbank-Währungen und werden sie dann irgendwann zusammen einführen. Wir können ja jetzt nicht in die Glaskugeln schauen, aber der eine oder andere stellt sich eben die Frage, wenn er sich für ein Land interessiert, in das er auswandert, wie steht das Land? Was lief da schon? Was ist zu erwarten, wenn ich dahin auswandere? Vielleicht kannst du dazu mal deine persönliche Einschätzung geben, du bist ja vor Ort.
Michael Jähne: Ja gut, Panama hat ja bisher keine Zentralbank, hatte nie eine Zentralbank. Das heißt, wir haben zwar offiziell den Balboa, aber seit 1904 haben wir aufgrund Vereinbarung mit den USA den Dollar als Geschäftswährung. Es gibt gar keine Balboa in Scheinen. Das heißt, Panama kann kein Geld drucken, konnte noch nie eigenes Geld drucken. Das heißt, wir sind immer von der Entwicklung bisher des US Dollars abhängig gewesen, was natürlich dem Land riesige Vorteile gebracht hat. Wir haben ja immer das doppelte Wirtschaftswachstum im Vergleich aller lateinamerikanischen Länder gehabt und die niedrigste Inflationsrate, dadurch, dass wir selber kein Geld drucken können. Ob man das einführen will, die Zentralbank, sehe ich nicht. Da müsste man die Verfassung ändern, da sehe ich keine Bestrebungen zurzeit. Also ich nehme an, wenn die FED eine Zentralbank-Währung etablieren würde, dann würde sich Panama da wahrscheinlich anschließend, nehme ich an, denn irgendwas müssen sie machen, sonst müsste es ja die chinesische Währung nehmen oder die russische. Da hab ich null Ahnung, da werden sie sich wie bisher als dollar-basiertes Land auch weiterhin so orientieren.
Daniel Taborek: Also muss sich am Ende dann jeder selber informieren und muss halt sehen, was beruhigt ihn oder was beunruhigt ihn. Notfalls kann man dich ja nochmal anrufen.
Michael Jähne: Bisher ist immer Geld nach Panama geflossen, denn alle umliegenden Länder haben ihre Währungen abgewertet und hier haben wir halt ein stabiles Investitionsklima durch den Dollar, durch die Rechtssicherheit, weil halt hier die Immobilien die gleiche Rechtssicherheit haben wie in den USA.
00:34:08 - Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
Daniel Taborek: Jetzt haben wir, denke ich, diese ganzen Themen relativ ausführlich besprochen. Trotzdem mag der ein oder andere noch Fragen haben. Wenn jetzt jemand unsere Zuschauer und Zuhörer sich ernsthaft damit beschäftigt, nach Panama auszuwandern, was rätst zu ihm, wie sollte er vorgehen, wie sollte er das ganze Ding planen, angehen, welche Informationen vielleicht noch einholen und wie kann man letztendlich mit dir in Kontakt kommen, um von dir noch entsprechend Beratung zu bekommen? Und was kostet das am Ende auch, wenn man sich von dir beraten lässt?
Michael Jähne: Jeder kann sehr gern Kontakt aufnehmen, und zwar über unsere Website immogration.com. Immogation setzt sich zusammen aus Immobilien und Migration, also Immo-gration. Dort bieten wir kostenlose Zoom-Meetings zum Kennenlernen an. 20 Minuten reichen da meist aus. Von Angesicht zu Angesicht werden da die ersten Fragen geklärt.
Ist man sich persönlich sympathisch, versteht man sich, können wir überhaupt helfen oder muss ich vielleicht sogar abraten? Manche denken, okay, ich kriege eine Invalidenrente, bin 40 Jahre und habe 20.000 gespart, kann ich nach Panama? Da würde ich dann in dem Fall sagen, nein, leider. Es gibt immer Dinge, wo man schon von Anfang an klären kann, geht es oder geht es nicht, macht es Sinn, macht es keinen Sinn. Das würde ich immer empfehlen. Kostenloses Beratungsgespräch zu Beginn und dann sind wir für alle Fragen zuständig. Wir haben Assistenzvereinbarungen auf verschiedenen Leveln bis hinzu VIP-Paketen. Wir bieten sogar Immobilien-Safaris an für diejenigen, die sagen, ist denn Panama überhaupt etwas für mich? Wo lebt man denn hier? Wie lebt man denn hier? Du kommst ja in diese ganzen Gated Communities gar nicht rein. Das heißt, wir kürzen die Kennenlernzeit durch eine solche Immobiliensafari von einer Woche von, sagen wir, 4 bis 8 Wochen auf eine Woche ab, indem wir durch Agreements mit gewissen Schlüsselpersonen wirklich nur die Essenz zeigen und Insider-Informationen liefern. Da ist also, wie gesagt, von unverbindlicher Erstberatung bis hinzu 24/7-VIP-Betreuung alles machbar.
Daniel Taborek: Klasse, klingt gut! Schön! Wir blenden deine Kontaktdaten ein und dann kann ich nur sagen, vielen herzlichen Dank, es war heute sehr interessant und schauen wir noch mal in ein, zwei Jahren wie es dann aussieht. Da können wir schon wieder einen neuen Termin planen.
Bleib fröhlich, Michael, vielen herzlichen Dank.
Michael Jähne: Hat mich gefreut! Alles Gute und bis zum nächsten Mal.
Daniel Taborek: Bis zum nächsten Mal!
Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keins unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr. Perspektive Ausland: Bist du Unternehmer, Freiberufler oder Investor? Zieht es dich schon lange ins Ausland? Mach heute den ersten konkreten Schritt in eine Zukunft mit mehr Geld und mehr Freiheit. Buche ein Beratungsgespräch mit Sebastian und seinen Kollegen. Unsere Kanzlei unterstützt Mandanten wie dich dabei, deine Steuerlast legal zu reduzieren, Vermögen aufzubauen und zu schützen und Deine persönliche Freiheit zu maximieren. Profitiere jetzt von unserem Fachwissen und unserem Netzwerk. Gehe zu mandatierung.com und werde Mandant unserer Kanzlei.
US Bonität: Enorme Vorteile mit US Kreditkarten genießen
Erfahren Sie von Chris Gurski, wie Sie durch eine US Kreditkarte wie die American Express (Amex) Ihre US Bonität verbessern können. Ideal für Auswanderer und Unternehmer mit US LLC oder Corporation.
Zu Gast: Chris Gurski
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Sie wollen in die USA ziehen? Oder möchten Sie in Deutschland bleiben, planen aber eine Firmengründung in den USA oder haben bereits eine US LLC oder Corporation? Dann sollten Sie sich jetzt unbedingt mit dem Thema US Bonität und Credit Score beschäftigen und sich so schnell wie möglich eine US Kreditkarte wie die American Express (Amex) zulegen.
Eine gute US Bonität (Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit) ist deshalb so wichtig, weil sie Voraussetzung für den Kauf von Immobilien und Autos oder den Abschluss von Miet- und Handyverträgen ist. Außerdem prüfen Banken zuerst Ihre persönliche US Bonität oder die Ihres Unternehmens, bevor Sie Ihnen einen Kredit oder eine Business Kreditkarte gewähren.
Der schnellste Weg eine US Bonität aufzubauen ist über US Kreditkarten - auch ohne Wohnsitz in den USA. Der Haken: Um die besten US Kreditkarten zu bekommen, müssen Sie bereits eine gute US Bonität haben.
Wie Sie Ihre US Bonität schnell aufbauen können, welche US Kreditkarten die besten sind, wie Sie US Kreditkarten bekommen und welche weiteren enormen Vorteile US Kreditkarten haben, erfahren Sie in unserem Webinar mit dem Credit Card Consulting Experten Chris Gurski, der selbst in den USA studiert und gelebt hat und sich seit Jahren mit dem Thema US Banking und US Kreditkarten beschäftigt. Mit dabei ist auch unser Kanzleigründer und Cross-Border Tax Experte Sebastian Sauerborn, der jahrelang in den USA gelebt hat und unsere Mandanten bei Unternehmensgründungen und Steueroptimierungen in den USA unterstützt.
Warum US Bonität aufbauen?
In den USA legen Banken großen Wert auf den Credit Score einer Person. Je nachdem wie hoch der Credit Score einer Person ist, entscheiden die Banken, welche Kreditkarten mit welchem Kreditrahmen sie bekommt und welche Interest Rate bzw. welchen Zinssatz sie z.B. für eine Immobilie oder ein Auto bekommt – und das kann Hunderttausende von Dollar sparen.
Besonders für Unternehmer ist der Credit Score bzw. die US Bonität entscheidend, um gute Business Loans und Business Kreditkarten zu bekommen.
Wie kann ich schnell eine gute US Bonität aufbauen?
Der schnellste Weg zu einer guten US Bonität bzw. einem guten Credit Score in den USA, der für jeden erreichbar ist, führt über Kreditkarten. Wenn man alle Tipps beachtet, kann man schon nach 5-6 Monaten einen Credit Score von 700 und innerhalb von 2 Jahren einen Credit Score von 800 erreichen.
Pay all bills on time.
Immer alle Rechnungen rechtzeitig bezahlen und keine Schulden machen.Keep your Utilization Rate below 30%.
In den USA wird die Utilization Rate von den Credit Card Accounts verfolgt. Beispiel: Mit einer US Kreditkarte mit einem Limit von $10.000 kann man zwar $5.000 ausgeben, hat aber am Ende des Monats eine Credit Utilisation Rate von 50% auf dem Konto und das gilt es zu vermeiden. Eine Faustregel ist: Immer unter 30% bleiben.Don't open multiple Credit Cards in a short amount of time.
Man sollte nicht 4-5 Karten auf einmal beantragen, da jede Kreditkartenanfrage eine Hard Inquiry auslöst, was grundsätzlich erst einmal schlecht für den Credit Score ist. Wenn man dann aber mit den Karten bezahlt, steigt der Score sogar auf einen höheren Wert, als vor der Kreditkartenbeantragung.Keep Accounts in good standing and open.
Auch wenn man eine Kreditkarte nicht mehr benutzt und vielleicht Gebühren hat, sollte man die Karte trotzdem nie kündigen, da sonst die Kredithistorie erlischt und alle On-Time Payments verfallen. Also immer das Bankkonto offen halten und lieber kostenlos downgraden, damit keine Gebühren mehr anfallen, aber weiterhin On-Time Payments gesammelt werden, die sich positiv auf die US Bonität auswirken. Mehr US Kreditkarten bedeuten auch mehr On-Time Payments, man kann bis zu 20 kostenlose Kreditkarten haben, von denen man einige nicht aktiv nutzt, um eine gute Bonität zu haben und anschließend für Business Kreditkarten für eine US LLC eligible zu werden.
Wie bekomme ich eine US Kreditkarte?
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie man als Deutscher ohne Wohnsitz in den USA an eine US Kreditkarte kommt.
1. Mit guter US Bonität starten (Amex Global Transfer)
Wer eine US Kreditkarte beantragt, für den spielt die SCHUFA keine Rolle mehr: Es ist ein kompletter Neustart in den USA. Doch ohne US Bonität, ist es schwer, eine Kreditkarte zu bekommen. Tipp: Besorgen Sie sich so schnell wie möglich eine American Express Karte in Ihrem Heimatland. Mit dem Amex Global Transfer kann man dann seine Bonität bei American Express auf ein anderes Land (die USA) übertragen und schon mit einer guten bestehenden US Bonität starten.
2. US-Adresse mit Mail Forwarding Agency erhalten
Um eine US-Kreditkarte zu erhalten, müssen Sie nicht in den USA wohnen und benötigen auch kein Visum. Die Mail Forwarding Agency gibt Ihnen eine US-Adresse, die nicht als CMRA gekennzeichnet ist (wichtig!). Unter dieser US-Adresse wird Ihre Karte registriert.
3. ITIN beantragen
Die Individual Taxpayer Identification Number (ITIN) ist wichtig, damit die Kreditbüros Ihren Credit Score überprüfen und Ihnen Ihre US Bonität zuweisen können. Der gängigste und beste Weg eine ITIN zu erhalten, ist die Gründung eines US Unternehmens. Sie müssen aber nicht unbedingt ein US Unternehmen gründen: Auch Privatpersonen, die in den USA eine Steuererklärung abgeben müssen, sei es durch Mieteinnahmen in den USA oder durch einen Lottogewinn etc., erhalten eine ITIN.
4. US Bankkonto eröffnen
Um eine US Kreditkarte zu erhalten, muss ein US Bankkonto eröffnet werden, was auch online möglich ist.
5. Richtige Kreditkarten wählen
Es gibt über 5.000 verschiedene Kreditkarten in den USA und welche davon individuell für Sie oder für Ihr Unternehmen am interessantesten sind und zu welchen Sie Zugang haben, erfahren Sie in einem Beratungsgespräch mit uns.
Es gibt Karten, die gut für Advertising Spend sind, andere eignen sich besser für Lifestyle-Ausgaben wie Reisen oder Restaurants und haben ihre eigenen Partner-Airlines und Hotels wohin man Punkte und Meilen transferieren kann, um den größten Mehrwert aus Business First Class Flügen und Hotelaufenthalten zu generieren.
Der Markt ist wirklich riesig und die Banken konkurrieren stark untereinander, was auch einer der Gründe ist, warum US Kreditkarten die besten Konditionen weltweit bieten: Man kann viel schneller Punkte und Meilen sammeln, erhält deutlich höhere Willkommensboni als in Deutschland, bekommt bis zu fünfmal mehr Punkte, zahlt keine Fremdwährungsgebühren und hat auch deutlich mehr Transferpartner.
Vorteile von US Kreditkarten finden Sie hier.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne für ein Beratungsgespräch zur Verfügung. Gerne unterstützen wir Sie auch bei Unternehmensgründung, Wohnsitz- und Steuerfragen in den USA.
Chris Gurski unterstützt Sie beim Aufbau Ihrer US Bonität auch von Deutschland aus, bei der Auswahl der richtigen US Kreditkarten und wie Sie mit US Kreditkarten am besten Punkte und Meilen sammeln und einlösen.
Kontaktdaten und Links:
Chris Gurski
kostenloses Gespräch vereinbaren: (Link zum Kalender)
Instagram: @cris_flyer
Timestamps:
00:00:53 - Einleitung und Vorstellung
00:06:34 - Wie unterstützt Chris Gurski seine Kunden?
00:14:38 - Welche Vorteile bietet es US Bonität und Credit Score aufzubauen?
00:15:26 - Wie kann Chris dabei helfen, eine Business Kreditkarte in den USA zu bekommen?
00:16:09 - Wird meine deutsche SCHUFA beauskunftet, wenn ich als Deutscher eine US Kreditkarte beantrage? Inwieweit spielt mein Wohnsitz eine Rolle?
00:18:52 - Weltreise im Wert von 30.000$: Chris hat das alleine mit Punkten und Meilen geschafft - Hier sind seine Tipps
00:23:34 - Was genau braucht man, um eine US Kreditkarte zu bekommen? Muss man in den USA wohnhaft sein?
00:28:08 - Wie genau ist US Bonität mit Kreditkarten und günstigen Reisen verbunden? Muss man viel Geld ausgeben um eine US Bonität aufzubauen?
00:30:59 - Welche verschiedenen Kreditkartenarten gibt es in den USA?
00:32:59 - US Bonität aufbauen: Welche Vorteile haben US Kreditkartenarten und wie kommt man als Privatperson und als Unternehmer ohne Wohnsitz in der USA an eine US Kreditkarte?
00:40:49 - Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um eine Adresse in den USA zu bekommen?
00:42:05 - Bin ich mit Adresse und Konto in den USA steuerpflichtig in den USA? Wann ist man in den USA steuerpflichtig?
00:43:24 - Muss man in die USA reisen, um dort ein Bankkonto zu eröffnen oder die Kreditkarten zu beantragen?
00:44:02 - Wie baut man eine gute US Bonität und einen guten Credit Score in den USA auf, wie lange dauert es und warum ist es wichtig?**
00:51:18 - Kundenbeispiel und kostenloses Beratungsgespräch mit Chris
00:53:32 - Was kostet das Programm mit Chris und was erwartet mich? Wann macht es keinen Sinn mit Chris zu arbeiten?
00:55:20 - Kontaktdaten und Schlusswort
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 115: US Bonität: Enorme Vorteile mit US Kreditkarten genießen
Zu Gast: Chris Gurski
Chris Gurski Keep accounts in good standing und open. Das ist ein Fehler, den ich so so oft bei meinen Kunden sehe. Die haben schon seit x Jahren eine Kreditkarte, die sagen OK, brauch ich ja nicht mehr, ich kündige die. In dem Moment erlischt die Kredithistorie und alle On-Time Payments verfallen. Nächster Punkt: Don't open Multiple Lines in a short period of time: Man sollte jetzt nicht hingehen und versuchen 4-5 Karten auf einmal zu beantragen, denn jede Kreditkartenanfrage oder Application löst eine Hard Incury aus.
Perspektive Ausland Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:53 - Einleitung und Vorstellung
Daniel Also noch mal ein herzliches Willkommen an alle, die jetzt schon da sind. Heute sprechen wir ja über ein ganz interessantes Thema, nämlich wie man eine US Bonität aufbauen kann und von US Kreditkarten und US Bankkonten profitieren kann, obwohl man, und das ist ja das Besondere an dem Thema, gar nicht seinen Wohnsitz in den USA hat. Es gibt mehr als 5000 Kreditkartenanbieter, die oftmals sehr viel lukrativer sind und viel größere Vorteile haben und die Frage ist, wenn ich nicht in den USA wohne, kann ich davon profitieren? Das ist heute unser Thema und es gibt noch eine ganze Reihe von anderen interessanten Gründen, weshalb ein US Bonität durchaus sinnvoll sein könnte und um zu erfahren wie man das alles macht und was das bringt, haben wir heute Chris Gurski uns zu Gast haben. Er ist ein ausgewiesener Experte, Credit Card Consulting Expert. Natürlich wie immer auch Sebastian Sauerborn unser Kanzleigründer hier mit dabei, es geht ja auch darum wie wir dann das in Verbindung mit diesen ganzen Vorteilen, die man dann so haben kann, man auch eine US Gesellschaft gründen könnte und sollte und wie man das macht und steuerlich auch noch zum Vorteil mit einsetzen kann, da wird Sebastian noch was dazu sagen. Also herzlich willkommen auf alle Fälle, jetzt noch mal lieber Chris, lieber Sebastian und natürlich liebe Gäste, liebe Mandanten, liebe Freunde, die heute bei uns dabei sind. Ja, ich würde jetzt einfach mal noch eine ganz kurze Vorstellungsrunde einleiten und gebe an unseren Gast, dem Chris, zunächst mal das Mikrofon frei. Lieber Chris, stell dich mal ganz kurz unseren Zuschauern, Zuhören und Mandanten vor und danach dann natürlich auch der Sebastian gerne.
Chris Also ich bin Christopher Gursky, gerne einfach Chris. Ja, ich habe mich auf einen sehr speziellen Bereich spezialisiert und zwar das US Banking und die US Kreditkarten. Ich habe persönlich auch in den USA studiert, habe da auch gelebt und habe da diese große Passion für dieses Thema entdeckt mit Finanzen und auch mit den ganzen Punkten und Meilen, die da halt dranhängen. Ich hab mich persönlich selber optimiert und dieses Wissen vermittele ich jetzt allen Unternehmern und auch Privatpersonen, wie sie praktisch die besten Banking Optionen bekommen und natürlich auch die besten Kreditkarten weltweit. Nach den USA habe ich in Deutschland gearbeitet als Unternehmensberater in der Supply Chain und Einkaufsberatung in Düsseldorf bei Höveler Holzmann und dann habe ich mich letztes Jahr komplett selbstständig gemacht in dem Bereich und habe mein Unternehmen 3byc gegründet und damit bin ich jetzt der Spezialist für das Thema US Banking und Kreditkarten und betreue einige Unternehmer aber auch Privatpersonen wie sie auch insbesondere an diese guten US Kreditkarten rankommen. Denn, du hast es schon erwähnt, Daniel, die Vorteile von US Kreditkarten und dem US Banking sind einfach enorm und wenn man die Chance dazu hat, gerade wenn man zum Beispiel auch ein Unternehmen wie ich jetzt in den USA hat, dann muss man sich das einfach zu Nutze machen, denn das kann zum Beispiel die komplette Reisefreiheit in der Business und First Class bedeuten, wenn man es wie gesagt richtig angeht mit den richtigen Partnern und natürlich auch den richtigen Banken und Karten. Denn es gibt über 5000 verschiedene Kreditkarten in den USA und welche davon die interessantesten sind und auf welche man Zugang hat. Das werden wir genau heute besprechen, da freue ich mich sehr darauf, auch mit der Kombination hier mit Sebastian und dir Daniel auch was das Thema US Unternehmensgründung und Steuerberatung angeht. Ich denke es ist eine sehr brisante und gute Kombination hier.
Daniel Klasse, da ist ja der Ball schon wunderbar an den Sebastian weitergespielt. Wie du selber schon gesagt hast, das ist sehr gut verzahnt. Sebastian, stell dich doch kurz vor und vielleicht kannst du noch ganz kurz erklären, warum das Zusammenspiel zwischen der Leistung, die der Christian anbietet und uns.
Sebastian Ja, also ich kann auch sagen, sehr interessantes Thema. Wie gesagt, ich habe selbst in den USA gelebt, 10 Jahre lang und die Möglichkeiten, die es dort gibt sind enorm, weil dort einfach mit Credit, sage ich mal, allgemein ganz anders umgegangen wird. Im Wesentlichen also viel freier, man muss sich natürlich zum Beispiel über den Credit Score dort unter Beweis stellen und zeigen, ob man Bonität hat und so weiter, aber wenn man das mal erreicht hat und man geht dann verantwortlich damit um, ist es sehr viel einfacher Credit zu bekommen und auch zum Beispiel eine Kreditlinie für sein Business zu bekommen. Für jeden also, der jetzt nicht in den USA lebt, kann das genauso sinnvoll sein, vielleicht auch für Personen, die vorhaben, in die USA umzuziehen. Jeder, der in die USA umzieht, steht einfach vor einem Problem: Er hat keinen Credit, also das heißt, was der Chris hier vorstellt ist auch für alle interessant, die vorhaben in die USA umzuziehen, damit man sich darauf vorbereiten kann und schon Credit hat, wenn man in den USA ankommt. Da kann man nämlich ganz einfach ein Auto dort kaufen, möglicherweise gleich eine Mortgage und so weiter beantragen, sich ein Haus kaufen, was sonst alles nicht geht, da muss man dann sonst möglicherweise monatelang warten. Und es geht da jedem so , der dahin umzieht. Wie gesagt, ich bin der Sebastian Gründer der Kanzlei Mount Bonnell oder hier für die europäischen Destinationen STM Corporate Group. Mit der Kanzlei Mount Bonnell gründen wir Unternehmen in den USA, helfen Mandaten in die USA umzuziehen und bieten die komplette steuerliche Betreuung in den USA an und machen das Ganze seit 2008.
Daniel Klasse. Schöne Vorstellung von euch beiden. Mich würde jetzt noch mal ganz kurz interessieren, bevor wir jetzt das Mikrofon gleich wieder zum Chris geben: Liebe Gäste, wer von euch hat denn eigentlich schon eine US Kreditkarte in seinem Portemonnaie? Also wer da schon eine hat, einfach mal einen Daumen hoch in den Chat reinschreiben. Nein, keiner lese ich gerade. Deutsche Angst, das werden wir dann alles noch mal mit auswerten. Einige haben auch den Daumen nach oben, klasse, aber jetzt starten wir einfach mal, lieber Chris, dann hören wir jetzt ganz gespannt zu.
00:06:34 - Wie unterstützt Chris Gurski seine Kunden?
Chris Gerne. Machen wir auch gleich noch eine Umfrage nach dieser Folie hier, dann bekommen wir noch mal ein Gefühl wie die Audienz drauf ist, welche Voraussetzungen sind da schon erfüllt, dann kann ich ja noch mal genauer einschätzen, in welchen Tiefgang ich dann das Ganze hier besprechen werde. Ja, wie eben schon vorgestellt, mit meinem Unternehmen 3byc kümmere ich mich hauptsächlich um Unternehmer aus Deutschland und den USA. Was man natürlich auch nur in Deutschland machen kann, sind hier Punkte und Meilen sammeln, in Deutschland geht es hauptsächlich um Amex Punkte, Miles More Meilen oder und auch Paypal Punkte, das heißt da gibt es auch schon einige Möglichkeiten. Das sind noch in den letzten Jahren auch gute Option und auch gute Kreditkarten mit dazu gekommen. Wir haben zum Beispiel auch in Deutschland die einzigartige Option, dass wir selbst mit unseren Fix- und Nebenkosten Meilen sammeln können, also ist da auf jeden Fall ein hohes Potenzial und ich glaube auch dieser globale Trend mit den Punkten und Meilen, der ist jetzt auch sehr stark nach Deutschland übergeschwappt das sieht man zum Beispiel darin, dass American Express ziemlich starke Willkommens-Bonität mittlerweile auch in Deutschland hat. Interesse bei den Deutschen steigt da sehr stark an und das kommt natürlich auch alles aus den USA. Genau das Schöne ist, wenn man das in Deutschland einmal aufgestellt hat, das geht auch relativ simpel, wie gesagt, man braucht da gewisse Bankkonten, gewisse Kreditkarten, da ist man da gut aufgestellt. Aber man ist da relativ limitiert, auch was das Punkte-Meilen sammeln angeht. Also zum Beispiel American Express Platinum Karte, die kennt ja jeder, wenn man da ein Turbo aktiviert, da kriegt man maximal 1,5 Punkte pro Euro raus, wie gesagt ist nicht schlecht, auch deutlich mehr als zum Beispiel bei Miles and More, aber die Optionen und das Potenzial in den USA ist halt bedeutend höher da. Da gibt es Karten, da kriegt man bis zu fünf Punkte pro Dollar Umsatz und das Ganze zum Beispiel auch ohne Fremdwährungsgebühr. Das ist gerade wenn man viel im Ausland unterwegs ist und auch zum Beispiel eine US Firma hat, sehr wichtig, dass man sich da gut aufstellt und keine fremde Währungsgebühren mehr bezahlt und dann wirklich von diesen hohen Punkten pro Dollar profitiert am Ende des Tages. Wie eben schon erwähnt, du sagst es gibt 5000 verschiedene Kreditkarten und weil es so viele gibt, sind die Karten da schon nach Kategorien sortiert. Das heißt, wir haben spezielle Karten, die sind gut für Advertising Spend, es gibt speziell Karten die sind gut für Lifestyle Ausgaben wie Reisen, Restaurant und so weiter. Und welche Karten da am besten sind für die individuelle Person oder das individuelle Unternehmen, das kann ich herausfinden durch gezielte Fragen und auch durch meine Berechnungsmodelle. Wenn man das einmal gut aufgestellt hat, dann generiert man natürlich Tag für Tag ein sehr gutes Meilen und Punkte Konto. Dann ist das Thema interessant: Punkte und Meilen einlösen. Das ist auch so ein bisschen die Krux für viele und wo viele Schwierigkeiten haben. Eine interessante Statistik, die ich mal in der New York Times gelesen habe, 2 Drittel aller Punkte und Meilensammler haben noch nie eine einzige Meile eingelöst. Das heißt das Punktekonto wächst und wächst, man hat diese ganzen zahlreichen Optionen mit Airlines, Hotels, aber die Leute trauen sich das nicht einzulösen, weil es ein Dschungel an Optionen ist. Und genau da unterstütze ich halt auch.
Übrigens, wenn du keinen unserer interessanten Podcasts mehr verpassen willst, dann klick jetzt gleich auf Abo und besuch uns doch mal auf unserer Webseite www.perspektiveausland.com. Da gibt es übrigens auch alle Podcasts als Video zum Ansehen und du kannst uns dort deine Fragen, Kommentare oder Vorschläge für neue Sendungen hinterlassen. Bis bald.
Chris Was man auch bei mir viel auf Social Media sieht; also ich bin leidenschaftlicher Vielflieger und teste regelmäßig die besten Airlines der Welt und helfe dann den Leuten diese Punkte am Ende des Tages auch einzulösen. Ich hatte gestern Kontakt mit jemandem von American Express, der meinte sogar, dass American Express gar keine Interesse daran hat, dass die Leute so viel Punkte auf ihrem Konto haben, sie würden es lieber wollen, dass sie die Punkte auch einlösen, weil das ist für American Express auch das Beste. Genau dann Bonität optimieren, Knackpunkt da in Deutschland, da haben wir die Schufa; ohne eine gute Schufa bekommt man keine gute Kreditkarte. Deshalb ist das auch ein wesentlicher Bereich, dass man das in Deutschland in den Griff bekommt. Aber jetzt für alle Leute, die jetzt am US Markt interessiert sind: Auch ohne Bonität in den USA wird es da schwer an eine Kreditkarte ranzukommen, es gibt einen kleinen Trick mit dem MX Global Transfer, auf den werden wir später auch noch mal eingehen. Da kann man so einen kleinen kleinen Sprung auch machen, was die US Bonität angeht. Aber sehr wichtiges Thema, das muss man wirklich Stück für Stück aufbauen mit Einsteigerkarten, man braucht natürlich da auch erstmal zum Beispiel eine ITIN Nummer, um seinen Namen mit einer Nummer in Verbindung zu bringen, um da dann Bonität auch aufbauen zu können. Genau da kann man gewisse Karten auswählen und dann steigt wirklich kontinuierlich Monat für Monat dann der Credit Score, dann wird man immer weiter eligable für immer bessere Karten und dann wird es halt auch richtig spannend was da den Mehrwert angeht bei den Punkten und Meilen und dann am Ende des Tages auch bei den Business-Kreditkarten. Das in aller Kürze, ich hab es auch hier noch ein bisschen anschaulicher dargestellt, damit man dieses Big Picture auch noch mal vor Augen hat so die Ganze. Die ganze Mehrwertgeneration ganz links; wir müssen natürlich erstmal den Credit Score aufbauen, wie gesagt das geht dann mit gezielten Beginner Karten die man sich holt, es sind dann keine Karten die ein großes Limit haben, da muss man in der Regel dann auch ein gewisses Deposit machen von ein paar $100, aber die spielen schon mal positiv in die US Bonität mit ein und dann kann man wie gesagt immer weiter Karten da hinzufügen. Und das befeuert dann auch den Credit Score. Das heißt, desto mehr Karten man da hat, da ist auch dieser Mythos in vielen Köpfen vorhanden, dass viele Kreditkarten schlecht sind, das stimmt nicht. Ich persönlich habe in den USA 17 Kreditkarten und einen exzellenten Credit Score, weil man einfach mit mehreren Karten jeden Monat auch mehr On-Time Payments sammelt, das heißt es ist besser in der Regel mehr Kreditkarten zu haben. Jemand, der in Deutschland noch nie eine Kreditkarte hatte, der ist für die Schufa wie ein unbeschriebenes Blatt. Das heißt, es ist besser, da auch schon mal eine Karte gehabt zu haben, um dann zum Beispiel auch für Immobilienkredite genehmigt zu werden. Wenn das aufgestellt ist, wird das Thema Punkte und Meilen einlösen interessant. Auch das ist ein Knackpunkt in den USA: In den USA haben wir nicht nur im American Express, da gibt es mittlerweile schon zahlreiche andere Banken, die ähnlich gute Punkte und Meilen-Systeme haben z.B. JP Morgan Chase mit den Ultimate Rewards Points, Capital One und auch Citibanks und da schon sehr stark aufgestellt und die haben auch alle ihre eigenen Partner mit den Airlines und Hotels wohin man die Punkte meinen am Ende des Tages transferieren kann, um dann den größten Mehrwert durch Business First Class Flüge und auch Hotelaufenthalte zu generieren. Aber weil das so komplex ist, wie gesagt, die Leute trauen sich das nicht einzulösen, packe ich da auch mit an und zeigte auch die besten Tools, die man da nutzen kann, was sind die besten Suchmaschinen, die kommen meistens alle aus den USA, die kennt in Deutschland noch keiner und da zeige ich einfach meinen Kunden wie man die am besten nutzen kann, um dadurch auch schnell Verfügbarkeiten zu sehen, um schnell an ein Ergebnis zu kommen. Am Ende des Tages geht es dann auch um Optimierung und Travel Experience, denn es macht auch einen großen Unterschied in welchem Flugzeug und in welcher Business Class man am Ende des Tages sitzt. Wir sind natürlich viele Deutsche hier, aber die Lufthansa Business Class ist jetzt nicht die weltweit beste, wenn man das mal mit Singapur Airlines oder zum Beispiel Emirates oder Qatar vergleicht, das heißt, da kommt es auch darauf welche Airline man auswählt, damit man auch wirklich was bekommt für seine Punkte und Meilen und auch welches Flugzeug. Wenn man z.B. von New York nach LA fliegt, kann man das Ganze in einer 737 machen, in einem kleinen Flugzeug, da kriegt man in der Business Class einen etwas besseren Sitz und ein bisschen besser Service, man kann aber auch da eine Triple 7 (777) auswählen und dann kriegt man wirklich ein komplexes Bett in der Business Class, das heißt das ist auch entscheidend welches Flugzeug, welche Airline wähle ich da am besten aus, und das ist wie gesagt auch meine Passion da. Gut das war es mal für den Start. Sollen wir mal die Umfrage starten, dann kriegen wir nochmal ein Gefühl dafür, was wir hier für eine Audience haben. Genau erste Frage, 1. Bist du bereits aus Deutschland ausgewandert? - Ja - nein, noch ist aber in Planung. 2. Bist du Unternehmer, hast du schon eine US LLC oder Cooperation? 3. Welche von den folgenden Dingen hast du in den USA schon: Eine ITIN, also die Individual Tax Identification Number? Social Security Number haben vielleicht auch ein paar Leute, die schon mal eine Arbeitserlaubnis in den USA hatten und dann US Bankkonto, US Kreditkarte? Das wären sehr wichtige Fragen.
00:14:38 - Welche Vorteile bietet es US Bonität und Credit Score aufbauen?
Sebastian Genau, und ich will noch mal hier betonen, also all die Dinge, die der Chris jetzt hier sagt zum Thema Bonität aufbauen, Credit Score aufbauen z.B. für die Kreditkarten: Den Credit Score zu bekommen, um dann hinterher eine Finanzierung für ein Auto oder für eine Immobilie in den USA zu bekommen ist genau der gleiche. Das heißt, der Credit Score bringt einem nicht nur was für die Kreditkarten, dass man die Kreditkarten mit einem großen Verfügungsrahmen bekommt, sondern wie gesagt, man kann dann, wenn man das möchte, alle möglichen Arten von Credit, inklusive eben auch Kreditlinien für Unternehmen in den USA bekommen. Das heißt also einmal diese Übung zu machen von diese Bonität aufzubauen, auch wenn es ein bisschen langwierig ist, das muss man realistisch sehen, also das kann man nicht von heute auf morgen machen, wir reden da von mehreren Monaten, kann einem unheimlich viel bringen für Jahre und Jahrzehnte.
00:15:26 - Wie kann Chris dabei helfen, eine Business Kreditkarte in den USA zu bekommen?
Chris Auf jeden Fall auch das Thema mit den Business Kreditkarten, das direkt daran anknüpfend. Also wenn man zum Beispiel eine Business Kreditkarte beantragt, das erste was die Banken gucken ist, was hat man für einen persönlichen Credit Score, denn seit der Finanzkrise 2008 hat eigentlich jede Business Kreditkarte mittlerweile auch eine Person Liability, das heißt ich schaue da schon was hat man für einen Personal Credit Score. Meine Empfehlung da ganz klar ist zuerst einen Personal Credit Score gewissermaßen aufbauen und dann werden auch die Business Kreditkarten interessant. Da kann ich auch Kontakte zu meinen Bank Relationship Managern herstellen, da geht dann ein Kreditkartenantrag nicht durch ein automatisiertes System, sondern da schaut einfach mal auch ein Mensch noch drauf und der kann dann das Ganze noch mal ein bisschen besser bewerten.
Sebastian Genau, perfekt. Wer weiß dann, was der Computer braucht, welche Eingabe, damit es klappt, ja.
00:16:09 - Wird meine deutsche SCHUFA beauskunftet, wenn ich als Deutscher eine US Kreditkarte beantrage? Inwieweit spielt mein Wohnsitz eine Rolle?
Daniel Fragen, die jetzt vielleicht bei einigen schon gekommen sind. Die Schufa also da war die Frage, wenn jetzt zum Beispiel jemand in den USA Kreditkarten beantragt, wird dann die deutsche Schufa beauskunftet, wenn man in Deutschland wohnt? Und was ist, wenn ein Deutscher zum Beispiel nicht mehr in Deutschland wohnt? Ist das von Relevanz, wenn man zum Beispiel in Deutschland keine gute Bonität hätte für die US Bonität?
Chris Also wenn man jetzt eine US Kreditkarte beantragt, dann spielt das keinerlei Rolle, ob man jetzt eine gute oder schlechte SCHUFA hat. Die meisten Banken müssen ja immer dieses Post Agent Verfahren machen, wenn man zum Beispiel eine American Express haben will und da wird natürlich dann auch nach einem gewissen Dokument gefragt, wo man dann auch seine Mailadresse drauf hat, deswegen empfehle ich da ganz stark sich noch bevor man sich aus Deutschland abmelden sollte, sich im Vorhinein Gedanken zu machen welche Konditionen dann da interessant sind und nicht erst im Nachhinein.
Ein wichtiger Punkt, den möchte ich auch hier ganz klar direkt mal am Anfang sagen, dieser Air Max Global Transfer, ein globales Programm, wo man praktisch seine Bonität bei American Express auf ein anderes Land übertragen kann, das geht leider nur, wenn man in seinem Heimatland da schon American Express Karte hatte. Deshalb empfehle ich jedem, bevor man irgendwie eine Auswanderung macht, holt euch eine American Express Karte, ihr werdet mir dafür danken, denn das erleichtert einiges am Ende des Tages in dem ganzen Prozess mit US Kreditkarten.
Sebastian Es wäre aber wichtig, das Mal zu betonen, was du jetzt gesagt hast. Also es spielt keine Rolle, ob du in Deutschland Insolvenzverfahren hattest, ob deine Bonität komplett futsch und im Eimer ist. Es ist in den USA ein kompletter Neustart. Klar, wenn du den Global Transfer bei Amex machst, den der Chris angesprochen hat, ist es was anderes, aber du kannst dort komplett bei 0 anfangen, es interessiert niemanden in den USA, was du da in Deutschland für eine Historie hattest. Du fängst du wirklich bei 0 ganz neu in den USA. Was da im Ausland passiert ist davor, ist völlig egal.
Daniel Genau und deswegen, vielleicht auch mal von meiner Seite, eben gerade die Brisanz oder die Wichtigkeit des heutigen Themas. Wir finden ja auch toll, wie viele überhaupt dabei sind und heute zuhören. Wir wissen ja von einigen schon, dass sie weder aktuell in den USA wohnen noch eine US Gesellschaft gegründet haben und trotzdem erkannt haben, wie interessant, wie wichtig das ist, eben rechtzeitig damit zu beginnen, obwohl ich noch nicht vorhabe in den USA zu wohnen und jetzt da schon entsprechend was zu machen. Also man braucht viel Zeit um die Bonität aufzubauen, wie der Chris und Sebastian schon gesagt haben. Deswegen ist es gut, so schnell wie möglich eigentlich da die ersten Schritte zu unternehmen und das ist ja der Sinn an der Teilnahme an dem Webinar.
ChrisJa genau, da hat man schon mal den richtigen Schritt gemacht, dass man heute da dran teilnimmt. Prima, sollen wir einmal weitermachen?
Sebastian Unbedingt.
00:18:52 - Weltreise im Wert von 30.000$: Chris hat das alleine mit Punkten und Meilen geschafft - Hier sind seine Tipps
Chris Ich möchte hier noch mal kurz auch meine Erfahrung teilen. Denn was ein wesentlicher Bestandteil meiner Beratung ist, ist, dass man sich durch diese guten US Kreditkarten wirklich sehr viele Flüge und Reisen am Ende des Tages dadurch einfach erlauben kann und dann zum Beispiel in der First Class günstiger fliegen kann als zum Beispiel in der Economy, wo man dann nur die Steuern und Gebühren zahlen muss. Ich habe dieses Jahr auch eine Weltreise gemacht, alles mit Punkten. Das sind alles Bilder von mir. Also wie gesagt eine Weltreise nur mit Punkten und Meilen. Ich bin da in Deutschland gestartet, bin nach Bali, Thailand, Hong Kong, nach Japan, rüber nach Hawaii, Kalifornien und dann rüber nach Indien, Dubai und dann wieder zurück nach Deutschland, alles mit Punkten und Meilen. Hier sind so ein paar Eindrücke: Ich habe die Reise wirklich auch nur mit den besten First und Business Classes der Welt erleben können. Oben links Emirates First Class, in den A 380 Suites von Singapur Airlines, auch die Onboard Bar bei Emirates haben wahrscheinlich einige schon mal hier in dem Call auch erlebt. Wirklich ein herausragendes Erlebnis oder zum Beispiel auch ANAS Business Class The Room, wirklich fantastische Erlebnisse. Die Flüge sind sehr teuer in der Business Class, auch da noch mal im Kopf eine Anregung: Ein Businessflug kostet ja meistens nach USA 3000-5000€, wenn man den mal buchen will. In der Economy Class kostet der Flug ca. 750€, also einen Bruchteil von diesem Business Class Flug. Das liegt einfach daran, dass die meisten Leute, die in der Business on First Class sitzen, ihre Reise meistens vom Unternehmen oder dem Kunden gezahlt bekommen Das heißt die Kostensensibilität ist da einfach nicht gegeben und da verdienen die Airlines wirklich viel Geld dran. Wenn wir jetzt eine Buchung machen mit Punkten und Meilen, dann kostet der Flug in die USA in der Economy Class 30 000 Meilen in der Business class 60 000 Meilen, das heißt, da haben wir nicht diesen Faktor mal 6 wie in der Cashwelt, sondern nur Faktor mal 2 und das ist auch der Grund warum es sich dementsprechend lohnt, wirklich dann sich da was zu gönnen mit den Punkten und dann auch wirklich in der Business und First Class zu fliegen. Ich habe hier auch rechts mal die wesentlichen Daten von meiner Weltreise auch mal aufgeführt, wie viele Punkte und Meilen ich da insgesamt verwendet habe. Das sind knapp eine halbe Millionen gewesen und knapp zwölfhundert Dollar, die dann noch mal on top kommen. Wenn man jetzt die reinen Cash Preise von all meinen Tickets zusammenzählt, hätte das $32.000 gekostet, ich hab da gut $30.000 gespart, einfach durch den smarten Einsatz von Punkten. Jetzt mag vielleicht jemand denken, OK ne halbe Millionen Meilen, das ist relativ viel. Aber diese ganzen Punkte und Meilen habe ich bei mir nur durch Privatausgaben generiert und halt mit guten Willkommensboni in den USA. Zum Beispiel ein Standard Kunde bei mir in den USA, eine Privatperson, da schaffe ich es in einem Zeitraum von 5 Monaten 400.000 bis 500.000 Punkte durch eine gute Kreditkartenstrategie zu besorgen, das heißt das ist gar nicht mal so viel diese halbe Millionen Punkte, da sieht man auch was da für ein Mehrwert dahinter steckt.
Sebastian Vor allen Dingen muss man, ja auch sagen, kann man die Karte noch im Business verwenden. Gerade wer zum Beispiel jetzt Google Ads oder Facebook Ads oder sowas hat, wo er da möglicherweise monatlich tausende Euro zahlt, viele geben da im Monat ja locker 10.000€ oder mehr aus. Dann geht das natürlich alles viel schneller, das heißt es macht natürlich dann Sinn, auch diese Ausgaben dann gezielt über so eine Karte laufen zu lassen.
Chris Absolut. Sebastian, da bin ich voll bei dir. Das ist auch so ein bisschen meine Target Audience: E-Commerce Leute, ich glaube da haben wir auch einige hier im Call, die vielleicht Dropshipping machen Amazon FBA Business. Das ist halt das Ding, dass man diese ganzen Advertising-Ausgaben alle kostenlos ohne extra Gebühren mit Kreditkarte bezahlen kann bei Meta, Google, Amazon. Da ist dann einfach ein wirkliches Potenzial da, was man einfach nutzen muss. Und die Business Kreditkarten in den USA, die geben teilweise vierfache Punkte pro Dollar auf Kategorien wie Advertising Spend. Und dann wird es richtig interessant was da den Mehrwert angeht. Genau hier noch mal eine Zahl 0,06€ pro Punkt, das ist immer die Kennzahl an der man sich so als Travelhacker wie ich bin misst, das hat man für einen Mehrwert pro Punkt herausbekommen. Wenn man zum Beispiel jetzt hier mal in das Amex Travel Portal reingeht, da ärgern sich dann meistens viele. Oh der Flug, der kostet ja ich weiß nicht 400.000 Punkte für einen 800€ Flug, das ist natürlich enorm viel, denn man kriegt in diesem Travel Portal immer nur einen halben Cent pro Punkt raus. Wenn man aber hingeht und die Punkte zu einem Airline und Hotelpartner transferiert, da ist dann wirklich der große Mehrwert vorhanden und da habe ich auch teilweise schon Redemptions gemacht, das waren 0,18€ pro Punkt: 32.000 Meilen für einen $5.000 Business Class Flug. Und das ist genau diese Feinheit. Wo sind die Sweet Spots? Wie kommt man an die dran? Wann sind die verfügbar? Das ist so ein bisschen die Kunst an diesem ganzen Punkt und Meilen einlösen.
00:23:34 - Was braucht man, um eine US Kreditkarte zu bekommen? Muss man in den USA wohnhaft sein?
Daniel Weil die Fragen einfach hier von Teilnehmern kommen: Ich weiß ja die Antwort, aber ich möchte trotzdem noch mal vorlesen die Frage, damit einer von euch beiden ganz klar Antworten kann: Muss ich. um eine US Kreditkarte zu beantragen, in USA wohnhaft sein? Kann bitte einer von euch beiden bitte noch mal ganz klar dazu Stellung nehmen.
Chris Nein, also man muss nicht in den USA wohnhaft sein. Man braucht jetzt auch kein Visum. Was man braucht, da werden wir auch noch mal näher drauf eingehen, man braucht eine Mail Forwarding Agency. Das ist praktisch ein Unternehmen, das deine Post weiterleitet an den Ort wo du lebst. Und da gibt es auch noch mal ein paar Feinheiten, die man da beachten muss, auf diesen werden wir später nochmal eingehen, aber man muss nicht in den USA wohnhaft sein um eine US Kreditkarte zu bekommen. Da kann ich auch ein paar Partner von mir mit reingeben, dass die ganze Sache dann wirklich sehr gut funktioniert.
Daniel Ja genau, dann kam mir noch die Frage von einem Teilnehmer, ob er Hilfe bekommen kann US Bankkonten zu gründen. Ganz klar: Natürlich. also im Prinzip ist das natürlich in unserem Beratungspaket und Beratungsansatz dann mit dabei. Okay, du kannst gerne wieder gerne wieder weitergehen bei dir.
Chris Bankkonten sind natürlich ein wesentlicher Bestandteil, auch davon, dass man da wirklich ein US Bankkonto hat, denn man braucht ein US Bankkonto um die US Kreditkarte zu bekommen. Das ist alles Teil des Pakets. Hier noch mal eine Übersicht: Wie komplex ist eigentlich der Kreditkartenmarkt? Alleine die Top 6 Banken in den USA haben über 700 verschiedene Kartenprodukte, also sowohl privat als auch Business. Das heißt der Markt ist da wirklich riesengroß und die Banken konkurrieren alle sehr stark untereinander und das ist auch der Grund warum wir in den USA so attraktive Konditionen und Karten haben mit teilweise fünffachpunkte, hohe Willkommensboni, keine Fremdwährungsgebühren. In Deutschland seht ihr hier rechts sind wir schon ganz gut unterwegs: Die top 6 Banken haben 61 verschiedene Kreditkarten, allen vorne natürlich American Express mit den Privatkarten, Business Karten und auch ein paar Corporate Karten. Deutsche Bank DKB macht das schon echt gut, die haben jetzt schon einige Kooperationen, kennt sicherlich jeder mit der Lufthansa Miles and More, haben sie schon sehr lange. Ab 2025 werden die Miles and More Kreditkarten tatsächlich von der Deutschen Bank ausgegeben, das heißt, dann muss die DKB leider einstecken. Genau, aber diese große Vielzahl an verschiedenen Optionen, da birgt sich natürlich auch sehr großes Potenzial, wenn man da einfach die richtigen Karten am Ende des Tages auswählt. Ich habe hier auch mal eine kleine Übersicht, das gebe ich gerne mit, welche Kreditkarten in Deutschland überhaupt Punkte und Meilen sammeln, denn da gibt es schon mittlerweile einige gute Karten, die da auch Punkte Meilen sammeln. Allen voran natürlich American Express, die Blue Green Gold Platinum, wie viele wahrscheinlich hier in dem Call schon haben. Die haben auch eine Payback Karte und natürlich die berüchtigte American Express Black Card. Ich habe gestern noch einen Kunde gehabt, der bekommt die jetzt Anfang Januar, sehr spannend. Und wie gesagt auch DKB ist da stark unterwegs mit den Miles and More Kreditkarten, aber die haben zum Beispiel auch eine Kooperation mit Porsche rausgebracht, also eine Frage die ich immer am Beginn von meinem Beratungsgespräch stelle, sollte nicht abgehoben klingen, aber fahren Sie einen Porsche? Denn wenn man diese Porsche Kreditkarte hat, kann man an fast allen deutschen Flughäfen bis zu 3 Tage immer am Stück kostenlos parken oder da macht sich so eine Porsche Kreditkarte natürlich relativ schnell bezahlt. Genau, Barclays gibt es auch noch, die haben eine Eurowings Kooperation. Genau was man hier aber auch ganz klar sieht, wenn man da bei AMEX den Turbo aktiviert: 1,5 Amex Punkte pro Euro; ich guck mal runter auf die DKB Karten 0,5 miles and more mile pro Euro, das heißt wir sammeln mit den Miles & More Karten nur ein Drittel der Punkte im Vergleich zu den American Express Karten. Und was dann noch dazu kommt, ein Amex Punkt ist mehr wert als eine Miles & More Meile, denn ein Amex Punkt hat einfach eine größere Flexibilität als die Miles More Meilen, die können wir nur in der Lufthansa Gruppe und bei Star Alliance Partnern einlösen. Die Amex Punkte, die können wir zu 14 oder 15 verschiedenen Partnern transferieren, das heißt diese Flexibilität ist auch was wert, deshalb ist es am Ende des Tages deutlich sinnvoller Amex Punkte zu sammeln als Miles & More Meilen. Also sollte man da auch Amex sehr stark priorisieren. Nichtsdestotrotz ist die Amex Akzeptanz in Deutschland noch nicht bei 100%. Ich denke das weiß jeder, das ist auch immer gut da eine Backup Karte wie zum Beispiel so eine Mastercard von Miles & More oder von Hilton zu haben, um mit den Karten auch Meilen zu sammeln auf Fix und Nebenkosten, das ist ein anderes Thema, können wir auch mal natürlich darauf eingehen.
00:28:08 - Wie genau ist US Bonität mit Kreditkarten und günstigen Reisen verbunden? Muss man viel Geld ausgeben um eine US Bonität aufzubauen?
Daniel Genau. Ich würde gerne noch mal, wir haben ja einen Kommentar bekommen: Geht es hier eigentlich in dem Event um US Bonität, das heißt ja wie man eine US Bonität mit US Kreditkarten und Bankkonto aufbaut oder geht es hier um wie man Flüge letztendlich so günstig und schnell wie möglich bekommt? Vielleicht können wir das noch mal ganz kurz erklären, um auch wirklich alle Teilnehmer richtig abzuholen. Es geht natürlich um beides, das heißt einfach darum, dass man eben die US Bonität bzw. die Bonität in den USA einfach nur so aufbauen kann, dass man Geld ausgibt, letztendlich über US-amerikanische Banken und US amerikanische-Kreditkarten, also wie sonst könnte man eine Bonität aufbauen? Das mag jetzt eine Frage sein, die einigen hier durch den Kopf geht und deswegen gehört das einfach zusammen. Das heißt eben Geld auszugeben mit der Benutzung von US Kreditkarten, dabei immer mehr sich in der Bonität sich hochzuarbeiten um auch an bessere, qualitativ hochwertige Kreditkarten ranzukommen, die man eben am Anfang noch gar nicht beantragen kann und dann letztendlich die Bonität auch für andere Zwecke zu haben, zum Beispiel eben wie der Sebastian am Anfang gesagt hat, um sich was finanzieren zu können, Auto kaufen zu können und so weiter und sofort. Aber vielleicht könnt ihr beiden das noch mal klarer rüberbringen, dass es keine Veranstaltung ist, wo es darum geht, wie man so schnell wie möglich kostenlos fliegen kann, sondern es geht schon um die US Bonität, aber es spielt halt zusammen.
Chris Ja, das ist eng miteinander verzahnt, weil einfach die Kreditkartenunternehmen die engsten Kooperationen mit den Airlines und Hotels haben und man da auch den großen Mehrwert rausziehen kann. Du musst kurz korrigieren, also man muss jetzt nicht zwingend tausende oder hunderttausende Dollar ausgeben, um US Bonität aufzubauen, das ist gar nicht erforderlich. Man kann auch sehr wenig ausgeben, auch nur ein paar Dollar im Monat und man verbessert trotzdem stark seine Bonität, also es ist nicht erforderlich, dass man zwingend viel Geld ausgibt, um eine gute Bonität zu haben. Da ist sogar in den USA besser eine niedrige Utilisation Rate zu haben, also eine niedrige Balance am Ende des Tages, um wirklich eine starke Bonität aufzubauen, also viel Geld ausgeben für eine Bonität ist nicht erforderlich.
Sebastian Gut, aber wie gesagt, noch mal zum Verständnis, das sag ich auch allen Mandanten, die neu in den USA ankommen: Der Weg zum guten Credit Score in den USA, der schnellste Weg und der für jeden erreichbar ist, ist eben über Kreditkarten und das heißt das ist der beste Weg sich eine gute Bonität aufzubauen. Und wenn man schon Aufwand macht über Kreditkarten zu gehen, dann kann man auch gleich die besten Kreditkarten nehmen. Und viele sind ja hier Unternehmer, Freiberufler, Investoren, Leute, die viel reisen und da muss man sich auch vom Markt die besten Kreditkarten besorgen, von denen man am meisten Benefit hat. Deswegen hängt das alles also sehr eng miteinander zusammen.
00:30:59 - Welche verschiedenen Kreditkartenarten gibt es in den USA?
Chris Genau, auch jetzt noch mal ganz klar zu diesem Bonitäts-Thema eine Übersicht, welche verschiedenen Kreditkartenarten es auch gibt. Wir haben einmal oben die nicht echten Kreditkarten, das sind so die Secured Prepaid Cards, die muss man vorher praktisch mit einem Deposit aufladen und das ist dann das Kreditlimit am Ende des Tages. Und dann gibt es die Debitkarten. Tatsächlich sind die Debitkarten jetzt nicht vorteilhaft für die Bonität, also damit sammelt man keine gute Bonität, weil die halt einfach kein echtes Kreditlimit haben. Tatsächlich diese Secure und Prepaid Karten in den USA, mit denen kann man hervorragend die Bonität aufbauen und da gibt es auch einige die auch nur mit einer ITIN Nummer zu bekommen sind und welche genau das sind, das würde man halt dann in einem Folgegespräch erfahren. Hier unten, da sind auch die echten Kreditkarten, da muss man auch nochmal teilen zwischen Charge Cards und Revolving Cards. Die klassischen Charge Cards sind so die American Express Karten, die werden jeden Monat komplett abgebucht vom Konto und die muss man jeden Monat komplett bezahlen. Da hat man keine Option irgendwie Schulden hinauszuschieben. Aber die klassischen amerikanischen Kreditkarten sind tatsächlich Revolving Karten, da kann man sich dann entscheiden a) möchte man den vollen Betrag bezahlen oder b) möchte man nur das Minimum Payment machen? Da die ganz klare Empfehlung: Immer den vollen Betrag zu bezahlen, wenn man dann die Zinsen zahlt, das spielt dann einfach nur in die Tasche von den Banken und natürlich auch von dem Punkte- und Meilensammlern am Ende des Tages. Das heißt, immer die Karten voll bezahlen am Ende des Monats das spiegelt sich auch sehr positiv natürlich in die Bonität. Genau, die echten Kreditkarten sieht man auch hier unten. Die haben halt dann wirklich auch Vorteile im Vergleich zu diesen kostenlosen oder Secured und Debit Cards. Man kriegt halt Punkte Meilen, man hat hohe Willkommensboni, man kriegt Status, Lounge Zugang, gute Versicherung, teilweise auch 0% Zinsen für die ersten 12 Monate und, das wissen auch wahrscheinlich viele, dass man eine echte Kreditkarte braucht, um zum Beispiel einen Mietwagen zu bekommen. Das ist wirklich sehr entscheidend, denn die meisten Mietwagenfirmen nehmen keine Debitkarten an.
00:32:59 - US Bonität aufbauen: Welche Vorteile haben US Kreditkartenarten und wie kommt man als Privatperson und als Unternehmer ohne Wohnsitz in der USA an eine US Kreditkarte?
Chris Alright, dann können wir auch mal zum spannenden Teil kommen: Vorteile und Zugang zu den US Kreditkarten. Hier ganz gezielt, das haben wir auch eben in der Umfrage gesehen, der Großteil von den Leuten hier sind Unternehmer, deshalb werde ich auch das spezialisiert jetzt hier auch beschreiben und thematisieren. Es gibt auch Wege, wie man natürlich auch als Privatperson eine US Kreditkarte bekommen kann. Jetzt hier in diesem Webinar ist der Fokus aber eher ausgelegt auf Leute, die schon in den USA ein Unternehmen haben oder planen zu gründen, aber ich werde noch ein paar Worte darüber verlieren, wie man auch als Privatperson da einen US Kreditkarte kommen kann. Genau hier noch mal eine Übersicht: US Kreditkarten sind wirklich die weltweit besten Karten mit den besten Konditionen. Man kriegt bis zu fünffach Punkte, deutlich höhere Willkommensboni als in Deutschland, keine Fremdwährungsgebühren und auch deutlich mehr Transferpartner. Zum Beispiel American Express USA, die haben 20 Transferpartner. In Deutschland haben wir nur 15 Transferpartner. Das bieter natürlich deutlich mehr Möglichkeiten. Und was hier auch entscheidend ist, wissen ja auch viele hier wahrscheinlich in diesem Call, dass man in Deutschland die Punkte nur um 5:4 Verhältnis meistens transferieren kann. In den USA ist es Standard, dass man Punkte in der Regel immer im 1:1 Verhältnis transferieren kann, das heißt man sammelt nicht nur mehr Punkte, sondern kann diese dann auch besser transferieren zu den ganzen Partnern. Dann auch mal hier eine spannende Übersicht, wie am Ende alles zusammenhängt, dass man am Ende des Tages wirklich an diese US Kreditkarten rankommt.
Also die Grundvoraussetzung, die man haben sollte oder haben muss, ist, dass man letztendlich sich zumindest eine Individual Taxpayer Identification Number (ITIN) in den USA besorgt, damit man seinem Namen einer Nummer zuordnet, damit die Credit Büros da auch wirklich das tracken können und dann auch die Bonität dann zuweisen können. Der gängigste und beste Weg am Ende des Tages ist tatsächlich mit der Gründung von einer US Firma. Denn wenn man eine US Firma gründet in den USA, da gibt es mittlerweile auch echt spannende und gute Optionen dafür wie man das kostengünstig machen kann, dann bekommt man die EAN Nummer, die Employer Identification Number. Und wenn man die hat, direkt nach der Gründung, dann kann man direkt hingehen und sich die ITIN beantragen, da habe ich auch einen starken Partner, eine starke Agentur, die kriegt das mittlerweile in knapp 2 Monaten hin, eine gewisse Wartezeit ist da, aber wenn man das selber machen würde, dann ist das erstens einmal natürlich teurer und zweitens dauert es auch länger, bis man am Ende dann diese Nummer bekommt. Man braucht jetzt nicht zwingend eine US Firma um an eine ITIN ranzukommen, es gibt zum Beispiel einen Weg, dass man zum Beispiel in den USA mal einen Lotteriegewinn hatte, in Las Vegas, das reicht schon aus um zu sagen, Hey, ich möchte dafür eine Steuererklärung machen und da über diesen Weg kann man dann auch an diese ITIN Nummer drankommen als Privatperson. Wie gesagt, aber der Fokus meiner Beratung ist da wirklich Leute die planen eine US Firma zu gründen oder schon bereits eine haben. Ich hab auch einen Partner für Privatpersonen, also gerne da auf mich zukommen, mir auf meine E-Mail Adresse oder auf Instagram Linkedin schreiben, auch mit einem spannenden Online Kurs. Genau, da drüber sind die Säulen, die am Ende des Tages sicherstellen, dass wir auch sehr gut und schnell an die Karten kommen: Ganz links eine Säule Global Transfer Card, das ist die American Express Karte aus dem Heimatland. Die ist jetzt nicht zwingend erforderlich, um an US Kreditkarten ranzukommen, aber sie ist eine gute und wichtige Säule, um diesen ganzen Prozess deutlich schneller zu machen. Denn wie eben schon erwähnt, es gibt dieses Amex Global Transfer Programm. American Express ist eine sehr globale Firma, Leuten die wirklich viel um die Welt reisen viel hin und herziehen und da kann man hingehen und seine bisherige Bonität bei American Express auf ein anderes Land übertragen, wie zum Beispiel die USA, das heißt ohne eine US Bonität zu haben kann man schon direkt eine gute American Express Karte in den USA bekommen und das sehen dann auch die anderen Banken. Das heißt, wenn man dann hingeht und eine weitere Karte zum Beispiel von Chase beantragt und die sehen okay Daniel und Sebastian, ihr habt ja schon eine American Express Karte, dann sind die Wahrscheinlichkeiten, dass man da genehmigt wird deutlich höher als ohne American Express Karte. Das ist keine komplette Voraussetzung, aber ein gutes Mittel, um da den Prozess zu beschleunigen. Deswegen empfehle ich auch, bevor man sich aus Deutschland abmeldet, sollte man sich definitiv eine American Express Karte zulegen.
Genau dann US Address sehr spannendes Thema. Ich glaube das liegt vielen hier auf dem Herzen, wie es mit der US Adresse aussieht. Wie gesagt da muss man drauf achten, ist auch ganz wichtig, dass diese US Adresse nicht als CMRA gekennzeichnet ist. Das ist eine Commercial Mail Receiving Agency und da gibt es einfach ein paar Partner die das anbieten. Ich habe da auch eine Kooperation mit, aus meiner Sicht, dem besten Partner und das kann ich einfach meinen Kunden dann bereitstellen, da werden die Karten hingeschickt und die werden dann weltweit versendet und diese Adresse ist nicht als CMRA gekennzeichnet, gilt sowohl für ein LLC aber auch für eine Personal Address.
Sebastian Genau dann ist diese Adresse, natürlich die Adresse, unter der dann die Karte registriert ist. Das heißt, das gibt man dann letztlich bei dem Kartenantrag als Wohnadresse in den USA an.
Chris Genau dann das Bankkonto natürlich direkt daran anknüpfend. Am besten ein Personal Banking Account, wie zum Beispiel von Wise, Wise ist von allen hier ein Begriff. Transfer Wise mittlerweile Wise hat in den letzten Wochen auch ein paar Probleme gehabt, da wurden auch ein paar Karten gesperrt, deswegen empfehle ich da mittlerweile andere Partner und auch langfristig, dass man da wirklich einen Bank Account bei zum Beispiel einer Bank wie Chase dann aufbaut, damit man einfach da gesichert ist mit einer etablierten Bank und nicht auf einen Service angewiesen ist, wie zum Beispiel Revolut oder Wise, sowohl persönlich als auch natürlich für die US LLC als Business. Genau und dann der letzte Pfeiler: Die Credit Building Cards, das sind genau diese Secured Karten, die ich eben angesprochen hab, die sollte man sich dann direkt beim Start holen. Sobald man die ITIN hat und sich dann eine Secured Card holt, dann kann man dann einfach sehr schnell die Bonität aufbauen, da kann man auch direkt dann zwei von diesen Secured Cards holen, damit man auch direkt mehr On-Time Payments im Monat sammelt und dann kann man schon nach gut 4 bis 5 Monaten schon 650.000 bis 700.000 was in US Credit Score angeht.
Genau, wenn das einmal gesettelt ist und man den Credit Score aufgebaut hat, die Bankkonten eingerichtet hat, dann werden auch wirklich dann die US Business Kreditkarten interessant. Denn, wie schon erwähnt, das erste worauf die Banken schauen ist der persönliche Credit Score wenn man eine US LLC hat und eine Business Kreditkarte will. Das heißt, alles was man da macht, spielt am Ende des Tages positiv rein, dass man wirklich mit seinem Business auch gut aufgestellt in den USA ist und dann zum Beispiel auch zum Beispiel eine Chase Inc. Business Unlimited Card bekommt oder eine Prefer, das sind dann wirklich auch die attraktivsten Karten am Ende. Ansonsten habt ihr noch etwas zu ergänzen dazu?
Sebastian Vielleicht noch mal zu sagen, die ITIN hat das gleiche Format wie die amerikanische Social Security Number, während die Social nur jemand bekommt, der tatsächlich ein Visum hat für die USA und einen Aufenthaltstitel bekommt, bekommt die ITIN jeder der in den USA eine Steuererklärung einzureichen hat. Also auch jeder, der zum Beispiel ein Haus in den USA hat. Also jeder Ausländer kann ja dort ein Haus kaufen und das dann vermieten. Dann hat man Mieteinkünfte, die müsste man dort versteuern und eine Steuererklärung einreichen und dann bekommst du eine ITIN. Oder wie der Chris gesagt hat, du gehst nach Las Vegas, gewinnst 10.000 im Casino, musst eine Steuererklärung einreichen, bekommst eine ITIN. Das heißt, ein ITIN bekommt auch jemand, der jetzt nicht in den USA ein Visum hat. Sie hat aber das gleiche Format wie eine Social und lässt sich praktisch fast überall verwenden wie eine Social. Ja das heißt, wenn du dann im Grunde einen Business Account beantragst und persönliches Konto beantragst oder eine Karte beantragst, dann beantragst du die eben nicht mehr als Ausländer letztlich, sondern als jemand der in den USA wohnt und in den US eine Steuernummer hat.
Chris Exakt.
Sebastian Das ist das Entscheidende, ansonsten funktioniert das ganze nicht.
Genau hier kam noch eine Frage. Ich denk da können wir auch ganz schnell drauf eingehen und zwar fragt hier ein Teilnehmer oder Teilnehmerin was die Adresse in den USA betrifft; wie einfach oder kompliziert ist, diese Adresse zu bekommen? Und muss man dort auch wie zum Beispiel in anderen Ländern wie zum Beispiel im UK, wenn man dann eine Company anmelden muss, dann in Verbindung damit Utility Builds oder irgendwelche Dinge einreichen, um sozusagen letztendlich diese Adresse da zu bekommen? Also was muss man für Voraussetzungen erfüllen, um an diese Adresse zu bekommen? Vielleicht kann das noch jemand beantworten.
00:40:49 - Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um eine Adresse in den USA zu bekommen?
Daniel Genau hier kam noch eine Frage. Ich denk da können wir auch ganz schnell drauf eingehen und zwar fragt hier ein Teilnehmer oder Teilnehmerin was die Adresse in den USA betrifft; wie einfach oder kompliziert ist, diese Adresse zu bekommen? Und muss man dort auch wie zum Beispiel in anderen Ländern wie zum Beispiel im UK, wenn man dann eine Company anmelden muss, dann in Verbindung damit Utility Builds oder irgendwelche Dinge einreichen, um sozusagen letztendlich diese Adresse da zu bekommen? Also was muss man für Voraussetzungen erfüllen, um an diese Adresse zu bekommen? Vielleicht kann das noch jemand beantworten.
Chris Als Voraussetzung braucht man eigentlich nur ein Ausweisdokument und man muss natürlich auch diese Mailbox dann am Ende des Tages auch bezahlen und das auch im Voraus. Und da muss man jetzt keine Utility Bill einreichen. Was ich immer empfehle, ist, erst die Bankkonten einzurichten, weil die kann man dann auch als Verification bei den Kreditkartenanträgen dann einreichen, wenn das erforderlich ist. Kann passieren, passiert in der Regel nicht, aber man kann dann z.B. das Bankkonto Statement als Verification einreichen für die Kreditkarte. Sollte die deutsche Amex Privat oder Business sein für den Transfer; geht beides. Ich hab beides schon gemacht mit Kunden sowohl einen Business Account aus Deutschland in die USA transferiert als auch im Privaten. Das geht beides.
00:42:05 - Bin ich mit Adresse und Konto in den USA auch steuerpflichtig in den USA? Wann ist man in den USA steuerpflichtig?
Daniel Noch eine Frage: Der ein oder andere hat vielleicht Bedenken, dass er dann Steuern bezahlen muss in den USA? Das heißt vielleicht können wir das noch mal beantworten. Also wenn ich jetzt eine Adresse in den USA habe, ein Bankkonto in den USA habe, vielleicht auch diese LLC gegründet habe, bin ich dann automatisch ein Steuerzahler in den USA?
Sebastian Nein, du bist kein Steuerzahler. Du musst, wenn du ein US Einkommen hast, eine Steuererklärung einreichen. Wenn du kein US Einkommen hast, musst du auch keine Steuererklärung einreichen. US Einkommen wären Dinge wie zum Beispiel, wie ich vorhin schon gesagt habe, Mieteinnahmen oder wenn jetzt deine LLC oder deine US Gesellschaft, bzw. US LLC, eine Betriebsstätte in den USA hat, dann zahlt ja letztlich nicht die US LLC Steuern, sondern du zahlst dann Einkommensteuer auf die Gewinne. Das heißt also, wenn du jetzt Mitarbeiter in den USA hast, Büro und sowas und wie gesagt, der Ort der Wertschöpfung in den USA ist, dann sind die Gewinner aus der LLC steuerpflichtig. Also wenn es da irgendwelche steuerpflichtigen Erträge gibt in den USA oder Einkommen, dann bist du dort steuerpflichtig. Die versteuern ansonsten nicht. All das heißt, wenn du jetzt im Ausland lebst, in die USA nur auf Besuch gehst, bist du trotz US Steuernummer, trotz USLRC, trotz der US Postadresse nicht in den USA steuerpflichtig.
00:43:24 - Muss man in die USA reisen, um dort ein Bankkonto zu eröffnen oder die Kreditkarten zu beantragen?
Daniel Genau. Und eine Frage, die beantworte ich gleich mal noch selbst: Muss man denn eigentlich in die USA reisen, um dort ein Bankkonto zu bekommen oder die Kreditkarten zu beantragen? Nein, natürlich nicht, das kann man alles online erledigen.
Sebastian Aber man kann sagen, wenn du jetzt willst, dann kannst du natürlich auch in die USA reisen, kannst in eine Bank reinmarschieren, zu jeder beliebigen Bank. Chase Bank of America, da kannst du ein Konto dort auch dann persönlich beantragen. Also, mal angenommen du bist im Urlaub da oder so. Ja du brauchst natürlich diese Adresse dann davor ist klar, die musst du haben, dann kannst du da auch persönlich reinmarschieren und das so machen, wenn du jetzt nicht online ein Konto eröffnen willst.
00:44:02 - Wie baut man eine gute US Bonität und einen guten Credit Score in den USA auf, wie lange dauert es und warum ist es wichtig?
Chris Genau, prima. Machen wir mal hier weiter. Hauptthema ist hier auch US Bonität, wie baut man möglichst schnell auch einen US Credit Score auf? Ich habe hier links einmal Aufkleber: Was kann man tun, um einen guten Credit Score zu bekommen? Natürlich allen voran man sollte, wenn man dann eine Kreditkarte hat, wirklich immer alle Rechnungen immer on time bezahlen. Das ist Nummer 1, da sieht man hier rechts auch in der mittleren Grafik Payment History. Bei mir jetzt 100% ich hab noch nie was da zu Schulden kommen lassen, immer alles bezahlt und das ist auch der wichtigste Faktor. Dann was in den USA auch getrackt wird, ist die Utilization Rate von den Credit Card Accounts. Als Beispiel haben wir eine US Kreditkarte mit $10.000 Limit, da können wir jetzt natürlich 5.000 sagen wir mal ausgeben, aber am Ende des Monats, wenn 5.000 an die Credit Büros an die Kreditbüros reported werden, dann haben wir eine Credit Utilisation Rate auf dem Account von 50% und das gilt es immer zu vermeiden. Eine Faustregel ist: Man sollte da immer unter 30% bleiben. Das heißt, man sollte am Ende des Monats nicht mehr als $3.000 als Balance haben. Man kann während des Monats auch mehr Geld ausgeben, man kann das auch mal auf $10.000 ausmaxen, man sollte nur darauf schauen, dass die Statement Balance immer unter 30% ist, dass am Ende des Monats, auch kurz bevor der Rechnungszeitraum endet, kann man da zum Beispiel auch eine extra Zahlung machen, um dann die Quality Utilisation Rate möglichst nach unten zu schrauben. Man sieht hier zum Beispiel bei mir Credit Use ist bei 1%, das heißt meine Credit Utilisation Rate ist sehr gering und das freut natürlich die Banken, weil es sieht nicht danach aus, dass ich viel Geld brauche und dann kommt man halt auch in Richtung von einem 800er Score. Nächster Punkt: Don't Open multiple Credit Cards in a short amount of time. Man sollte jetzt nicht hingehen und versuchen 45 Karten auf einmal zu beantragen. Denn jede Kreditkartenanfrage oder application, löst eine Hard Inqury aus, sieht man ganz unten bei mir auf dem Credit Report hab ich jetzt 2 drauf, ist noch im grünen Bereich. Das heißt, jedes Mal, wenn man einen Antrag macht für einen mobilen Kredit, aber auch natürlich für eine Kreditkarte, dann hat man eine Hard Inquiry und das ist jetzt grundsätzlich erstmal schlecht für den Credit Score. Es gibt einen kleinen Dip aber der Dip der wird nicht lange Bestand halten. Man kommt dann schnell wieder da hoch. Das gleiche in Deutschland bei der Schufa; wenn man jetzt hingeht und 2 Kreditkarten beantragt, wird die Schufa erstmal ein paar Punkte einbrechen, das ist ganz normal. Aber wenn man die Karten dann bezahlt dann steigt der Wert sogar auf einen höheren Wert, als das vor dem Kreditkartenantrag war. Genau und: Keep Accounts in Good Standing und open. Das ist ist ein Fehler, den ich so oft bei meinen Kunden sehe, gerade bei den Amerikanern. Die haben schon seit x Jahren eine Kreditkarte oder haben vielleicht auch mal als Deutscher in den USA gelebt, haben sich da eine Kreditkarte geholt und sagen OK, brauch ich ja nicht mehr, hat vielleicht eine Gebühr gehabt, ich kündige die. In dem Moment, wo man die Kreditkarte kündigt, erlischt die Kredithistorie und alle On-Time Payments verfallen. Deshalb bitte immer die Accounts offen lassen, damit ihr auch weiterhin diese On-Time Payments sammelt und die positiv in die Schufa reinspielen. Was man immer machen sollte, wenn man jetzt eine kostenpflichtige Karte sich geholt hat, dann sollte man hingehen und die auf eine kostenlose downgraden. Das heißt, wenn man ein Downgrade macht, zum Beispiel von einer Platinum auf eine Green bei American Express, dann bleibt der Account offen und man verliert nicht alle Entertainments. Deshalb bitte bitte nie die Accounts kündigen, das gibt nämlich der Bonität in den USA einen ordentlichen Dämpfer, wenn man das tut. Genau, man sieht mein mittleres Credit Card Age von 4 Jahren, mein erster Account ist mittlerweile 7 Jahre alt und ja ich sammle jetzt jeden Monat, weil ich 17 Accounts in den USA hab, jeden Monat 17 On-Time Payments und das spielt natürlich alles sehr positiv in die Bonität rein. Das heißt, auch dieser Mythos viele Kreditkarten sind schlecht, der stimmt einfach nicht, der Großteil von diesen Accounts bei meinen 17 das sind alles kostenlose Kreditkarten, die bei mir in der Schublade liegen, aber wie gesagt, ich lass die einfach offen, damit ich weiterhin so eine gute Bonität habe und dann halt auch eligable werde für die Business Kreditkarten für meine US LLC. Diese Woche erst reingekommen: Chase Inc. Business Unlimited und Preferred; das sind so die besten Banking Optionen zu denen man Zugang hat, wenn man dann wirklich auch den Credit Score aufgebaut hat. Das hast du auch, Sebastian, am Anfang angesprochen: Der Credit Score ist auch nicht nur wichtig jetzt für Kreditkarten, sondern auch wenn man sich jetzt in den USA eine Zukunft aufbauen möchte wie zum Beispiel durch einen Immobilienkredit, dann ist das wirklich auch sehr entscheidend, weil dieser Credit Score in den USA schon so transparent ist. Das heißt wir wissen ganz genau wie sich der zusammensetzt von den Faktoren und was da für Dinge positiv und negativ reinspielen. Das wissen auch die Banken punktgenau was sie dir für eine Interest Rate am Ende des Tages geben wollen. In Deutschland ist es ja so, ich glaube keiner mag so wirklich die Schufa, weil die halt so undurchsichtig sind. In Deutschland haben auch schon Banken gegen die Schufa geklagt, weil die eben so undurchsichtig sind. In Amerika, da sind die schon einige Jahre voraus, das ist sehr, sehr transparent. Aber deshalb können die Banken auch wirklich punktgenau, je nachdem, was man für den Credit Score hat, können die genau entscheiden, welche Interest Rate oder welchen Zinssatz man am Ende des Tages auf ein Haus bekommt. Ich hab hier ein Beispiel mitgebracht: Mittlerweile sind die Zinsen ja noch weiter gestiegen. Wenn man jetzt einen exzellenten Score hat, zahlt man für einen $220.000 Kredit über 30 Jahre $387.000 und wenn man einen schlechten Score hat, zahlt man $400.000 mehr für diesen Kredit. Am Ende des Tages liegt der Unterschied bei über $48.000, das heißt man kann wirklich hunderttausende von Dollar sparen, wenn man einen guten Personal Credit Score hat. Deshalb ist dieses Thema auch wirklich wichtig und ich glaube auch wirklich der Credit Score ist in den USA die wichtigste Kennzahl für jede Privatperson und auch für einen Unternehmer, denn wie gesagt, er ist auch entscheidend, um an Business Loans ranzukommen und auch an Business Kreditkarten.
Sebastian Die Amerikaner sind wirklich besessen mit diesem Credit Score. Das heißt, da gibt es so Webseiten und Apps, zum Teil kostenlos, zum Teil kostenpflichtig, zum Teil kriegt man ja auch von der Bank das dann kostenlos, wo man sich einloggen kann und genau sehen kann, was mit deinem Credit Score passiert ist. Ist ja klar, weil das unheimlich wichtig ist dieser Credit Score. Es gibt natürlich dort dann auch immer, das Thema Identity Theft und sowas, das heißt man ist ja wirklich ermutigt regelmäßig reinzuschauen und zu schauen, ist da irgendwas was da nicht hingehört oder mache die Banken und Finanzinstitute Fehler? Da wird zum Beispiel eine Zahlung als nicht gemacht angezeigt, obwohl sie gemacht wurde. Das kommt immer wieder vor. Also jeder muss da wirklich laufend drauf schauen, mindestens einmal im Monat. Und bei wichtigen Änderungen natürlich, da gibt es viele Webseiten, da kommen auch diese Grafiken her, sollte man das dann letztlich genau verfolgen, ob sich der Credit Score verbessert oder verschlechtert hat und was ihn verschlechtert oder verbessert hat.
Genau hier, das hier ist Credit Karma, kann ich sehr stark empfehlen. Ansonsten kann man sich auch bei Xperia anmelden als ein Kreditbüro, die machen auch eine gute Version. Aber das hilft halt, dass man sowas regelmäßig anschaut und dann guckt wie sich das entwickelt. Wie lange brauche ich, um einen 800er Score zu bekommen? Man kann einen 800 Score auch schon innerhalb von sag ich mal 2 Jahren bekommen. Auf 700 kann man tatsächlich auch schon nach 5-6 Monaten kommen, wenn man wirklich diese Tipps hier beachtet. Also auf 700 kann man sehr schnell kommen, bis 800 dauert es dann noch ein Stückchen länger, also dann 1 bis 2 Jahre.
00:51:18 - Kundenbeispiel und kostenloses Beratungsgespräch mit Chris
Chris Hier mal auch ein Kundenbeispiel von mir; einem Business Kundenaus Deutschland, der hat auch eine US LLC gegründet und ihm haben wir jetzt praktisch seinen kompletten Spend über US Kreditkarten laufen lassen. Also wir haben US Kreditkarten beantragt und da auch die Business Varianten und er kann jetzt wirklich alle seine Ausgaben, die sind jetzt hier im Jahr $900.000 gewesen über US Kreditkarten laufen über $300.000 Advertising Spend, das sind jetzt relativ hohle hohe Zahlen. Aber man sieht ja einfach was da für ein Mehrwert drin ist. Credit Card Points im ersten Jahr inklusive Wilkommensboni waren bei ihm 3.000.000 Punkte, die man da mit einem Spend von 900.000 raus hebeln kann: 3.000.000 Punkte kann man jetzt als Cashback rausholen. Also das wären dann $30.000 oder 3% Return on Spend oder $80.000 in Travel Value oder 9% hier dann Return on Spend. Denn wie gesagt, der große Mehrwert ist halt bei diesem Punkte Meilen einlösen für Flüge und auch auch für Hotels, dass sind bei ihm jetzt hier Business Class Flüge in den USA; 120 Domestic Class und 43 Business Class Flüge Interkontinental, das heißt mein Kunde hat jetzt so viele Punkte, die er schon fast gar nicht mehr einlösen kann, weil das so viele sind. Und er löst dann manche Punkte einfach auch für Cashback ein, weil seine Familie und er dadurch halt schon bedient sind. Wie gesagt, was ich jedem anbieten kann ist, dass wir einfach mal in 30 Minuten ein Beratungsgespräch machen. Einfach unverbindlich und auch kostenlos würde ich mich mit der Situation von demjenigen auseinandersetzen, würde mir anschauen welche Voraussetzungen da sind und schon gegeben sind. Hat derjenige schon ein Bankkonto in den USA, hat der schon eine ITIN und wie hoch sind so grob die Ausgabenverhältnisse, denn ich muss am Ende des Tages wissen, in welchen Kategorien auch wieviel Geld ungefähr ausgeben wird, weil danach richte ich und entwickle ich auch dann die Kreditkartenstrategie. Denn wie gesagt es gibt über 5.000 verschiedene Kreditkarten, da muss. ich gucken, in welchen Kategorien es da Sinn macht sich eine extra Karte zu besorgen, wenn man zum Beispiel viele Ausgaben für Advertising Spend hat, deshalb da gerne einen Termin buchen.
00:53:32 - Was kostet das Programm mit Chris und was erwartet mich? Wann macht es keinen Sinn mit Chris zu arbeiten?
Chris Wenn da gewisse Voraussetzungen einfach nicht gegeben sind, wie zum Beispiel, wenn es jetzt eine reine Privatperson ist und keine wirklichen USA Pläne da sind, dann würde ich mir da auch leider rausnehmen da den Termin zu kündigen. Deshalb offen und ehrlich, bucht einfach da einen Termin und dann würde ich mich freuen, wenn wir uns da einmal austauschen können und dann können wir wirklich individuell besprechen, was es da für Optionen gibt und auch welcher Unterstützungsbedarf dann notwendig ist. Die ersten Fragen jetzt natürlich schon nach den Preisen, es kommt natürlich immer sehr darauf an, was du für eine Situation hast. Ob du zum Beispiel schon eine Amex in Deutschland hast oder hattest. Das spielt natürlich auch alles in der Umsetzungsdauer und dem Implementierungsplan eine Rolle, den ich entwickelt habe. Deswegen kann ich da jetzt leider keine pauschale Aussage zum Preis machen.
Genau und ein kurzer Ausblick in die individuelle Strategie: Hier auch mal ein paar Auszüge aus der Strategie, da sind dann wirklich konkrete Konten und Kartenempfehlungen drin. Das heißt, welche Karten und Bankingprodukte machen da am meisten Sinn und auch in welcher Reihenfolge sollte man die beantragen? Denn manche Banken sind ein bisschen einfacher zu bekommen mit einem schlechten Score. Und manche Banken sind halt etwas schwerer zu bekommen und da fließt komplett meine Erfahrung persönlich von 17 Kreditkarten, die ich geöffnet hab und natürlich auch die Erfahrung von meinen Kunden mit ein, welche Bank und welche Karten man da zuerst angeht. Der genaue Umsetzungsplan auch ein komplettes Coaching mit einer Einlösestrategie, das heißt welche Tools kann man nutzen, dass man eines Tages wirklich den kompletten Mehrwert aus diesen Punkten und Meilen herausholen kann und dann je nachdem in Business First Class aber auch Economy dann fliegen kann. Auch, dass man auch ganz klar weiß okay wann sollte ich welche Karte benutzen für welche Kategorie, denn das ist am Ende des Tages entscheidend, um wirklich dann meinen Kunden auf z.B. 3.000.000 Punkte in einem Jahr zu bekommen.
00:55:20 - Kontaktdaten und Schlusswort
Chris Yes, das ist alles in Kürze. Ich glaube wir sind jetzt komplett mit der Zeit durch, folgt mir gerne auf Social Media, auf Linkedin, auf Instagram und auch auf Youtube, da habe ich Kanäle. Auf Instagram, da bin ich regelmäßig unterwegs und poste dann halt auch meine Erfahrungen aus der Business und First Class: @cris_flyer. Da findet ihr mich und da könnt ihr auch gerne mit mir in Kontakt treten und mir auch Fragen stellen. Deshalb vielen Dank für die Möglichkeit hier, hab mich sehr gefreut. Danke an an dich Sebastian, danke an dich Daniel, ich glaube das Format werden wir definitiv auch öfters machen, vielleicht zu einem anderen Thema. Aber hat mir echt großen Spaß gemacht und ich freue mich auf alle, die einen Termin buchen. Ich sehe schon die ersten Termine flattern rein, ja, ich freue mich auf den Austausch.
Daniel Und von meiner Seite natürlich auch noch mal vielen herzlichen Dank. Vielleicht mal eine Idee oder eine Bitte an unsere Teilnehmer: Es gibt ja eine Webseite, die werden wir auch gerade noch mal posten und zwar wohnsitzausland/webinare und da kann man sich ganz unten in ein Formular eintragen, wenn man gerne wieder interessante Webinare und Informationen bekommen will. Das gilt zumindest eben für diejenigen, die nicht sowieso unsere Mandanten sind. Ja, wirklich ein spannendes Thema. Vielen herzlichen Dank. Dem Sebastian würde ich noch mal um ein Schlusswort bitten zu dem Thema LLC Gründung. Was wir dann auch noch gerne tun, wie man da auch bei uns noch weiter kommt. Es gab übrigens einige interessante Fragen, auch hier im Chat, die wir dann aber im Nachgang nochmal beantworten. Also jeder Teilnehmer bekommt natürlich noch mal eine verschriftliche Version der Fragen, die gestellt worden sind mit den Antworten. Es gab ein paar steuerliche Fragen, aber dazu mehr dann vielleicht im Nachgang noch mal. Sebastian, dürfen wir dich bitten?
Sebastian Danke, Daniel, danke Christian. Also mal eine tolle Sache, ein tolles Angebot. Wie gesagt, ich finde es ein sehr interessantes Thema, vor allen Dingen für jene, die eben hier international unterwegs sind, digitale Mandanten sind, Deutschland verlassen haben, möglicherweise in die USA ziehen wollen, möglicherweise einen finanziellen Neustart hinlegen und versuchen sich hier neu aufzubauen. Es bieten sich sehr viele Möglichkeiten hier sehr schnell an eine gute Bonität zu kommen und sehr attraktive Kreditkarten zu bekommen, mit denen doch sehr viel tatsächlich möglich ist. Wie gesagt, wir hier von der Kanzlei Mount Bonnell, wir unterstützen dich natürlich gern dabei, sei es jetzt beim Umzug in die USA, wenn das wirklich ein Thema ist, aber auch Dinge wie Firmengründung in den USA oder einfach steuerliche Fragen. Hinsichtlich der USA, also auch zum Beispiel, wenn du jetzt mit einem deutschen Unternehmen US Kunden bedienst; möglicherweise gibt es da Fragen hinsichtlich Steuern, Sales, Tax und so weiter. Wie gesagt, wir bieten da das volle Spektrum an. In den USA haben wir unser Büro in Austin, Texas. Und wie gesagt, wir machen hier voll deutschsprachige Beratung. Die Kollegen sind sowohl in den USA als auch in Europa, das heißt von der Zeitzone her funktioniert das in der Regel sehr gut, wenn es für dich ein Thema ist, dann würden wir uns freuen, von dir zu hören, viele sind natürlich sowieso schon Mandanten bei uns. Ja, dann freue ich mich auf die nächste Veranstaltung, auf das nächste Webinar, vielen dank Chris und Daniel.
Bis zur nächsten Folge von Perspektive. Auslands der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht.
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Japan für Auswanderer: Überteuert oder lohnenswert?
Erfahren Sie im Interview mit Markus Janssen, warum sich das Auswandern nach Japan trotz hoher Kosten lohnen kann. Entdecken Sie die Vorteile der Lebensqualität, Gesundheitsversorgung und Bildungssysteme in Japan.
Zu Gast: Markus Janssen
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Japan, das Land der aufgehenden Sonne, fasziniert nicht nur durch seine reiche Kultur und Geschichte, sondern auch durch seine moderne Lebensweise. Immer mehr Menschen erwägen das Auswandern nach Japan, sei es aus beruflichen Gründen, aus persönlichem Interesse oder auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die Lebensqualität in Japan gilt als ausgesprochen gut, Gesundheitsversorgung und Bildungssystem als hervorragend. Allerdings gilt Japan auch als teures Land. Für wen und warum es sich dennoch lohnt, nach Japan auszuwandern, erklärt der Japan-Auswanderer und Anwalt Markus Janssen im Gespräch mit Perspektive Ausland.
Die Lebensqualität in Japan
Japan steht weltweit für eine hohe Lebensqualität. Die einzigartige Mischung aus Tradition und Moderne schafft eine faszinierende Umgebung. Die Städte sind pulsierend und dynamisch, während die ländlichen Gebiete Ruhe und Natur bieten. Die hohe Sicherheit, die saubere Umwelt und die Höflichkeit der Menschen tragen zur positiven Lebensqualität bei. Allerdings sollten Sie beachten, dass das Leben in den urbanen Zentren, insbesondere in Tokio, mit höheren Lebenshaltungskosten verbunden ist.
In Tokios Innenstadt müssen Sie beispielsweise mit Quadratmeter-Mietpreisen von umgerechnet bis zu 60 Euro rechnen. Allerdings gibt es durchaus Wohnraum, der preiswerter ist, wenn Sie auf die äußeren Stadtviertel oder die Umgebung ausweichen.
Das Pendeln in die Innenstadt, sofern erforderlich, ist dabei kein Problem, denn auch die Verkehrsanbindungen gelten in Japan als gut. Dies gilt nicht nur für den Straßenverkehr. Auch für seine pünktlichen und rasanten Ultra-Schnellzüge Shinkansen ist das Land berühmt.
Japan - ein gutes Ziel für Unternehmer und Investoren?
Für Unternehmer, die nach einem Steuerparadies suchen, ist Japan sicherlich nicht die erste Wahl. Die Körperschaftsteuer ist in Japan nicht günstiger als in Deutschland. Beispielsweise zahlen kleine und mittelständische Unternehmen mit Einkünften über 8 Mio. Yen (rund 51.000 Euro; Stand: Dezember 2023) einen Steuersatz von 33,58 %.
Für Unternehmer kann Japan dennoch ein interessantes Ziel sein, denn das Land bietet besonders für Spezialisten, die Erfahrung in ihrer Branche nachweisen können, spannende Business-Chancen. Daher ist dieses Land möglicherweise für Start-ups mit besonderen Ideen eine Option.
Für Investoren ist Japan beispielsweise im Real-Estate-Bereich attraktiv. Das Land ist nicht nur für einen stabilen Immobilienmarkt bekannt, sondern auch für positive Renditen in diesem Sektor. Kein Wunder, dass es einen regelrechten “Run” ausländischer Investoren auf japanische Immobilien gibt.
Darüber hinaus bietet Japan eine breite Palette von Investitionsmöglichkeiten. Die Börse in Tokio ist eine der größten weltweit. Die Wirtschaft des Landes ist stabil, und Investitionen in innovative Branchen wie Technologie, erneuerbare Energien und Gesundheitswesen können attraktiv sein.
Aufenthaltsgenehmigung für Japan erhalten
Kulturelle Unterschiede machen sich in Japan auch beim Thema Aufenthaltsgenehmigung bemerkbar. So empfiehlt es sich, bei Beantragung eines Visums oder einer Aufenthaltsgenehmigung für Japan die Dienste eines sogenannten Gyōsei Shoshi in Anspruch zu nehmen. Hierbei handelt es sich um offizielle Einwanderungshelfer mit langjährigen Erfahrungen in der Immigrationsverwaltung.
Welches Visum in Frage kommt, hängt einerseits davon ab, ob Sie dauerhaft in Japan bleiben möchten, andererseits kommt es auf die persönliche Arbeitssituation an. Für junge digitale Nomaden beispielsweise kann das “Working Holiday”-Visum interessant sein, das ein Jahr lang gültig ist. Für Arbeitnehmer, die eine Anstellung in einem japanischen Unternehmen erhalten haben, kommt das Arbeitsvisum in Frage. Nachgewiesen muss das (künftige) Arbeitsverhältnis anhand eines Arbeitsvertrages oder einer anderweitigen Bescheinigung. Die Gültigkeit des Arbeitsvisums kann dann zwischen drei Monaten und fünf Jahren betragen.
Start-ups und Unternehmensgründer haben die Möglichkeit, ein Visum für Existenzgründer zu erhalten. Dabei sind die Anforderungen in den verschiedenen Kommunen unterschiedlich. Minimum sind aber in der Regel ein Businessplan und ein Finanzierungsnachweis.
Die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung können Sie in Japan beantragen, wenn Sie mindestens zehn Jahre in dem Land gelebt haben und die hierfür nötigen Anforderungen erfüllen. So sind beispielsweise Nachweise über die finanzielle Stabilität erforderlich.
Alles in allem ist Japan also ein Land, das zwar kein Ziel für Steuernomaden ist, dafür aber mit einer ausgezeichneten Lebensqualität, einer reichhaltigen Kultur, gastronomischen Genüssen und einer hohen Sicherheit punktet. Damit kann das Land für Unternehmer und Start-ups ebenso attraktiv sein wie für Familien und Weltenbummler, die hierhin auswandern möchten.
Weitere Auslandsperspektiven:
Hongkong - Das Tor zu China und Südostasien
Südostasien - Eine spannende Option für Unternehmer
Thailand für Auswanderer und Expats
Kontaktdaten und Links:
Webseite: www.asj-law.net/de
Telefon: +81-(0)3-6205-7950
E-Mail: info@asj-law.jp
Timestamps:
00:00:37 Japan - Überteuert oder lohnenswert?
00:03:30 - Gute Chancen für Expats und Einwanderer
00:07:24 - Für welche Branchen gibt es Nachfrage?
00:10:14 - Ist Japan lohnenswert für Investoren?
00:14:57 - Visum und Aufenthaltsgenehmigung
00:20:07 - Diese Gesellschaftsformen gibt es in Japan
00:23:00 Kosten und Zeitspanne für Unternehmensgründung
00:24:10 - Kontoeröffnung als unüberwindbares Hindernis?
00:25:17 - Die Wohnungssuche in Japan
00:26:56 - Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Japan?
00:28:23 - Der Verkehrsanbindungen in Tokio
00:27:48 - Wie hoch ist die Miete in Japan?
00:29:22 - Das Steuersystem in Japan
00:32:34 - Handel mit Kryptowährungen in Japan
00:34:29 - Japaner als potenzielle Investoren?
00:38:41 - Der ultimative Tipp für Japan-Interessierte
00:39:57 - Japans kulinarische Genüsse
00:42:18 - Neuseeland oder Japan?
00:44:54 Verabschiedung und Kontaktdetails
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 114: Japan für Auswanderer: Überteuert oder lohnenswert?
Zu Gast: Markus Janssen
Markus Janssen: Man kann auch hier als Unternehmer ganz andere Abzüge machen. Das ist also alles humaner und vernünftiger als bei uns. Da bin ich mal ganz offen. Und da kommen Sie, wenn Sie auf die Effektivsteuer sehen, wahrscheinlich sogar besser hin als in Deutschland.
Perspektive Ausland: Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:37 Japan - Überteuert oder lohnenswert?
Daniel: Wir sprechen ja jede Woche auf unserem Kanal mit interessanten Menschen aus interessanten Ländern und heute haben wir uns das Thema Japan vorgenommen. Japan schneidet im Vergleich zu anderen Ländern, was steuerliche Themen betrifft, auf den ersten Blick zumindest, nicht sehr gut ab. Wir haben in Japan relativ hohe Steuern, es gibt allerdings ein Aber, darüber müssen wir nachher noch sprechen. Es gibt sehr, sehr interessante Dinge. Wenn man einfach nur guckt, wie hoch sind denn die Einkommensteuer und Körperschaftsteuer, sagen wir, nein, das lohnt sich nicht, aber es gibt natürlich interessante Themen, über die wir heute unbedingt sprechen müssen. Auf der anderen Seite, wenn man nur auf die Lebenskosten schauen würde, stellt man fest, Japan ist aber teurer als Deutschland, Österreich, Schweiz.
Doch auch da gibt es wieder ein Aber, weil nämlich die Lebensqualität auch sehr, sehr hoch ist in Japan, Bildungsstandard, Sicherheit, Umwelt ist überdurchschnittlich. Man muss das ja alles in Relation sehen. Also wir freuen uns sehr, heute mit jemandem sprechen zu können, der Japan besser als seine Westentasche kennt, schon viele Jahre dort wohnt und lebt und heute unseren Zuschauern und Zuhörern mit Sicherheit viel Interessantes und Neues berichten kann. Lieber Herr Janssen, herzlich willkommen bei uns heute. Stellen Sie sich doch kurz unseren Zuschauern und Zuhörern einmal selbst vor.
00:02:04 Markus Janssen Ja, lieber Herr Taborek, ganz herzlichen Dank für diese Einladung, über die ich mich sehr freue. Es macht mir großen Spaß und ist mir eine Ehre, mich hier heute vorstellen zu dürfen. Ich will heute nicht so viel über meinen persönlichen Hintergrund sprechen. Ich will nur sagen, dass ich als als Kind schon oder als Jugendlicher gesagt habe, ich studiere jetzt Jura und dann gehe ich nach Japan und werde Anwalt. Da haben alle gesagt, du bist ja verrückt geworden, aber ich habe es dann auch gemacht. Ich bin jetzt seit 37 Jahren hier in Japan, spreche Japanisch auf jeden Fall besser als Englisch und das macht natürlich auch viel Spaß. Man kommt aber auch ganz gut durch, wenn man die Landessprache nicht spricht, aber es ist auf jeden Fall besser, wenn man sie spricht, um da mal gleich anzufangen, da gibt es ja einen ungeheuren Schub, der durch diese modernen Hilfsmittel ausgelöst worden ist. Ich meine, jeder kann ja jetzt eine japanische Zeitung lesen, indem man sich die einfach öffnet auf einem Smartphone und sich vorlesen lässt. Und wenn Sie dann ein Zeichen nicht verstehen, gehen Sie da drauf und bumm, haben Sie sofort die Übersetzung. jede einzelne Untersuchung eines solchen Kanjis hat früher eine halbe Stunde gedauert, das dauert jetzt nicht mal 3 Sekunden. Das ist ungefähr die Dimension. Das ist noch besser als mit dem Fahrrad und mit dem Flugzeug nach Japan zu fahren. So hat sich die Relation verschoben. Insofern macht das sehr großen Spaß und ich empfehle das auch immer den jungen Leuten. Zum Lernen der Sprache gibt es viel zu sagen, aber darüber wollen wir heute nicht sprechen, sondern über die wirtschaftlichen Aspekte und wie wir Ihnen helfen können, auch im Team mit Herrn Taborek zusammen.
00:03:30 - Gute Chancen für Expats und Einwanderer
Daniel: Ja, klasse, sehr schön. Generell fragen sich wahrscheinlich unsere Zuschauer und Zuhörer: Warum stellen die jetzt Japan vor? Was ist da so interessant, wir reden ja sonst eher über Länder, in denen man vielleicht an weißen Stränden irgendwo seine Drinks genießen kann, mit sehr, sehr niedrigen Lebenskosten, mit sehr günstigen Steuern leben kann, aber heute reden wir über Japan und lassen Sie uns doch bitte mal viel tiefer einsteigen, das Thema. Welche Chancen bietet Japan, egal ob ich dahin auswandere, um dort zu arbeiten, um ein Unternehmen zu zu gründen, egal ob ich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz komme?
Markus Janssen: Ja, also früher war es ja so, dass Japan so ein bisschen wie das Tal der Millionen Schmetterlinge war, von Ephraim Kishon, ich weiß nicht, ob Sie die Kurzgeschichte kennen. Da geht man durch ein steiniges Tal und alle sagen, das ist unglaublich schön, da musst du hin und so weiter und dann ist überhaupt nichts da, aber auf dem Weg ärgern die sich dann so, das sie das auf dem Weg zurück allen erzählen, damit die bloß auch dahin gehen. Man hat früher mal gesagt, dass Japan so war, das ist aber nie so gewesen. Es war aber früher in der Tat wirklich sehr viel steiniger, aber ich will sagen, jetzt ist es wirklich dem Tal der Schmetterlinge nah, von dem dann in der Kishon-Geschichte die Rede war. Aus vielen Gründen, denn die Lebensqualität hat sich stetig verbessert und die Preise sind stetig nach unten gegangen, auch wegen der Deflation. Jetzt im Augenblick, wenn Sie nach Japan reisen, wenn Sie also wirklich Japan sich anschauen, Sie müssten sich aber beeilen, dann kriegen Sie für jeden Euro, den Sie tauschen, nochmal 40 Yen oben drauf geschenkt, denn der eigentliche, wirtschaftliche Kurs liegt bei 120 und Sie kriegen jetzt 160 Yen. Das wird sich aber meiner Voraussage nach wahrscheinlich sehr bald ändern. Wir werden ein riesigen Push bekommen, der Yen wird zurückspringen auf 135, aber wir wollten jetzt hier keine Vorhersage machen. Welche Chancen sich hierfür Ausländer bieten? Ich glaube, es ist wichtig, dass man sich hier seiner Rolle als Ausländer und seines Wertes als Ausländer bewusst ist. Dann hat man hier sehr gute Chancen und wenn man sein Fach beherrscht und gewissermaßen seine Spezialität mitbringt, dann kann man da auch sehr viel Gutes machen und dann kann man auch gute Geschäfte machen. Das ist der Anfang. Und dann ist die Frage, in welchen Rollen man hier arbeitet. Da gibt es die große Unterscheidung zwischen Expats und Locals. Die Expats sind diejenigen, die hier mit ausländischen Firmen herkommen. Da hat sich die Situation geändert. Das waren früher in der Regel sehr, sehr komfortable Pakete, die sind aber doch wegen der Kosten alle abgespeckt worden. Die Lokalen waren immer so ein bisschen diejenigen, die wie die zweite Klasse leben mussten. Auch das hat sich ein bisschen geändert, da hat man jetzt mittlerweile auch eben Chancen bei Startups und sehr innovative Sachen. Da kann man auch viele Sachen machen. Das ist also alles interessant. Was macht Japan als Ort zum Arbeiten und zur Unternehmensgründung attraktiv? Das ist halt, dass man hier, also wenn man ein Expats-Paket hat, dann kann man hier sicherlich einen sehr hohen Lebensstandard haben, aber auch wenn man lokal arbeitet, kann man hier in der Regel mehr verdienen als die Japaner und den eigentlich doch etwas niedrigeren Lebensstandard, den die Japaner durchaus in Kauf nehmen, viel beengtere Verhältnisse und so weiter ganz gut ausgleichen. Welche Unternehmer haben in Japan gute Chancen für Business? Das hatten wir schon gesagt. Das hängt jetzt wirklich davon ab, was was man zu bieten hat. Also wenn man eine Spezialität hat und hat das auch schon mal gemacht, wenn man den Japanern irgendwas Neues vorschlägt, dann sagen die immer, ist ja toll, aber haben Sie das schon mal gemacht? Und wenn man dann sagt, Nein, aber Sie sind mein Versuchskaninchen, dann wird es schwer, das mögen die nicht. Wenn man aber dann wirklich was vorzuweisen hat und hat es gemacht und sei es auch in Europa, das wird jetzt zunehmend auch akzeptabel, dann kann man also mit neuen Geschäftsideen hierher kommen. Da ist jetzt mittlerweile durchaus ein offenes Ohr dafür da.
00:07:24 - Für welche Branchen gibt es Nachfrage?
Daniel: Sehr, sehr interessant alles. Wenn Sie jetzt vielleicht mal die letzten ein, zwei, drei Jahre zurückschauen, es sind ja einige Mandanten, die Sie betreuen konnten, die nach Japan gekommen sind, mit welchen Geschäftsideen in welchen Branchen sind denn die zum Beispiel nach Japan gekommen? Was hat sie da so hingetrieben?
Markus Janssen: Ja gut, der große Boom war natürlich hier Solar. Da habe ich auch sehr viel Geschäft gemacht. Ich hab hier zum Beispiel das größte Solarprojekt Japans betreut mit 480 Megawatt, das ist unendlich, und das ist mal auch wieder typisch, nach 10 Jahren Gerangel mit der Fischereigenossenschaft über das Unterseekabel ist das endlich gelöst worden? Und jetzt wird 10 Jahre nach der ursprünglichen Genehmigung letztendlich der Bau begonnen, hoffentlich. 480 Megawatt ist eine Riesenanlage vor allen Dingen wenn sie sich überlegen, dass man in dem nächste also wahrscheinlich die doppelte Leistung aus den Sachen rausholt, dann haben Sie da schon ein richtiges kleines Atomkraftwerk, also die Leistung eines Atomkraftwerks, das ist schon ganz schön und Batterien entwickeln sich auch. Innovative Sachen, die ich hier sehr viel mache, sind Automotive und auch ein Zulieferergeschäft, da kann man sehr viel machen.
Im Medizinbereich machen wir auch viel, auch da ist immer eine Nachfrage und da sind auch immer Möglichkeiten. Ich kann jetzt nicht das ganze Feld durchgehen, aber wenn Sie sich unsere Homepage anschauen, da sind die ganzen Industrien. Wir haben das nach Industrien gemacht und wir sind hauptsächlich auch daran interessiert, sagen wir mal, vom Ansatz der Industrie herzukommen und auch das Business zu verstehen. Unser Motto heißt: Nur die nur die richtigen Fragen führen zu den richtigen Antworten. Das habe ich übrigens nicht von Elon Musk, sondern ich war sehr erfreut zu hören, als er das mal sagte, das sei sein Motto, da hab ich gesagt: "Hola, hat der jetzt bei mir abgeschrieben?" Das haben wir auf jeden Fall auch schon seit über 15 oder 20 Jahren im Netz. Das ist mein Motto, weil ich glaube, dass hinter jeder Frage ja eigentlich schon die Antwort steht. Die Frage umfasst immer die Antwort. Die Frage ist quasi die Rückseite der Antwort und wenn man die falsche Frage stellt, dann kriegt man auch die falsche Antwort, insbesondere in Japan, denn der japanische Anwalt und ich glaube, die Deutschen waren da früher ganz ähnlich, dann immer sagt: Sie haben mich jetzt diese Frage gefragt, dann beantworte ich jetzt diese Frage. Die Frage ist sozusagen falsch und Sie müssen was ganz anderes fragen. Da haben die meisten nicht den Mut und auch nicht die Fähigkeit dazu, das ist eben sehr, sehr wichtig. Da muss man eben verstehen, was für ein Geschäft, welche Intention hat denn der Fragende eigentlich? Und das ist natürlich für einen japanischen Anwalt nicht so einfach zu verstehen, was der deutsche Geschäftsmann will. Da sind wir dann schon besser aufgestellt, auch im Team mit Ihnen, Herr Taborek, da verstehen wir sofort, was die Mandanten wollen und können dann auch wirklich als Team alles wunderbar vorbereiten.
00:10:14 - Ist Japan lohnenswert für Investoren?
Daniel: Klasse! Wir haben ja jetzt über die Expats gesprochen, über die, die hinkommen, um entweder für ein existierendes Unternehmen zu arbeiten oder selber vielleicht ein Unternehmen gründen wollen. Ganz kurz, um auch diese Zuschauergruppe nicht zu vergessen, es gibt ja teilweise auch Privatiers, die einfach sagen, ich gehe in Land, um dort zu investieren, zum Beispiel. Ist da Japan auch ein interessantes Pflaster?
Markus Janssen: Ja, das ist interessant, wenn Sie sich Real Estate angucken. Also ich selbst hatte meine Altersversorgung eigentlich in Berlin aufgebaut mit Real Estate und gehofft, ich könnte davon eines Tages mal leben. Aber dazu braucht man, glaube ich, nicht mehr viel zu sagen. Ich steige da gerade mit Karacho aus, weil Real Estate in Deutschland wirklich keinen Spaß mehr macht, wenn Sie Vermieter sind. Ich habe immer versucht, sozial zu bleiben und bin es auch gewesen, aber jetzt steige ich aus. Hier in Japan gibt es auch durchaus Mieterschutz, aber nicht so einen wahnsinnigen Mieterschutz wie bei uns und Sie können sehr, sehr gute Renditen erzielen, vor allem, wenn man neue Modelle einführt. Es gibt jetzt also viele im Real-Estate-Bereich, die sagen, ich investiere hier. Es gibt auch andere Sachen, in die sie investieren, zum Beispiel Tourismus. Und da ist eben der ganze neue Lifestyle. Was Start-ups angeht, gibt es sicherlich auch viel. Wenn jemand sagt, ich möchte da was investieren in dem und dem Bereich, da können wir Ihnen sicherlich helfen.
Noch eine Sache zur Steuer, damit wir das nicht vergessen: Japan hat ja diesen schlechten Ruf, dass es sehr, sehr teuer ist. Das ist nominell richtig, aber wenn Sie schauen, wie die Kurve ist, ist sie sehr viel steiler in Deutschland, also Sie müssen als Geringverdiener in Japan wesentlich weniger Steuern zahlen. Und Geringverdiener, das ist jetzt schon fast schon ein Hohn, das geht hoch bis 20 Mio. Yen. Bei normalem Wechselkurs wären das so 150.000 bis 160.000 Euro. Da sind Sie ja bei uns schon lange in der absoluten Spitzenklasse. Ab 60 oder 70.000 geht es ja schon ab in die Spitzenklasse. Das ist hier in Japan Gott sei Dank anders. Ähnlich ist es auch, wenn man sich damit beschäftigt, wo wollen wir eigentlich am Schluss sein? Am Lebensabend?
Da haben wir uns verschiedene Sachen angeguckt und Japan hat da sehr gut abgeschnitten, muss ich sagen. Und da kommt natürlich die Frage, wie sieht es denn jetzt aus mit der Steuer? Und auch bei der Erbschaftssteuer, solange man unter 500 Mio. Yen bleibt, was dann je nach Wechselkurs jetzt 3,5 bis 4 Mio. Euro sind, hat man in Japan ungefähr eine gleiche Steuerbelastung, also da ist nicht nennenswert höher oder teilweise sogar geringer als in Deutschland.
Was die Unternehmensbesteuerung angeht, ich meine, in Deutschland, sagen wir, das ist nicht so schlimm und das ist nicht so hoch wie in Japan, aber wenn Sie sich wirklich angucken, was in Deutschland alles besteuert wird, ist das ja der galoppierende Wahnsinn, ja.
Daniel: Das kann man so sagen.
Markus Janssen: Auch so eine Regelung wie die vGA, die verdeckte Gewinnausschüttung, die ich glattweg für verfassungswidrig halte. Aber alle schlucken das und alle machen das mit und lassen sich diesen Unsinn gefallen. Ich meine, das müssen Sie sich mal überlegen, eine verdeckte Gewinnausschüttung ist, dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie nicht im Folgemonat, nachdem Sie den Fehler begangen haben, sofort den Bericht erstatten. Und sowas gibt es hier in Japan nicht. Natürlich gibt es in Japan Steuerprüfungen, das ist auch unangenehm, aber man kann mit denen ganz anders reden, man kann auch hier als Unternehmer ganz andere Abzüge machen und das ist also alles humaner und vernünftiger als bei uns, da bin ich mal ganz offen. Und da kommen Sie, wenn Sie auf die Effektivsteuer sehen, dann wahrscheinlich sogar besser hin als in Deutschland. Wir wollen jetzt nicht in die Details der Steuer reingehen, da haben wir andere Fachleute...
Daniel: Auf alle Fälle deckt sich das auch mit dem, was wir immer wieder auf unserem Kanal mit Gästen aus anderen Ländern besprechen, was wir auch selber wahrnehmen. Wir hatten vor einiger Zeit mal ein interessantes Gespräch mit einem Kollegen aus Ungarn und er hat auch erzählt, dass als man dort die Steuern drastisch gesenkt hat. Ungarn hatte mal sehr, sehr hohe Steuern im Vergleich zu Deutschland sogar und dann hat man da die Steuern drastisch gesenkt. Das hat sich aber langfristig nicht so ausgewirkt, dass der Staat weniger Steuern einnimmt, sondern im Prinzip ist die gesamte Bürokratie gesenkt worden. Die Leute bezahlen die Steuern und man nimmt am Ende mehr Steuern ein, als man vorher mit dem riesengroßen Apparat an Betriebsprüfern und Finanzbeamten kontrollieren und eintreiben musste. So ist das leider oft. Lassen Sie uns zurück zu Japan kommen. Jetzt haben wir also schon einige attraktive Gründe gehört von Ihnen, warum Japan ein sehr interessantes Land als Wohnsitz oder Unternehmenssitz sein könnte.
00:14:57 - Visum und Aufenthaltsgenehmigung
Daniel: Jetzt ist die Frage, wie ist denn das in Bezug auf die Aufenthaltsgenehmigung? Also wie einfach oder schwer ist es, ein Visum zu bekommen, eine Aufenthaltsgenehmigung, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen? Was gibt es für verschiedene Visa? Was kostet das? Wie lange dauert das, bis man es bekommt? Das sind Themen, die unsere Zuschauer brennend interessieren.
Markus Janssen: Das ist durchaus saisonabhängig, würde ich mal sagen. Also während der Coronazeit gab es da absurde Vorstellungen, sodass auch deutsche Firmen ihre CEOs hier nicht mehr reinbringen konnten und die Japaner da wirklich richtigen Unsinn gemacht haben, was Ihnen auch hinterher leid getan hat. Da wurde hinterher kräftig zurückgerudert. Das schwankt hin und her, aber die gute Nachricht ist hier, dass Sie hier keinen Anwalt brauchen und auch keinen Anwalt benutzen sollten, weil diese Visa und Aufenthaltsgenehmigungen werden hier traditionell von Verwaltungsrechtshelfern, Gyōsei Shoshi heißen die im Japanischen, geleistet werden. Das sind ältere Herren, die aus der Immigrationsverwaltung kommen und die haben dann nicht so gerne, wenn da irgendwelche Anwälte für das Zehnfache von ihren bescheidenen Gebühren Unsinn machen und ihnen erzählen, wie Visa auszustellen sind, sondern die machen das untereinander so weit wie möglich. Wenn man da jemanden hat, der nicht auf der Seite der Behörde, sondern auf der Seite des Antragstellers ist, und das gibt es auch, kann man da relativ schnell und gut durchkommen. Den Rest würde ich da den guten Kollegen überlassen. Wir können Ihnen helfen, solche Leute zu finden. Wir verdienen daran nichts und wollen daran auch nichts beim verdienen, es sei denn, es wird ganz kompliziert, dann muss man halt mal ein paar Stunden abrechnen, das machen wir in der Regel nicht. Das ist also nicht unser Feld, aber wir können eben diese Leute vorstellen, und das ist ein Vorteil, dass man das mit denen dann relativ günstig bekommen kann. Alle, die das nicht nutzen, die das von außen machen und mit Anwälten, die haben dann oft einen steinigen Weg vor sich.
Daniel: Gut zu wissen! Generell ist natürlich die Frage, das müssten Sie aus Ihrer oder aus Sicht Ihrer Mandanten auch wissen, ist es ein langwieriger Prozess? Kann man daran scheitern, eine Aufenthaltsgenehmigung, ein Visum zu bekommen oder hat es bisher jeder bekommen? Und wie lang gilt das? Für ein Jahr, für 3 Jahre, für 2 Jahre? Es gibt auch die langfristigen Aufenthalte...
Markus Janssen: Es wird in der Regel immer erstmal eine Ein-Jahres- oder Zwei-Jahres-Erlaubnis erteilt, das hängt von den einzelnen Genehmigungen ab, aber wenn man das sauber und ordentlich macht, dann geht das relativ zügig und dann bekommt man das auch. Es hängt vom Einzelfall ab und ich wiederhole nochmal, wenn man das mit dem richtigen Verwaltungsschreiber macht. dem richtigen Gyōsei Shoshi, dann geht das in der Regel glatt. Auch die Frage, kann man sich hier als Selbstständiger niederlassen? Ja, da muss man einen guten Businessplan haben. Da wird es schon etwas komplexer. Das heißt, Sie müssen also ein etabliertes Unternehmen haben und sagen, Sie haben hier eine Stelle und führen die und die Manager-Position aus. Schwierig ist, wenn Sie hierher kommen wollen als Arbeitnehmer. Da muss nachgewiesen werden, warum das erforderlich ist und so weiter. Oder als Haushaltshilfe oder sowas, das ist schwierig.
Daniel: Ok, ich verstehe. Es gibt eine ganze Reihe von Mandanten von uns, die Ihr Einkommen zum Beispiel durch Arbeit im Internet bekommen. Es sind vielleicht Programmierer, Internet Consultant, Marketing-Experten, haben vielleicht einen Youtube-Kanal, schreiben und verkaufen E-Books und sagen: Ich möchte gerne ein paar Jahre in einem interessanten Land leben. Wie sieht es denn dann aus? Also wenn ich jetzt zum Beispiel nach Japan kommen wollen würde, habe dort Auslandseinkommen über meine Freelancer-Tätigkeit, vielleicht auch über eine Firma, die ich im Ausland angemeldet habe. Wie läuft denn das dann?
Markus Janssen: Das ist jetzt eine sehr spezielle Frage, das müssen wir uns dann wirklich im Einzelnen angucken. Das ist nicht so einfach zu beantworten, zumal die Regeln zu Youtube-Einkommen etc. sind gerade erst in der Formulierung. Die Japaner versuchen natürlich dann schon zu sagen, da wo Sie arbeiten, generieren Sie auch. Das heißt, da wird man dann vernünftigerweise einen gewissen fairen Anteil des Welteinkommens hier auch in Japan allokieren. Ich würde empfehlen, das mit ein bisschen Intelligenz zu machen, mit einem sehr bescheidenen Teil, wovon man hier leben kann, so dass man hier keine riesigen Gewinne macht. Irgendwas müssen Sie auch hier ohnehin dann haben, dass man das, was man hier angibt entsprechend den Regeln dann hier aufdeckt und versteuert und das, was außerhalb anfällt, da kann man dann immer einen Weg finden zu sagen, das ist aber jetzt nicht Japan, das ist der Rest der Welt, ich habe ja schon Steuern gezahlt. Da kommt man am besten mit durch. Wer hier versucht, gar nichts zu machen und hier nur die Infrastruktur nutzt und keine Steuern zahlt, kommt auch in Japan nicht unter.
Daniel: Ja. Wie hoch ist die Mehrwertsteuer? Denn die zahlt ja jeder.
Markus Janssen: Die Mehrwertsteuer ist jetzt 10%.
Daniel: Die bezahlt ja jeder, der in Japan lebt und damit auch seinen Anteil. Also ohne Steuern zu zahlen, geht ja eigentlich fast kaum noch in irgendeinem Land, weil man ja mindestens die Mehrwertsteuer oder vielleicht auch eine Mineralölsteuer bezahlen muss.
Markus Janssen: Das ist jetzt mal geschenkt, aber ansonsten ja.
00:20:07 - Diese Gesellschaftsformen gibt es in Japan
Daniel: Gut, jetzt kommen wir mal zum Thema Unternehmensgründung. Also welche Gesellschaftsformen gibt es denn jetzt in Japan, die ich gründen kann? Welche empfehlen Sie davon? Gibt es die Altbekannten, die wir auch aus Europa kennen oder gibt es da andere Gesellschaftsformen, die empfehlenswert oder üblich sind?
Markus Janssen: Die geschlossene AG, die heißt jetzt AG Aktiengesellschaft, also die Kabushiki kaisha, also die geschlossene AG, wo die Aktien nicht frei übertragbar sind, die ist eigentlich bisher die absolut überwiegende Gesellschaftsform gewesen. Die gibt es in verschiedenen Formen. Das können Sie sich alles bei uns auf der Homepage angucken und in den Präsentationen da. Ganz vereinfacht gesagt, gibt es die in der Form als Board-Gesellschaft, da müssen sie dann aber alle 3 Monate eine Vorstandssitzung abhalten oder eine Verwaltungsratssitzung abhalten oder als nicht Board-Gesellschaft, da können Sie auch Direktoren haben, aber da haben Sie diese strengen Regeln nicht für kleinere Gesellschaften, da gibt es die verschiedensten Varianten. Da ist man also sehr, sehr flexibel. Was noch interessant ist, ist in Japan, dass man eben hier ohne Weiteres eine Gesellschaft mit 100 Mio. Aktien gründen kann.
Wenn Sie sagen: "Ich mache jetzt hier ein Start-up und das wird mal richtig viel wert", dann können Sie ohne Weiteres schon mal 100 Mio. Aktien ausgeben und jedem der Leute, die da teilnehmen, so ein paar 100.000 Aktien geben. Das fühlt sich ganz anders an, als wenn Sie eine oder zwei Aktien haben. Da gibt es sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten. Auch gibt es Möglichkeiten, Aktien sehr flexibel zu gestalten. Da können wir Ihnen sehr helfen, also zum Beispiel die einen bestimmten Dilutionsschutz haben, bis die Gesellschaft einen bestimmten Wert erreicht und so weiter. Das haben wir alles schon entwickelt.
Das Ganze kann man aber auch machen mit der Godo Kaisha. Das ist eine Partnerschaftsgesellschaft, aber mit beschränkter Haftung. Die Yugen Kaisha gab es früher noch, aber die ist jetzt ersetzt worden durch die kleine KK, aber die Godo Kaisha, die auch oft als LLP bezeichnet wird, ist halt eine beschränkte Partnerschaftsgesellschaft. Aber auch die können Sie, wie wir das gerne nennen, kapitalistisch gestalten, also im Grunde genommen auf Kapitalanteil anbauen. Dann haben Sie die Mitgliedschaftsrechte, die Mitgliedsrechte der einzelnen Mitglieder, praktisch unterteilt wie Aktien, sodass ein Mitglied dann zum Beispiel 100.000 hat, der andere hat 50-000, der nächste hat nochmal 50.000. Das ist was anderes, als wenn Sie drei Mitglieder haben. Da müssen Sie dann sehr schauen, wie die Gewinnverteilung ist. Wenn Sie dann nicht nach Köpfen geht, wonach denn dann? Das kann man aber hier alles verschieden gestalten. Wir können Ihnen da sehr gerne helfen, aber es wäre eine sehr längere Ausführung, was es da noch alles gibt. Gerade für Startups gibt es eben sehr viel Interessantes.
00:23:00 Kosten und Zeitspanne für Unternehmensgründung
Daniel: Jetzt ist immer eine Frage: Im Vergleich zu anderen Ländern, wie viel Zeit brauche ich, um ein Unternehmen zu gründen? Wie viel Geld muss ich in die Hand nehmen, um ein Unternehmen in Japan zu gründen? Wie muss man sich das vorstellen? Ist das hochpreisig, ist das günstig? Muss ich 6 Monate warten, bis mein Unternehmen operativ tätig sein kann?
Markus Janssen: Es gibt kein Mindestkapital. Die Gründung und die Eintragung der Gesellschaft können Sie, wenn Sie alles richtig vorbereiten, in 3 Wochen fertig haben, es sei denn, es ist gerade eine Zeit, wo es sehr, sehr busy ist, dann dauert es auch mal 5 Wochen, aber das ist wirklich das Maximum. Meistens dauert es intern viel länger, dass die Satzung und alles richtig fertig ist. Das sind ja auch Sachen, die wichtig sind, die auch diskutiert werden müssen. Das kann man dann machen. Das geht also alles sehr schnell und ist alles sehr einfach machbar. Die Kosten liegen dann auch so bei 700.000 bis 1 Mio. Yen bei uns.
00:24:10 - Kontoeröffnung als unüberwindbares Hindernis?
Daniel: Überschaubar. Eine Sache, die in vielen Ländern immer schwieriger geworden ist, ist für Ausländer ein Bankkonto zu eröffnen. Ist das eine Hürde in Japan, wenn ich dahin komme, um dort zu arbeiten oder wenn ich dort eine Firma gründe, ein Bankkonto zu bekommen oder geht das eher wie ein heißes Messer durch die Butter?
Markus Janssen: Jemand, der hier angestellt ist, der kann relativ einfach ein privates Bankkonto eröffnen. Das ist kein Problem. Wenn Sie aber als Firma, als neu gegründete Firma ein Bankkonto eröffnen wollen, da müssen Sie schon gute Beziehungen zur Bank haben. Das machen die leider nicht mehr so einfach wie früher. Sie wissen ja, dass auf der ganzen Welt die Bankvorschriften immer schwieriger werden und die japanischen Banken sind da leider nicht sehr viel anders, aber immer noch ganz gut beherrschbar und vor allen Dingen, wenn man da Spezialisten hat, die wissen, wie die Banken das haben wollen und wie das gemacht wird... Wir haben da eine sehr, sehr gute Büromanagerin, die das kann, da haben Sie schnell ein Konto, aber sonst, wenn Sie einfach eine Gesellschaft gründen und dann wollen Sie ein Konto haben. Das dauert dann schon länger.
00:25:17 - Die Wohnungssuche in Japan
Daniel: Verstehe! Auch eine Sache, die manchmal länger dauert: Wenn ich in an das Land auswandern will, ist, eine schöne, angemessene Wohnung zu finden. Viele machen sich da Sorgen und die Frage ist immer wieder, kann man das überhaupt schon vom Ausland, bevor man nach Japan geht, suchen und finden? Muss man da erstmal ankommen? Wie machen das typischerweise die Leute, die nach Japan einwandern, Ihre Mandanten, um einen passenden Wohnraum zu finden?
Markus Janssen: Ja, das ist nicht einfach. Wohnraum ist sehr teuer und nicht einfach zu finden, also guten Wohnraum für vernünftiges Geld zu finden, ist ist nach wie vor eine Herausforderung. Da kann man viel Geld ausgeben und viel Geld sparen. Da gibt es teilweise immer noch gute, sehr interessante Sachen. Ich weiß nicht, ob Sie von diesem Projekt Boxabl gehört haben, sagt Ihnen das was? Das ist diese kleine Casita, in der Elon Musk jetzt angeblich auch wohnt.
Daniel: Ah ja richtig, eine Art Tiny House meinen Sie?
Markus Janssen: Ja, das ist so ein faltbares Tiny House.
Daniel: Ja, genau. Ich kann das Video gleich mal verlinken für diejenigen, die es noch nicht kennen. Also, das hat mich begeistert.
Markus Janssen: Ich bin mit denen im Gespräch und versuche, da was aufzubauen. Ich glaube, das ist ja ideal. Ich habe da auch schon eine Idee, ich will jetzt nicht zu viel erzählen, wo man die überall hinstellen könnte. Vielleicht mache ich auch für die hier eine Factory auf, dann könnte man relativ billigen Wohnraums relativ gut anbieten. Das wäre natürlich ganz gut, aber viele Pläne, wenig Zeit, mal schauen, was wir hinterher umsetzen.
00:26:56 - Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Japan?
Daniel: Und generell die Lebenshaltungskosten, wie kann man sich das vorstellen? Ich hatte ja eingangs schon gesagt, wenn man das recherchiert, scheint es wesentlich teurer zu sein als Deutschland, Österreich, Schweiz. Wie würden Sie es einschätzen?
Markus Janssen: Das war früher so. Es ist keineswegs mehr so. Sie können jetzt für 1.500 Yen, das sind nur 9 € nach dem jetzigen Wechselkurs, ein ordentliches Mittagessen bekommen. Das kriegen Sie in Deutschland nicht, aber wenn Sie nach oben gehen, sind Sie sehr schnell auch bei Preisen, die es auch in Europa kostet. Ich würde sagen, da ist man mittlerweile auf einem globalen Level, wenn sie ein gutes Essen haben wollen, dann müssen sie halt doch schon hinterher pro Person mindestens 100 € anlegen, das ist aber in Deutschland auch so.
Daniel: Okay.
00:27:48 - Wie hoch ist die Miete in Japan?
Daniel: Wohnungsmiete ungefähr. Was muss man da in die Hand nehmen, wenn wir bei Lebenshaltungskosten sind? Mittagessen haben wir gerade gehört, aber ungefähr für die Miete?
Markus Janssen: Ich würde mal sagen, das ist eben auch interessant, weshalb der Immobiliensektor eben auch interessant ist, Sie zahlen hier durchaus 60 € pro Quadratmeter. Das sind so die realistischen Preise in der Innenstadt. Meine Mieter in Berlin zahlen 6 €.
Daniel: Das ist doch schon sehr teuer.
Markus Janssen: Ja. Das ist also schon zehnmal so teuer.
00:28:23 - Der Verkehrsanbindungen in Tokio
Daniel: Ja. Wie sind dann die Verkehrsanbindungen? Machen das die Leute auch so, dass sie sich lieber außerhalb eine Wohnung suchen und dann mit Verkehrsmitteln in die Stadt fahren.
Markus Janssen: Also die Verkehrsanbindung sind, möchte ich sagen, traumhaft. Sie können hier überall mit der Bahn sehr gut hinkommen und dann gibt es auch einige Straßen, die sind sagenhaft gut, laufen sagenhaft gut. Einige Straßen sind immer verstopft. Ich bin hier in Ota, da habe ich einen Backstreet-Weg bis zum Autobahnzubringer und da bin ich von Haus zu Haus in 25 Minuten in meinem Büro in der Innenstadt. Und hier draußen wohne ich in einer schönen Gegend auf dem Hügel und sehe den Fuji. Ja, also das ist.
Daniel: Klingt gut.
00:29:22 - Das Steuersystem in Japan
Daniel: Kommen wir nochmal zu einem unserer Lieblingsthemen, die Steuern. Wir sind ja schon ein paar Mal ausgerutscht in das Thema Steuern zu Beginn, aber lassen Sie es uns trotzdem nochmal auf den Punkt bringen. Was muss man wissen zum Thema Steuern? Fangen wir mal nicht gleich mit den Auslandseinkünften an. Lassen Sie es uns einfach nochmal zusammengefasst hier in dem Block darstellen.
Markus Janssen: Ja, also das kommt jetzt wirklich drauf an, in welcher Situation Sie hier sind und was Sie machen. Ein wichtiger Punkt ist, wenn Sie in Zukunft irgendwo mal größere Gewinne aus einem Projekt erwarten, dann ist es durchaus sinnvoll, das so zu strukturieren, dass Sie dann hinterher Ihre Anteile verkaufen. Da haben Sie eine Steuer von 20% und wenn Sie die gezahlt haben, haben Sie sauberes Geld in der Hand, was in Japan hier endversteuert worden ist. Das ist dann sehr ordentlich. Und vorher kann man halt in der Aufbauzeit, ich rede jetzt mal von einem Start-up, die relativ gering halten. Sie können hier als Unternehmer sehr viel mehr absetzen als in Deutschland. Da gibt es nicht diesen ganzen galoppierenden Wahnsinn, wo Sie wirklich alles aufschreiben müssen, und wenn Sie dann mit dem Flugzeug fliegen und das war ein bisschen mehr als der Standard, dann müssen Sie das wieder versteuern und diesen ganzen Quatsch. Das gibt's hier Gott sei Dank nicht.
Daniel: Frühstück im Hotel, das ist auch etwas, was man früher, vor Jahrzehnten, in Deutschland genossen hat und muss es plötzlich auch bezahlen als geldwerten Vorteil. solche Sachen.
Markus Janssen: Undenkbar. Das ist hier wirklich sehr, sehr liberal. Und auch da funktionieren die japanischen Steuern wirklich eher wie nach dem ungarischen Modell "leben und leben lassen". Wir haben ja hier ein Selbsterklärungs-Modell, das ist die Self Declaration, da gibt man selbst seine Erklärung ab und gibt sein Einkommen an. Wenn man das immer sauber macht, mit dem Steuerberater sollte man das machen, dann kann man sicher sein, dass da nichts schief geht und da kann man auch immer noch sehr viel gestalten. Also nichts Graues, sondern alles noch völlig im weißen Bereich überlegen, was kann ich noch hier haben. Dann gibt es die Möglichkeit der legal rent, das ist sehr wichtig. Zum Beispiel können Sie eine Firmenwohnung haben und die Firma die hohen Mietkosten für die schöne große Expert-Wohnung zahlt - das geht auch mit einem Lokalen - und der Arbeitnehmer oder auch der Direktor muss dann an die Firma ca. 10% als sogenannte legal rent zahlen. Die restlichen 90% werden bei der Firma als Betriebsausgabe abgezogen und nicht versteuert beim Angestellten. Das allein ist ja schon eine kräftige Steuererleichterung.
Daniel: Interessant. Und ansonsten die Höhe der Körperschaftsteuer und der Einkommensteuer hatten wir vorher ja schon erwähnt, wir blenden sie jetzt hier an der Stelle einfach nochmal ein für unsere Zuschauer und Zuhörer dann auch zum Nachlesen.
Markus Janssen: Ja, blenden Sie es dann nochmal ein, bitte.
Daniel: Ja, genau.
00:32:34 - Handel mit Kryptowährungen in Japan
Daniel: Schön. Wie steht Japan zur Kryptowährung? Es gibt ja auch Mandanten, die vielleicht in Länder auswandern, um dort zu traden, am Kryptomarkt tätig zu sein.
Markus Janssen: Es ist sehr populär, aber wird von der Finanzbehörde sehr, sehr kritisch gesehen. Also ich würde sagen, mit kritischer Distanz, aber man will auch nicht völlig zurückfallen. In dem Zusammenhang ist jetzt auch noch zu erwähnen, dass die Koreaner da ja weit vorne sind und Japan und Korea endlich das einzig Vernünftige tun, was ihnen übrig bleibt, nämlich sich zusammenzuraufen auf den verschiedensten Gebieten, also militärpolitisch, militärstrategisch, wirtschaftlich insgesamt. Es ist eine unendlich komplizierte Geschichte. Ich mag beide Völker sehr gerne, kann kurz eine kleine Episode erzählen, als ich mal in Korea war und dann im Anwaltsbüro, da wurde ich in die Bibliothek geführt, da standen nur japanische Bücher, bis hin zu den neuesten Steuerrichtlinien, alles auf Japanisch. Da habe ich einen großen Fehler gemacht und gesagt: Was ist denn mit euch los, seid ihr noch besetzt oder was? Da bin ich fast rausgeflogen. Nein, das ist bei uns so... Da hatten sie unheimliche Schwierigkeiten, das zu erklären. Sie wollen ja immer eigenständig sein, aber die haben sehr viel auch von den Japanern übernommen und übernehmen das bis heute hin. Das ist quasi so ähnlich wie in Deutschland und der Schweiz. Sie haben eine eigenständige Sprache und so weiter und das ist eine riesige Schwierigkeit, die Japaner haben auch furchtbare Sachen gemacht im Krieg, aber wer hat das nicht, also wenn die das Mal hinter sich bringen und richtig sich zusammenraufen, dann haben die einen ganz neuen Faktor und auch einen ganz neuen Markt und das sind riesige Chancen. Ich bete dafür, dass hier mal ein bisschen Vernunft einkehrt. Der japanische Präsident und der koreanische Präsident haben sich ja jetzt vor laufender Kamera umarmt, das hat dann Anlass zur Hoffnung gegeben.
00:34:29 - Japaner als potenzielle Investoren?
Daniel: Unbedingt. Das sehe ich auch so. Noch eine Sache, die wir gerade so spontan einfällt, man sieht ja in vielen Ländern, wo man hinkommt, die Chinesen auf dem Weg und Vormarsch, Unternehmen zu kaufen, also unwahrscheinlich viel. In Schleswig-Holstein, Deutschland, Österreich, Schweiz und auch anderen europäischen Ländern kaufen sie, was das Zeug hält, auch kleine und mittelständische Unternehmen. Wie ist das mit den Japanern?
Markus Janssen: Da brauche ich nichts zu erklären, die sind schon alle da und wenn man nicht ganz schnell aufpasst, dann kaufen die auch alles weg. Und das ist natürlich auch noch ein Punkt, wo man natürlich auch noch sagen kann, wir machen das ein bisschen anders als die Chinesen und wollen sie bei uns mit drin haben, also eine Alternative zu den Chinesen zu bieten. Die Leute verkaufen ja nicht einfach an die Chinesen, weil sie die Chinesen so gerne haben, sondern weil ihnen oft nichts anderes übrig bleibt. Und die Chinesen sind da sehr gut drin, das rauszufinden und man kann es ihnen nicht verwehren. Die sehen halt, was hier in dem Land drin steckt und und setzen hier Milliarden oder Trillionen ein. Ich persönlich glaube wiederum, dass Japan einen unglaublichen Fehler macht, diesen Leuten keine Golden Card zu geben und zu sagen, alle, die hierher kommen und 1 Mio. investieren, der bekommt eine Golden Card und hat dann quasi Bürgerrechte. Wenn sie hier ein oder zwei Millionen Golden-Card-Träger haben, dann brauchen sie sich über einen Angriff von China keine Sorgen mehr zu machen, dann ist das Thema durch. Aber ich bin kein Politiker.
Daniel: Jetzt nochmal zurück zur Ausgangsfrage: Nehmen wir mal an, ich wäre jetzt in Deutschland oder Österreich, Schweiz ein KMU- Unternehmer und suche jemanden, der mein Unternehmen kauft oder jemand anderes, der ein Unternehmen hat und vielleicht eine Beteiligung sucht. Würde der jetzt auch bei japanischen Investoren jemanden finden, der da sagt, ich bin dabei, interessiert mich? Also kaufen die Japaner auch?
Markus Janssen: Das ist das Problem mit den Japanern, die zögern und zögern. Und wenn sie kommen, ist die Party in der Regel vorbei. Das ist das Problem, die zögern so lange, bis die Party vorbei ist. Und dann müssen sie sich mit dem zufriedengeben, was übrig bleibt. Dann sagen sie, das haben wir ja immer gesagt, aber das war doch ein zu großes Risiko. Völlig falsch, also die Japaner haben auch riesige Chancen verpasst, als der Yen 100 zum Euro stand, da hätten sie wirklich für einen Apfel und ein Ei 30% am ganzen Dax kaufen können. Ich bin hier herumgelaufen wie ein Geisteskranker, ihr müsst doch jetzt kaufen, aber nein. Es hieß, wir sind doch keine Spekulanten, du bist ja ein Währungsspekulant, du bist ein Börsenspekulant. Wir sind anständige Kaufleute. Das war eine Chance, von denen die Chinesen hätten träumen können, aber gut, das ist Geschichte. Um auf Ihre Frage zu antworten, was man machen muss, und da bin ich auch dabei, als erstes versuchen, chinesisches Geld in kontrollierter Form den Japanern in die Hand zu geben, damit die Europäer kaufen können, sodass man dann eine balancierte globale Struktur hat, die dann auch gewissermaßen gehedged ist gegen diese Unbilden, dass jetzt unsere Herren Politiker und Frauen Politiker sich wieder irgendwelche Dummheiten einfallen lassen, die die ganze Wirtschaft durcheinander bringen. Das will ja keiner von den Leuten, die da wirtschaften, und wenn man da eine entsprechende Balance hat und eine Governance und eine Kapitalstruktur hat, die gewissermaßen auf drei Polen aufgebaut ist, ist man da schon relativ besser aufgestellt. Und es ist auch das, was jetzt gebraucht wird. Ich habe ja jetzt auch gerade Gespräche mit einer größeren chinesischen Bank und vielleicht können wir dann mal, auch mit Ihrer Hilfe, auch deutsche Kandidaten ausfindig machen, die an solchen Investitionen interessiert sind.
Daniel: Machen wir gerne, da sind wir gern dabei. Also vielen Dank. Das war auf alle Fälle nochmal ein guter Punkt jetzt.
Markus Janssen: Ganz meinerseits, ganz herzlichen Dank.
00:38:41 - Der ultimative Tipp für Japan-Interessierte
Daniel: Wenn wir noch mal zusammenfassen. Wir sind jetzt eigentlich fast am Ende unserer geplanten Zeit. Es war sehr, sehr interessant bis jetzt, aber nochmal eine Zusammenfassung und einen Ausblick vielleicht. Wenn Sie nochmal vielleicht in einem Satz, in einem kurzen Statement sagen, welche Tipps haben Sie jetzt für deutsche Unternehmer, digitale Nomaden, Expats, Auswanderer, was auch immer, die sich für Japan interessieren und von dort aus arbeiten wollen? Was wäre Ihr letztes Statement zum Thema?
Markus Janssen: Ja, den eigenen Wert sich genau anzuschauen auf das, was er den Japanern bieten kann, möglichst auch in einer Form, dass man sagen kann, das ist bestätigt. Das haben wir schonmal gemacht, denn das immer die erste Frage: Haben Sie das schonmal gemacht? Diesen Mehrwert dann den Japanern in einem Business-Modell zu präsentieren, dann werden Sie hier viel Freude haben. Der Markt ist gut, die Leute sind da offen, gleichzeitig muss man natürlich auch vorsichtig sein, die Japaner sind nicht so schlimm wie die Chinesen, aber auch nicht ganz viel anders, die machen gerne Brainpicking und so weiter. Sie brauchen da natürlich, bevor Sie Ihre Juwelen auf den Tisch legen, entsprechenden Schutz, aber da wissen Sie ja jetzt, wo Sie sich melden müssen, da haben wir die richtigen Instrumente.
00:39:57 - Japans kulinarische Genüsse
Daniel: Genau, sehr gut. Auch nochmal ein guter Punkt. Zwei Fragen gibt es immer am Ende noch von uns an die Gäste. Fangen wir mal mit der einfacheren Frage an: Wenn ich jetzt oder einer der Zuschauer oder Zuhörer mal nach Japan kämen, was müssen wir denn im Restaurant unbedingt mal testen, was es so vielleicht nicht in Deutschland beim Japaner gibt, wo man schon mal vor Ort sein muss. Was empfehlen Sie denn da?
Markus Janssen: Was meinen Sie in welcher Hinsicht? Ja, natürlich. Sushi ist natürlich auch in Deutschland sehr verbreitet, aber ich esse es da nicht und das sagt Ihnen vielleicht schon genug, warum Sie das mal hier essen sollten. Das ist was ganz anderes, das müssen Sie erlebt haben, auch Teppanyaki. Es gibt Sushi, Teppanyaki und dann gibt es auch noch die ganzen Nudelsachen und dann gibt es Kaiseki, aber da muss man sehr vorsichtig sein, das heißt eigentlich Picknick, das kann aber ziemlich schrecklich sein. Das sind sehr komplizierte Strukturen, die da irgendwie zusammen geschraubt worden sind und so weiter und die würde ich jetzt nicht empfehlen, es sei denn. Sie sind in der aller, aller, aller obersten Klasse, dann zahlen Sie pro Person 500,00€ oder auch mit 300,00€ kann man schon anfangen, aber da kriegen sie dann Sachen, die haben sie noch nicht mal geträumt.
Das ist natürlich absolut Wahnsinn, aber das ist gar nicht nötig. Ich würde mir mal den Michelin kaufen und da mal gucken, was es da alles gibt, da gibt es auch super Soba-Shops, also diese japanische Buchweizenudeln, die auch einen Stern haben. Und das war ja der große Schock, dass Tokio mehr Sterne hatte als Paris und zurecht. Die machen hier einfach besseren Service und besseres Essen.
Daniel: Unglaublich.
Markus Janssen: Also einfach mal den Michelin kaufen und mal ausprobieren. Da gibt es alles mögliche.
Daniel: Und solange der Kurs noch günstig ist, dann natürlich auch.
Markus Janssen: Ja, Sie können sich auch, wenn Sie Unternehmer sind, sich ein paar Yen zum jetzigen Kurs sichern, mit einer Option oder sowas.
00:42:18 - Neuseeland oder Japan?
Daniel: Genau. Warum nicht. Letzte Frage: Wenn Sie jetzt doch nochmal auswandern würden, wir wissen ja, dass Sie Japan sehr lieben, aber nehmen wir mal an, Sie müssten doch nochmal das Land wechseln, gibt es denn noch ein anderes Traumland, von dem Sie sagen, das könnte ich mir auch gut vorstellen?
Markus Janssen: Also Neuseeland haben wir uns mal angeguckt, wir haben Freunde dort. Es ist sehr schön, es ist auch sehr attraktiv, denn die Preise sind ordentlich, ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht so viel über die Menschen. Ich habe einige Freunde aus Neuseeland, die sind alle sehr nett, sind freundlich, aber was ich von der Politik da mitbekommen habe, fand ich nicht so freundlich, vor allen Dingen, wie sie mit meinen Freunden umgegangen sind während der Corona-Krise. Ich meine, Australien war die reinste Hölle, die haben sich ja aufgeführt wie...
Die Neuseeländer haben sich da nicht schwer zurückgehalten und das ganz ähnlich gemacht. Das war wirklich nicht schön, ansonsten Neuseeland ist halt ein bisschen einsam, wahrscheinlich gibt es auch ein bisschen wenig Kultur. Wir haben uns das dann hin und her überlegt, ob wir nach Neuseeland gehen, auch in dem irrtümlichen Glauben wegen Erbschaftssteuer und so weiter. Da habe ich aber gesagt: Moment, bevor wir jetzt hier irgendwas falsch machen, gucken wir uns das alles nochmal genau an. Und Sie können auch hier in Japan, das machen wir jetzt zum Beispiel, wir gehen jetzt nach Nishi-Izu.
Eine traumhaft schöne Gegend, da haben wir uns jetzt ein Haus gekauft oder sind dabei, zu kaufen, mit dem Fuji. Das ist einer der schönsten Blicke, also der absolute super Blick in Japan, den haben wir jetzt auf unserer Terrasse. Wir sind in 3 Stunden in Tokio. Ich sage das nochmal als eine Möglichkeit. In Tokio werden wir uns ein kleines Hotel mit einem Abonnement nehmen, wo wir dann ein- bis zweimal im Monat ein oder zwei Nächte sind. Das sind im Jahr so rund 40 Nächte und da kriegen Sie für 25.000 Yen sehr, sehr schöne kleine Suiten mit Balkon. Das heißt, dann leben wir dann in Tokio in unserem Pied-à-Terre, in dem wir aber selbst nicht, das jetzt für die Damen sehr wichtig oder auch für die emanzipierten Herren, die Bettwäsche und alles machen müssen, sondern vollen Service haben. Das ist ja auch sehr wichtig. Also insofern ist es durchaus eine Alternative, in dem schönsten Teil hier auf dem Land etwas. Es gibt auch Hakone und so weiter. Es gibt sehr, sehr viele wunderschöne Gegenden hier und auch in der Nähe. Das Gleiche gilt auch für Kyoto und Osaka, da gibt es viele schöne Gegenden, wo man sich ordentlich was suchen kann und dann auch in vernünftigen Zeiten wieder in urbanen Zentren ist und da auch das Leben genießen kann. Also ich würde sagen, aus der Sicht heraus, wenn Sie mich jetzt fragen, was anderes als Japan? Dann würde ich sagen, haben wir geguckt, aber nein danke.
Daniel: OK, das ist doch auch ein klares Statement. Sehr schön.
00:44:54 Verabschiedung und Kontaktdetails
Daniel: Da kann ich nur sagen, lieber Herr Janssen, vielen Dank. Es war sehr spannend. Ich habe Ihnen sehr gerne zugehört und das wird unseren Zuschauern und Zuhörern wahrscheinlich genauso gehen. Wenn jetzt jemand mit Ihnen Kontakt aufnehmen möchte, weil er noch weitere Fragen hat, auf unserer Webseite wird ja Ihre Webseite und auch eine Kontakt E-Mail-Adresse eingeblendet, wie ist es Ihnen am liebsten, wenn jemand mit Ihnen Kontakt aufnehmen soll? Soll er zum Telefonhörer greifen, eine E-Mail schreiben?
Markus Janssen: Am besten an mich persönlich, jederzeit anrufen, auch im Büro. Die ganzen Nummern, die da stehen, sind alle zugänglich. Info@asj-law.jp geht natürlich auch, vielleicht auf @asj-law.jp und mich anschreiben. Wir sind ein kleines Team, haben aber, wie Sie auf unserer Homepage sehen, eine Firmenpartnerschaft, ein Joint Venture mit einer der größten japanischen Kanzleien, die wir dann, wo es nötig ist, auch ein bisschen anschieben. Da kann ich Ihnen dann noch mehr zu erzählen. Also wenn die Angst bekommen, da kommen wir dann dazu und stärken den Rücken. Der kleine David, der dann den Goliath vor sich herschiebt.
Daniel: Klasse! Vielen herzlichen Dank. Dann kann ich nur sagen, bleiben Sie fröhlich und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal in Japan.
Markus Janssen: Kommen Sie schnell vorbei, bevor der Yen seinen Wert verliert. Sie sind herzlich willkommen.
Daniel: Alles klar. Dankeschön.
Markus Janssen: Auf Wiedersehen, Ciao.
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland ziehen. Übrigens, wenn ihr keines unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.
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Wie am besten Vermögen investieren im Jahr 2024?
Die Finanzkrisen der letzten 25 Jahre, die mögliche Umstellung des traditionellen Finanzsystems auf digitales Zentralbankgeld und Themen wie künstliche Intelligenz beunruhigen viele Menschen. Auch Kriege, Klima und Umwelt haben die Aktienkurse und die Bewertung von Industrien in den letzten Jahren massiv beeinflusst und Investoren haben eine ganze Menge Geld eingebüßt. Dieselskandale, der Ukraine-Russland-Krieg oder der Völkermord in Palästina - die Liste ist lang. Wie geht es weiter? Wo ist Vermögen heute überhaupt noch sicher angelegt?
Zu Gast: Irys Ehmann
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Die Finanzkrisen der letzten 25 Jahre, die mögliche Umstellung des traditionellen Finanzsystems auf digitales Zentralbankgeld und Themen wie künstliche Intelligenz beunruhigen viele Menschen. Auch Kriege, Klima und Umwelt haben die Aktienkurse und die Bewertung von Industrien in den letzten Jahren massiv beeinflusst und Investoren haben eine ganze Menge Geld eingebüßt. Dieselskandale, der Ukraine-Russland-Krieg oder der Völkermord in Palästina - die Liste ist lang. Wie geht es weiter? Wo ist Vermögen heute überhaupt noch sicher angelegt?
Wir haben heute die Finanzberaterin und Vermögensmentorin Irys Ehmann, die seit fast 30 Jahren im Bereich Finanzen tätig ist, gefragt, wo man sein Vermögen im Jahr 2024 am besten anlegen sollte. Mit einer positiven Einstellung erklärt sie uns, dass die Märkte voller Chancen sind und gibt uns Tipps aus ihrem Vermögensmentoring-Programm, für wen sich welche Investitionen am besten lohnen.
Welche Investitionsmöglichkeiten lohnen sich im Jahr 2024? Tipps von Irys Ehmann
Nach den Wirtschaftskrisen der letzten 25 Jahre und den weltweiten Veränderungen, die uns möglicherweise bevorstehen, wie ein neues digitales Finanzsystem oder künstliche Intelligenz (KI, AI), fragt man sich natürlich, welche Geldanlagen im Jahr 2024 überhaupt noch sicher und gewinnbringend sind.
Fakt ist, Wertschöpfung und auch Wertsicherung findet immer statt, man muss nur wissen, wo und wie man sich beteiligen kann. Ob im Kryptobereich oder bei der Blockchain-Technologie und NFTs: Kunst, Immobilien, Währungen etc. werden alle mit NFTs kommen. All diese Veränderungen geschehen immer schneller und anstatt sie zu fürchten oder zu boykottieren, sollte man sie begrüßen und sich auf dem Laufenden halten.
Business as usual zu machen ist heute nicht mehr angesagt, sondern man muss sich mit alternativen Märkten und Investitionsmöglichkeiten auseinandersetzen und sich zu fragen: Wie kann ich alternative Märkte in meine Vermögensstrategien integrieren? Welche Chance steckt da für mich drin? Und welche Wege gehen erfolgreiche Großinvestoren?
Einige erfolgreiche Investitionsmöglichkeiten:
Private Equity / Privates Beteiligungskapital: Anteile an nicht börsenorientierten Unternehmen erwerben und für einen bestimmten Zeitraum Eigenkapital und Management-Know-How zur Verfügung stellen.
Agrarinvestitionen: Forst- und Agrarland ist eine der nachhaltigsten Investitionsformen, auf die die reichsten Investoren setzen. Mehr dazu hier.
Alternative Energien wie z.B. Solarfelder
Wichtig: Schauen Sie sich nicht nur in Deutschland, Österreich oder der Schweiz um, sondern international.
Mehr zur Vermögenssicherung und - vermehrung.
Was ist Vermögensmentoring? Was lernt man bei Irys Ehmann?
Beim Vermögensmentoring geht es nicht nur um Finanzberatung, sondern darum, ein Grundverständnis für das eigene Vermögen zu entwickeln. Irys Ehmann arbeitet mit ihrer Kundschaft auch an inneren Blockaden oder Konflikten, die sie mit dem Thema Finanzen und Geld haben und wandelt diese dann proaktiv um. Sie vermittelt Tools und Know-how und gemeinsam findet man heraus, welche Vermögensanlagen für einen persönlich Sinn machen und in welche Bereiche man investieren sollte.
Man lernt welche alternative Investitionsmöglichkeiten es zu den ganz klassischen wie Aktien, Wertpapieren etc. gibt:
Absolute-Return-Strategien: Welche Anbieter gibt es und wie kann ich das für mich umsetzen?
Private Equity: Wie komme ich in solche Unternehmensportfolios rein und was sind die Mindestanlagesummen?
Risikomanagement: Auf Basis einer Ist-Analyse werden die Anlagen anteilig gewichtet, das Risiko aktuell bewertet und wie man sein Portfolio in diesem alternativen Investitionsmarkt risikooptimiert umstrukturieren und auch streuen sollte.
Steuerplanung: Entwicklung eines Überblicks über die Zusammenhänge zwischen der Vermögensstrategie und der Steuergestaltung. Ist ein Wohnsitzwechsel geplant und ist es sinnvoll den Unternehmensstandort in ein anderes Land zu verlegen?
Kooperationen: Wer selbst aktiv mit Kryptowährungen handeln möchte oder plant, die Immobilienstrategie selbst aufzusetzen, sollte sich am besten an einen Spezialisten wenden, kann dies aber natürlich auch erfolgreich erlernen.
Irys Ehmann bietet Vermögensmentoring ab 50.000€ an, ab einer Summe von 250.000 bis 300.000 Euro aufwärts macht es dann mehr Sinn. Im Vermögensmentoring-Programm von Irys Ehmann geht es um eine 12-wöchige Begleitung mit sechs 1:1-Gesprächen, die jeweils eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Dazwischen gibt es einige Aufgaben. Sobald die Vermögensstrukturen gemeinsam festgelegt sind, sollte zweimal im Jahr ein 2-stündiger oder einmal im Jahr ein 3-4-stündiger Review durchgeführt werden..
Buchen Sie ein kostenloses Beratungsgespräch mit Irys Ehmann.
Kontaktdaten:
Irys Ehmann
info@irys-ehmann.com
Shownotes:
00:00:57 - Begrüßung, Einleitung und Vorstellung
00:05:11 - Was ist der Unterschied zwischen Finanzberatung und Vermögensmentoring? Ab welcher Investitionssumme kann man mit Irys Ehmann arbeiten?
00:12:02 - Was ist heutzutage eine sichere Vermögensanlage?
00:16:20 - Wie können Anleger ihr Vermögen nachhaltig investieren? Was lernt man mit Irys Ehmann?
00:26:29 - Zeitaufwand: Wenn man mithilfe von Irys Ehmann investiert, wieviel Zeit muss man ungefähr aufbringen?
00:29:28 - Vermögensmonitoring für Unternehmen
00:30:52 - Kostenloses Erstgespräch mit Irys Ehmann: Was hat man davon?
00:32:45 - Wie kann man alternative Märkte in seine Vermögensstrategien miteinbeziehen?
00:39:46 - Welchen letzten Tipp hat Irys Ehmann für eine clevere Vermögensstrategie?
00:42:06 - Kontaktdaten Irys Ehmann
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 113: Wie am besten Vermögen investieren im Jahr 2024?
Zu Gast: Irys Ehmann
Vorspann Papiergeld und Papiergeld-ähnliche Anlagen sind ein Zahlungsversprechen. Das kann eingehalten werden oder auch nicht. Der andere Bereich ist dieser Grundsatz "Wo findet Wertschöpfung statt oder auch Wertsicherung? Und das ist eben dieses Grundverständnis, wo ich sage, das ist jetzt keine Raketenwissenschaft, sondern mal wieder Wirtschaft zurückzubringen. Wofür dient das Ganze denn?
Perspektive Ausland – Perspektive Ausland der Podcast für Unternehmer und Freiberufler die es ins Ausland zieht. Egal ob Steuerplanung, Auslandsfirmengründung, oder Lifestyle-Fragen: Hier geht's jede Woche zur Sache und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:57 - Begrüßung, Einleitung und Vorstellung
Daniel Heute ein interessantes Thema auf unserem Kanal in unserem Podcast. Viele unserer Mandanten möchten ihr Vermögen schützen, also wer möchte das nicht, sollte man fast sagen. Besonders wichtig ist das natürlich auch in Bezug auf die möglichen Folgen der Neuordnung des traditionellen Finanzsystems, weil die will man ja gut überstehen und in Verbindung auch mit der bald geplanten Einführung von digitalem Zentralbankgeld machen sich viele Sorgen. Wie geht es weiter? Bis vor kurzem war das ja noch Theorie, mehr oder weniger, jetzt wissen wir eigentlich alle, weil in den letzten Wochen ging es durch die Medien und ein Land nach dem anderen beginnt wirklich mit den digitalen Währungen. Viele machen sich einfach Sorgen. Also was passiert, was kann ich tun, wie kann ich mich davor schützen. Auf der anderen Seite hat die Zinspolitik der letzten Monate und Jahre viel Unsicherheit reingebracht, dann haben wir noch ein interessantes Thema: Die öffentliche Meinung über Lebensstile besonders mit dem Argument von Klima, Umwelt, Tierschutz hat in den letzten Jahren massiv Auswirkungen auf Aktienkurse und Bewertung von Industrien gehabt. Viele Menschen haben eine ganze Menge Geld eingebüßt. Da wurde eigentlich auch Vermögen vernichtet, wenn wir gerade das Thema zum Beispiel nehmen, die sogenannten Dieselskandale, die Automobilkonzerne, die extrem hohe Kostenverluste verursacht haben durch eigentlich nur Schlagzeilen oder die öffentliche Meinung. Da wurde Geld vernichtet und Vermögen wird sozusagen von einer Industrie in Richtung andere Industrien, z.B. grünen Konzerne umverteilt. Und ganz viele Menschen haben jetzt, was ihr Vermögen betrifft, Verluste eingefahren. Andere haben wieder gewonnen. Dann haben wir noch das andere Thema, was uns jetzt unsere Kanzlei in England bzw. auch Perspektive Ausland unserem Podcast immer wieder umtreibt: Steuern, die immer wieder neu erdacht werden. Über die haben wir noch gar nie gesprochen bis jetzt. Wir reden wir von Entstrickungssteuer, Wegzugsteuer und so weiter und sofort auch durch die Umwelt, durch den Umweltschutz CO2, diese Themen, die immer wieder neue Kosten und Steuern verursachen. All das verunsichert Menschen, die auf der Suche nach guter Beratung sind, wenn man so will. Also was mache ich letztendlich mit meinem Vermögen? Wir selber sind ja keine Anlageberater, wir vertreiben keine Finanzanlagen oder Finanzprodukte, aber wir stellen auf unserem Kanal für unsere Mandanten regelmäßig interessante Menschen vor, die auf diesem Gebiet Experten sind und eben Beratungsleistungen anbieten, und deswegen haben wir heute als Gast bei uns Irys Ehmann. Liebe Iris, stell dich doch einmal unseren Zuschauern und Zuhörern selbst vor.
Irys Herzlichen Dank, Daniel Taborek. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich, Irys Ehmann, bin unabhängige Finanzberaterin seit fast 30 Jahren und auch Vermögensmentorin. Und darüber sprechen wir heute. Und die Leistungen, die eben SCM Corporate bietet, ist ein ganz wichtiger Teil des Themas Vermögensschutz, also nicht nur, wie lege ich an, sondern auch in welchem rechtlichen und steuerlichen Kontext bewege ich mich, das mein Vermögen, auch meines bleiben kann oder auch in der Vermögensnachfolge durch die Gestaltung der Erbschaftssteuer Schenkungssteuer auch deutlich anders gestalten kann - Richtung 0. Und das ist vielen gar nicht bewusst. Und da freue ich mich eben auch sehr, diese Möglichkeit zu haben, mit solchen Gestaltern wie ihr das macht, zusammenarbeiten zu können. Und das eben nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern auch international.
00:05:11 - Was ist der Unterschied zwischen Finanzberatung und Vermögensmentoring? Ab welcher Investitionssumme kann man mit Irys Ehmann arbeiten?
Daniel Ja, klasse Iris. Jetzt hast du uns ja sogar noch mit vorgestellt. Vielen Dank. Aber ja, es ist wirklich ein spannendes Thema und vielleicht kannst du unseren Zuschauern und Zuhörern mal kurz zusammenfassen wie du eigentlich in dieses Thema selber reingewachsen bist und was ist denn bitte der Unterschied zu einer Vermögensmentorin und einer Finanzberaterin oder Anlageberaterin? Was ist da der andere Ansatz?
Irys Ja, es sind letztendlich 2 Bereiche, in denen man mich buchen kann. Gestartet habe ich nach dem Studium der Betriebswirtschaft beziehungsweise danach Management in den USA als Finanzberaterin, damals gab es das ja noch nicht als Ausbildung. Dann als Finanzmaklerin in einem Maklerbüro. Und dann habe ich das learning by doing letztendlich gelernt, aber schon immer von Anfang an habe ich einen sehr eigenen Ansatz gefahren. Das heißt nicht die normale Lebensversicherung verkauft, sondern Investment und biometrische Risiken, also Berufsunfähigkeit, Todesfallabsicherungs separat. Und habe damit meine Kunden aufgebaut. Dann kamen die ersten Krisen, also 1997 schon das erste Mal mit Asien, dann kamen ja die Jahre 2000-2003 Jahre, die Krise. Da hat man sich ja auch schon wieder die Frage gestellt ob dieser Weg eigentlich funktioniert. Und der Weg ist ja mit aktiver Wertschöpfung anzulegen, also zum Beispiel über Unternehmen oder über Aktien. Bis dann 2008 stattgefunden hat. Und da kam noch mal ganz stark die Frage bei mir: Wo gibt es Vorbilder-Ansätze, die auch durch diese schwierigen Phasen mit einem relativ trockenen Fuß durchgekommen sind? Da bin ich eben ganz stark bei so Vorbildern wie große Stiftungen angekommen. Die Stiftung von Yale ist eben seit mehr als 25 Jahren führend das Vermögen nicht nur in 3 Anlageklassen anzulegen, sondern in 8 Anlageklassen und vor allem Außerbörslich oder an der Börse, dass ich steigende und fallende Kurse eben auch nutzen kann. Long-Short-Strategien oder absolut Return-Strategien. Und dieses Vorbild, habe ich mich gefragt: Wie kann es der Privatanleger umsetzen? Und das ist der Grundsatz, mit dem ich eben seit 2008 meine Kunden stark begleite. Da kann ich auch mit einem Vermögen von 250.000 Euro oder 500.000 Euro Strukturen aufbauen, wie wenn ich 500.000.000 anlegen würde.
Daniel Da hast du mir jetzt schon fast eine Frage beantwortet, aber ich frag trotzdem noch mal: Das wird ja jetzt für unsere Zuschauer und Zuhörer bestimmt auch ein interessantes Thema sein. Ab welcher Investitionssumme lohnt es sich jetzt für Zuschauer und Zuhörer zu sagen: Ich nehme jetzt mal mit Irys Kontakt auf und lasse mich da beraten, bin vielleicht ein zukünftiger Mandant. Also ab welchem Investitionsvolumen ist man dein potenzieller Mandant oder Kunde?
Irys Möglich ist es schon ab 50.000€. Mehr Sinn macht es ab 250.000 bis 300.000 Euro aufwärts. Es gibt ja noch den zweiten Teil den ich im Bereich Vermögensmentoring anbiete, dass ich sage: Wie kann ich dann auch noch mal mein inneres Vermögen, meine Fähigkeiten, meine Talente noch mal anders nach draußen bringen? Also hier auch noch mal Einkommen aus dem eigenen Wirken nach oben zu fahren. Also wir sind jetzt immer noch in dem Bereich der Privatanleger und da gibt es eben auch zum Beispiel Angestellte, die sagen, ich hab Fähigkeiten und Beratungsansätze, ich will die auch noch mal anders vermarkten und das ist im Vermögensmentoring alles mit drin. Dann, was ich eben auch festgestellt habe, wenn es ums Thema Finanzen oder Vermögen geht, kommen wir auch sehr schnell an einen Punkt: Wie ist meine eigene Identität? Und das hat auch noch mal dieses Vermögensmentoring nach vorne gebracht. Weil selbst wenn ich jetzt einen größeren Betrag erbe, wenn ich nicht die Identität dazu habe und das Selbstverständnis: Das ist jetzt mein Vermögen, das habe ich bekommen, zum Beispiel von meinen Eltern, dass ich im besten Sinne mein Leben damit auch verbessere. Wenn ich das gar nicht annehmen kann, dann wird es auch mit der Anlage schwierig. Und genau das löst eben das Vermögensmentoring, nämlich dass ich vielleicht auch innere Blockaden oder Konflikte, die ich mit dem Thema Finanzen und Geld habe, wandele und dass ich dann proaktiv nach draußen gehen kann. Und was den Vermögensteil angeht, gibt es dann schon auch so ein Grundwissen was ich vermittle, weil jeder auch für sich feststellen können sollte, was für ihn/sie eine stimmige Mischung ist. Also zuerst mal das Feld aufzumachen und zu sehen da gibt es viel mehr außerbörslich auch anzulegen. Also wir sprechen eben auch über Dinge wie Edelmetalle, da habt ihr ja auch noch mal eine wunderbare Lösung Industriemetalle physisch zu kaufen. Dann der Bereich Energieversorgung, also Energieerzeugung zum Beispiel über Solarfelder, Infrastruktur, Immobilien. Da eben auch die Wertschöpfung ganz anders in den Vordergrund zu stellen und nicht nur auf Deutschland zu schauen, sondern auch eventuell international zu schauen. Der Bereich Private Equity; die meisten sagen, das ist doch erst wenn ich mehrere Millionen eben anlegen kann. Nein, das ist eben viel früher möglich.
00:12:02 - Was ist heutzutage eine sichere Vermögensanlage?
Daniel OK, da müssen wir gleich noch mal bisschen ins Detail reingehen. Eine Sache, die du im Mentoring-Teil auch mit erwähnt hast, da gibt es ja kluge Köpfe, die man auch bei Youtube immer viel hören kann, die ich teilweise sehr schätze. Und einer von denen sagt auch immer wieder, die wichtigste Investition, die man jetzt gerade auch tätigen kann, ist in seine eigene Bildung. Und das ist auch eine Sache, die du grade angesprochen hast, die man auf alle Fälle auch mit berücksichtigen muss, wenn man die Zukunft denkt. Und ich würde gerne dann mit dir später noch mal ins Detail gehen. Du hast jetzt ein paar alternative Investitionsmöglichkeiten erwähnt wie z.B. Private Equity oder Energien und so weiter und sofort. Da müssen wir nachher noch ein paar konkrete Beispiele natürlich auch nennen, weil das bestimmt für einige sehr interessant ist, was man da tun kann und ab welchem Volumen man sich dort diversifiziert aufstellen kann. Jetzt generell aber mal so deine Einschätzung: Also heutzutage im Jahr 2023 bald im Jahr 2024, was ist heute überhaupt noch sicher und gewinnbringend? Also gibt es das noch, also findet man noch Sicherheit für seine Finanzanlagen? Findet man noch wirklich potenzielle Gewinnbringer?
Irys Das bringe ich auch wieder zu einem Grundverständnis zurück. Wir sind ja so gefangen in diesen Geldanlagen als Papiergeldanlagen. Dadurch, dass es jetzt wieder Zinsen gibt, lehnen sich manche auch zurück und sagen so, jetzt krieg ich ja wieder Zinsen. Alles ist gut. Papiergeld und papiergeldähnliche Anlagen ist ein Zahlungsversprechen. Das kann eingehalten werden oder auch nicht. Wir haben im Vorgespräch auch schon Dinge angesprochen was auch gesetzlich von staatlicher Seite alles möglich ist. Eben auch, Papiergeld wieder einzuziehen. Der andere Bereich, von dem ich sag, das er unabhängig ist von Krisen etc. ist dieser Grundsatz: Wo findet Wertschöpfung statt? Oder auch Wertsicherung. Und das ist eben dieses Grundverständnis, wo ich sag, das ist jetzt keine Raketenwissenschaft, sondern mal wieder Wirtschaft zurückzubringen. Wofür dient das Ganze denn? Und Wertschöpfung wird es immer geben, egal in welcher Währung wir uns bewegen, ob in bisherigen Währungssystemen oder digitalen Währungssystemen. Wo findet Wertschöpfung statt, wo gibt es eine Verbesserung in Bereichen? Wo kann etwas besser gemacht werden? Und da sprechen wir eben von Unternehmen in oder außerhalb der Börse, das ist ja Private Equity. Oder auch solche Investitionen wie zum Beispiel Agrarinvestitionen. Wie kann ich mich dort beteiligen? Das ist ja mal richtig Wachstum und echte grüne Anlage. Und die Dinge auch mal wieder auf die Basis zurückzuführen. Was ich auch ganz klar sage, jeder Mensch hat eine eigene Wahrnehmung. Was denke ich denn, wie es weitergeht? Oder was finde ich gut, was finde ich weniger gut? Und das lade ich eben auch ein. Also ich gebe diese Hinweise und eben diese Selbstermächtigung. Also eben nicht der Experte bei der Bank oder bei der Versicherung. Nein, sondern es zu sich zurückzuholen und auch zu sagen, was find ich denn für richtig, oder wo sehe ich denn auch ein Wachstum für die Zukunft? Und sich da auch selbst anfangen zu vertrauen, weil jeder hat so seine Wahrnehmung. Und das auch wieder zu aktivieren.
00:16:20 - Wie können Anleger ihr Vermögen nachhaltig investieren? Was lernt man mit Irys Ehmann?
Daniel OK, klingt interessant. Du hast gesagt bei 50.000 geht es vielleicht los, aber interessant wird es mit 250.000 Euro aufwärts. Was kann denn jetzt so ein Anleger ganz konkret tun, damit er auch wie die Profis, die in mehrere Millionen investieren, sein Vermögen so zu investieren, dass er davon auch leben kann und dass er wirklich nachhaltig Erträge hat? Und wieviel Zeiteinsatz muss man dann reinstecken? Also was ist jetzt konkret dein Programm? Was passiert mir jetzt, wenn ich mit dem Geld komme zu dir und sage OK ich hätte jetzt gern deine Empfehlung, also was passiert jetzt, wie geht es jetzt weiter? Welche Methoden muss ich dann jetzt entwickeln? Muss ich mich auf Plattformen anmelden, also die Frage ist einfach, wie sieht es praktisch aus?
Irys Also im im Mentoringprogramm geht's um eine 12-Wochen-Begleitung mit sechs 1:1 Gesprächen und dann eben auch Instrumente, Tools parallel dazu und auch Know How. Das bedeutet, wir fangen die Reise von der Vermögensseite natürlich erstmal damit an: Wo steht jemand? Wo ist auch Handlungsbedarf? Da ist dann auch die Fragestellung: Sollte zum Beispiel steuerlich und rechtlich auch eine Weiterentwicklung stattfinden? Das ist dann die Verbindung zwischen uns beiden. Und da nutze ich dann auch Tools wie eben zum Beispiel eine Software, wo ich meinen kompletten tagesaktuellen Überblick hab, wo eben alle meine Kunden eingelesen werden, alle Vermögenswerte tagesaktuell drin sind und ich eben erstmal ein Cockpit hab und überhaupt weiß, wo stehe ich denn? Dann ist die Frage, was hab ich denn vor in meinem Leben und wie kann mein Vermögen dazu passen? Jemand, der 80 ist, eine Immobilie verkauft hat und sagt, ich will aber hier vor allem Erträge generieren, sind eben ein anderer Fokus, als wenn jemand sagt okay, ich habe jetzt diesen Betrag zur Anlage, ich habe aber andere Einkommensquellen, das kann erstmal die nächsten 5 bis 10 Jahre ohne laufende Erträge angelegt werden. Das sind mal diese Grundfragestellungen. Und dann noch mal rauszufinden: Wie stehe ich denn mit meinem Selbstverständnis da? Und was sind eben Möglichkeiten, die mir bisher gar nicht vorgestellt wurden? Als zum Beispiel diese Absolute-Return-Strategien. Wo finde ich das? Da gibt es ja auch gar nicht so viele Anbieter und wie kann ich das für mich umsetzen? Oder im Bereich Private Equity, da ist eben abhängig, wie komme ich in solche Unternehmensportfolien rein. Eben auch die Mindestanlagegrößen. Das fängt einmal mit 5.000€ an oder mit 200.000 als Mindestanlage. Dann eben auch ein Grundverständnis zu entwickeln zum Thema Risikomanagement. Wenn ich mit dieser Ist-Analyse anfange mit jemandem, dann stellt sich oft heraus, dass ein 1-2 Anlagen überproportional gewichtet sind mit entsprechendem Risiko, wenn das eben nicht funktioniert. Eine Kundin hat beispielsweise Mezzanine-Kapital gegeben, war bisher alles wunderbar für den Projektentwickler. Da sage ich: Hallo, wir haben hohes Risiko, auch weil der Markt sich so massiv geändert hat. Also die Dinge auch mal wieder aktuell zu bewerten. Und dann auch die bestehenden Anlagen vielleicht neu zu strukturieren. Und eben dieses Risikomanagement, diese Bewertung, was ist, wenn bestimmte Teile nicht funktionieren, bin ich da auch abhängig davon? Das vielleicht dann auch anders aufzusetzen.
Daniel OK, ich fasse noch mal zusammen: Ich lerne also beim Mentoring welche alternativen Investitionsmöglichkeiten es gibt zu den ganz typischen Trading Möglichkeiten, Aktien, Wertpapieren usw. in die ich investieren kann. Also ich lerne den alternativen Markt bzw. den im Prinzip parallel existierenden Markt, in den ich auch investieren kann. Lerne wahrscheinlich dann Tools, Webseiten, irgendwelche Börsen, also Angebotsbörsen mehr oder weniger, wo ich Investitionsmöglichkeiten finden kann. Und bekomme dann auch ein Coaching wie ich eventuell das Risiko dann für mich bewerten kann und wie ich mein Portfolio in diesen alternativen Anlagemarkt, Investitionsmarkt vielleicht auch verteilen sollte, um das Risiko zu optimieren, hab ich das richtig zusammengefasst?
Irys Genau. Und die ganze Reise fing damit an, dass ich Klarheit drüber habe, wo starte ich denn? Also vielen ist das nicht klar. Ein Kunde ist Gesellschafter in einem Unternehmen, das verkauft werden soll. Da sind wir auch schon wieder in eurer Beratung drin. Nämlich; habe ich eine Holdingstruktur und mach den Verkauf oder Verkauf direkt aus der GMBH heraus? Einmal 40% Steuersatz, einmal 11,5% Steuersatz. Das ist Gestaltung, und das fällt eben auf, wenn ich mal damit anfange, diesen Überblick zu entwickeln. Auch Vermögenswerte wie Lebensversicherungen, wenn die noch jemand hat. Was ist drin? Und dann eben schon auch die Fragestellung. macht es heute noch Sinn, mit diesen ganzen Verkäufen von Versicherungen und und und?
Daniel Das ist ein wichtiger Punkt, den du gerade erwähnst. Also die Vernetzung der Anlagestrategie der Vermögensstrategie mit der Steuergestaltung oder Steuergestaltungsstrategie auch. Das ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt den du da grade angeführt hast. Aber wenn ich noch eines mit ergänzen darf, das ist aus unserer Sicht immer wieder ganz wichtig, habe ich vor, eventuell auch meinen Wohnsitz zu verändern und was bei uns immer wieder mit ins Spiel auch kommt: Macht es Sinn eventuell den Unternehmensstandort in ein anderes Land zu bringen? Auch das sind natürlich ganz wichtige Punkte. Einer meiner Klassiker zum Beispiel ist immer wieder jemand, der zum Beispiel in der Software Entwicklung tätig sein will oder in irgendeiner Art und Weise Patente zum Beispiel auch anmelden will im Technologiebereich ist eines meiner Lieblingsländer in Europa Andorra mit dem günstigsten Steuersatz für Kapitalgesellschaften, die in dem Bereich tätig sind. Das macht dann immens Sinn, wenn ich geschäftlich noch tätig bin und in mich selbst und in mein Unternehmen investieren kann und will, vielleicht auch seinen Unternehmensstandort zu wechseln und meinen Wohnsitz zu wechseln, ohne dass ich jetzt sehr weit weg muss. Ich muss nicht nach Südamerika gehen oder irgendwo ganz weit weg nach Asien, sondern ich kann in Europa bleiben und kann immens mein Vermögen meines Unternehmens oder mein Privatvermögen natürlich effektiver einsetzen. Und da geb ich dir vollkommen recht, da spielt das natürlich wunderbar zusammen, deine Leistung und eine Leistung wie zum Beispiel von der Company, das unser Haus darstellt.
Irys Ja, das ist großartig, wie ihr eben die Möglichkeiten auch weltweit spielen könnt. Eben nicht nur eine Möglichkeit zu haben, sondern zu sagen, wo stehst du gerade? Wo willst du auch perspektivisch hin? Und das dann auch miteinander zu vernetzen. Eine Frage, wollte ich gerne noch beantworten, wie zeitaufwendig ist denn das Ganze? Also die Vorgehensweise, das was ich lehre im Mentoring ist letztendlich, sein Vermögen als Gutshof zu verstehen. Um zu lernen, dass ich eben verschiedene Bereiche entwickeln kann, also so wie der Weinberg, der Forstbereich, der Agrarbereich, Gemüseanbau, Obstanbau, mit Tieren. So definiere ich ja dann verschiedene Bereiche und dann kann ich entscheiden, will ich das selbst machen oder will ich das delegieren, am besten gegen Erfolgsbeteiligung/Gewinnbeteiligung? Und dann holen die Spezialisten die Verwalter, die aber mit den Interessen gleichgerichtet sein sollten. Noch mal ganz, ganz wichtig. Das ist, wenn ich dann eben im Nachhinein auch relativ wenig Zeitaufwand damit betreiben will. Es gibt natürlich auch Kunden, die sagen, OK, in dem Aktienbereich oder Währungen möchte ich eben auch aktiv Traden. Da habe ich dann Kooperationen wo das eben gelernt wird und dann auch wieder erfolgreich selbst aufgebaut wird. Also das entscheidet jeder selbst. Wo steh ich grad, hab ich da Lust? Hab ich da Zeit dazu? Aber das ist das Grundverständnis. Und so wie bei einem Gutshof, den ich besitze, da geht es auch darum, dass ich den Überblick hab und auch immer wieder gezielt reinschaue und sag: Arbeitet der noch in meinem Sinne ja oder nein? Und dann vielleicht die einzelnen Verwalter auch auszutauschen. Und idealerweise organisiere ich das Ganze so, dass es synergetisch sich gegenseitig stärkt. Also technisch gesprochen, dass die Korrelationen neutralisiert werden.
00:26:29 - Zeitaufwand: Wenn man mithilfe von Irys Ehmann investiert, wieviel Zeit muss man ungefähr aufbringen?
Daniel Mhm, OK, aber jetzt noch mal die Frage zum Zeitaufwand ganz kurz zu beantworten. Also jetzt jemand der 250.000 Vermögen investiert und jetzt nach deinem Ansatz mit dem Geld arbeitet. Wieviel Zeit muss denn der pro Tag oder pro Woche pro Monat investieren? Beziehungsweise delegiert er das an jemanden und lässt das jemanden machen oder macht das selbst. Was ist da dein Beratungsansatz dazu?
Irys Also die meisten meiner Kunden machen mit mir diese Grundstrukturierung, die Grundentwicklung eben diese 12 Wochen mit 6 Gesprächen, anderthalb bis zwei Stunden, dann schon auch ein paar Aufgaben dazwischen noch. Aber das ist alles sehr überschaubar. Und wenn dann diese Vermögensstrukturen gesetzt sind, dann geht es darum, dass man so halbjährlich 2 Stunden auch immer mal wieder drauf zu schauen oder jährlich, also dann auch so einen jährlichen Review zu machen, 3-4 Stunden. Also das ist dann der Aufwand, den ich da im Nachhinein hab. Also wenn, jemand sagt; Ich bin eher so, dass ich es delegieren will oder dass ich mich an Beteiligungen anschließe, wo zum Beispiel Immobilien professionell gemanagt werden, also ich empfehle jetzt weniger diese Immobilienstrategie fix selbst zu machen, weil das was so propagiert wird. Das geht so nebenher, aber das Netzwerk im Einkauf dann in der Umsetzung und dann im Verkauf, das kann ich über diese Beteiligungsmöglichkeiten ganz anders fahren. Und was eben auch noch mal ganz wichtig ist, dass ich ein Selbstverständnis bekomme als Investor. Wie geht ein Investor an die ganze Sache ran? Welche Fragen stelle ich? Und das ist das, was ich eben hier vermittle in dem Vermögensmentoring. Aber in der Folge dann auch sehr zeitschlank das zu halten. Und das ist auch noch mal wichtig, mit diesen ganzen Strukturen, die jetzt beispielsweise über rechtliche Gestaltung, das heißt über die Einrichtung einer Stiftung gemacht wird. Die Rolle, eben, das Verständnis, einfach noch mal zu verändern, das sind Chefsachen, um die ich mich kümmern sollte. Und da schon ein gewisses Zeitbudget auch eben 2-5 Stunden im halben Jahr, dass ich mich um die Themen dann auch wieder kümmere, auch im Sinne der Weiterentwicklung.
00:29:28 - Vermögensmonitoring für Unternehmen
Irys Worüber wir noch nicht so viel gesprochen haben bisher, was Vermögensmentoring angeht, ist der Bereich, wie Unternehmer hier auch vorangehen. Und das Vermögensmentoring hat das Anliegen das Geschäftsmodell auch noch mal ganz anders zu skalieren, wo jemand unterwegs ist, also diese Zukunftsgestaltung, darum ja auch diese Zusammenarbeit, rechtlich und steuerlich. Aber auch nochmal das, was ich tue und wie ich es tue, noch mal anzuschauen. Und das ist auch genauso gültig jetzt für einen Maschinenbauhersteller wie auch für einen Handwerker. Also ich begleite gerade einen Handwerker dabei, Bereich Klimatechnik, das als Franchise aufzubauen. Also wie kann ich die Dinge, die ich tue, vielleicht auch noch mal ganz anders tun? Und da wird es dann auch spannend. Oder eben auch ganz frühzeitig sich Gedanken über Unternehmensnachfolge auch zu machen. Nicht nur Vermögensnachfolge. Wenn ich also die Dinge auch vom Ende her denke, verändert es ja auch das, wie ich es jetzt eben angehe.
00:30:52 - Kostenloses Erstgespräch mit Irys Ehmann: Was hat man davon?
Daniel Macht absolut Sinn. Jetzt bietest du ja auf deiner Webseite verschiedene Einstiegsmöglichkeiten an, sich deiner Beratungsleistung zu nähern oder im Prinzip dann dein Mandant zu werden. Also ich hab da gesehen, du bietest zum Beispiel so einen PDF-Ratgeber an, du bietest auch ein gratis Erstgespräch an, was bekommt man da zum Beispiel im Ergebnis?
Irys Also dieses Potenzialgespräch, das startet mit einem Fragebogen. Was sind denn meine Anliegen, wo habe ich Herausforderungen, wo hätte ich denn gerne auch Begleitung? Und das ist die Einladung auch hier an die Podcasthörer und -hörerinnen, sich hier zu melden, die Fragen zu beantworten und dass wir dann dieses Gespräch führen. Auch bei denjenigen, die sich aus Gründen, weil sie zum Beispiel noch in einer anderen Begleitung sind, aktuell nicht für mich entscheiden, geben mir ein unfassliches Feedback und sagen, ich habe in der Stunde mehr Einblicke bekommen und Verbesserung als das, was ich in meinen ganzen anderen Buchungen mit teurem Geld bisher hatte. Also es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Gespräch mal zu führen, drauf zu schauen, wo sehe ich denn auch noch mal andere Potenziale und Möglichkeiten. Wo könnte ein Mehrwert stattfinden? Und dann zu entscheiden, hab ich Lust auf diese Reise mit Irys Ehmann oder gehe ich weiter so vor, wie ich bisher gearbeitet habe?
00:32:45 - Wie kann man alternative Märkte in seine Vermögensstrategien miteinbeziehen?
Daniel Gut. Schön, das klang schon fast wie ein Schlusswort, was du gerade gesagt hast. Jetzt generell vielleicht noch so eine wichtige Frage, die sich viele ja stellen: Und zwar diese weltweiten Veränderungen, die uns jetzt möglicherweise bevorstehen, also wie gesagt, die Neuordnung möglicherweise oder Ablösung, wie einige auch sagen, des traditionellen Finanzsystems durch ein neues. Das alte Finanzsystem, was generell ja nur auf Zinsentwicklung im Prinzip auf Geldvermehrung ausgelegt gewesen ist durch ein mögliches neues Finanzsystem, was ganz anders funktioniert. Krisen, die wir haben, digitale Währung usw. spielt das auch eine Rolle in deinem Seminar und wie gut hast du das berücksichtigt jetzt bei den Vermögensstrategien/Anlagenstrategien die du da verfolgst.
Irys Da ist beispielsweise der Kryptobereich eben auch mit drin. Also einmal einfach sich auf ein Portfolio von Krypto zu kaufen. Oder auch der aktive Handel, da gibt es ja Projekte, wo ich mich mit einklinken kann oder dann auch wieder das Selbstlernen, da eben auch die Kooperation mit verschiedenen Anbietern, dass ich eben mit Kryptowährungen dann auch aktiv handle. Und dieser Bereich, Blockchain Technologie NFTS, das ist ein ganz wichtiger Bereich, den ich auf dem Schirm haben sollte, wo sich noch massiv die Dinge verändern, auch diese Teileigentumsanteile, was jetzt Immobilie angeht oder auch die Finanzierung von Immobilienprojekten wird sich stark verändert und wir sprechen nicht vom Jahr 2050, sondern wir sprechen, was die Schweiz angeht, die sind bei der Kryptonisierung von Vermögenswerten zum Beispiel auch im Aktienbereich sehr weit, aber wir sprechen eher vom Zeitrahmen 2025. Also so wie dann Immobilien auch auf die Blockchain kommen sowie Kunst auf die Blockchain kommen mit NFTS.
Daniel Das können sich viele ja gar nicht vorstellen, was da auf uns zukommt.
Irys Und der Teil wird sich mehr und mehr beschleunigen, also da da sollte sich keiner zurücklehnen und sagen wir machen weiterhin business as usual. Und das ist auch nicht schlimm in dem Sinne, sondern das einfach auch zu begrüßen und wieder diese Haltung des Investors zu haben. Welche Chance steckt da für mich drin? Sich dem nicht zu verweigern, sondern wie mache ich mein Unternehmen, wie bringe ich mich voran, auch hier künstliche Intelligenz zu nutzen, wo ja auch viele sagen, das ist so weit weg. Nein, diese Dinge zu begrüßen, zu nutzen. Und in der Vermögensstrukturierung ist das auf jeden Fall ein Thema. Da aufgestellt zu sein und das mit zu integrieren und diese Geschwindigkeit, die wird aus meiner Sicht noch weiter steigen. Also wenn man das Gefühl hat, es kann doch nicht noch schneller werden, es wird schneller werden.
Daniel Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und wir haben es auch gerade getan, weil wir auch neue Podcast-Gespräche planen für die nächste Zeit. Es ist total interessant, auf welche interessanten Anlagemöglichkeiten man auch stößt, Investitionsmöglichkeiten zum Beispiel. Interessant ist momentan gerade wegen der Angst vor dem Dritten Weltkrieg, der Privatbunkerbau boomt. Also Unternehmen, die private Bunker momentan anbieten, sind total am Kommen. Eine sehr interessante Sache, werden wir auch demnächst ein Podcast Gespräch haben; Investition in Whisky hatte ich überhaupt nicht auf dem Radar, aber dass das durchaus schon viele Jahre eine gut laufende Investitionsmöglichkeit ist, dass man nämlich in Whisky Fässern investieren kann und dort ordentliche Renditen einfahren kann. Es ist total interessant, weil du hast ja am Anfang auch erwähnt, dass es eben wirklich einen alternativen Markt gibt für Investitionen Geld anzulegen und was da alles so im Lauf der letzten Jahre so aufgepoppt ist und eben jetzt auch verfügbar ist. Ne man kommt da kaum hinterher. Mein Lieblingsthema übrigens sowieso Agrar, du hattest das am Anfang auch schon erwähnt. Ich wohne ja in Griechenland übrigens, wenn ich jetzt hier aus dem Fenster raus gucke, sehe ich auf Olivenbäume und das ist eine Sache, die ich natürlich auch sehe, jetzt schon seit vielen Jahren, und dadurch ist mir auch so bewusst geworden und auch im Prinzip verfolgt habe, wie Leute, die ich auch sehr gut kenne, die in einfach in Agrarfläche, also zum Beispiel Olivenöl, investiert haben. Und nehmen wir mal an, du kaufst dir da, es geht im Prinzip bei 20-30.000€ los, Sinn macht es ab 100.000€ in Olivenhein mit ein paar 100 Bäumen und dann kümmerst du dich eigentlich nur in der Form, dass du einen Pächter hast, der letztendlich die Oliven erntet und man macht Fifty Fifty. Also der schafft das dann zur Olivenmühle und man verkauft es nicht mal selber, sondern die Mühle nimmt es ab, dann hast du schon eine ordentliche Rendite, die du im Prinzip mit einer Bank kaum schaffen kannst. Obwohl du sagst, jemand pachtet das, die Hälfte verkauft er für mich, die andere Hälfte nimmt er für die Arbeit ein. Der Preis für Olivenöl hier hat sich in Griechenland bei den Mühlen, wenn man ihn einfach dort lässt, vervierfacht. Unglaublich ne, das ist das was mir aufgefallen ist. Sehr interessante Themen. Hätte man früher vielleicht kaum für möglich gehalten, dass die Landwirtschaft wieder mal Renditen abwirft.
Irys Ja, ich sag immer, guckt euch Vorbilder an. Und was machen denn auch große Investoren? Was was machen Großinvestoren? Die kaufen sich Forst, die kaufen sich Agrarflächen.
Daniel So ist es ja genau.
Irys Und wie kann ich das jetzt für mich auch umsetzen? Hier eben die kleinere Form über die Beteiligung an einer Agrargenossenschaft, die dann eben auch diese Veredelung schon machen, also zum Beispiel Hanföl oder Lupinenanbau. Und und da auch wieder an dieser Wertschöpfung beteiligt zu sein.
Daniel Absolut.
Irys Und eben diese Möglichkeiten überhaupt auf dem Schirm zu haben, da fängt ja die Reise an.
00:39:46 - Welchen letzten Tipp hat Irys Ehmann für eine clevere Vermögensstrategie?
Daniel Naja, so ist es. Sehr schön, wenn du jetzt zum Schluss vielleicht noch mal so einen Appell an Zuschauer und Zuhörer richten würdest, welche wichtigste Botschaft würdest du gerne noch mal so an alle Zuschauer und Zuhörer geben, was eben die clevere, smarte Vermögensstrategie betrifft?
Irys Nimm dein Vermögen zu dir, nimm es selbst in die Hand und sei Gestalter, Gestalterin deines Vermögens. Und da gehört auch eben dazu, rechtlich und steuerlich zu gestalten. Und das sind Chefangelegenheiten. Und hier meine ich auch Chefangelegenheiten auch für PrivatanlegeranlegerInnen. Das aktiv zu gestalten und damit auch die Zukunft aktiv anzugehen. Und das ist nichts, was ich vom Steuerberater einfach zugetragen bekomme. Das muss ich mir selbst. nehmen und gestalten und das ist mein Anliegen, was ich auch zurufen will, was eben auch so wichtig ist für den Vermögensschutz, weil die Lösungen werden mir nicht einfach nur zugespült von den üblichen Beratern. Das ist ein ganz anderer Bereich. Und da ruf ich auf, nutzt diese Möglichkeiten, nutzt die Gesprächsmöglichkeiten auch mit STM Corporation. Das ist so ein Fortschritt und das Interessante ist gerade im unternehmerischen Bereich, wenn ich mal anfange, hier auch in diese Gestaltung einzusteigen, befeuert das ja auch mein unternehmerisches Tun. Dass ich es eben zu mir hole, weil das ist Chefkompetenz. Und dann, wenn ich die Dinge geordnet habe, in meinem Sinne, dann kann ich auch wieder anfangen, Dinge zu delegieren. Also das ist meine Einladung. Mein Aufruf. Diesen Impuls, diese Inspiration.
00:42:06 - Kontaktdaten Irys Ehmann
Daniel Schön dann, wenn jetzt jemand mit dir direkt Kontakt aufnehmen will, denke ich der einfachste Weg ist über die Webseite, wir blenden Sie ein an der Stelle ein.
Irys Wir werden diese ersten Fragen eben auch einblenden und drüber am besten Kontakt mit mir aufnehmen. Dann melde ich mich dann für einen Terminvorschlag. Und da haben wir dann eine bis anderthalb Stunden Zeit eure Themen anzuschauen und für uns weiterzugehen.
Daniel Jetzt eine Frage bekommt bei uns jeder Gast am Ende von mir noch mal gestellt, auch wenn sie nichts mit dem Thema zu tun hat. Wir sind ja jetzt spezialisiert darauf anderen Menschen zu helfen ihren Traumwohnsitz zu finden, der dann eben meistens nicht in Deutschland, Österreich, Schweiz liegt. Meine Frage ist immer an unserer Gäste: Wenn du doch noch mal in anderes Land umziehen würdest? Was wäre denn so dein Traumland? Was hast du es auf deiner Shortlist, wenn es mal nicht Deutschland wäre für die Zukunft?
Irys Also es steht ein Projekt an, das ist im Elsass. Und der zweite Teil für den Winter, das ist dann Südspanien, Portugal, so am Meer. Das ist die Idee. Also so die Finca Adot. Und der steuerliche Sitz könnte danach Andorra bedeuten.
Daniel Ja, da muss man halt aufpassen, da haben wir zum Glück gute Informationen auf unserer Webseite, wie man mehrere Wohnsitze möglicherweise miteinander kombinieren kann. Aber wie man eben aufpasst, dass der steuerliche Wohnsitz, den man anstrebt, auch wirklich der anerkannte steuerliche Wohnsitz ist. Portugal ist übrigens eine spannende Sache, wenn man dieses Jahr noch umziehen würde, seinen Wohnsitz verlagern würde nach Portugal, könnte man noch, wenn man das schnell schafft, vor dem 31.12 noch den beliebten NHR-Status beantragen, der enorme steuerliche Vorteile bietet. Aber leider wird es dann beendet ab dem 1.1.2024, wer dann umzieht, der kann die steuerlichen Vorteile von Portugal leider nicht mehr genießen, weil du auch Portugal erwähnt hast. Aber Informationen findet man natürlich alle auf unserer Webseite. Dann kann ich nur sagen, vielen herzlichen Dank, Irys für das Gespräch.
Irys Ich sage herzlichen Dank.
Daniel Schauen wir mal, wie das weitergeht. Vor allem wir sind ja alle jetzt gespannt, wie das weitergeht mit den Zentralbank Währungen, wie sich das auswirken wird, eben auch gerade auf den privaten Geldmarkt. Schauen wir mal. Aber vielen herzlichen Dank und bleib fröhlich.
Irys Dankeschön, Daniel.
Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keins unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.
Bist du Unternehmer, Freiberufler oder Investor? Zieht es dich schon lange ins Ausland. Mach heute den ersten konkreten Schritt in eine Zukunft mit mehr Geld und mehr Freiheit. Buche ein Beratungsgespräch mit Sebastian und seinen Kollegen. Unsere Kanzlei unterstützt Mandanten wie dich dabei, deine Steuerlast legal zu reduzieren, Vermögen aufzubauen und zu schützen und Deine persönliche Freiheit zu maximieren. Profitiere jetzt von unserem Fachwissen und unserem Netzwerk. Gehe zu mandatierung.com und werde Mandant unserer Kanzlei.
Unternehmensverkauf erfolgreich steuern und abwickeln
Erfahren Sie, wie Sie Ihren Unternehmensverkauf erfolgreich steuern und abwickeln können. Bernhard Kluge teilt wertvolle Tipps und Strategien für Unternehmer, die vor dem Auswandern stehen und ihre betrieblichen Angelegenheiten regeln müssen.
Zu Gast: Bernhard Kluge
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Den Koffer packen und sofort ins Traumland ziehen - das ist in der Realität für die wenigsten Menschen umsetzbar. Wer nicht bereits digitaler Nomade ist, benötigt meistens eine gewisse Vorbereitungszeit. Dies ist insbesondere bei Unternehmern der Fall, die vor dem Auswandern nicht nur private Angelegenheiten regeln müssen, sondern auch betriebliche. Insbesondere angesichts einer möglichen Wegzugsbesteuerung erwägen viele Unternehmer vor einer Auswanderung den Verkauf des Unternehmens.
Für den Großteil der Unternehmer ist ein Unternehmensverkauf absolutes Neuland. Dementsprechend viele Fragen und Unsicherheiten tun sich dahingehend auf. Wir haben daher mit einem der geschäftsführenden Gesellschafter des M&A-Beratungsunternehmens COVENDIT gesprochen. Bernhard Kluge verrät im neuen Podcast, worauf es beim Unternehmensverkauf ankommt, mit welchen Zeitfenstern Unternehmer rechnen sollten und wie der gesamte Prozess abläuft.
Unternehmen mit oder ohne externen Berater verkaufen?
Bevor die ersten Vorbereitungen getroffen werden, stellt sich erst einmal die Frage, ob für den Verkauf externe Hilfe, beispielsweise durch einen M&A-Berater, in Anspruch genommen werden sollte oder ob man den Verkaufsprozess nicht auch allein, gegebenenfalls zusammen mit dem Steuerberater, erfolgreich vollziehen kann.
Pauschal lässt sich diese Frage sicher nicht beantworten. Es kommt vielmehr darauf an, ob der Verkäufer bereits Erfahrungen im Bereich des Unternehmensverkaufs hat oder absolutes Neuland betritt.
Ist letzteres der Fall, kann eine professionelle Beratung dazu beitragen, viele Stolperfallen von vornherein zu vermeiden und den Ablauf des Unternehmensverkaufs rund zu gestalten. In jedem Fall sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass es sich beim Unternehmensverkauf in der Regel um eine einmalige Situation des Unternehmers handelt und eine entsprechende Beratung auch dabei hilft, potenzielle Käufer zu finden, eine realistische Bewertung des Unternehmens vorzunehmen und nötige Unterlagen vorzubereiten.
Mit dieser Vorbereitungszeit müssen Unternehmer rechnen
Die erforderliche Vorlaufzeit für den Verkauf eines Unternehmens variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Unternehmens, die Branche, die Komplexität der Transaktion und die individuellen Umstände des Verkäufers. In der Regel ist es jedoch ratsam, frühzeitig mit der Planung des Unternehmensverkaufs zu beginnen, um einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten.
In der Regel lässt sich ein Unternehmensverkauf, pauschal gesagt, innerhalb von neun bis zwölf Monaten realisieren. Handelt es sich um komplexe Strukturen, wie sie beispielsweise gegeben sein können, wenn es eine Vermischung von Privat- und Unternehmensvermögen gibt, kann der Unternehmensverkauf auch länger dauern. In solchen Fällen ist darüber hinaus die Beratung und Betreuung durch einen Steuerberater empfehlenswert.
Verkäufer, die eine Wertsteigerung ihres Unternehmens erzielen wollen, bevor sie ihre Firma verkaufen, können von längeren Vorlaufzeiten profitieren und sollten sich ausreichend Zeit für die Vorbereitung lassen.
In diesen vier Phasen läuft der Unternehmensverkauf ab
Für einen Unternehmensverkauf müssen Sie also ausreichend Zeit einplanen und sich frühzeitig überlegen, ob Sie eine Beratung hierfür in Anspruch nehmen. Wie aber läuft ein Unternehmensverkauf nun konkret ab?
Der gesamte Prozess lässt sich in vier Phasen unterteilen: eine Vorbereitungsphase, eine Vermarktungsphase, die Phasen der Angebots- und Unternehmensprüfung und die abschließenden Verhandlungen.
1. Die Vorbereitungsphase: Das Mitwirken des Unternehmers ist gefragt
Die Vorbereitungsphase bildet das Fundament des gesamten Verkaufsprozesses. Hier müssen Unternehmer sicherstellen, dass alle notwendigen Daten und Dokumentationen vorhanden sind. Dazu gehören die letzten Jahresabschlüsse und eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA).
Dieser Schritt kann jedoch von vielen Faktoren beeinflusst werden, darunter die Struktur des Unternehmens und die Verfügbarkeit des Unternehmers selbst. Häufig wird der Inhaber selbst zum Engpass, da er oft in mehrere Rollen eingebunden ist und nur begrenzte Zeit für strategische Entscheidungen hat. Gleichwohl ist es für den Erfolg des Unternehmensverkaufs entscheidend, die Informationen so vorzubereiten, dass der potenzielle Käufer einen umfassenden Einblick in das Unternehmen erhält.
2. Die Vermarktungsphase - potenzielle Käufer finden und ansprechen
Für die Vermarktung von Unternehmen stehen M&A-Beratern wie der COVENDIT drei Säulen zur Verfügung:
eigene Datenbanken mit registrierten Interessenten, zu denen Investoren und Privatinvestoren gehören können,
Internet-Plattformen wie die DUB vom Handelsblatt, auf denen Unternehmen anonym angeboten werden und
die Branchenrecherche, beispielsweise unter Konkurrenten, die potenzielle Käufer werden könnten.
Diese Phase ist von hoher Diskretion geprägt. Wie viele Informationen über das zu verkaufende Unternehmen preisgegeben werden können, hängt von Branche und Unternehmen selbst ab. Ein Unternehmen aus dem Bereich Handwerk oder Handel ist hierbei beispielsweise weniger leicht zu identifizieren als ein Unternehmen, das im Bereich IT Sonderlösungen anbietet.
3. Angebote, Unternehmensprüfung und Verhandlungen
In dieser Phase erhalten potenzielle Käufer Zugang zu detaillierten Informationen über das Unternehmen. Es werden Angebote gemacht, und eine gründliche Unternehmensprüfung findet statt. Dieser Prozess kann zeitaufwändig sein und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Parteien.
Während dieser Phase im Verkaufsprozess verlangt der potenzielle Unternehmensnachfolger häufig Exklusivität, da für die Überprüfung des zu verkaufenden Unternehmens Ressourcen aufgewendet werden. Unter anderem, um auch für Rechtssicherheit nach dem Unternehmensverkauf und für erfolgreiche Verhandlungen zu sorgen, wird dem Verkäufer in dieser Phase zu möglichst viel Transparenz geraten.
4. Abschlussphase: Vertragsunterzeichnung und Übergang
Die Abschlussphase markiert den Endpunkt der Verkaufsreise. Nach erfolgreichen Verhandlungen werden die Verträge unterzeichnet, und der Übergang des Unternehmens an den neuen Eigentümer beginnt. Diese Phase erfordert sorgfältige Planung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und sicherzustellen, dass alle rechtlichen und finanziellen Aspekte abgedeckt sind.
Je nach Branche und individuellen Vereinbarungen kann es durchaus sein, dass der Unternehmer auch nach dem Unternehmensverkauf weiter im Unternehmen tätig bleibt, um eine reibungslose Unternehmensnachfolge zu gewährleisten. Derartige Vereinbarungen klären Sie aber am besten zusammen mit einem fachkundigen Berater.
Wollen Sie wissen, was Sie neben einem Unternehmensverkauf im Fall einer Auswanderung noch beachten müssen? Dann werfen Sie am besten einmal einen Blick auf unsere Seite Wohnsitz Ausland. Hier finden Sie viele Informationen, zum Beispiel zum Thema Abmeldung. Können Sie sich vorstellen, ein Unternehmen im Ausland zu führen, ist zudem die Seite Auslandsunternehmen ein wichtiger Anlaufpunkt.
Kontaktdaten und Links:
Webseite: covendit.de
E-Mail-Adresse: kluge@covendit.de
Timestamps:
00:00:52 - Einführung und Präsentation COVENDIT
00:04:42 - Beratung als entscheidender Hebel beim Unternehmensverkauf
00:07:50 - Wie lange dauert es bis zum Verkaufsabschluss?
00:09:59 - Die Phasen des Unternehmensverkaufs
00:14:33 - Mit welchem Wert können Unternehmer rechnen?
00:17:36 - Unternehmenskauf durch in- oder ausländische Käufer
00:21:10 - “Red Flags” beim Unternehmensverkauf
00:25:09 - Schwierige Branchen für den Verkauf
00:28:02 - Der Ablauf der Prozesse bis zum Verkauf
00:37:01 - Bedingungen und Gestaltung der Kaufpreiszahlung
00:41:27 - Der Umgang mit Mitarbeitern
00:44:37 - Kontaktinformationen und Schluss-Tipp
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 112: Unternehmensverkauf erfolgreich steuern und abwickeln
Zu Gast: Bernhard Kluge
Daniel: Ist es so, dass man eben nicht nur mit seinem Steuerberater und selbst, vielleicht mit dem Rechtsanwalt, einen Unternehmensverkauf angehen kann?
Sebastian: Mit wie viel Vorlaufzeit muss ich rechnen, bis solch ein Verkauf in trockenen Tüchern ist?
Daniel: Wie lange dauert das, Ihrer Erfahrung nach, und wie schwierig ist es, jetzt einen passenden Käufer zu finden?
Sebastian: Was antworten Sie, wenn Sie jemand fragt, was kriege ich dann dafür? Da kann man wahrscheinlich keine kurze Antwort geben, wahrscheinlich?
Daniel: Bis jetzt würde ich sagen, das ist alles sehr interessant, aber mich interessiert, wie geht das jetzt genau praktisch?
Perspektive Ausland: Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler. die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:52 - Einführung und Präsentation COVENDIT
Daniel: Dann sagen wir "Herzlich Willkommen!" Wir sprechen ja jede Woche eigentlich mit interessanten Menschen aus interessanten Ländern, weil wir ja unsere Mandanten und Zuschauer gerne informieren über neue interessante Wohnsitzorte oder Unternehmenssitze, aber mitunter ist es eben auch notwendig, bevor man auswandern kann, dass man seine Gesellschaft, sein Unternehmen im Land ordentlich schließt, vielleicht auch übergibt oder eben verkauft. Deswegen freuen wir uns, heute mal einen ausgewiesenen Experten bei uns zu Gast zu haben, der dort auch unseren Mandanten, unseren Zuschauern und Zuhörern zur Seite stehen kann und sie in diesem wichtigen Prozess des Verkaufs eines Unternehmens dann auch begleitet. Lieber Herr Kluge von der Firma COVENDIT, wir sind sehr froh, dass wir Sie heute bei uns haben. Stellen Sie sich doch unseren Zuschauern und Zuhörern einmal selbst vor.
Bernhard Kluge: Sehr gerne. Danke, dass ich dabei sein kann. Bernhard Kluge ist mein Name, ich bin einer von vier Partnern bei COVENDIT. Wir sind ein inhabergeführtes M&A-Beratungsunternehmen. Das heißt, wir beraten explizit Unternehmer im Mittelstand beim Verkauf sowie bei der Suche nach einem Nachfolger oder eines Investors für ihr Unternehmen. Wir machen das seit 7 Jahren mit der COVENDIT als eigene Firma. Wir haben zwei Standorte in Frankfurt und Berlin und, um ein Gefühl zu geben, wir machen so 15 Transaktionen im Jahr. Wir haben da also einen guten Überblick über den Markt, sind nicht Branchen-fokussiert, sondern sind ein Prozessspezialist, der den Unternehmer unterstützt, eine optimale Lösung für seine Nachfolge und für seinen Unternehmensverkauf zu finden.
Daniel: Klasse! Das war eine super Vorstellung. Eine Frage an Sebastian, Sebastian: Du hast ja sehr viele Mandantengespräche mit Personen, die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, ausflaggen, wie wichtig siehst du das, dass man dort einen kompetenten Partner an der Seite hat, der einen begleitet, unterstützt beim Unternehmensverkauf und wie häufig kommt dir das so unter, dass du mit Mandanten zu tun hast, wo du sagst, Mensch, die bräuchten eigentlich Unterstützung bei dem Thema.
Sebastian: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Also das ist doch immer wieder bei uns ein Thema. Wir haben ja auch schon vielfach bei verschiedenen Gesprächen, Videos und Interviews über das Thema Wegzugsteuer gesprochen. Die Wegzugsteuer ist ja doch eine erhebliche Belastung für jeden Besitzer an inländischen und ausländischen Kapitalgesellschaften, der ins Ausland zieht. Sie ist extrem teuer und für viele, die dann sowieso damit liebäugeln, das Unternehmen zu verkaufen, ist es dann sozusagen hier der letzte Grund, sich dann tatsächlich auch für den Unternehmensverkauf zu entscheiden, vor dem Umzug. Es kommt tatsächlich regelmäßig vor und bei vielen, das sind jetzt ja nicht unbedingt Venture-Capital-finanzierte Unternehmen, wo man von Anfang an den Exit mit einplant und auch sein Unternehmen schon so strukturiert und mit Investoren ständig zu tun hat, sondern das sind meistens inhabergeführte Unternehmen, die denken nie an den Exit und auf einmal muss ich überlegen, ich muss das Unternehmen verkaufen, was sind eigentlich die wichtigsten Dinge, worauf muss ich eigentlich achten, wie kann ich sicherstellen, dass ich nicht über den Tisch gezogen werde, wie kann ich mein Unternehmen mehr Wert machen, was sind Dinge, die ich unbedingt vermeiden muss? Wie gesagt, betreten die Mandanten bei uns, es sei denn, sie haben schonmal ein Unternehmen verkauft, komplettes Neuland und brauchen unbedingt jemanden an der Hand, der sie diesbezüglich dann auch kompetent berät und das Maximale für sie rausholt. Das ist natürlich am Ende das Wichtigste.
Bernhard Kluge: Die Vorbereitung ist extrem wichtig oder entscheidend, ja, denn es braucht dann doch eine gewisse Phase, um einen Unternehmenswert auch optimiert zu haben. Was Sie da ansprechen, dass man sich da rechtzeitig darum kümmert oder zumindest eine gewisse Zeit ins Land gehen lässt, um sich da vorzubereiten und dann auch die Berater dazu nimmt, Steuerberater, Anwälte und auch eben den M&A-Berater. Das ist extrem wichtig.
00:04:42 - Beratung als entscheidender Hebel beim Unternehmensverkauf
Daniel: Da haben Sie gerade einen guten Punkt angesprochen. Viele denken ja, dass sie den Unternehmensverkauf vielleicht alleine hinkriegen, einfach nur mit ihrem Rechtsanwalt und Steuerberater. Vielleicht können Sie nochmal ganz kurz ergänzen, Sie haben ja da viel Erfahrung schon gehabt. Wahrscheinlich sind auch hin und wieder Mandanten zu Ihnen gekommen, die schon mal gescheitert sind mit dem Unternehmensverkauf und dann sagen: So, jetzt will ich es mal richtig angehen. Wie würden Sie das argumentieren und begründen, dass man eben nicht mit seinem Steuerberater und selbst mit dem Rechtsanwalt vielleicht den Unternehmensverkauf angehen kann?
Bernhard Kluge: Also der Unternehmensverkauf ist ja, wie Sie richtig sagen, etwas Einmaliges im Lebenslauf eines Unternehmers. Das ist kein Tagesgeschäft und auch oft für die Steuerberater eben auch nicht. Und der Prozess an solches ist kompliziert und vielgestaltig, dass man sich wirklich jemand an die Hand nehmen sollte, der sich auskennt. Zum einen, um im einfachsten Fall die Arbeitslast zu stemmen, aber eben auch, um ein neutraler Ansprechpartner für potenzielle Käufer zu sein. Wie eine Feuerwand muss man sich das vorstellen, wie einen Wellenbrecher. Im Endeffekt ist der Unternehmer selbst meistens der Entscheider, der Chef. Der hat keinen, hinter dem er sich verstecken kann. Auf der anderen Seite sind dann Leute, die kommen mit Beratern oder die kommen mit einer Hierarchie im Unternehmen und der Unternehmer steht da alleine. Wenn der was sagt, gilt es, er ist der Chef und da gibt es keinen anderen, den er vorschicken kann. Allein da ist ein Berater Gold wert. Es gibt eben gewisse Markt-Nuancen, die man einfach kennen muss, wie man solche Prozesse gestaltet und das bringt eben einen M&A- Berater rein, dazu kommt, wir sind in der Lage, Interessenten überhaupt erst aufzutun, denn Sie können ja nicht einfach hingehen und sagen: Ich verkaufe mein Unternehmen. Dann weiß es die Konkurrenz, das wissen Ihre Mitarbeiter, das wissen Ihre Kunden, Ihre Lieferanten, was nicht unbedingt gewollt ist. Man will das ja erst mal vorbereiten und zu einem guten Ende bringen, bevor das irgendwie publik wird und dann am Ende noch Werte vernichtet werden. Wir hatten Fälle, wo dann ein Unternehmer kommt und dann geht der führende Mitarbeiter und nimmt irgendwie Aufträge mit und dann ist das Unternehmen erledigt, wenn das jetzt nicht besonders groß ist oder besonders weit aufgestellt.
Deswegen ist schon wichtig, dass man das sehr, sehr professionell angeht, um den Prozess sauber zu machen, aber auch um den Wert zu maximieren, den man da rausholen kann. Der Wert ist ja nicht nur das Geld, was fließt am Ende des Tages, sondern da kommt dann auch der Anwalt wieder mit ins Spiel, der Vertrag sieht auch andere Themen vor wie Haftungsthemen, da gibt es die variable Kaufpreiszahlung und so weiter. Gerade, wenn man jetzt hier auch die Zelte abbrechen möchte, möchte man solche Themen ja auch minimieren und vielleicht eher ein bisschen Kaufpreis gegenüber wenig Haftung und so etwas. Deswegen ist es auch wichtig, die Kriterien zu definieren. Auch das Thema "Ich verkaufe das Unternehmen und bin weg", das ist auch nicht gerade werterhöhend, sondern meistens sollte man sich eine gewisse Übergangszeit erlauben. Das muss man dann dementsprechend auch einplanen und in das ganze Konzept der Lebensplanung hineinfließen lassen, ansonsten hängt man irgendwo an und lässt Geld auf der Straße liegen.
00:07:50 - Wie lange dauert es bis zum Verkaufsabschluss?
Sebastian: Sie haben vorhin schon einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, das ist die Vorbereitungszeit und die ist ja auch gerade für unsere Mandanten relevant, die jetzt ins Ausland umziehen wollen. Oftmals sagt man ja, ich möchte in ein paar Monaten ins Ausland umziehen, davor muss ich das Unternehmen verkaufen, damit ich dann hier die Wegzugsteuer nicht bezahlen muss in Deutschland, meine Dinge dann abgeschlossen und geregelt habe. Aber jetzt haben Sie gesagt, es braucht eine gewisse Vorbereitungszeit. Ich habe mal mit einem englischen M&A-Berater gesprochen und er nannte diese Zeit "Dressing the Bride", also die Braut hübsch machen für den Verkauf. Was würden Sie denn so aus Erfahrung rechnen, wenn ich mich heute entscheide, ich möchte das Unternehmen gerne verkaufen und ich bin sicherlich ein ordentlich geführtes Unternehmen, aber ich bin nicht wirklich bewandert in diesem Thema Unternehmensverkauf. Typischerweise, mit wieviel Vorlaufzeit muss ich rechnen, bis so ein Verkauf dann in trockenen Tüchern ist?
Daniel: Übrigens, wenn ihr keins unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.
Bernhard Kluge: Ich sag mal, der Prozess alleine, wenn wir ins Spiel kommen, sagen wird, sind das in 9 bis 12 Monate. Das kann auch länger sein, das kann auch schneller gehen, aber die Hauptfrage ist, wie ist das Unternehmen davor aufgestellt. Was sind so Werthebel? Es gibt gerade im Mittelstand viele Unternehmer, wo viel Privates und Geschäftliches dann im Unternehmen vermischt ist. Das Schlimmste sind Immobilien, die Betriebsvermögen sind, aber da sind die Experten eher die Steuerberater. Wenn man solche Vermischungen hat, dann gibt es ja manchmal lange Fristen, bis man das überhaupt wieder auseinanderziehen kann, ohne in irgendwelche negativen Steuerimplikationen oder andere reinzulaufen. Wenn man natürlich Werthebel stellen möchte, die das Unternehmen auch operativ oder strategisch voranbringen, dauert das natürlich auch länger, aber ich sage mal die Entscheidung ist gefallen, man muss relativ zügig raus, dann ist der der Prozess selber diese 9 bis 12 Monate lang.
00:09:59 - Die Phasen des Unternehmensverkaufs
Daniel: Ich wollte Sie noch fragen, wie sind eigentlich die Phasen des Verkaufs? Für viele ist ja das Schwierigste, einen passenden Käufer zu finden. Würden Sie das auch so sehen? Wie sollte ein Unternehmer das vielleicht angehen beziehungsweise welche Hilfestellung bietet denn jetzt die Covendit dort in dem Punkt? Wenn jetzt jemand zum Beispiel kommt, der sagt "Ich möchte mein Unternehmen verkaufen", wie der Sebastian gerade gesagt hat, er will in ein paar Monaten oder in einem Jahr vielleicht auswandern... wie lange dauert das Ihrer Erfahrung nach und wie schwierig ist das jetzt einen passenden Käufer zu finden? Und welche Unterstützung bieten sie?
Bernhard Kluge: Typischerweise teilt man diesen Transaktionsprozess in 4 Phasen. Man hat eine Vorbereitungsphase, man hat eine Vermarktungsphase, dann hat man eine Phase, wo Angebote und Unternehmensprüfung gemacht werden und dann Verhandlungen. Die Vorbereitungsphase hängt wieder sehr davon ab, wie das Unternehmen aufgestellt ist. Da gibt es die Daten, gibt es Dokumentationen und solche Themen und wieviel Zeit hat der Unternehmer auch? Das ist immer der größte Engpass, denn bei vielen Unternehmern, mit denen wir zusammenarbeiten, ist das der einzelne Inhaber. Der hat dann vielleicht einen Betriebsleiter, und der hat keinen, der ihm wirklich dann bei solchen strategischen Themen zur Hand gehen kann, weil er den Betriebsrat gerade nicht einweihen möchte oder auch nicht sollte. Dann gibt es noch den Steuerberater dabei... Aktuell haben wir ein Projekt, da haben wir vor dem Sommer quasi den Vertrag geschlossen, dass wir zusammenarbeiten. Wir haben gesagt, wir fangen dann im September an, weil im Sommer viel Arbeit ist in der Firma. Jetzt sind wir seit September, weil der Unternehmer nur einen Tag in der Woche hat, um auch Unterlagen zu suchen und bereitzustellen, in der Vorbereitung. Das muss nicht so sein, aber das kann so dauern.
Die Marktansprache selber ist ein bisschen anders, als man das aus den M&A-Transaktionen mit Großkonzernen kennt. Wir haben da 3 Säulen. Wir haben zum einen eine eigene Datenbank, in der Interessenten registriert sind, ja, das sind Investoren, Privatinvestoren, die sich bei uns schon mal Unternehmen angeschaut haben und die wir daraus direkt ansprechen können. Dann können wir diese Datenbank auch filtern nach Interessenten, die sich bestimmte Branchen schonmal angeschaut haben, andere Projekte, die wir dort gemacht haben, das ist quasi so der proprietäre Teil, dann gibt es.
Dann gibt es Plattformen im Internet wie die DUB vom Handelsblatt, wo Unternehmen verkauft und angeboten werden, anonym. Es ist immer ganz wichtig, dass man das anonym macht und da hilft es dann auch wieder, wenn man den Berater hat, der das vorbereitet. Da gibt es auch andere solche Matching-Plattformen, die wir benutzen und dann ist die dritte Säule Recherche von Konkurrenten, Lieferanten, je nach Branche, der da in Frage kommt. Ist es leicht oder schwer, jemanden zu finden? Ich sag mal, wenn das Unternehmen attraktiv ist, ist es leicht, wenn die Preiserwartungen in Ordnung sind, aber es kann auch schwierig werden, denn nicht jede Branche läuft super ja und nicht jedes Unternehmen ist perfekt aufgestellt. Wir sind gerade erst diese Woche mit einem Unternehmen rausgegangen, dass in einer sehr interessanten Software-Nische tätig. Ja, da hat man an einem Tag 50 Anfragen, wenn man raus ist. Das ist schon sehr, sehr viel. Bei anderen muss man den Leuten hinterherrennen, also schwierig ist das. Da hat man am Ende vielleicht den einen, den man braucht. Es ist sehr, sehr branchenabhängig und sehr abhängig davon, wie das Unternehmen aufgestellt ist, wie eigentümerabhängig es ist. Das ist einer dieser Werthebel, der auch länger dauert, abzuschaffen, denn man kann einen guten Job haben und viel Geld verdienen oder man hat ein Unternehmen, wo andere Leute eigentlich die Arbeit machen. Sie brauchen nur mich selber anschauen, im Beratungsunternehmen, wenn ich oder meine Partner gehen, dann ist da wahrscheinlich keine Firma mehr, die verkaufbar ist. Aber wenn Sie ein Unternehmen haben mit Betriebsleitung und so weiter, dann ist da schon noch was da. Zum Test kann man in den Urlaub gehen und es läuft besser, als wenn man da ist. Wenn das so ist, dann haben Sie ein gutes Unternehmen.
Daniel: Ich weiß gar nicht, ob das Ford war, der das mal gesagt hat oder irgendeiner dieser großen Automobilkonzern-Chefs, er hätte sich zur Angewohnheit gemacht, nur Mitarbeiter einzustellen, die besser sind als er selbst. Fand ich damals auch einen interessanten Lehrsatz und viele Unternehmer haben sich eben leider zur Angewohnheit gemacht, sie suchen gerne Mitarbeiter, die sie belehren können, die sich schön führen können, denen sie was beibringen können, weil sie das gerne machen und der sagte damals: Nein, du musst dir Mitarbeiter suchen, die besser sind als du selbst. Und dann würde das ja passieren, was Sie gerade gesagt haben, wenn man diesem Leitsatz folgt, dann ist das Unternehmen am Ende auch gut verkaufbar.
Bernhard Kluge: Ja.
00:14:33 - Mit welchem Wert können Unternehmer rechnen?
Sebastian: Eine ganz wichtige Frage, die Mandanten haben, vielleicht sogar immer die erste Frage ist: Was kriege ich dafür? Ich habe schon zum Teil Mandanten erlebt, die haben komplett unrealistische Vorstellungen, sowohl nach unten als auch oben. Also es gibt welche, die denken, sie haben da mordsmäßig was aufgebaut und eigentlich, wenn man das anschaut am Markt, ist es schwierig da was zu finden. Andere erwarten gar nicht so viel, haben aber im Grunde genommen da was wirklich Interessantes aufgebaut. Natürlich gibt es da viele Parameter, wie Sie jetzt gesagt haben. Ich kenne das aus der Steuerberatungsbranche, wenn man eine Steuerberatungskanzlei verkauft, ist es sehr einfach meistens. Da gibt es ein Multiple basierend auf den jährlichen Fees und so. Da ist es nicht so schwierig, aber es kann ja durchaus komplex sein in vielen Branchen. Was antworten Sie, wenn Sie jemand fragt, was kriege ich dann dafür? Da kann man ja keine kurze Antwort geben, wahrscheinlich.
Bernhard Kluge: Kann man eigentlich nicht, aber auf der anderen Seite, wenn jemand kommt, so hätte ich es vor der Zinswende gesagt, fängt man einfach mal mit dem 5mal operativen Ergebnis an. Einfach, damit man mal irgendwas sagt und eine Zahl hat, die nicht völlig verkehrt ist. Da hängt es natürlich davon ab, ist es größer? Ist es kleiner, ist das Risiko höher von so einem Unternehmen, weil die Abhängigkeiten höher sind. Dann ist es eher vielleicht viermal. Wenn das jetzt ganz toll ist, dann ist man manchmal sogar in Richtung 10-mal.
Das ist dann schon sehr, sehr individuell, aber da kann man schon mal anfangen. Und was wir immer versuchen, bevor wir mit potenziellen Kunden eine engere Verbindung eingehen, lassen wir uns von denen gleich mal die Daten schicken, sodass wir man einfach mal die letzten drei Jahresabschlüsse hat, die aktuelle BWA, und man mal sieht und bewertet, spricht man überhaupt über dasselbe, grob. Am Ende ist es natürlich immer das Wert, was jemand bereit ist zu bezahlen und das sieht man jetzt gerade auch sehr extrem bei dieser Zinswende. Der Immobilienmarkt zeigt das, aber das ist im Unternehmensmarkt ähnlich.
Die Werterwartungen sind sehr, sehr unterschiedlich und hängen davon ab, aus welcher Brille man schaut. Gerade der Verkäufer will immer viel haben, der Käufer will wenig bezahlen. Das ist jetzt immer so, ja, aber wenn ich jetzt ein Unternehmer bin, der zum Beispiel einen großen Immobilienbestand im Unternehmen hat, hatten wir gerade in dieser Woche, und der ist vom Verkäufer Eigenkaptial-finanziert, muss er sich jetzt um keine Bank irgendwelche Gedanken machen, genauso wie sein ganzer Betrieb, denn er macht das seit 30 Jahren erfolgreich. Der Käufer dagegen muss zur Bank gehen. Und der Käufer muss jetzt plötzlich 5 bis 6% Zinsen zahlen da drauf und muss das hinterlegen. Da sieht die Rechnung natürlich anders aus und da gibt es ja nicht richtig und falsch. Das ist einfach eine unterschiedliche Wahrheit. Das ist jetzt aktuell auch die Kunst, da dann irgendwie einen Kompromiss zu finden. Der eine will verkaufen oder muss sogar vielleicht, möchte aber natürlich einen fairen Wert. Der andere will kaufen oder muss aus strategischen Gründen, aber der muss zur Bank gehen. Das ist nicht einfach. Das ist halt in solchen Wendephasen eine Herausforderung.
00:17:36 - Unternehmenskauf durch in- oder ausländische Käufer
Daniel: Ein ganz wichtiger Punkt. Interessant. Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Kollegen in Japan, in dem Fall ein Anwalt, da habe ich erzählt, dass wir heute mit dem Herrn Kluge von COVENDIT sprechen und er sagte "Ja, bei uns auch ganz interessant, die Japaner kaufen momentan unwahrscheinlich gerne Unternehmen in Deutschland und da kommt dann noch eine chinesische Bank hinterher, die finanziert das dann." Das fand ich auch ganz interessant, daher meine Frage mal an sie, weil der Kollege mir gesagt hat, Japaner kaufen momentan sehr sehr gerne deutsche Unternehmen. Wenn Sie jetzt Käufer suchen oder solche Projekte stemmen, wie häufig verkaufen Sie in Deutschland und wie häufig kommen auch ausländische Käufer zum Zug? Oder wie recherchiert man das dann? Wie gehen Sie da vor?
Bernhard Kluge: Also ich glaube, man muss sich da wirklich die Unternehmensgröße anschauen, denn wenn Sie jetzt hier die klassischen mittelständischen Betriebe mit 10 bis 20 Millionen als Umsatzfirmenwert nehmen, dann sind das nicht unbedingt Unternehmen, die an den Ausländer gehen. Also die gehen vielleicht an den Ausländer, wenn der schon hier ist und dann kauft das seine deutsche Firma und sein deutsches Management. Ich habe zurzeit einen Kunden aus dem osteuropäischen Ausland, der hier Firmen kaufen möchte, in einem bestimmten Bereich. Das ist so schwierig, weil der keinen hat, der Deutsch spricht. Er spricht natürlich Englisch, aber der deutsche Handwerker spricht halt nicht Englisch oder nicht so gerne und schon gar nicht Geschäftsgebaren. Der macht das im Urlaub vielleicht, aber das ist schon schwierig. Ich habe dem Mandanten gesagt, ihr braucht einen Deutschen. Der hat eine Vertriebsmannschaft hier in Deutschland, aber der hat jetzt keinen M&A-operativen, Deutsch Sprechenden, den er da mit reinzieht. Aber du brauchst einen, der Deutsch kann, den du den Handwerkern vorsetzen kannst. Und das ist nicht leicht, so jemanden zu finden. Deswegen kannst, ehrlich gesagt, ein Japaner, der noch nie in Deutschland war, keinen 30-Mann-Betrieb kaufen.
Daniel: Guter Punkt auf alle Fälle. Wir haben schon eine ganze Menge gelernt jetzt von Ihnen. Wir haben jetzt gehört, es gibt die vier Phasen des Unternehmensverkaufs. Wir haben auch schonmal gehört, wenn es sozusagen losgeht, jetzt kommt ein Mandant zu Ihnen, was muss er Ihnen, damit Sie erstmal ins Laufen kommen, abgeben. Da haben Sie gesagt, die letzten drei Jahresabschlüsse, eine aktuelle BWA, das wäre sozusagen fürs Erstgespräch wichtig.
Bernhard Kluge: Das wäre erstmal unverbindlich und kostenfrei. So, dass man sich einfach mal einordnet, worum es da geht.
Daniel: Richtig, genau. Und dann konnten wir Ihnen schon einen ganz wichtigen Fakt entlocken, wie lange es ungefähr dauert. Sie haben gesagt, 9 bis 12 Monate, vielleicht auch länger, je nachdem, wie gut die Vorbereitungsphase läuft und wie interessant das Unternehmen ist, auch mal schneller. Das sind doch schon mal ganz wichtige Dinge, die wir jetzt hier gemeinsam erarbeitet haben. Wir hatten nun schon ein bisschen drüber gesprochen, weil das auch ganz wichtig ist, der Sebastian hat es am Anfang auch erwähnt in seiner Einleitung: Der Wert des Unternehmens, mit welchen Faktoren kann man den nach oben bringen oder auch nach unten bringen? Vielleicht können wir das nochmal ganz kurz in ein paar Fakten kurz zusammentragen. Eine Sache, die Sie ja schon erwähnt hatten, ist ganz, ganz wichtig, dass natürlich die wichtigsten Mitarbeiter, zumindest wenn die den Wert des Unternehmens verkörpern, an Bord bleiben müssen, aber vielleicht haben Sie noch ein paar andere Faktoren, mit denen ich die Wertsteigerung erreichen kann, aber auch aufpassen muss, dass das Unternehmen im Wert nach unten verbrennt vom Verkauf.
00:21:10 - “Red Flags” beim Unternehmensverkauf
Sebastian: Ich will die Frage noch ergänzen von Daniel, Herr Kluge, jetzt schauen Sie sich Bilanzen an, was sind denn so absolute Warnzeichen für Sie, wo Sie sagen: Das wird auf keinen Fall funktionieren, die Überschuldung ist sowieso klar, das weiß jeder, aber was sind vielleicht Dinge, wo man sagt, wenn man so ein Unternehmen vorfindet, dann wird es auf jeden Fall sehr schwierig werden.
Bernhard Kluge: Also ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt und der zieht sich irgendwo durch, da muss man mal in Betracht ziehen, es gibt eine massive Informationsasymmetrie: der Alte, der Verkäufer, weiß alles, der Neue weiß eigentlich nichts. Und wenn man nichts weiß von dem Unternehmen dann sieht man viele Risiken und da werden Dinge ganz anders. Das muss man ein bisschen im Hinterkopf haben, denn das es ist immer so eine Gratwanderung zwischen dem, was ich zeige und dem, was ich nicht zeige. Also im Zweifel ist ein bisschen mehr zeigen und mehr Transparenz werterhöhend, weil es halt diese Risikoabschläge wegnimmt, und das gilt auch für so Sachen wie die ganzen Finanzkennzahlen, dass man das Unternehmenskonstrukt möglichst einfach lässt. Also wenn man anfängt, sehr viele private Geschichten und irgendwelche komplexen Strukturen drin zu haben, ist das meistens nicht gut. Sowas wie: Es wurden mal Pensionen verkauft. Also viele Unternehmer haben eine Pension drinnen. Das ist zum Beispiel so ein absolutes No-Go. Das muss man vorher abklären, das dauert auch Zeit und Geld. Keiner kauft eine Pensionsverpflichtung gegen den alten Gesellschafter mit. Da muss man sich zum Beispiel auch extra drum kümmern, da gibt's aber auch Experten, die sich das machen und das geht alles, aber ist vielleicht auch nochmal ein Zeitaufwand und eine Bewertungsimplikation. Und auch: Keiner zahlt gerne Steuern, aber wenn ich Gewinne mache, kann ich auch Steuern zahlen, bevor ich dann irgendwie Gewinne klein mach und man muss dann nachher adjustieren, man macht Normalisierungen und so weiter. aber wenn das zu viel wird, geht das eher nach hinten los. Also wenn ich jetzt länger planen kann, dann sollte ich vielleicht auch die letzten 2, 3 Jahre so angehen, dass es gewinnmaximierend ist. Im Endeffekt, sage ich mal bös, beim Finanzamt spart man halt 30%, aber wenn es im Gewinn ist, kriege ich den Faktor 5 oder wie auch immer.
Sebastian: Ja, sehr wichtiger Punkt, das stimmt alles genau, sehr gut.
Bernhard Kluge: Klar kann man immer argumentieren, da war was Besonderes und so weite, wie auch immer, aber alles, was man erklären muss, sieht der Käufer erstmal andersrum. Ja und die Stelle ist dann da und macht einem das Leben schwierig. Das sieht man sehr oft und auch auch komplizierte Strukturen und sowas. Das ist meistens dann schädlich, aber das kriegt man nicht schnell weg. Der beste Wertsteigerungsfaktor ist natürlich, dass ich gute Ergebnisse liefere, ja und dass ich auch Dinge umsetze, wir sprachen vorhin von Venture Capital oder von Unternehmen wie Start-ups. Die werden ganz anders bewertet, denn dort bleibt das Management-Team da und verpflichtet sich, einen Geschäftsplan zu liefern und die, sagen wir mal bös, versklaven sich für 5 Jahre, so dass sie dann performen und das umsetzen. Die haben operativ funktionierende Unternehmen oder Unternehmer. Der macht 6 Monate Übergabe, gerade wenn er ins Ausland gehen will, aber da ist er weg, der verkauft keinen Businessplan mehr, der verkauft was war im Endeffekt. Das heißt, wenn ich irgendwelche Fantasien habe, am besten realisiere ich die noch, wenn das geht in meiner Lebensplanung, denn wenn ich die nur verspreche, dann muss ja der andere die realisieren und dann wird er sie auch garantiert nicht voll bezahlen. Gut ist, wenn man sich Zeit nimmt, einplant, Dinge umsetzt, sich selber entbehrlich macht, als Chef, am besten auch jemanden nachzüchtet. Wir machen es immer gerne so, dass wir sagen, da gibt es 4 Schlüsselmitarbeiter im Unternehmen und begründen das auch. Jeder weiß, dass der strategische Kopf meistens der Inhaber ist, aber da gibt es zumindest mal einen, wenn es ein Produktionsbetrieb ist, der macht die Produktion. Wenn es ein Vertrieb ist, dann macht er vielleicht den Vertrieb und so. Dann liegt nicht alles beim Chef, was ja doch oft vorkommt.
Daniel: Macht Sinn.
00:25:09 - Schwierige Branchen für den Verkauf
Sebastian: Sehr interessant. Wir haben immer wieder mal erlebt bei ähnlichen Projekten, wo es dann auch um Unternehmensverkauf ging, dass es tatsächlich auch Branchen gibt, die am Sterben sind, weil die zum Beispiel die Chinesen hier so schnell aufholen, dass man hier schon seit Jahren mit sinkenden Umsätzen rechnen muss oder zu kämpfen hat. Vielleicht kann die Marke verkaufen, die ist noch ganz gut, aber obwohl das Unternehmen noch ganz gut funktioniert, kann man absehen, dass das nicht mehr lange funktioniert.Haben Sie da auch Erfahrung gemacht und sind da bestimmte Branchen, wo sie sagen können, das kann man vergessen?
Bernhard Kluge: Was natürlich sehr gut ist, ist wenn das Unternehmen unternehmen ist, wo jemand es kaufen muss, in Anführungszeichen, weil es einfach ein Alleinstellungmerkmal hat, ein tolles Produkt oder irgendwas Besonderes. Das ist natürlich bei den meisten kleineren oder mittleren Unternehmen nicht unbedingt der Fall. Es gibt natürlich diese Hidden Champions, aber das ist, glaube ich, eine Größenordnung, die liegt nochmal eine Nummer über dem, was wir jetzt hier ansprechen. Ich meine, es gibt natürlich schon auch in solchen schrumpfenden Märkten Chancen. Wir haben mal eine Firma verkauft, die machten Recycling generell, aber insbesondere Recycling von Röntgenbildern. Das ist natürlich ein Markt, der ist irgendwann tot, denn wir machen es heute alles digital, keiner hat mehr Röntgenbilder, aber das stimmt halt doch nicht, weil es Archivierungsvorschriften gibt, die Röntgenärzte müssen das irgendwie x Jahre aufheben, das heißt die nächste 10 bis 20 Jahre wird es den Markt dafür geben. Da wurde viel von diesen Recyclingkapazitäten aus dem Markt genommen. Am Ende gab es noch einen großen und eben unseren Kunden. Da kann man schon, obwohl das ein endlicher Markt ist im Endeffekt, irgendwann, aber gerade in so einem Umfeld kann man doch noch erfolgreich agieren. Mir hat mal jemand erzählt, das war jetzt kein Kunde, das war jemand aus dem Netzwerk, es war Anfang der Corona-Zeiten und die waren investiert, hatten ein Portfoliogesellschaft, die stationären Modevertrieb, ganz hochpreisige Fashion machte, wo die Chinesen, die hier nach Europa kommen, das kaufen. Dann kam der Lockdown und die dachten, die Firma können sie komplett abschreiben, weil die einfach kaputt. Die hatten vorher keine Internetpräsenz vorher, sagte er so, aber die haben über ein ganz spannendes Influencer Marketing dann diese Firma ganz schnell umgedreht und haben in den Corona-Zeiten mehr Geld verdient als vorher. Ich weiß nicht, ob es stimmt, ich habe es auch nicht nachrechnet, aber es kommt oft drauf an, was man halt mit solchen Situationen dann macht und wie man damit umgeht. Wahrscheinlich kann man auch in schrumpfenden kleinen Märkten, wo Konkurrenz groß ist, wenn man sich da irgendwie besonders positioniert doch was reißen.
Daniel: Interessant.
Sebastian: Das sind tolle Beispiele!
00:28:02 - Der Ablauf der Prozesse bis zum Verkauf
Daniel: Zu dem, was Sie vorhin gerade gesagt haben, dass man mitunter auch ein Unternehmen kaufen muss, fiel mir ein, in der Schweiz gibt es ja Victorinox und der größte Konkurrenz war damals ja Wenger. Victorinox, ich hatte damals auch mit denen geschäftlich zu tun und erzähle immer gern die Story, musste Wenger kaufen, denn sie hatten Angst, dass die Chinesen Wenger kaufen und dann letztendlich dieser Konkurrent an China geht. Man musste einfach sozusagen kaufen. Da kann man froh sein, wenn man vielleicht ein Unternehmen hat, wo man sagt, mein Konkurrent muss mich kaufen, ansonsten geht es ihm an die Substanz. Jetzt stelle ich mir vor, wenn ich Zuschauer, Zuhörer wäre, würde ich sagen, alles sehr interessant, aber mich interessiert mal, wie geht das jetzt genau praktisch vor? Sie hatten die 4 Phasen ja schon eingangs erwähnt, also die Vorbereitungsphase, die Akquisephase...
Bernhard Kluge: ... dann Angebote und Prüfungen des Unternehmens im Endeffekt, ja.
Daniel: Wie kann ich mir das vorstellen? Wir haben jetzt schon erfahren, ich mache mein Erstgespräch mit Ihnen. Haben Sie da einen Fragebogen? Dann kommt dazu, dass ich Ihnen meine 3 Jahresabschlüsse und die BWA vielleicht gebe. Wie geht's jetzt vor sich und was ist das, was Sie jetzt dem Kunden produzieren? Sie haben vorhin schon gut erwähnt, das ist ganz, ganz wichtig ist, dass das Unternehmen verstehbar ist für den Käufer.
Ich stelle mir dann jetzt so vor, ich werfe ihnen meine ganzen Dokumente hin, mache mit Ihnen stundenlang ein paar Gespräche. Das heißt, Sie versuchen erstmal, mich zu verstehen und dann, vermute ich mal, aber das werden Sie gleich noch viel besser erzählen können, dass Sie dann eine Art Schema haben, ein Template haben, wir auch immer, mit dem Sie das darstellen. Das würde mich sehr interessieren und dann natürlich auch für die Phase 2, 3 und 4, was da genau passiert.
Bernhard Kluge: Es gibt super zentrale Prozessdokumente, die man hat. Das ist somit auch, was marktüblich ist. Also sagen wir mal, wir haben jetzt dieses Erstgespräch und haben ein bisschen die Zahlen, kommen mit dem Wert raus, der auch zu diesen potenziellen Kunden passt und dann beauftragt er uns. Dann haben wir eine Anfrageliste von verschiedenen Unterlagen, die wir brauchen, um im Endeffekt ein Informationsmemorandum zu erstellen. Ein Informationsmemorandum muss man sich vorstellen wie eine Broschüre, die dieses Unternehmen beschreibt mit Klarnamen, mit Finanzen, was zu den Mitarbeitern, zu den Produktionsprozessen, je nachdem, was es halt auch für eine Branche ist. Das sind so 20 bis 30 Seiten, manchmal sind es auch mehr, je nachdem. Diese Unterlage ist dafür gedacht, dass potentielle Käufer sich ein genaues Bild von dem Unternehmen machen können und auf dieser Basis ein Angebot. Jetzt ist diesem Dokument vorgeschaltet, dieser Ansprache im Markt, wo man natürlich nicht dieses große Dokument benutzt, sondern da haben wir ein Extrakt, das ist ein Zweiseiter, der anonym ist und der das Unternehmen grob beschreibt. Die Beschreibung hängt natürlich ein bisschen davon ab, wie spezifisch das Unternehmen ist. Ich sag mal, ein spezielles Softwareunternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet hier, da muss man aufpassen, denn nach dem Testdatenmanagement weiß man genau, welche Firma das ist. Das heißt, das muss man breiter beschreiben. Wenn das ein Schreinerbetrieb ist oder ein Sanitärbetrieb, dann kann man das genauer beschreiben, ohne dass es Rückschlüsse gibt. Dieses zweiseitige Dokument mit Kurzbeschreibung, den Highlights des Unternehmens, Finanzen, benutzen wir über diese drei Kanäle, über die wir gehen, um Interessenten zu finden.
Das tun wir auf unsere Webseite. Das ist bei der deutschen Unternehmerbehörde, da schicken wir unseren Newsletter an Interessenten, da schickt mir das an eine Longlist, wo man strategische Käufer und so weiter drauf hat. Wenn die dann weitergehendes Interesse haben, müssen sie eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben, damit sie zusichern, die Unterlagen die sie dann in der Folge erhalten, vertraulich zu behandeln. Wenn wir die kennen, dann geben wir es an unseren Kunden weiter, der gibt es frei. Wir lassen alles freigeben, das ist immer ganz wichtig, auch für den Unternehmer, es geht nichts raus, was er nicht freigegeben hat. Er weiß immer, an wen Dinge gehen, mit Klarnamen, also dieser Teaser, der anonym ist. Wenn wir diesen Interessenten nicht kennen, dann füllt er uns noch einen kurzen Fragebogen aus, dass man ein bisschen einschätzt, kann der sich das überhaupt leisten. Da ist der Lebenslauf, wenn es eine Privatperson ist oder eine Unternehmenspräsentation, sodass man das ein bisschen einschätzen kann, falls man ihn nicht kennt.
Oder man fragt einen anderen Beratern, wenn man den nicht kennt. Nach dieser Vertraulichkeitsregelung geht diese längere Broschüre raus mit der Bitte, daraufhin ein Angebot abzugeben. Da gibt es manchmal noch Telefonate, das sind auch Dinge, die dann wir dem Verkäufer natürlich abnehmen, der muss noch gar nicht in Erscheinung treten. Dann bekommt man ein Angebot und ein Interessenbekundung und kann dann diese erstmal sammeln, bis man ein paar hat. Man kann dann schauen, wie passen sie zusammen und kann sie dem Kunden vorstellen.
Und dann kann man da sagen, das ist interessant, weitergehende Gespräche zu führen. Da macht man sowas wie eine Managementpräsentation. Oft ist es auch nur eine Videokonferenz, je nachdem, ob das ein interessantes Unternehmen ist, wo man auch vielleicht vor Ort mal sein muss. Da kann man schonmal einen Termin machen. Das hängt dann auch immer ein bisschen damit zusammen, wie die Nachfrage ist. Wenn da jetzt viele kommen, dann kann man das natürlich stärker filtern. Bei wenig Interesse muss man auch mehr auf die Interessenten im Endeffekt eingehen, um sie bei der Stange zu halten. Das ist ein variabler Prozess. Das läuft dann im Endeffekt auf den Punkt zu, wo man ein formales Angebot hat.
Dann ist man quasi am Ende dieser Vermarktungsphase und an dem Übergang zur Angebots oder Prüfphase des Unternehmens, und die meisten Interessenten verlangen da eine Art Exklusivität. Das heißt, sie möchten der Einzige sein, der jetzt in diesem Verfahren weiter berücksichtigt wird, aus dem Grund, das ist auch leicht nachvollzuziehen, wenn sie das Unternehmen prüfen, müssen sie einen Anwalt, den Steuerberater, andere Berater beauftragen und haben Kosten. Wenn die Verkaufsfirma so attraktiv ist, dass man sich das leisten kann, mehrere nebeneinander laufen zu lassen, das gibt es auch manchmal, ist aber jetzt nicht immer der Fall. Oder es gibt ganz dünne Prüfungen, dann geht das so. So oft hat man eine Exklusivität. Man verpflichtet sich dann für eine gewisse Zeit, 6 Wochen, 8 Wochen, manchmal auch länger, exklusiv mit einer Partei zu verhandeln. Die prüfen dann, dann richtet man einen Datenraum ein, so heißt das. Im Endeffekt sammelt man alle relevanten Daten des Unternehmens virtuell, stellt sie in eine geschützte Cloud ein, so dass der Käufer sie prüfen kann und dann daraufhin sein Angebot bestätigt, verändert, je nachdem, wie man das dann sieht. Das ist diese Phase, wo ich sage, dass Transparenz hilft, denn das, was man dort offenlegt, wird am Ende im finalen Kaufvertrag als offengelegt hinterlegt werden. Da heißt, dafür haftet man dann schonmal nicht. Das sind so klassische Fälle wie: Es gibt es ein Verfahren mit einem ehemaligen Mitarbeiter, dann soll ich das lieber sagen, es ist bekannt, es ist im Preis berücksichtigt und dann ist das erledigt. Wenn das jetzt plötzlich auftaucht und ich muss 100.000€ Abfindung zahlen, dann wird der Käufer sagen: Bitte erstatten Sie das. Dann wird das Angebot bestätigt, dann kann man einen Kaufvertrag machen. Im mittelständischen Fall ist es oft so, dass der Käufer das macht, weil er auch meistens mehr Ressourcen hat und dann ist der Aufwand quasi weg vom alten Kunden. Manchmal lässt man das auch den Anwalt des Kunden machen. Eigentlich sagt man, wer schweigt, der bleibt, es ist eigentlich immer besser, wenn man selber vorangeht, aber auch eine Kostenfrage. Mit dem Vertrag geht man meistens zum Notar, wenn es eine Kapitalgesellschaft ist, eine GmbH und leistet dann die Unterschrift. Manchmal hat man direkt den Vollzug und das Geld fließt, je nachdem, ob bestimmte Bedingungen zu erfüllen sind.
Das ist der grobe Ablauf. Der Kunde selber, das ist uns auch immer wichtig, mit dem müssen wir uns als Team sehen. Wir arbeiten zusammen, wir unterstützen den Verkäufer, am Ende verkauft er, er ist die zentrale Person, und er muss auch ab und zu in die Bütt, denn ungesehen kauft keiner das Unternehmen. Das Unternehmen ist meistens doch sehr getrieben von dem, der Chef ist und der Eigentümer. Das ist auch wichtig, dass man sich da entsprechend Zeit nimmt und nicht meint, er geht jetzt 3 Monate nach Südafrika Golf spielen und wenn er zurückkommt, soll die Firma verkauft sein. Ne das ist halt so, läuft halt nicht.
00:37:01 - Bedingungen und Gestaltung der Kaufpreiszahlung
Sebastian: Dazu, Herr Kluge, eine wichtige Frage: Sie hatten das vorhin schon leicht angedeutet, es ist ja meistens nicht so, nehme ich mal an, dass der Kaufpreis wie bei einem Auto oder bei einem Haus auf einmal bezahlt ist, sondern da gibt es bestimmte Bedingungen, mehrere Raten, dann muss auch der Verkäufer noch zur Verfügung stehen als Berater. Ich hatte vor kurzem eine Mandantin, sie war eine Ärztin, die hat eine Praxis verkauft, dann musste sie noch für Gehalt, also sehr großzügiges Gehalt wohlgemerkt, in der Praxis arbeiten für zwei Jahre. Es ist meistens nicht so, nach meinem Verständnis, dass man sozusagen sagen kann, Vertrag unterschrieben und ich bin weg, sondern das ist dann noch ein mehrjähriger Prozess, vielfach, bis ich das Ganze vom Tisch habe.
Bernhard Kluge: Typischerweise ja, sage ich mal. Aber es gibt auch schon Kunden, die aus welchen Gründen auch immer relativ schnell raus wollen. Man muss auch gucken, wer wer die Käufergruppe ist. Zum Beispiel haben wir eine Firma verkauft, da waren die Käufer dann, man nennt das MBI, Management Buy-in, private Käufer, die dann selber ins Management gehen. Da sollte man dann schon relativ schnell dafür sorgen, dass der alte Geschäftsführer die Geschäftsführung niederlegt.
Man will ja nicht in der Haftung sein für den anderen. Da sollte man sehen, dass die Geschäftsführung mit Vollzug, also mit dem Notar, dann auch niedergelegt wird und dass man dann wirklich klar als Berater tätig ist, weil sich sonst die Risiken vermengen und das möchten wir nicht. Ich würde sagen, 3 bis 6 Monate Übergabe ist wahrscheinlich Pflicht, denn es gibt halt bestimmte Dinge, die man übergeben muss. Wenn man sagt, da arbeitet noch jemand zwei Jahre mit, dann ist das schon irgendwie eine Regelung, die honoriert werden muss, wie in dem Fall auch, und will man das auch. Das finde ich dann eher lang, aber dass man als Berater oder in einem Beirat, je nachdem wer der Käufer ist, tätig ist, das sieht man schon häufig.
Aber es kommt immer drauf an. Wir hatten auch den Fall, da war der Kunde noch relativ jung und dem war es extrem wichtig, dass sie schnell rauskommen, also Halbjahresfrist oder sowas. Das wurde auch so vereinbart, aber das muss man auch umgesetzt bekommen, Sie können ja nicht weglaufen. Da stellte sich dann heraus, ich war mit den Leuten noch im Dialog und wir hatten extra einen Käufer ausgewählt, der das zugesagt hat, aber der hat sich einfach nicht um Nachfolger gekümmert. Die waren dann lange noch als Geschäftsführer tätig, obwohl sie das nicht wollten. Aber die können ihre Mannschaft auch nicht stehen lassen. Das geht ja auch nicht, also es gibt alles. Sie sagten, Kaufpreis nicht sofort bezahlt. Das kommt auch wieder auf den Käufer an. Wenn das Konzern kauft oder sowas, dann zahlen die das üblicherweise schon sofort. Dann gibt es vielleicht noch irgendwelche Beträge, die wegen Haftungsthemen oder so stehen bleiben, oder wegen Garantien. Wenn Sie jetzt private Käufer haben, dann brauchen die meistens auch, um das finanziert zu bekommen, ein Verkäufer-Darlehen nennt man das, sodass der Verkäufer einen Teil des Kaufpreises als Darlehen stunden, das dann auch nachrangig ist, also ähnlich wie beim Eigenkapital, damit die Bank bereit ist, das zu finanzieren. Das ist nicht unüblich. Damit muss man sich auch mit anfreunden, mit solchen Implikationen, wenn man das Land verlassen möchte. Das ist auch steuerlich ein Thema, denn das Geld fließt ja erstmal. Das muss man versteuern, hat es aber nicht bekommen
Auch ein Thema, das man häufig sieht ist der Burnout oder Besserungsschein, gerade, wenn man sich in der Bewertung nicht einig wird. Der Verkäufer sagt dann, da ist dieser tolle Business-Plan, der sieht so aus und der Käufer ist natürlich viel konservativer und dann sagt man, wenn gewisse Ziele erreicht werden, dann fließt zusätzliches Geld. Da ist immer die Frage, wer in der Verantwortung ist, der Alte ist eigentlich raus, kann das nicht mehr komplett steuern. Das sind Themen, die man immer hoch und runter diskutieren muss, aber das ist auch ein Weg um unterschiedliche Kaufpreisvorstellungen zu überbrücken und auch, um diese Informationsasymmetrie, das Risiko, was der Käufer ja hat, der gar nicht alles weiß, ein bisschen auszubügeln, Das haben wir zum Beispiel auch schon gesehen: Man kann das auch an Mitarbeiter binden, zum Beispiel bei einem IT-Unternehmen, da hieß es halt, wenn die Leute in einem Jahr noch alle da sind, dann kriegst du nochmal was.
00:41:27 - Der Umgang mit Mitarbeitern
Daniel: Das, was Sie jetzt gerade sagen, ist natürlich auch ein ganz wichtiger Punkt. Da wollte ich auch noch nachfragen: Wie kann ein Verkäufer positiv darauf hinwirken, was sollte er unbedingt vermeiden und was sollte er unbedingt tun, damit die Mitarbeiter nicht panikartig sozusagen das Schiff verlassen, denn es ist ja kein sinkendes Schiff, aber eben nicht in ihrer Produktivität nachlassen oder vielleicht dem Unternehmen sogar durch irgendwelches Missverhalten Schaden zufügen. Also ich denke, das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Wie helfen Sie denn da jetzt dem Unternehmer oder welchen Ratschlag geben Sie?
Bernhard Kluge: Während des Prozesses ist Vertraulichkeit das Thema, dass man das nicht zu breit streut, eigentlich gar nicht streut im Unternehmen, wobei es auch Fälle gibt, man muss sich überlegen, es kann ja mal was schief gehen, die Nachricht streut halt doch, was macht man dann? Und wenn dann halt der Weltuntergang wäre, dann müsste man proaktiv damit umgehen. Und ich meine, eigentlich ist die Nachricht, dass das Unternehmen verkauft wird, ja keine schlechte, denn heutzutage kauft keiner ein Unternehmen, um die Leute rauszuschmeißen, denn die Mitarbeiter sind ja meistens das Kern-Asset, das wichtigste an dem Unternehmen, eine funktionierende Mitarbeiterstruktur, Businessträger. Das gilt eigentlich in fast allen Branchen inzwischen. Wer kauft ein Unternehmen, um die Leute rauszuschmeißen? Das gibt es eigentlich gar nicht mehr. Wenn Sie da mal schauen, da ist dieser eine Inhaber, der älter ist und der irgendwie einen endliche Wirkungskreis hat, der gibt das ab an jemanden, der entweder neu reinkommt, mit neuen Ideen, mit Wachstumspotenzialen, die der alte vielleicht gar nicht geboten hat oder der ein größeres Unternehmen ist, mit ganz anderen Chancen und so weiter. Eigentlich ist das ja eine positive Sache, auch für die Mitarbeiter, denn meistens ergeben sich neue Möglichkeiten. Klar, es gibt auch Leute, die eher bewahrend sind und Angst haben dann, aber da kann man wahrscheinlich auch nichts machen. Eigentlich ist die Nachricht ja gut. Da ist jemand, der vielleicht in 10 Jahren aufhört, der kümmert sich, der sorgt dafür, es geht weiter, der bringt jemanden Neuen rein. Der Neue ist überzeugt, sonst würde er das nicht machen. Das heißt, er ist auch motiviert, ob das jetzt ein Konzern ist, ein Privatkäufer oder wer auch immer. Klar ändern sich Dinge, aber es gibt Perspektiven und normalerweise ist das was Positives.
Daniel: Sie haben es jetzt schonmal gut verkauft. Wichtig ist halt, dass der Unternehmer das auch so gut rüberbringt. Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere das mit Ihnen vielleicht auch gemeinsam machen kann.
Bernhard Kluge: Wir sind da eigentlich nicht, sobald der Vollzug ist, sind wir raus, aber man spricht natürlich darüber, dass dann, wenn die Tücher im Trocknen sind, der Neue auch mit hingeht und dann macht man das gemeinsam. Jetzt haben wir gerade ein Beispiel, da werden die das zur Weihnachtsfeier machen oder man macht es dann im Neujahrsblick oder so was. In dem Fall ist es jetzt auch ein größeres Unternehmen. das übernimmt den, die haben ganz andere Perspektiven und so weiter.
00:44:37 - Kontaktinformationen und Schlusstipp
Daniel: Es ist total spannend, das Thema. Ich habe das Gefühl, wir könnten noch eine ganze Weile länger darüber sprechen. Mandanten, die jetzt Interesse haben, sich darüber weiter zu informieren, haben die Möglichkeit sich direkt an Sie zu wenden. Wie lieben Sie es am meisten, dass man mit Ihnen Kontakt aufnimmt? Zum Telefonhörer greift, eine E-Mail schreibt, ein Formular ausfüllt?
Bernhard Kluge: Eine E-Mail ist am besten, dann hat man es auf jeden Fall und es ist nicht gerade etwas, wo es hinten herunterfällt. Also sehr gern meine E-Mail geben.
Daniel: Klasse! Haben Sie noch einen letzten Appell an unsere Zuschauer und Zuhörer, wo Sie sagen, das ist jetzt meine Message, meine Botschaft, meine Empfehlung? Sozusagen als Schlusswort.
Bernhard Kluge: Vorbereitung! Sich ein bisschen Zeit nehmen ist, glaube ich, wichtig und dann die Experten oder die Know-how-Träger mit reinbringen. Ob das Steuerthemen sind oder andere rechtliche Themen oder eben transaktionsbezogen jemanden wie uns. So, dass man sich ein Bild macht und nicht irgendwo reinstolpert und dann stellt man sich da selbst ein Bein. Das ist, glaub ich, wichtig, denn normalerweise macht man ja den Unternehmensverkauf oder das Umsiedeln nicht alle paar Jahre. Das sollte wohlüberlegt und geplant sein und es ist dann doch ein komplexer Vorgang.
Daniel: Absolut. Das stimmt. Eine ganz kurze Frage noch, Herr Kluge, die bekommt bei uns jeder Gast gestellt. Sie sind wahrscheinlich sehr zufrieden mit Ihrem Business und mit dem Ort, wo Sie gerade leben, aber würden Sie denn mal auswandern in irgendein anderes Land, weil das ja auch unser Thema ist, mit dem wir uns hier beschäftigen, haben Sie einen Favoriten, wo Sie sagen, das war mein Traumland, wenn ich doch nochmal woanders wohnen würde?
Vielleicht nicht permanent, aber meine Frau kommt aus den Philippinen, von daher sind wir da auch ganz gerne, dass man da mal halbjährlich oder so, wenn man sich das leisten kann, dorthin geht.
Sebastian: Sehr gut, die Philippinen sind sehr schön.
Daniel: Dann auf in die Philippinen. Wir müssen auch nochmal ein Podcast über die Philippinen machen, das haben wir jetzt schon ein paarmal gehört, der fehlt uns noch in unserer Liste. Herr Kluge, vielen herzlichen Dank und bleiben sie fröhlich! Bis bald!
Bernhard Kluge: Danke Ihnen. Alles Gute! Dankeschön!
Sebastian: Danke schön! Wiederhören!
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht.
Perspektive Ausland: Bist du Unternehmer, Freiberufler oder Investor? Zieht es dich schon lange ins Ausland? Mach heute den ersten konkreten Schritt in eine Zukunft mit mehr Geld und mehr Freiheit. Buche ein Beratungsgespräch mit Sebastian und seinen Kollegen. Unsere Kanzlei unterstützt Mandanten wie dich dabei, deine Steuerlast legal zu reduzieren, Vermögen aufzubauen und zu schützen und Deine persönliche Freiheit zu maximieren. Profitiere jetzt von unserem Fachwissen und unserem Netzwerk. Gehe zu mandatierung.com und werde Mandant unserer Kanzlei.
Agrar-Investment: Mit Oliven nachhaltig Vermögen anbauen
Erfahren Sie, warum Top-Investoren wie Bill Gates, Warren Buffett und Elon Musk in Ackerland investieren. Entdecken Sie nachhaltige Anlagestrategien mit Oliven, vorgestellt von Carsten Brien von Oliven Invest.
Zu Gast: Carsten Brien von Oliven Invest
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Was haben Bill Gates, Warren Buffett und Elon Musk gemeinsam? Ja, sie gehören zu den reichsten Investoren der Welt und alle drei investieren auch in Ackerland - und das schon seit vielen Jahren. Da muss etwas dran sein. Was wissen sie, was wir noch nicht wissen?
Immer mehr Menschen machen sich Sorgen um ihr Vermögen. Die Inflation entwertet das Geld und man versucht, in Dinge wie Kryptowährungen, Immobilien oder Edelmetalle zu investieren. Doch welche Anlagen lohnen sich wirklich? Seit der Lastenausgleich droht, wollen viele Deutsche ihre Immobilien verkaufen. Auch Krypto ist ein schwankender Markt mit immer stärkerer staatlicher Regulierung und man braucht sowohl Kompetenz als auch Glück, um hier wirklich erfolgreich zu sein.
Und jetzt liest man von weltbekannten Milliardären, die auf Agrarinvestments setzen… Bill Gates ist sogar der größte Farmlandbesitzer in Amerika.
Wir haben heute mit Carsten Brien gesprochen, dem Gründer und Partner von Oliven Invest, einem Agrarprojekt in Sizilien, das vor allem Olivenbäume anbaut, um daraus hochwertiges Olivenöl zu gewinnen.
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Agrar-Investitionen: Ist es sinnvoll? Was sind die Vorteile?
Konstante Nachfrage
Anders als z.B. die Krypto- oder IT-Branche sind Agrarinvestments unabhängig von den Schwankungen anderer Märkte oder gesetzlicher Regulierungen. Natur ist immer im Trend: Nahrungs- und Genussmittel wie Oliven oder Olivenöl sind immer gefragt. Man muss sich also keine Sorgen darüber machen, dass die Menschen plötzlich nichts mehr essen wollen.
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Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein werden heutzutage immer wichtiger. Zukunftsorientierte Menschen möchten aus ethischen Gründen nicht nur in Dinge investieren, die eine hohe Rendite abwerfen, sondern auch einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt haben.Greifbares Investment
In einer zunehmend digitalen Welt wird es für immer mehr Menschen wichtig, in etwas Greifbares zu investieren. Während Aktien und Kryptowährungen manchmal realitätsfern erscheinen, kann man beispielsweise als Agrarinvestor bei Oliven Invest jederzeit das Grundstück besuchen, auf dem man direkten Zugang zu den Agrarprodukten, in diesem Fall Oliven und Olivenöl, hat. Die physische Verbindung zum Investment ist unersetzlich.
Nachhaltiges Investment
Die Preise für Lebensmittel steigen stetig. Vor allem Luxusgüter wie Oliven und Olivenöl. Kostete ein Kilo im letzten Jahr noch 2,20-2,40€, so könnte es in diesem Jahr 7-8€ kosten. Das Team von Oliven Invest hat in einer ersten Kalkulation eine Rentabilität von über 20% errechnet. Und in Zukunft können wir mit weit mehr als 20% rechnen…
Auf die Natur ist Verlass
Über Millionen von Jahren hat sich die Natur immer wieder neu entwickelt und Wege gefunden, ein Gleichgewicht herzustellen. Es ist absehbar, dass der Baumbestand, in den man investiert und den man pflegt, jedes Jahr wächst und von Jahr zu Jahr mehr Rendite abwirft. Es gibt also kaum Risikofaktoren. Bei anderen Märkten weiß man nie, wie sie sich entwickeln.
Welchen Risiken sind mit Agrarinvestitionen verbunden?
Naturkatastrophen und Unwetter
Niemand kann jemals einen Vulkanausbruch oder einen Sturm ausschließen. Das Wetter kann die Ernte beeinflussen und natürlich gibt es Schwankungen. Aber man kann in sicheren Gebieten anbauen. Die Olivenhaine von Oliven Invest sind so angelegt, dass die nebenliegenden Berge und die Terrassen, auf denen der Anbau stattfindet, das Land vor Stürmen schützen. Außerdem regeneriert sich die Natur von selbst, sollte es doch einmal zu einem Unwetter kommen. Der Investor braucht nichts zu machen, um das Grundstück kümmert sich das Team.Gute und schlechte Jahre
Die Natur ist schwer kalkulierbar und jede Ernte ist jedes Jahr anders. Aber aus Tradition und Erfahrung, wissen wir, dass in der Regel auf ein schlechteres Jahr ein umso ertragreiches folgt. Die Natur ist immer im Gleichgewicht. Beispiel Oliven Invest: Letztes Jahr hat das Kilo Johannisbrot 2,40€ beim Weiterverkauf eingebracht, dieses Jahr waren es nur 0,60€ pro Kilo. Diese Schwankungen müssen berücksichtigt werden und sind auch in den Rentabilitätsberechnungen enthalten. Auch bei der Olive gibt es alle 2 bis 3 Jahre Schwankungen.Schädlingsbefall
Bacillus (Milzbrand) und andere Schädlinge können Bäume befallen. Doch bisher hatten die Sizilianer Glück, dass z.B. Bacillus die Insel nicht erreicht hat.Wassermangel und Kosten
Carsten und sein Team sorgen dafür, dass Oliven Invest autark bleibt. Derzeit werden die Bäume aus einer großen Zisterne bewässert, doch in Zukunft soll ein Brunnen gebohrt werden. Für die Neupflanzungen haben Carsten und seine Partner Terrassen ausgewählt, die bereits über ein natürliches Wasservorkommen verfügen.
Oliven Invest: Ein landwirtschaftliches Projekt mit Zukunft
Fruchtbare Lage:
Das Grundstück von Oliven Invest befindet sich in der Nähe von Ragusa und Syrakus, einer der fruchtbarsten Gegenden Siziliens, bekannt für seine Bodenbeschaffenheit und als Gemüse-, Getreide-, und Obstkammer Italiens. Es ist ein terrassenförmiges Land, ein kleiner Berg auf einem Berg, mit einer Fläche von 45 Hektar oder 45.000 Quadratmetern und in einer Höhe von 600 Metern.
Ökologischer Anbau:
Abgeschieden von allen Straßen liegt das Grundstück mitten in der Natur und ist völlig naturbelassen. Es gibt keinen Müll und das Land wird ohne Chemie und Pestizide bewirtschaftet. Stattdessen dürfen die Kühe des Vorbesitzers weiterhin auf dem Land grasen und liefern kostenlosen Naturdünger, der heutzutage teuer ist.
Lokale Experten:
Carsten arbeitet ausschließlich mit Partnern zusammen, die aus der Region kommen und sich mit der hiesigen Natur auskennen: Konstantin ist Biologe und lebt seit 47 Jahren in Sizilien. Zum Team gehören auch Bodenschätzer, Nachbarn, der Vorbesitzer und seine Familie, die bei der Ernte und auch beim Umpflügen helfen.
Kapazität:
Der Baumbestand umfasst derzeit ca. 70 Johannisbrotbäume und ca. 150 Olivenbäume der Sorte Tonda Iblea, die als einer der besten Oliven der Welt gilt. Es gibt auch Mandelbäume und noch viel Platz für Neuanpflanzungen.
Zukunftsperspektiven:
In den nächsten Monaten sollen noch vor der heißen Sommerzeit weitere 300 Olivenbäume gepflanzt werden. Es ist auch geplant, einen Brunnen zu bohren. Und Partner Konstantin erkennt anhand der vorhandenen Vegetation (Binsen, Kräuter, Orchideen etc.), wo im Boden natürliche Wasservorkommen sind.
Wie kann ich mich an Oliven Invest beteiligen?
Man muss zwischen 150 bis 250 Bäume investieren, was einer Mindestinvestition von 90.000-120.000€ entspricht.
Der Investor macht ein Angebot, dann gibt es ein Follow-up mit den Partnern.
Wenn man einmal investiert hat, hat man 30 Jahre Anspruch auf die Erträge. Es macht keinen Sinn, weniger als 30 Jahre zu investieren, da ein Baum 5-8 Jahre braucht, bis er die ersten Erträge abwirft. Dank einer über tausendjährigen Tradition und Erfahrung gibt es Rentabilitätsrechnungen von Anfang an.
Ähnliche Themen finden Sie auf unserem Podcast Perspektive Ausland und auf unseren Websites Wohnsitz Ausland, Auslandsunternehmen, St Matthew, und auf LinkedIn.
Kontaktdaten
Carsten Brien
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Timestamps
00:00:59 - Begrüßung, Einleitung
00:08:32 - Investition in Agrarprojekte: Ein neuer Trend, den man beobachten kann? Ist es sinnvoll? Was sind die Vorteile?
00:19:52 - Was genau umfasst ein Agrarprojekt? Oliven Invest: Beschreibung der Landfläche und des Projekts
00:23:49 - Agrarinvestitionen: Wie kann man sich an Oliven Invest beteiligen? Wie viel sollte man investieren?
00:26:11 - Ab wann kann man bei Agrarprojekten wie Oliven Invest mit einer Rendite rechnen?
00:27:22 - Was gibt es für Risiken bei Agrarinvestitionen und wie kann man damit umgehen?
00:33:37 - Welche Herausforderungen und Zukunftsperspektiven gibt es momentan mit dem Agrarprojekt Oliven Invest?
00:37:34 - Für alle Interessenten: Wie kann man mit Carsten von Oliven Invest in Kontakt treten?
00:41:47 - Nachhaltiges Investment: Preise für Nahrungsmittel wie Olivenöl steigen stetig
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 111: Agrar-Investment: Mit Oliven nachhaltig Vermögen anbauen
Perspektive Ausland
Agrar-Investment: Mit Oliven nachhaltig Vermögen anbauen Zu Gast: Carsten Brien von Oliven Invest
Vorspann: Ist jetzt die Investition in Agrarprojekte, in landwirtschaftliche Projekte, ein Trend, den du auch so beobachtest? OK, jetzt gehen wir mal vielleicht konkret darauf ein, was kann man jetzt bei euch anfassen, also wie kann man sich das vorstellen? Was umfasst jetzt dein oder euer Projekt ganz konkret, was gibt es da? Eines der größten Risiken oder kostentreibenden Faktoren in Zukunft könnte Wasser sein, habt ihr eigenes Wasser auf dem Land, wie macht ihr das? Welche Herausforderungen siehst du denn jetzt generell noch auf euch zukommen mit dem Projekt und welche Vorteile?
Intro: Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, dies ins Ausland zieht. Egal ob Steuerplanung, Auslandsfirmengründung oder Lifestyle Fragen, hier geht's jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber: Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:59 - Begrüßung, Einleitung
Daniel Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Podcast. Ich freue mich sehr, dass wir einen ganz besonderen Gast bei uns haben, nämlich Carsten Brien von Oliven Invest. Der Name ist ja schon ein Programm, das heißt, ich brauche gar nicht viel dazu sagen, worum es geht. Es geht also darum, dass wir auch für unsere Mandanten und Interessenten mal ein Gespräch aufnehmen wollten oder einen Gast einladen wollten, die sich dafür interessieren, ihr Vermögen zu diversifizieren. Es gibt eine ganze Menge Gerede, wenn man so will, gerade in Verbindung mit dem Lastenausgleich, es gibt eine ganze Reihe von Mandanten, auch, die wir haben, oder Kontakte, die wir haben, die sogar überlegen, ihre Immobilien in Deutschland zu verkaufen, weil sie vielleicht den Lastenausgleich fürchten und dann überlegen, was mache ich jetzt eigentlich mit meinem Geld? Und Vertrauen in andere Investitionsmöglichkeiten ist ja auch teilweise erschüttert. Niemand weiß so richtig, wie es weiter geht, es gibt so Befürchtungen, wie z.B. kommt vielleicht künftig die digitale Zentralbank-Währung, wie geht es dann weiter etc. Also die unterschiedlichsten Überlegungen führen Menschen dazu, sich auch für Investitionen in das grüne Gold, wie ich es immer so schön nenne, zu interessieren. Einige sehr erfolgreiche Menschen haben das auch schon gemacht. Ich habe es jetzt selber nicht nachprüfen können, ob es stimmt, aber man liest sehr häufig, dass Bill Gates und Jeff Bezos beispielsweise mit zu den größten Besitzern von Landflächen von Ackerland gehören sollen, das heißt, man erkennt einfach auch bei sehr erfahrenen Investoren, bei klugen Leuten, die das schon seit einigen Jahren jetzt machen, dass sie also ihr Geld umschichten und auch in solche Projekte investieren. Und wir wollen uns heute mal mit Carsten Brien zu diesem Thema unterhalten. Carsten, stell dich doch unseren Zuschauern einmal selbst vor.
Carsten Guten Morgen, einen Gruß aus Malta. Momentan bewege ich mich auf Malta. Carsten ist mein Name, ich bin 54 Jahre alt, in Deutschland geboren und habe vor fast 20 Jahren beschlossen Deutschland zu verlassen, das hat einfache Gründe, das hat keine gesellschaftskritischen Gründe, das war in der Tat so, dass ich im schönen Bayern aufgewachsen bin, in Rosenheim. Hatte dadurch das, was die meisten Leute in Deutschland gerne haben, die Berge immer vor der Nase und hatte dann irgendwann mal Lust am Meer zu leben. Es zählt natürlich auch dazu, dass ich Einzelunternehmen war, am Ende in der Möbelbranche. Mein Werdegang fing an...ich gehe zurück. Ich habe den Beruf des Friseurs erlernt, bin danach in die Natur-Branche gegangen, wo sich der Kreis wieder schließt. Ich war einer der wenigen Versandhändler, nicht online, sondern Hardcopy Versandhändler für Tee, Gewürze, Heilkräuter, Naturmittel. Danach habe ich eine Möbelfirma gegründet, eine Möbelmontage-Firma, den Rest muss man sich nicht denken. Vor 20 Jahren fing es schon an, dass der Kleinunternehmer sich manchmal sehr unterdrückt gefühlt hat, war aber nicht der Hauptgrund. Ich hatte tatsächlich mit meiner damaligen Partnerin das Bedürfnis am Meer zu leben, wir sind durch Europa gereist, haben uns das angeschaut, realistisch geschaut und wie es der Zufall wollte, hat ein sehr guter Freund von mir ein Boot gebaut auf der Insel Malta. Und immer wenn ich ihn anrief, ging er ans Telefon und sagte mir, wie schön warm es ist. Auch wenn es bei uns in Deutschland Winter war und ich gefroren habe und den grauen Himmel betrachtete. Dann hat er mir auch noch immer kundgetan, dass er immer ein Glas Weißwein in der Hand hat und in den Räumen des Yachtclub sitzt. Und das fand ich sehr erstrebenswert in meinem jugendlichen Leichtsinn. Und dann wurde es aber ernst. Also wir haben uns dann in der Tat mit Malta sehr beschäftigt, die Vorteile von Malta klimatisch bedingt und geschäftlich bedingt. Malta war ja doch ein sehr boomendes Land, um Unternehmen anzuziehen und zu fördern. Sie waren neu in der EU, es war sehr spannend vor 20 Jahren, Malta hatte auch noch die maltesische Lira. Das war ein ganz neues Thema. Und dann verging die Zeit schnell und ich bin jetzt seit 19 Jahren ansässig auf Malta, genieße nach wie vor die Temperaturen. In Deutschland bin ich sehr selten, das heißt aber nicht, dass ich Deutschland nicht mag. Deutschland ist eines der schönsten Länder in Europa, wenn nicht sogar das schönste Land mit allen Vorteilen und allen Sachen, die man hat, aber ich habe nicht mehr die Verbundenheit, wenn man einmal mediterran geworden ist tut man sich schwer, wieder in den Norden zu gehen, auch wenn es nur zu einem Besuch ist. Die Besuche sind selten in Deutschland. Ich halte mich halt eher im südlichen Raum auf, in der Umgebung von Malta, und das ist mein Leben momentan.
Daniel Man sieht den Sonnenschirm ab und zu nochmal reinflattern bei dir ins Bild.
Carsten Ich kann ihn nicht festtackern, leider.
Daniel Ja, ja, aber ich meine, dass da noch ein Sonnenschirm steht, zeigt ja, dass man den doch ab und zu nochmal braucht, auch um diese Zeit des Jahres. Du bist jetzt gerade in Malta?
Carsten Ich bin nach wie vor auf Malta. Um das noch abzuschließen: Ich habe dann in Malta ein Geschäft gegründet im ersten Jahr und wir haben den Maltesern hier deutsche Kultur beigebracht. Die ganz klassische Sache: Deutsche Bratwurst aus Bayern und dieses Geschäft betreibe ich jetzt fast 19 Jahre, hatte viele schöne Begegnungen und das ist ein Catering Geschäft geworden. Ich bin ursprünglich ein Straßenhändler mit verschiedenen Wurst Kiosken gewesen. Das ist aber dann sehr schnell ein größeres Catering-Business geworden, was ich aber jetzt langsam reduziere aufgrund meines Alters und der Umstände in der Welt. Und deshalb beschreite ich jetzt neue Wege seit 3 Jahren.
Daniel Und da wollen wir uns dann auch gleich noch darüber unterhalten. Wie schön, dich mal auf diese Art und Weise kennenzulernen. Ja, Malta ist übrigens auch eines der Länder, die wir bei uns auf der Webseite www.wohnsitzausland.com vorstellen, ist auf alle Fälle auch ein spannendes Land, aber eben ja nicht für jeden. Ich habe da schon mit einigen gesprochen, also es hat durchaus seine Reize. Manchen ist es dann doch zu klein, gerade wenn man vielleicht mit Kindern wohnt, aber auf alle Fälle spannend.
Carsten Die Interessenten, die nach Malta kommen, begegnen mir relativ schnell und es gefällt ihnen schon allen. Also wie gesagt, das Klima, das Meer. Es ist klein, ja und das führt dann auch bei vielen Menschen oder in dem Fall auch bei mir dazu, nach langer Zeit doch die Natur zu vermissen. Meer ist nicht Natur. Schon, aber Bäume, Pflanzen, Tiere, das findet man auf Malta nicht. Ansonsten ist Malta ein unglaublich spannendes Land, weil viel Geschichte geboten ist und auch nach wie vor die Gegebenheiten interessant sind, ein Unternehmen zu gründen oder auch als Quereinsteiger ein Unternehmen zu gründen.
Daniel Klasse. Und schaust du gerade aufs Meer? Wie kann man sich das vorstellen?
Carsten Ich schaue auf eine Wand. Man könnte am Meer leben, natürlich, aber ich arbeite auch am Meer, ich bin froh, wenn ich meine Privatsphäre habe und ein wenig raus aus den Ballungszentren fahre. Ich lebe im Zentrum von Malta in einem alten Townhouse mit einem großen Garten mit Pflanzen. Wenn man so lange hier ist, hat man nicht mehr den Anspruch, dass man jeden Tag aus der Wohnung ins Meer schauen muss, da hat man dann andere Ansprüche, dass man doch ein wenig grün um sich herum hat.
00:08:32 - Investition in Agrarprojekte: Ein neuer Trend, den man beobachten kann? Ist es sinnvoll? Was sind die Vorteile?
Daniel Das glaube ich, schön. So, jetzt reden wir aber heute eigentlich nicht über Malta, sondern wir wollen ja über Oliven Invest sprechen. Lass uns doch, bevor wir da direkt über das Projekt, an dem du mitwirkst, sprechen, generell nochmal über das Thema sprechen. Also ich hatte es in meiner Moderation ja schon gesagt, dass viele Menschen, die Vermögen haben, sich ja Sorgen um ihr Vermögen machen. Durch Inflation wird es immer mehr abgewertet, gerade als Immobilienbesitzer wird man mit immer mehr Kosten konfrontiert. Und wie gesagt, auch der drohende Lastenausgleich, den ich schon erwähnte, sind alles so Dinge, die bei einigen Menschen Panik oder wenigstens Besorgnis auslösen. Wir selber wollen da jetzt auch überhaupt nicht auf die Paniktube drücken, was diese Themen betrifft, aber letztendlich ist es einfach ein Bedürfnis von Menschen, ihr Geld natürlich so anzulegen, dass es einigermaßen sicher ist und auch einigermaßen eine langfristige Rendite verspricht. Wie siehst du denn das ganze Thema, also ist jetzt die Investition in Agrarprojekte, in landwirtschaftliche Projekte ein Trend, den du auch so beobachtest?
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Carsten So ist meine Idee entstanden mit Oliven Invest, da hast du vollkommen recht. Ich habe vorhin auch genau zugehört, die Idee ist vor dreieinhalb Jahren entstanden, auch durch Betrachtung. Ich verfolge natürlich die deutschen Medien und höre auch den Gästen zu, die da sind und ich kann das nur bestätigen. Es ist ein Unwohlsein bei Immobilienbesitzern, bei festen Trades, bei diesen Sachen und in Tagen von Covid saß ich mit einem Freund zusammen, der jetzt auch Partner im Geschäft ist, und wir unterhielten uns über Investmentmöglichkeiten. Und in dem Zuge habe ich genau das auch gelesen, dass du ansprachst, dass Bill Gates, Warren Buffett und all die intelligenten sehr reichen Leute auf der Welt schon seit 10-15 Jahren in Agrar investieren und wenn man einen Bill Gates betrachtet, auch in Wasser, was die höchste Ressource ist, die man haben kann. Aber ich habe diesen Trend auch beobachtet und so entstand die Idee. Ich habe dann auch die Investitionsmöglichkeiten betrachtet. Investieren in Paraguay, Uruguay, investieren in Georgien, in Walnüsse. Ich habe richtiges Research gemacht. Eine Sache fiel mir da immer auf, es war zu weit weg, es war nicht greifbar für die Leute. Gerade auch, ich sage jetzt mal die Papayas in Thailand oder Avocados in irgendwo. Ich habe auch Gesprächspartner hier gehabt, die in Uruguay in Land investiert haben, es haben sich dann große Probleme aufgetan. Also sie haben für geringes Geld viel Land gekauft, konnten damit aber nichts anfangen. So war das auch bei diesem Projekt, was ich intensiver betrachtet habe, in Georgien Walnüsse zu pflanzen. Und dann komme ich zum Punkt: Aus diesen Betrachtungen und Research fiel mir auf, warum tun wir nicht was in Europa? Und da ich schon seit längerer Zeit, seit 14 Jahren auch sehr verbunden bin mit Sizilien, habe ich nachgeforscht, wie Sizilien sich entwickelt. Und Sizilien entwickelt sich natürlich nicht mit Oliven, das ist eine uralte Kultur seit der griechischen Zeit. Es gibt mittlerweile auch exotische Pflanzen, die angebaut werden, und ich bin dann immer mehr eingestiegen in das Thema Oliven in Sizilien. Dazu führt noch, dass die ältere Generation, die das über Generationen aufgebaut hat, böse gesagt, langsam wegsterben. Die junge Generation hat nicht mehr die Verbundenheit zu diesen alten Kulturgütern und zu der Natur und geht in die Großstädte, und da habe ich ein Manko gesehen und hab schleichend über die Monate oder das halbe Jahr die Idee entwickelt, dass man dadurch Land erwerben könnte und das als eine Investitionsmodell kreiert, gerade für die Leute, die im Moment händeringend suchen, wo sie ihr Geld nachhaltig und langfristig investieren. Wir haben ja durch den Krypto Currency Markt gelernt, wie schnell das war. Es war über eine Periode von 5-6 Jahren eine enorme Steigerung. Der normale Investor, in meinen Augen, der deutsche Sparer, Immobilienbesitzer hat überhaupt keinen Zugang zu diesem Markt. Und so ist immer mehr in meinen Gedanken gewachsen, dass man doch Zugang geben könnte zu etwas, was jeder von uns kennt. Die Natur, da müssen wir uns nichts vormachen, wird in den nächsten Jahren immer bedeutsamer, weil die Weltbevölkerung steigert sich immer mehr, wird immer mehr, wir beschaffen aber nicht genügend Nahrungsmittel. Wir reden natürlich bei der Olive auch über ein gewisses Luxusgut, muss man auch sagen, aber der Luxusmarkt ist auch an sich steigern. Und ein gut situierter Mensch sagt, ich hätte gerne ein Olivenöl auf dem Tisch, wo ich genau nachvollziehen kann, wo es produziert wurde, wer es gepflückt hat, in welcher Mühle es gepresst wurde. Somit hat man am Ende einen Hochgenuss auf seinem Tisch stehen. Das war mein Grundgedanke und um das kurz zu Ende zu führen, es ist kein Spannendes, sondern es ist ein komplett sinnvolles Investment in Natur zu investieren.
Daniel Absolut. Also ich hab mal recherchiert zu dem Thema, was die Gründe sind weshalb Menschen sich wirklich für die Investitionen in Natur beziehungsweise in Landwirtschaft interessieren und das ist interessant. Also in der Tat werden dort als Nummer 1 stabile Renditen genannt. Also Agrarinvestitionen, sagt man, können stabile und langfristige Renditen bringen, weil es eine konstante Nachfrage gibt. Und das ist eben genau so ein Punkt. Also du hast ja schon mal mit Bratwurst und Möbeln Erfahrungen gemacht.
Kurzgeschichte aus meinem Leben: Als ich angefangen hab mit meiner Selbstständigkeit und eine Firma gegründet habe, eine GmbH, war ich der einzige weit und breit, der Notebooks verkauft hat damals von Toshiba und dann nach einigen Jahren gab es die im Lidl und im Aldi und im Kaufland oder so, das heißt Zeiten ändern sich einfach und ich hätte mir nie vorstellen können, dass man mal keinen Experten mehr braucht, dem man viel Geld dafür bezahlt, dass der einem ein Notebook erklärt. Aber Zeiten ändern sich. Und der Vorteil bei der Investitionsart und bei dem Business, über das wir gerade sprechen, ist eben, dass die Nachfrage konstant bleiben wird und, wie du selbst schon gesagt hast, eher nach oben geht. Also im Prinzip bei Nahrungsmitteln braucht man sich keine Sorgen machen, dass da plötzlich mal keine Nachfrage mehr gibt und dass morgen jemand sagt, wir wollen nichts mehr essen.
Carsten Genau. Also was mir aufgefallen ist, ich habe natürlich auch mit meinen Gästen darüber gesprochen in der Beginner Phase vor 2 Jahren, dass von Menschen, die in der Investitionsmaterie sind, immer wieder der Einwarf kam, dass Natur zu risikoreich ist. Es ist Risko Investment und ich war vollkommen verständnislos das zu hören und dann habe ich doch mal nachgefragt und dann kamen natürlich Einwände wie, was wenn ein Unwetter passiert? Dann habe ich 2 Dinge gelernt zu antworten. Ich habe gesagt; um Gottes Willen, ja, Sie haben recht, wie konnte sich die Natur eigentlich so lange entwickeln über Millionen von Jahren konstant und so ist es auch, wenn wir einen Baum jetzt Pflanzen und Neupflanzungen machen. Wir haben hier Baumbestand, dieser Baum wirft ja mit jedem Jahr, den er wächst und sich erweitert und größer wird, mehr Rendite ab. Das ist ja nur logisch gedacht, dass wenn der Baum gepflegt wird, im vernünftigen Rahmen oder der Baum auch so gepflanzt wird, dass er sich selber pflegt, was wir machen, sehe ich kein Risiko. Ich war immer wieder erstaunt, dass ich damit konfrontiert wurde, dass Natur doch ein High Risk Investment ist. Also ich kann ihnen da leider nicht folgen, es tut mir leid.
Daniel Da kommt jetzt für mich auch der zweite Punkt zum Tragen, den ich mal recherchiert habe, weshalb sich, sagen wir mal Profis für Agrarinvestitionen zumindest als Diversifikation, als Teil ihres Anlage Portfolios interessieren. Was dann nämlich gesagt wird, ist, dass Agrarinvestitionen unabhängig von Schwankungen anderer Märkte sind. Also wir haben ja Märkte, die generell schwanken und da muss man sich wahrscheinlich damit beschäftigen und die Schwankungen der Erträge bei Agrarinvestitionen sind nicht gekoppelt an andere Märkte so wie das größtenteils ist. Und das bietet auch eine gewisse Sicherheit. Also wenn du zum Beispiel mal in die IT Branche oder in die Krypto Branche investiert hast, alleine dann, wenn mehrere Staaten neue Gesetze erlassen, dann rauschen plötzlich die Werte bei Krypto ab. Oder wenn Elon Musk twittert, Bitcoin ist gut, dann geht der Wert nach oben und wenn er dann seine Bitcoins wieder verkauft, gehen sie weltweit nach unten. Das sind Dinge, die hat man überhaupt nicht in der Hand und da sagen viele, dass Agrarinvestments von solchen merkwürdigen Schwankungen und Einflüssen eben weitgehend verschont bleiben. Ich bin selber kein Experte, aber für mich ist das auf alle Fälle nachvollziehbar. Und wir haben natürlich eine ganze Menge von Menschen, die einfach sagen: Ich möchte gerne in etwas investieren, was nachhaltig und umweltbewusst ist. Also diesem Bedürfnis kann man damit eben auch entgegenkommen, auch wenn jetzt zur Zeit vielleicht viele sagen, hätte ich doch bloß in die Rüstungsindustrie investiert, da geht es steil nach oben, aber letztendlich kann es wieder ethische Gründe geben. Also ich würde das nie tun, auch wenn es die größten Renditen abwerfen könnte, ich würde niemals in so eine Industrie investieren wollen. Und ich glaube, alle, die Umwelt lieben, Natur lieben, für die bietet sich eben so eine Agrarinvestitions Möglichkeit. Eine schöne Sache.
Dann ist für mich auch interessant bei vielen Gesprächen. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber es gibt einfach Menschen, die sagen, ich möchte nur in etwas investieren, was ich auch anfassen kann.
Carsten Das ist auch der Grundgedanke meiner Idee oder unserer Idee. Der Investor ist bei uns in der Lage, es jederzeit anzufassen. Es bedarf einer kurzen Voranmeldung und der Investor kann jederzeit vorbeischauen und sagen, was ist mit meinem Baumbestand, darf ich das anfassen oder dürfte ich bei der Ernte dabei sein? Das ist alles möglich. Die physische Verbindung zu deinem Investment, das fand ich sensationell. Keiner geht in die Bank und sagt, ich hätte gerne meinen Goldbarren in der Hand, da sagt die Bank melden Sie sich 4 Wochen vorher an, wir müssen erstmal schauen, wo der Goldbarren ist. Einen Baum darf man gerne anfassen. Das war auch der Grundgedanke für unsere Idee: Ein Investment, was jederzeit greifbar ist.
00:19:52 - Was genau umfasst ein Agrarprojekt? Oliven Invest: Beschreibung der Landfläche und des Projekts
Daniel Insofern seid ihr wirklich gut aufgestellt. Krisenresistenz ist ja auch noch so ne Sache, was einige angeben, umso größer die Krise, desto interessanter wird es natürlich, in Lebensmittel investiert zu haben. Jetzt gehen wir mal vielleicht konkret darauf ein, was kann man jetzt bei euch anfassen, also wie kann man sich das vorstellen, was umfasst jetzt dein oder euer Projekt ganz konkret, was gibt es da?
Carsten Es gibt ein Land, das terrassenförmig ist, 45 Hektar, also 45.000 Quadratmeter. Es ist ein kleiner Berg auf einem Berg, es ist einer der fruchtbarsten Gegenden von Sizilien in der Gegend von Ragusa. Ragusa war auch immer bekannt aufgrund der Bodenbeschaffenheit, als die Gemüse-, Korn-, Früchte-, Tomaten-Kammer von ganz Italien. Also der Boden ist ein wahnsinnig fruchtbarer und in dieser Gegend halten wir uns auf. Die Alternative war in den Norden zu gehen, in die Gegend des Ätna, da ist ein anderer Boden, aber genauso fruchtbar, wenn nicht deutlich fruchtbarer durch den Mineraliengehalt des Lavagestein und der Lavaasche. Aber wir haben uns für Ragusa entschieden, haben ein Land erworben 45 Hektar, wie gesagt, in einer Höhe von 600 Meter. Abgeschieden von allen Straßen, also es ist wirklich noch ein Naturland zwischen der Gegend von Syrakus und zwischen der Gegend von Ragusa. Dieses Land ist komplett naturbelassen, es gibt auch keinen Müll, weil viele Menschen haben Angst vor dieser Müllproblematik. Wir haben extra gezielt gesucht und da kommt auch ein Partner vor, wir sind 3 Partner, das ist der Konstantin, der lebt seit 47 Jahren auf Sizilien, ist auch ein Biologe. Und er hat die Erfahrung mit Land und Natur in Sizilien, weil er ist verliebt in Natur. Wir haben Zugang zu Bodenbewertern und wir haben das alles machen lassen. Unser Land ist pur. Wir haben dem Ex Besitzer auch zugestanden, dass er seine Kühe weiterhin da weiden lassen kann, das führt natürlich zu Naturdünger, der unbezahlbar ist. Andere Menschen zahlen dafür viel Geld, um ihr Land zu bedüngen, wir haben den Original-Dünger da, den wir nicht kontrollieren und kaufen müssen. Wir haben einen Baumbestand von circa 70 Johannisbrotbäumen, die sind sehr alt, sehr groß. Wir haben circa 150 wilde Oliven, das ist die Sorte Tonda Iblea, das ist die typische Sorte aus dieser Ragusa Gegend. Sehr resistent, der Höhe angepasst, logischerweise. Also was am Meer wächst, kann auf dieser 600 Meter Höhe nicht wachsen. Wir haben Mandelbäume auf dem Land und wir haben viel Platz, um eine Neuanpflanzung zu machen, das ist ja auch unser Grundgedanke, dass wir neue Anpflanzungen machen. Und jede Terrasse hat ungefähr beginnend von der unteren zweieinhalbtausend Quadratmeter. Und dann geht es halt 6 Terrassen hoch bis zu einem Plateau, was nochmal 12 Hektar hat, 12000 Quadratmeter, auf dem können wir schön pflanzen. Es sind wenig Steine da, der Boden wird vom Ex-Besitzer immer umgepflügt nach dem heißen Sommer. Jetzt ist natürlich auch viel Unkraut am Boden, dann sollte man das umpflügen, das wurde schon gemacht. Und jetzt sind wir eigentlich in der Phase, die nächsten 300 Olivenbäume zu pflanzen in den nächsten Monaten. Man sollte es nicht zu spät machen logischerweise, dass wir im April, Mai erst pflanzen, dann beginnt die heiße Zeit in Sizilien, dann haben die Bäume nicht genügend Wasser, um anzuwachsen, um zu gedeihen, um sich zu verwurzeln. Somit ist jetzt die beste Zeit, wo die ersten Regenfälle eintreten, bis Februar/März, in diesem Zeitraum, wollen wir jetzt mindestens 300 Bäume pflanzen.
00:23:49 - Agrarinvestitionen: Wie kann man sich an Oliven Invest beteiligen? Wie viel sollte man investieren?
Daniel Interessant. Das ist also die Vorstellung des Projekts. Jetzt ist es ja so, dass ihr andere Menschen einlädt, sich an dem Projekt zu beteiligen.
Carsten Ja.
Daniel So wie funktioniert das genau? Was ist da euer Angebot?
Carsten Wir haben Rentabilitätsrechnungen erstellt. Also ein Investor kann beispielsweise in 150 Bäume investieren. Der Investor investiert beispielsweise in 150 Bäume bis zu 250 Bäume für eine Summe x, da haben wir gesagt, dass wir vielleicht ein Folgegespräch führen oder das kann man auch uns auf unserer Website nachlesen, und erhält damit das Recht auf die Erträge für 30 Jahre. Ich habe Einwände gehört, ich war selber so am Anfang, als diese Idee entstanden ist, weil ich bin ja nur der Naturverbundene, der das Projekt kreieren möchte, die Leute kürzer investieren möchten. Dass ihnen das doch zu langfristig ist, und da muss man natürlich einwenden, auf 30 Jahre steigert sich mit jedem Jahr die Rendite immer mehr und das Investitionsgeld hat sich in der Zeit verzehnfacht. Es würde keinen Sinn machen, über 10 Jahre zu investieren in einen Baum, der gerade noch 5 Jahre braucht, um die ersten Erträge zu erwirtschaften. Also man muss nicht 10 Jahre investieren, sondern man geht langfristig und ab Jahr 8 oder 10 fangen die ersten Erträge an, die ermittelbar sind, insofern Natur zu ermitteln ist, das ist ja auch ein Punkt. Natur kann man nur bedingt berechnen, aber das schöne Produkt der Olive oder auch unserer Mandelbäume oder anderes hat ja eine Tradition über Tausende von Jahren. Also da kann man schon ein bisschen ein Rechenbeispiel anbringen und Renditen berechnen und erziehen, das ist der Grundgedanke.
Daniel Also nur damit unsere Zuschauer sich etwas konkreteres vielleicht vorstellen können, ohne jetzt zu sehr in die Details zu gehen: Ab welcher Höhe Investment, also wieviel Geld sollte man mindestens investieren wollen, damit man bei euch anruft oder man Folgegespräche vereinbart.
Carsten Um es sinnvoll zu gestalten für eine Baumpflanzung von 180 Bäumen, sollte man schon zwischen 90.000 und 120.000€ in die Hand nehmen.
00:26:11 - Ab wann kann man bei Agrarprojekten wie Oliven Invest mit einer Rendite rechnen?
Daniel OK, also wir adressieren jetzt sozusagen den Aufruf der Kontaktaufnahme mit euch bei rund 100.000€. Und ab wann könnte jetzt jemand damit rechnen, dass er eine Rente bekommt? Wie habt ihr euch das gedacht? Was gibt es da für Konzepte?
Carsten Um bei dem erwähnten Konzept zu bleiben, wenn wir jetzt einen Baum pflanzen, einen Olivenbaum oder auch einen Johannisbrotbaum, braucht der Baum 5 Jahre. Ab Jahr 8 erzielt er Erträge, dann fängt es an, dass der Baum ca. 30 bis 50 Kilo trägt, die man dann wiederum dem Marktpreis anrechnen muss. Aber in dem Fall haben wir auch jetzt schon durch die 3 Jahre die Marktsteigerung gesehen, gerade bei der Olive, gerade bei, Johannisbrot, aber ab Jahr 5 gibt es eine Geldretour und dann in jedem Jahr findet eine Steigerung statt, die in einer Rentabilitätstabelle dargestellt wird; wie die Steigerung stattfindet, Gesamtinvestment zurück und ab dann nur noch Ausschüttungen.
00:27:22 - Was gibt es für Risiken bei Agrarinvestitionen und wie kann man damit umgehen?
Daniel Und wie gehst du jetzt zum Beispiel mit solchen Argumenten um, wenn jemand kommt und sagt, dass er da vielleicht Risiken sieht, also mitunter auch jemand, der jetzt 100.000€ investieren will. Dann hört man ja Leute, die vielleicht sagen, das machst du gut, finde ich toll, und dann gibt es welche, die sagen was ist wenn das mal abbrennt oder was ist, wenn es da mal keine Ernte gibt, oder wie wird denn überhaupt jetzt der Ertrag generiert, weil der Ertrag kommt nur dann zustande, wenn man das auch verkaufen kann. Also erstmal muss man die Ernte einfahren, dann muss man das Öl produzieren, weil wahrscheinlich durch Ölverkauf, in erster Linie erwirtschaftet wird und das muss dann auch verkauft werden. Wie gehst du mit diesen Fragen um, die jetzt Interessenten stellen?
Carsten Die wurden in der Tat schon oft gestellt. Ich kann keinen Vulkanausbruch seitens des Vesuvs oder des Ätna ausschließen, also die Garantie kann niemand geben. Das ist in einem persönlichen Gespräch erklärbar wo die Risiken sind. Wenn ein Interessent da ist, der auch ein gewisses Verständnis für die Natur mitbringt, das setzen wir voraus, wenn jemand in Natur investiert, kann man darlegen, anhand von Zahlen Natur, die Olive genauso wie die Karube erliegen Schwankungen. Wir hatten in diesem Jahr, um ein Beispiel zu geben, die Karubenernte bevorzugt. Die Oliven waren noch zu früh, die waren noch nicht reif genug. Somit haben wir uns auf die Karube fokussiert. Wir haben 5.000 Kilo Karuben geerntet in 4 Tagen mit der Hilfe unserer Nachbarn. Das ist auch ein Aspekt, auf den ich gleich komme. Die Karube hat aber einen weitaus geringeren Preis erzielt als letztes Jahr. Das lag daran, dass die Samen dieses Jahr zu klein waren aufgrund der Naturgegebenheiten, um das Beispiel auszubauen. Im letzten Jahr hat das Kilo Karube 2,40€ erzielt beim Weiterverkauf, einen Kilometer von unserem Land haben wir eine Aufkaufstelle. Da macht man das im Direktverkauf an den Weitervertrieb. Im letzten Jahr war die Karube sensationell; das Kilo hat uns als Verkäufer 2,40€ pro Kilo gebracht, dieses Jahr waren es 0,60€ gewesen. Diese Schwankungen muss man einberechnen, die haben wir aber in unseren Rentabilitätsberechnungen einberechnet. Das sind immer 2 bis 3 Jahre Schwankungen auch bei der Olive, das kann man mit der Olive genauso nehmen, wenn der Frühling nicht früh genug eintritt oder es bleibt länger kalt, auch auf dieser Höhe sind nicht genügend Blüten, somit ist der Ertrag ein wenig schlechter, schwächer in diesem Jahr, aber berechenbar und auch traditionsgemäß ist im nächsten Jahr alles wieder im Lot, wenn nicht sogar höher. Also die Natur ist immer in Balance, das kann man gerade auch bei diesen Produkten sehen und diese Sachen haben wir auch einberechnet. Risikofrage der Interessenten ist auch Sizilien. Ich möchte das jetzt nicht ausbauen, Sizilien ist toll. Es ist absolut sicher, wir arbeiten auch in Kooperation mit den Nachbarn, also sogar noch mit dem Ex-Eigentümer, mit seinen Cousins und Schwägern. Wir haben uns in diesem Jahr und auch im letzten Jahr bei der Ernte geholfen und auch beim Umpflügen des Landes mit Informationen, was wir besser machen sollten und somit wird auf unser Land niemand kommen, der die Bäume zertritt oder abbricht, was schon mitunter vorkam. Was auch zu diesen Gesprächen führt, dass die Leute sagen, wo sind die Risikofaktoren. Letzter Risikofaktor, gerade in der Olivenbranche ist der Schädlings-Befall von diesem Feuer Bacillus (Milzbrand) in Puglia, der da bis zu 80% der alten Olivenbäume zerstört hat. Da kämpfen die Italiener dagegen gerade wie im Krieg. Wir haben das Glück, dass wir die Straße von Messina haben, Sizilien ist doch eine Insel und wir haben bisher das Glück, dass dieser Käfer da nicht hinkommt. Fingers crossed! Man kann nichts ausschließen, aber die italienische Gemeinschaft, und da sind sie wirklich eine Gemeinschaft, arbeitet wirklich gegen diesen Schädlingsbefall, als ob sie im Krieg sind. Andere Risiken: Unwetter, die brechen Äste bei einem alten Baum. Aber die Natur, wie wir auch schon besprachen, erneuert sich selber. Und wenn der Kunde natürlich einen Baumbestand X erworben hat, übernehmen wir die Pflege. Wir schauen auch, was im Moment schwierig ist. Die Natur ist schwierig zu versichern, da sind wir immer noch im Research gerade, aber der Kunde darf das Land ja auch sehen, wo er investiert und unser Land liegt so sicher, weil wir auch die Abschirmung von nebenliegenden Bergen haben und terrassenförmigen Bergen, wo auch der Ackerbau stattfindet und der Olivenanbau und Karubenanbau, die uns vor Stürmen oder sonstigen schützen.
Daniel Eines der größten Risiken oder kostentreibenden Faktoren in der Zukunft ist ja Wasser. Habt ihr eigenes Wasser auf dem Land, wie macht ihr das?
Carsten Wir haben eine sehr große Zisterne, wir streben aber an, einen Brunnen zu bohren. Das ist aber auch ein Projekt, das kann bis in 200 Meter Tiefe gehen. Wir sind auch gerade dabei, vorab mit den Behörden zu sprechen, man muss sich nämlich die Genehmigungen einholen, wo man bohrt, weil wenn wir jetzt wild da herumbohren, kann es sein, dass beim Nachbar, beim Giovanni plötzlich kein Wasser mehr da ist. Also das sind die Projekte, die jetzt die nächsten Schritte sind. Bisher bewässern wir mit der Zisterne. Unser Ex-Bauer, sag ich mal, der uns das Land verkauft hat, fährt mit seinem Traktor hoch, befüllt die Zisterne und von da aus nehmen wir die Bewässerung der aktuellen Bäume vor. Beim Neubestand haben wir die Terrassen ausgesucht, die ein natürliches Wasservorkommen haben, ist auch sehr interessant durch meinen Partner, den Konstantin, haben wir genau anhand der bestehenden Pflanzen der Natur, Pflanzen, Binsen, Kräuter, Orchideen etc. erkannt, wo Wasser ist. Also, da ist der Mann so erfahren, das ist ein Geschenk für mich, dass er da ist. Der ist jetzt 74 Jahre alt und ist ein Vollblutbiologe und wir pflanzen auch die ersten 300 Bäume in unseren unteren Terrassen an, wo ein natürliches Wasservorkommen ist.
00:33:37 - Welche Herausforderungen und Zukunftsperspektiven gibt es momentan mit dem Agrarprojekt Oliven Invest?
Daniel OK, das klingt spannend. Welche Herausforderungen siehst du denn jetzt generell noch auf euch zukommen mit dem Projekt und welche Vorteile?
Carsten Es gibt einfach jeden Tag Herausforderungen, aber jeden Tag sieht man auch, was durch eigene Taten und Hände geschaffen werden kann. Ich bin übrigens auf dem Land aufgewachsen und jetzt schließt sich der Kreis nach der Erfahrung Malta und meinen Reisen durch die Welt komme ich jetzt dahin zurück, wo ich hingehöre. Und ich habe jeden Tag Freude zu sehen, wie ein neuer Baum wächst bei uns oder wie die Karuben gereift sind. Die realistischen Sachen, die wir stemmen müssen, sind, dass wir unsere Wege ausbauen müssen. Das bedeutet, um den Brunnen Bauwagen auf unser Land zu fahren, müssen wir eben einen anständigen Weg bauen, das ist jetzt mein nächstes Projekt, was ich machen muss. Der Brunnen natürlich auch. Wir müssen Fachleute holen, die uns sagen, wo die beste Stelle ist, um uns wirklich autark zu machen. Nächste Herausforderung ist, ich möchte auch in der Form autark sein mit Photovoltaikanlagen, wo ich auch gerade in Kontakt stehe mit Leuten, die in dieser Region wenig machen, aber interessant sind, Prototypanlagen zu installieren. Es gibt ja mittlerweile auch im Naturbereich, wo ich hoch interessiert bin Solaranlagen, die eine Höhe von 5 bis 6 Meter haben, offene Flächen haben, dass die Bäume, die herunter wachsen, sei es ein Apfelbaum in Tirol oder ein Olivenbaum in Sizilien oder in Griechenland, weiter wachsen kännen, aber wir dann unseren Wasserbrunnen mit Solarenergie betreiben etc., das sind die nächsten Projekte. Und dann bin ich auch am Verhandeln mit der Europäischen Investitionsbank, weil es ist ein großer Fördertopf für Agrarinvestitionen da. Wir schaffen sozusagen jetzt die Basis für den Investor, dass er da in einen Baumbestand investieren kann, die dafür Sorge tragen, dass die Früchte des Investments verkauft werden und Rendite erwirtschaften, das sind die nächsten strategischen Schritte.
Daniel OK und ist dann auch noch Platz für Wachstum dort, wo ihr jetzt seid? Ist dieses Plateau da oben, wenn es bepflanzt ist, fertig oder gibt es da schon weitere Pläne für weitere Flächen?
Carsten Ja, also dadurch, dass wir da sehr präsent sind in letzter Zeit und uns Respekt verschafft haben, wurden mir schon verschiedenste Ländereien angeboten. Ich halte mich aber erstmal zurück, weil ich möchte erstmal das eine schön machen. Aber bei meinem letzten Besuch vor 4 Wochen habe ich mit der jungen Familie, die mir beim Ernten geholfen hat, ein Land von ihnen angeschaut und das hat 5 Hektar. Hat sogar auch Hausbestand und Olivenbaumbestand und sie würden es gerne an uns übertragen, weil sie sehen, dass wir die Sache mit Respekt und einer gewissen Intelligenz angehen und dass wir nicht jetzt die Eingeborenen ausbeuten möchten, sondern sie in all unsere Aktivitäten einbinden. So wie ich bereits erwähnte, dass die Kühe nach wie vor auf unserem Land sein dürfen, wo sie schon immer waren. Natürlich nicht im Neubaumbestand, den werden sie dann wegfressen, das ist ja ausgeschlossen, aber wir arbeiten in Respekt und Harmonie mit den Eingeborenen zusammen. Das gefällt ihnen sehr und sie bieten uns auch infolge, weil sie es arbeitstechnisch nicht mehr bewältigen können, andere Ländereien an, die wir gerne hätten, die auch wunderschön sind. Das ist eine wunderschöne Region da und unsere Zielsetzung ist nicht nur Renditen zu erwirtschaften, sondern dieses Land weiter zu pflegen, weil Sizilien ist einfach ein wunderschönes Land, hat alles was man braucht und ist ein Paradies. Und es ist meine Passion, das weiterhin zu pflegen und auch mit den Leuten mit Respekt umzugehen und von ihnen auch zu lernen. Ich lerne seit 3 Jahren so immens viele Dinge, von den eingeborenen Leuten da, von den Farmern, das ist fantastisch.
00:37:34 - Für alle Interessenten: Wie kann man mit Carsten von Oliven Invest in Kontakt treten?
Daniel Klasse, wenn jetzt jemand interessiert ist und mit dir weiter in Kontakt treten will, wie ist das Prozedere, wie läuft das ab?
Carsten Also wir haben eine Online Präsenz, das ist oliveinvest.com. Da wird auch noch mal alles beschrieben. Dann ist der einfachste Weg eine vorab E-Mail zu schreiben mit einer Anfrage. Und dann bereite ich einen Gesprächstermin vor, dann sind auch die anderen Partner dabei, im speziellen Fall unser Zahlenmann, der dann die Rentabilitätsrechnungen darstellen kann etc. Deshalb haben wir das auch ausgelagert, weil eine Person kann nicht alles machen, das ist ausgeschlossen. Dann wird ein Gesprächstermin anberaumt und dann werden die Fragen beantwortet und vielleicht ein größeres Interesse hergestellt.
Wir wollen das immer ein wenig persönlich halten. Um auf diese Idee mit der Nussanpflanzung in Georgien zurückzukommen: Die gibt es jetzt seit 4 oder 5 Jahren und es steht bis heute nicht ein Walnussbaum, was ich schlecht finde. Wie auch mit den Papayas, die nicht nachprüfbar waren und das war dann einfach nur ein Geld wegnehmen und nichts anfangen. Und wir gehen genau in die entgegengesetzte Richtung mit dem Geld, was eingenommen wird, wird nachweisbar angepflanzt, gepflegt, und über Neuerungen berichtet. Die Prognosen können wir schon im Mai erstellen, wie die Ernte werden wird, weil man das schon anhand der Regenfälle und anhand der Blüten und der ersten Früchte sehen kann. Ab Ende August ernten wir, wir ernsten auch sehr früh. Also wir haben zum Beispiel die Carobe, den Johannisbrotbaum, die Früchte haben wir Ende August bis früh Mitte September, da sind sie noch schön schwer, bringen die größten Erträge und bei den Oliven waren wir auch früh dran. Es ist Mitte Oktober, wenn wir ernten, der Investor wird immer auf dem laufenden Stand gehalten, wie die Prognosen sind, auch über die Preise weiß man schon bescheid, weil es gibt natürlich Preisabsprachen von den Aufkäufern. Dieses Jahr könnte der Preis wieder hoch werden, dieses Jahr ist er ein bisschen niedriger und so weiter. Da sind wir immer im persönlichen Kontakt mit dem Investor. Das ist mein persönliches Anliegen, nicht dass ich sage, Geld her und dann schauen wir mal, sondern die werden jedes Jahr eingebunden in die Fortschritte, in Neuerungen, Baumbeschnitt, wie veredelt wird, was gemacht wird, was nach 3 Jahren stattfinden muss. Das ist so, dass der Kunde immer up-to-date gehalten wird, der Investor und auch Naturfreund.
Daniel Klasse. Wie ist der Kilopreis und der Aufkaufpreis für Olivenöl zum Beispiel dieses Jahr bei euch?
Carsten Wir haben nur, durch die kurze Zeit, die wir gepresst haben, für uns selber gepflückt, wir haben es nur zur Mühle gebracht und haben unser persönliches Öl machen lassen dieses Jahr. Wir haben bei der ersten Ernte nur 10 Liter für uns zuerst gehabt, aber da stehen dann noch 50 Liter da, also dieses Jahr war wirklich Privatverbrauch, und das ist jetzt auch schon aufgebraucht, nach 4 Wochen, leider. Aber den Kilopreis kann ich dir tatsächlich nicht sagen, weil auch in der Region bei uns in Modica Ragusa viele Investoren sind. Ich habe auch ein Doktoren Ehepaar aus Düsseldorf kennengelernt, die haben 2 Ländereien erworben und die sind wirklich runtergekommen und haben 5 Tage lang sich blutige Hände gepflückt an den Oliven. Wir haben sehr viele Olivenmühlen bei uns auf Sizilien, da muss man nicht weit fahren, maximal 30-40 Kilometer. Die haben in den ersten 5 Tagen für sich selbst 70 Liter erwirtschaftet, das waren 700 Kilo. Ich weiß nicht, wie sie gearbeitet haben, die haben da wirklich blutige Hände gehabt, verbrannte Nase von der Sonne. Viele Leute, die da unten sind, weil sie ihr Öl so lieben, machen es vorzugsweise für sich selbst, aber es gibt die Großkauf-Stationen und da würden wir dann hingehen, wenn wir da ein paar tausend Kilo haben.
00:41:47 - Nachhaltiges Investment: Preise für Nahrungsmittel wie Olivenöl steigen stetig
Daniel Spannend. Ich schaue übrigens die ganze Zeit auf Olivenbäume, auch während wir hier sprechen. Also wir haben gestern unser Öl von der Mühle bekommen. Aber hier bei uns in der Region, wo wir jetzt hier wohnen, ist der Ankaufspreis also wirklich enorm gestiegen. Also ich weiß, der war letztes Jahr, glaube ich so ungefähr bei 2,20-2,40€ pro Kilo und der ist dieses Jahr zwischen 7-8€ und ist weiter noch am steigen. Im Prinzip ist das schon enorm.
Carsten Ich wollte mich nicht herauslehen, weil ich will auch Fakten liefern, aber mein Freund Konstantin hat mir eine Nachricht geschickt aus Sizilien, wo er lebt, und da hat er mir auch die Aufkaufpreise geschickt und du hast vollkommen recht, die Nachfrage übersteigt das Angebot und dieses Jahr wurde auch eine sehr gute Qualität erzielt. Ob in Griechenland oder in Sizilien oder in Italien, über Spanien reden wir nicht oder? Das möchten wir nicht. Aber Griechenland und Sizilien tolles Olivenöl und die Preise steigen und das ist halt, das können wir nicht mal berechnen, das ist dann ein Zukunftsversprechen für den Investor, dass die Natur immer gefragt wird. Bei einer ersten Berechnung kamen wir auf eine Rentabilität von über 20% beim Investment. Da haben wir gesagt, das können wir in Tagen wie diesen nicht glaubwürdig den Menschen erzählen, obwohl es stimmt. Wenn wir uns weiter über die Natur austauschen, kommen wir zu weitaus mehr als 20% in der Zukunft.
Daniel Also mein Schwiegersohn und dessen Familie machen auch solche Projekte und wir haben natürlich auch so ein traditionelles Familien-Olivenland und ich kenne da Rentabilitätsrechnungen ungefähr und mir ist auch aufgefallen, ich habe mir das mal angesehen, dass viele Dinge, die wir jetzt als Europäer noch mit einbauen würden, oftmals überhaupt nicht so ergriffen werden. Zum Beispiel, wie du schon gesagt hast, gibt es dann Schäfer zum Beispiel die sagen, bitte, darf ich meine meine Schafe auf eure Flächen setzen und die bezahlen dann teilweise noch Geld dafür. Und, wie du selber gesagt hast, ist das gut fürs Land und da kann man so manche Kosten sparen. Man muss dann auch vor der Ernte das Unkraut nicht beseitigen, weil dann zum Beispiel das schon die Schafe gemacht haben und alle solche Dinge, mit denen man die Rentabilität natürlich noch steigern kann, sind sehr interessant. Man kann natürlich auch andere Dinge machen; Holzverkauf, der Altbestand kann ja noch beschnitten werden, wenn man das ordentlich macht, kann man Feuerholz erzielen. Und da gibt es eine ganze Menge, wovon man Erträge generieren kann. Wir sehen häufig, dass die traditionellen Bauern, ich weiß nicht, wie das in Sizilien ist, vermutlich ähnlich wie in Griechenland, eben dort nicht alle Register ziehen, um das Land wirklich ertragreich zu machen.
Carsten Also die machen den Eigenbedarf so wie sie es gelernt haben, weil man braucht das Öl bis zum nächsten Jahr und für den Onkel und die Tante und vielleicht noch jemanden, der nach Europa verreist ist. Aber sehr spannend was du sagst, weil das hab ich vergessen zu erwähnen. Also unser Land wird niemals mit Chemie oder Pestiziden bearbeitet. Das ist ja wirklich der ökologische Anbau, dass man den Schäfer hat oder den Nachbar Bauern, der die Kühe hat, der vor der Ernte reinkommt. Er ist glücklich, dass die Viecher was zu essen haben, er muss ja auch immer suchen, dass er etwas zu Essen findet und so ist das eine Win-Win-Situation, die Natur arbeitet ja in Balance, das streben wir auch an. Und wie du sagst Altholz schneiden, das liegt auch jetzt vor mir, wenn ich dann wieder da bin. Ich möchte anfangen drumherum das Altholz wegschneiden, das kann man lagern, man kann es vertreiben, kann es für den Eigenbedarf nutzen. Die Natur ernährt sich auch selbst. So wie ich auch die Wasservorkommen erwähnte, wir wählen genau aus wo wir die erste Pflanzungen machen, wo wir natürliche Wasservorkommen haben und wo der Brunnen gebohrt wird - ein Zukunftsprojekt, das auch natürlich mit Widrigkeiten verbunden ist. Aber das ist ja dann in unserer Hand.
Daniel Ich kann nur sagen, ich wünsche euch viel Erfolg für das Projekt. Und ansonsten bleibt mir nur zu sagen, vielen herzlichen Dank Carsten!
Carsten Danke. Es war ein sehr guter Austausch. Ich danke vielmals.
Bis zur nächsten Folge von Perspektive Auslands, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Bist du Unternehmer, Freiberufler oder Investor? Zieht es dich schon lange ins Ausland? Mach heute den ersten konkreten Schritt in eine Zukunft mit mehr Geld und mehr Freiheit. Buche ein Beratungsgespräch mit Sebastian und seinen Kollegen.
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Argentinien: Spannende Chancen für Unternehmer und digitale Nomaden
Entdecken Sie, warum Argentinien ein idealer Ort für Unternehmer und digitale Nomaden ist. Martin Dietl spricht über die beeindruckende Landschaft und die vielfältigen Möglichkeiten, die das Land bietet, von den Anden bis zu den Iguazú-Wasserfällen.
Zu Gast: Martin Dietl
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Argentinien ist ein beeindruckendes Land, das immer mehr Menschen als idealen Ort zum Leben für sich entdecken. Die Schönheit des Landes zieht viele Einwanderer in ihren Bann. Sie reicht von den beeindruckenden Anden über malerische Seen und Wasserfälle, wie die Iguazú-Wasserfälle, bis hin zur weiten Grassteppe, der Pampa. Die Vielfalt seiner Landschaften bietet unzählige Möglichkeiten für Abenteuer und Entspannung.
Niedrige Lebenshaltungskosten machen es Einwanderern einfach und angenehm, in Argentinien Wurzeln zu schlagen. Darüber hinaus sind die Argentinier bekannt für ihre Warmherzigkeit und Gastfreundschaft, was den Umzug in dieses südamerikanische Land noch attraktiver macht. Nicht zuletzt zeichnet sich Argentinien durch ein vorteilhaftes Klima und hervorragende Visa-Möglichkeiten aus. Insbesondere aufgrund des niedrigen Wechselkurses ist es auch deutschen Einwanderern möglich, eine Investorenvisa zu sehr attraktiven Konditionen zu erlangen.
In Argentinien gibt es eine große deutsche Gemeinschaft, die sich im Laufe der Jahre etabliert hat. Zudem bietet das Land ein pulsierendes Leben und eine hohe Lebensqualität für alle, die sich hier niederlassen möchten.
Diese Vorteile bietet Argentinien
Die Schönheit des Landes ist unbestreitbar.
Argentinien bietet eine Fülle von landschaftlichen Schönheiten, die Vielfalt und Faszination auf jedem Schritt versprühen. Sie können die beeindruckenden Anden erkunden, sich von den malerischen Seen verzaubern lassen oder die weitläufigen Pampas durchstreifen. Die Amazonas-Dschungel und Wasserfälle im Norden sind genauso eine Reise wert wie die majestätischen Perito-Moreno-Gletscher im Süden des Landes. Darüber hinaus bieten Städte wie Buenos Aires, das oft als Paris von Südamerika bezeichnet wird, ein pulsierendes Nachtleben und ein vielfältiges kulturelles Angebot.
Niedrige Lebenshaltungskosten und eine hohe Lebensqualität
Die Lebenshaltungskosten sind in Argentinien überraschend niedrig - eine Familie benötigt durchschnittlich nur etwa 1.700 US-Dollar pro Monat. Zum Beispiel sind Mahlzeiten in Restaurants, Transportmittel und Freizeitaktivitäten in Argentinien häufig deutlich preiswerter als in europäischen Ländern oder den USA. Zugleich genießen Sie in Argentinien eine hohe Lebensqualität, die mit einer guten Gesundheitsversorgung und einem angesehenen Schulsystem daherkommt. Internationale Schulen sind, insbesondere in großen Städten wie der Hauptstadt Buenos Aires, zahlreich vertreten und auch das öffentliche Schulsystem ist für gute Ergebnisse bekannt. Darüber hinaus finden Sie in Argentinien alles, was Ihr Herz begehrt, seien es kulturelle Angebote, eine bezaubernde Natur oder kulinarische Genüsse.
Freundliche Menschen
Die Argentinier sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und ihre positive Einstellung zum Leben. Sie werden schnell feststellen, dass es leicht ist, Freundschaften zu schließen und sich in der lokalen Gesellschaft wohlzufühlen. Die Argentinier gelten als sehr offen und hilfsbereit. Sie werden bei Begegnungen oft mit einem Lächeln und einer Umarmung begrüßt - ein Zeichen der ausgesprochenen Herzlichkeit der Menschen hier.
Angenehmes Klima
Das Wetter in Argentinien bietet für jeden Geschmack etwas. Das Klima variiert je nach Region, aber generell können Sie milde Winter und warme Sommer erwarten. Im Süden finden Sie kühleres Klima, während der Norden wärmere Temperaturen bietet.
Hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Klimazonen und ihren Besonderheiten:
Buenos Aires: Gemäßigtes Klima, milde Winter, warme Sommer
Salta und Jujuy: Trockenes Wüstenklima, extrem hohe Tagestemperaturen, kalte Nächte
Iguazú Falls: Tropisches Klima, hohe Luftfeuchtigkeit, üppige Vegetation
Die Vielfalt der Klimazonen bringt mit sich, dass Sie immer etwas Neues entdecken und die natürliche Schönheit des Landes zu jeder Jahreszeit genießen können. Egal ob Sie die Sonne am Strand genießen oder die schneebedeckten Anden erkunden möchten – in Argentinien ist für jeden etwas dabei.
Günstige Voraussetzungen für die Aufenthaltsgenehmigung
Die Möglichkeiten, ein Visum für Argentinien zu erhalten, sind großzügig. Aufgrund des niedrigen Wechselkurses ist es für nahezu jeden erschwinglich, mit einem Investorenvisum für nur wenige Tausend Euro ins Land einzureisen. Zudem gibt es seit Kurzem ein spezielles Visum für digitale Nomaden, mit dem Sie sich problemlos bis zu ein Jahr lang in Argentinien aufhalten können.
Es gibt auch eine Option für Rentner oder Personen mit passivem Einkommen, das Rentnervisum. Hier müssen Sie lediglich nachweisen, dass Sie über ein regelmäßiges Einkommen oder ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um Ihren Lebensunterhalt in Argentinien zu bestreiten. Die genauen Anforderungen können je nach Situation variieren.
Für diejenigen, die nach Argentinien ziehen möchten, um in einem Unternehmen zu arbeiten, gibt es ein Arbeitsvisum. Um dieses Visum zu erhalten, benötigen Sie ein Jobangebot von einem Unternehmen in Argentinien. Sie müssen zudem bestimmte Dokumente vorlegen, um die Beantragung des Visums abzuschließen.
Wenn Sie Familienmitglieder haben, die in Argentinien leben, können Sie ein Visum für Familienzusammenführung beantragen. Dieses Visum ermöglicht es Ihnen, bei Ihren in Argentinien lebenden Verwandten zu leben und zu arbeiten.
Deutsche Community
Es gibt viele Deutsche in Argentinien, sodass Sie sich schnell heimisch fühlen und Gleichgesinnte finden werden. Die deutsche Gemeinschaft ist gut vernetzt und hilft neuen Einwanderern, sich an das Leben in ihrer neuen Heimat zu gewöhnen.
Angesichts dieser zahlreichen Vorteile steht einem Umzug nach Argentinien nichts mehr im Wege. Verwirklichen Sie Ihren Traum von einem Leben voller beeindruckender Landschaften, freundlicher Atmosphäre, unterhaltsamen Aktivitäten und hoher Lebensqualität in diesem südamerikanischen Land.
Im aktuellen Podcast sprechen wir über all das und mehr mit Rechtsanwalt Martin Dietl, dessen Großvater bereits nach Argentinien auswanderte. Hören Sie herein und lassen Sie sich seine Tipps nicht entgehen.
Kontaktdaten und Links:
Webseite: https://www.leodi.com.ar
E-Mail-Adresse: info@leodi.com.ar
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Chile: Diese 6 Fakten müssen Auswanderer, Unternehmer und digitale Nomaden unbedingt kennen!
Timestamps:
00:56:12 – Einleitung und Vorstellung
00:06:00 – Argentinien: Urlaubsland oder beliebtes Ziel für Auswanderer?
00:07:20 – Welche Gründe sprechen für Argentinien?
00:11:09 – Diese Möglichkeiten gibt es für digitale Nomaden
00:14:33 –Anforderungen und Vorteile des Visums für digitale Nomaden
00:17:00 – Welche weiteren Visa-Arten gibt es?
00:20:08 – Das Investorenvisum und seine Bedingungen
00:22:22 – Staatsbürgerschaft durch Geburt: Das Geburtsortsprinzip in Argentinien
00:24:40 – Wann kann man eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten?
00:26:21 – Unternehmensgründung in Argentinien
00:31:42 – Die Devisenkontrolle und ihre Auswirkung auf den Wechselkurs
00:34:55 – Die Inflation und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben
00:38:07 – Politischer Umbruch nach Präsidentschaftswahl?
00:42:20 – Ist Argentinien ein sicheres Land?
00:45:25 – Kontoeröffnung und -nutzung
00:48:38 – Wie ist das Bildungssystem in Argentinien?
00:53:12 – Wohnen und Leben in Argentinien
00:59:19 – Argentinien als Vorreiter in Sachen CBDC?
01:03:30 – Top-Tipp für Argentinien-Auswanderer
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 110: Argentinien: Spannende Chancen für Unternehmer und digitale Nomaden
Zu Gast: Martin Dietl
Vorspann: Seit letztem Jahr bietet Argentinien ein besonderes Visum für digitale Nomaden, also seit 2022. Das erlaubt den Nomaden 6 Monate, also 180 Tage, hier zu bleiben. Das kann man alles digital machen, online. Da kann man sich bewerben und muss eine Gebühr zahlen von 120€. Eigentlich sind es 120€ im Ausland und dann nochmal hier 120€, also insgesamt 240€.
Perspektive Ausland: Der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmen-Gründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht es jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:56:12 – Einleitung und Vorstellung
Daniel: Dann sag ich schon mal "Herzlich Willkommen Martin Dietl!", heute bei uns zu Gast in unserem Podcast. Und ja, wir sprechen heute mal über Argentinien. Es gibt viele Gründe, weshalb sich Leute für Argentinien interessieren.
Einige kennt man, vielleicht erfahren wir heute auch noch einiges, was so Auswanderer, digitale Nomaden oder Unternehmensgründer nach Argentinien treibt. Auf alle Fälle ist Argentinien bekannt für seine Naturschönheiten, atemberaubend, sagen die Leute, die das vor Ort gesehen haben, die Anden, die Pampas, die Wasserfälle, die Falklandinseln und so weiter und sofort. Man hört auch, Argentinien habe eine hohe Lebensqualität, gute Bildung, gute Gesundheitsversorgung, gute Infrastruktur. Ich bin gespannt, ob wir das heute bestätigt hören. Und auch hört man, die Wirtschaft in Argentinien, ihre aufstrebende Wirtschaft, einen wachsenden Mittelstand soll es in Argentinien geben. Das alles könnten ja Gründe sein, auch für Unternehmer, die ein bisschen Geld haben, investieren wollen, mal zu gucken, was da geht. Auf der anderen Seite gibt es auch Barrieren, die Sprachbarriere zum Beispiel. Mit Englisch kommt man oftmals weiter irgendwo zu Rande als vielleicht mit der Amtssprache, die man da in Argentinien spricht und für manche ist auch die Zeitzone ein Hindernis. Was ist zu weit weg? Ich habe mal ein Buch gelesen von Tommy Jaud, "Resturlaub", über Argentinien. Das kann ich nur empfehlen. Wer sich mit Argentinien beschäftigt, sehr sehr humorvoll. Ich musste teilweise rechts ranfahren an der Autobahn, weil ich vor Lachen nicht mehr das Lenkrad halten konnte, was mir noch nie passiert ist. Da habe ich das erste Mal mit dem wunderschönen Land Argentinien Berührung gehabt, durch dieses Buch "Resturlaub". Soweit meine kleine Eingangsrede. Jetzt würde ich Sie, lieber Herr Dietl, bitten: Stellen Sie sich doch ganz kurz unseren Zuschauern und Zuhörern mal vor.
Martin: Ja, vielen Dank für diese Gelegenheit, für das Interview. Mein Name ist Martin Dietl, Ich bin ein Partner von der Leonhard & Dietl Rechtsanwaltskanzlei. Unsere Kanzlei wurde 1976 gegründet, also von meinem Vater und von Leonhardt-Senior. Wir sind schon seit zwei Generationen hier. Das ist eigentlich schon keine Familienkanzlei mehr, wir haben auch andere Partner. Wir sind schon seit 47 Jahren für viele deutsche Unternehmen da. Wir sind sind eine Wirtschaftskanzlei. Wir machen Gesellschaftsrecht, auch Zivilrecht und auch Arbeitsrecht, aber insbesondere Corporate, also Gesellschaftsrecht und wir haben immer viel Kontakt zu Deutsch sprechenden Firmen gehabt, also aus der DACH-Region, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das ist unsere Nische. Wir unterstützen Investoren hier in unserem Land, wir sind schon gewöhnt, unser Land zu erklären und die Kultur.
Wir sehen uns selbst als Übersetzer von Argentinien, von der Kultur, nicht nur von der Sprache, aber von der Kultur für Ausländer.
Sebastian: Herr Dietl, Ihr Vater war derjenige, der von Deutschland nach Argentinien ausgewandert ist, oder Ihr Großvater schon?
Martin: Mein Großvater schon. In den 20er Jahren, also nach dem Ersten Weltkrieg. Er hatte da eine nicht so gute Zeit in Deutschland und schon Anfang der 20er Jahre ist er nach Argentinien gekommen, so wie viele anderen, in dieser Zeit, in der viele Einwanderer nach Argentinien gekommen sind.
Sebastian: Und Sie haben in der Familie weiter Deutsch gesprochen und sprechen deswegen heute so gut Deutsch? Oder mussten Sie das neu lernen während des Studiums oder in der Schule?
Martin: Das ist eine gute Frage. Eigentlich habe ich Deutsch in der Schule gelernt. Ich habe die Goethe-Schule hier in Buenos Aires besucht. Leider hat mein Vater mit uns nicht so viel Deutsch zu Hause gesprochen. Das hätte mir auch geholfen, zweisprachig aufzuwachsen. Meine Mutter ist Argentinierin. Sie hat dann etwas Deutsch gelernt, weil mit meinem Vater zusammen war, aber sie sprach kein Deutsch. Also eigentlich habe ich Deutsch in der Schule gelernt, aber dann habe ich auch ein Jahr in Deutschland gelebt, in München. Jetzt arbeite ich täglich mit Deutsch sprechenden Leuten. Fast täglich muss ich auf Deutsch schreiben und man lernt weiter. Ansonsten vergisst man sie, wenn man eine Sprache nicht nutzt.
Sebastian: Jetzt können Sie mit Ihren Kindern Deutsch sprechen.
Martin: Jetzt muss ich das selber machen, genau.
Daniel: Sebastian, gibt es irgend etwas, was dich an Argentinien fasziniert oder hast du mit Mandanten ab und zu zu tun, die sich für Argentinien begeistert haben?
00:06:00 – Argentinien: Urlaubsland oder beliebtes Ziel für Auswanderer?
Sebastian: Ja, absolut. Das ist eine sehr gute Frage. Sicherlich ist jetzt Argentinien für viele ein Land, wo man vielleicht ein paar Monate lebt, vielleicht, wenn man Südamerika bereist. Wir reden dann auch nochmal über digitale Nomaden, die dann ein, zwei Jahre durch Südamerika reisen und auch eine gewisse Zeit in Argentinien verbringen. Also ganz klar natürlich dort ganz oben auf der Liste, aber wir haben durchaus auch einige Mandanten, die dann planen, sich dort längerfristig niederzulassen, als Teil einer grundsätzlichen Lebensstrategie in einem Land in Südamerika zu leben. Oftmals wird auch Paraguay genannt, Uruguay, Chile. Da haben wir auch schon einige Mandanten gehabt und Argentinien gehört sicherlich auch dazu. Bei Argentinien gibt es immer ein bisschen die Sorge...
Die politische Situation wird manchmal als ein bisschen chaotisch beschrieben, zumindest nimmt man das von außen so wahr. Das sorgt für ein bisschen Verunsicherung, hohe Inflation und solche Dinge. Aber grundsätzlich ist Argentinien für unsere Mandaten ein hochinteressantes Land.
Daniel: Deswegen ist doch gut, dass wir heute dieses Gespräch mit Herrn Dietl haben. Was ist denn aus Ihrer Sicht das, was die meisten fasziniert, Sie selber fasziniert? Warum würden Sie sagen, kommt hierher, Argentinien ist ein tolles Land? Welche Gründe führen Sie oder Ihre Mandanten an?
00:07:20 – Welche Gründe sprechen für Argentinien?
Martin: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Ich hab da gute Beispiele, nicht nur von Mandanten, sondern auch von Referendaren. Wir in unserer Kanzlei, wir bekommen Referendare, das sind deutsche Jura-Studenten, die am Ende des Studiums ein Praktikum machen müssen, und da haben sie eine Wahlstation und können nach Argentinien kommen. Sie bleiben uns drei Monate. Es ist immer gut für mich, zu mit ihnen zu sprechen und zu hören, was sie schätzen.
Das ist vielleicht überraschend, man selbst ist hier und schon daran gewöhnt, aber was sie immer sagen ist, es gibt hier sehr nette und freundliche Leute. Für mich ist das vielleicht normal, aber in anderen Ländern ist das natürlich unterschiedlich. Also als erstes würde ich sagen, die Leute sind sehr freundlich. Vielleicht klingt das nach etwas ganz Einfachem oder Logischen, aber das ist schon etwas, was alle Ausländer hier sehr schätzen. Dann ist die Lebensqualität, wie Sie schon erwähnt haben, hoch. Ich meine also die Krankenhäuser, es gibt eine gute Bildung und dann gibt es auch eine gute Infrastruktur. Ich spreche in diesem Fall von der Stadt Buenos Aires, später können wir auch ein bisschen vom Land sprechen. Das Wetter ist auch sehr schön, das wird auch sehr viel von Deutschen geschätzt, das Wetter, das Essen, auch die Preise.
Normalerweise ist es in Argentinien billig, jetzt gerade ist es sehr billig, aber auch normalerweise kann man sehr Gutes für nicht viel Geld bekommen. Das betrifft alles, Unterkunft, Essen. Dann ist hier in Buenos Aires auch das Night Life berühmt, die Kultur. Es ist immer viel los, man kann sich nicht langweilen. Was auch sehr gut funktioniert und sehr geschätzt wird ist die Infrastruktur, zum Beispiel die Internetverbindung. Die Internetverbindung ist sehr gut und es gibt viele Coworking Spaces. In Das ist auch für unsere Unternehmen, also für unsere Mandanten etwas, was sie sehr schätzen.
Sebastian: Und natürlich, Sie haben schon ein bisschen angedeutet, die Küche, der "asado", das ist ja allein ein Grund, nach Argentinien zu gehen.
Martin: Genau. Fleisch und Wein. Das ist ein bisschen ein Klischee, aber das ist auch eine gute Sache. Das ist schon was und auch ein gutes Stück Fleisch für 9 € zu bekommen.
Sebastian: Die Veganer müssen jetzt weghören, bitte, die müssen jetzt ausschalten.
Martin: Genau, auf all solche Sachen freuen sich die Leute und, wie gesagt, auch die Stimmung wird immer genannt, die Freundlichkeit der Leute. Zum Beispiel, wenn ich Ausländer bin und nach einer Straße fragen muss oder nach einem Taxifahrer, sind die Leute generell nett und zu den Ausländern, glaube ich, ganz besonders.
Daniel: Das hört man immer wieder. Das stimmt.
00:11:09 – Diese Möglichkeiten gibt es für digitale Nomaden
Daniel: Jetzt gehen wir vielleicht mal zu einem der wichtigsten Themen. Der Sebastian hat das schon angeführt. Ganz viele Leute haben Argentinien auf der Top-Liste, die da mal für ein paar Monate wohnen wollen, also zum Beispiel als digitaler Nomade. Deswegen würde ich gerne mit dem Thema beginnen. Wie sieht es denn aus, wie sind die Möglichkeiten als digitaler Nomade dort auch eine längere Aufenthaltserlaubnis zu bekommen? Welche Bedingungen muss man erfüllen? Wie läuft das, an das Visa zu bekommen? Da würden wir gerne mal ein paar Sachen von Ihnen hören.
Martin: Ja, gerne. Ja, das ist auch sehr interessant und auch etwas Modernes und Neues auch für Argentinien. Die Pandemie hat dabei geholfen, denn seit letztem Jahr bietet Argentinien ein besonderes Visum für digitale Nomaden, also seit 2022. Das erlaubt den Nomaden 6 Monate, also 180 Tage hier zu bleiben. Der Antrag ist nicht so kompliziert. Es ist alles digital, das haben sie extra versucht, sodass die Leute das einfach machen können und nicht zu einem Konsulat in irgendeiner Stadt müssen, denn wenn ich zum Beispiel aus den USA komme, dann gibt es ein Konsulat in New York oder in Houston, aber nicht in jeder Stadt. Das kann man alles digital machen, online. Da kann man sich bewerben und muss natürlich die persönlichen Daten angeben, einen Lebenslauf und dann muss man auch sagen, was man als digitaler Nomade macht, was für einen Job man hat und man muss das beweisen. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Vielleicht hat man einen Vertrag mit einer Firma im Ausland oder man hat Einkommensbescheinigungen oder Mandanten, aber man muss zeigen, ich mache das. Es reicht nicht, dass ich sage, ich bin Programmierer oder arbeite mit IT, du musst das beweisen. Dann muss man eine Gebühr zahlen von 120€. 120€ im Ausland und dann nochmal 120€ hier, also insgesamt 240€. Die Gebühr ist nicht mehr als das. Wenn der Staat mehr Informationen braucht, dann wird das verlangt, aber generell ist es nur das, man was man zeigen muss, keine andere finanzielle Bescheinigung und nichts. Der Antrag dauert etwa eine Woche, eine Woche, bis man das Visum bekommt. Also es ist ziemlich gut gemacht. Das hat eine Dauer von 180 Tagen und man es nur einmal verlängern für weitere 180 Tage.
Das ist ein großer Vorteil, denn ansonsten kann man als Tourist herkommen oder als Angestellter von einer Firma, das sind andere Visa-Arten, aber das ist das Beste für jüngere Leute, es können auch ältere Leute sein, aber typische digitale Nomaden, die hier selbstständig von Argentinien aus arbeiten wollen.
00:14:33 –Anforderungen und Vorteile des Visums für digitale Nomaden
Daniel: Klasse! Und die finanziellen Anforderungen? Also muss man in irgendeiner Art und Weise ein monatliches Einkommen nachweisen? Muss man vielleicht noch eine Krankenversicherung nachweisen oder irgend etwas in der Richtung?
Martin: Nein, nein. Zu den Bedingungen vom Visa-Antrag gehört das nicht. Das haben wir schon geprüft. Eine Krankenversicherung ist auf jeden Fall immer empfehlenswert, aber man muss sie nicht haben und es gibt auch kein Mindesteinkommen oder sowas.
Sebastian: Klingt interessant! Das heißt, das kann man ein halbes Jahr verlängern. Das heißt, ich könnte dann sagen, ich bin schon mal ein Jahr in Argentinien.
Martin: Genau. Aber dann nicht mehr, zumindest nicht mehr als digitaler Nomade.
Daniel: Und kann man seine Familie mitbringen? Oftmals ist es so, dass einer zum Beispiel Freiberufler ist, macht Youtube Videos, programmiert Webseiten oder macht irgendwas, Marketing oder so. Nehmen wir mal an - es gibt ja auch viele junge Frauen, die gerne sowas machen - die haben vielleicht ein Kind oder es ist eine junge Familie. Wie läuft das dann? Gibt es da spezielle Bedingungen?
Martin: Ja, das ist ein sehr guter Punkt. Das ist nur für denjenigen der arbeitet, oder diejenige. Also mit diesem Visum kann man nicht die Familie mitbringen. Insofern, wenn man das machen möchte, dann muss man einen anderen Weg suchen, zum Beispiel ein anderes Visum für den Partner oder die Partnerin. Oder eine andere Art von Visum. Das ist eigentlich schade, daran hätten sie auch denken können, aber da gibt es nicht die Möglichkeit, da muss man, wie gesagt, mit einer anderen Art von Visum kommen.
Sebastian: Was ja vor allen Dingen interessant ist bei diesem Visum ist, soweit ich es verstanden habe, dass man dann in Argentinien, während der Zeit, die man mit diesem Visum dort ist, auf seine ausländischen Einkünfte in Argentinien keinerlei Steuern erklären muss oder bezahlen muss.
00:17:00 – Welche weiteren Visa-Arten gibt es?
Martin: Ja genau. Hier zahlt man Steuern, wenn man Resident, also hier ansässig ist. Dann zahlt man Steuern für alles, zum Beispiel muss ich Steuern zahlen für das, was ich hier in Argentinien verdiene und auch im Ausland. Aber ich bin für die Steuerbehörde hier ansässig in Argentinien. Wenn ein Ausländer kommt, wie ein digitaler Nomade, dann ist diese Person nicht ansässig hier, ist kein "residente fiscal", so würden wir das auf Spanisch nennen und deswegen wird dann hier keine Steuer bezahlt.
Daniel: Spannend! Nun gibt es zwei Fragen die sich oftmals anschließen. Die erste ist: Welche anderen, auch guten Visa-Arten gebe es, wenn das digitale Nomaden-Visum für mich nicht in Frage kommt? Und das zweite ist: Ist es einfach, während ich als digitaler Nomade bin in Argentinien, von dort aus dann in eine andere Visum-Art zu wechseln?
Martin: Als Selbstständiger ist es nicht so einfach, das gibt es kein anderes Visum, nur das neue für digitale Nomaden. Das typische Visum hier ist das für Angestellte einer Firma. Diese Firma muss hier in einem Register registriert sein, dann braucht man ein bisschen etwas Papierkram, aber nicht viele Dokumente. Man braucht einen Einladungsbrief von der Firma hier an den Ausländer und auch einen Arbeitsvertrag, aber das ist normal, würde ich sagen. Und dann gibt es besondere Visa, zum Beispiel für Rentner, für Sportler oder für Wissenschaftler, für ganz besondere Berufe. Für Rentner ist das sehr interessant, da haben wir auch Fälle, wie Sie sich vorstellen können. Argentinien ist im Moment billig, deutscher Rentner oder ein Rentner aus den USA kann hier kommen und kann ein längeres Visum für 3 Jahre erhalten. Das ist schon attraktiv für viele Leute, denn das ist ein typischer Moment im Leben, wo man sich vielleicht denkt, ich will woanders meine Zeit verbringen. Zu Ihrer zweiten Frage: Ja, der Antrag, von einem Visum zu einem anderen zu wechseln... Ich würde nicht sagen, dass es einfach ist. Man muss alle Dokumente einreichen. Es ist ungefähr dasselbe wie das vom Ausland aus zu machen. Man hat keinen extra Vorteil, wenn man schon auf argentinischem Boden, man muss dieselbe Dokumente einreichen.
Sebastian: Aber es gibt doch sicherlich in Argentinien auch sowas wie ein Investoren-Visum oder?
00:20:08 – Das Investorenvisum und seine Bedingungen
Martin: Ja, genau, das gibt es auch genau.
Sebastian: Zum Beispiel gründe ich ein Unternehmen, ich stelle Mitarbeiter ein, reiche einen Businessplan ein und so, also wenn ich das vorhabe natürlich. Wissen Sie, was da so ungefähr der Investment-Betrag ist, den man investieren muss?
Martin: Ja, ein Vorteil ist, dass das jetzt niedrigere Beträge in US-Dollar sind. Früher waren das 50.000 Dollar, aber heutzutage ist es bestimmt noch weniger als 50.000 Dollar, vielleicht etwa 30.000,00 Dollar, aber ich habe die genaue Nummer jetzt nicht im Kopf, denn das ändert sich mit dem Wechselkurs, aber es ist keine sehr große Summe, da braucht man keine halbe Million US-Dollar sowas.
Sebastian: Ich habe die Summe gerade vor mir. Es zeigt hier gerade an, es sind nur noch 6.000 Dollar. Ja, das ist der Vorteil der Inflation.
Martin: Ja, Vorteil der Inflation.
Daniel: Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben: Also das Investoren-Visa setzt eine Investition von aktuell 6.000 Dollar voraus.
Martin: Nein, ich habe gesagt, es waren erst 50.000 und dann habe ich gemeint 30.000.
Sebastian: Hier steht, es sind argentinische 1,5 Millionen, das sind im Juni 2023 $6000.
Martin: Ah, das haben Sie geschaut, schon 6.000?
Daniel: Da kann ich nur sagen, das sollte man ausnutzen. Da sollte man sehen, dass man sich ein Investoren-Visum holt, solange das nicht angepasst wird.
Martin: Ja!
Daniel: Lass uns, lass uns doch mal 6000 Dollar investieren in die argentinische Wirtschaft.
Martin: Genau, das ändert sich.
00:22:22 – Staatsbürgerschaft durch Geburt: Das Geburtsortsprinzip in Argentinien
Sebastian: Eine andere interessante Sache über Argentinien: Man hatte jetzt gehört, dass viele Russen, vor allem russische Frauen, nach Argentinien gegangen sind und dort ein Kind bekommen haben. Das Kind hatte dann aufgrund Geburtsrecht argentinische Staatsbürgerschaft und offensichtlich gibt die argentinische Regierung dann auch den Eltern ein Visum. Das hat man so gehört währen dem Ukraine-Krieg. Können Sie das bestätigen?
Martin: Ja, es ist so. Unser Land hatte in der Vergangenheit gute Beziehungen mit Russland, aber ja, es gibt viele russische Frauen, die hierher kommen und das ist so. Die Kinder werden auf jeden Fall, wenn sie hier geboren sind, Argentinier und die Eltern bekommen keine Staatsangehörigkeit, aber einen Residenz-Genehmigung hier.
Sebastian: Ja, und die Russen können, glaube ich, bei Ihnen in Argentinien ohne Visum einreisen?
Martin: Ja, genau. Es gibt viele Länder, die hierher ohne Visum einreisen können, das ist bilateral, also auch, wo wir mit unserem argentinischen Pass einreisen können. Das ist auch ein Thema für die Leute: Das digitale Nomaden-Visum ist für viele Länder, das ist natürlich auch selbstverständlich, für Länder, die kein Visum hierher brauchen, also die anderen, müssen auch ein bisschen ein anderes Visum beantragen. Es gibt also zwei Visa.
Sebastian: Also das heißt, Sie sagen, dass das digitale Nomaden-Visum vor allen Dingen für Leute ist, die sowieso visumsfrei einreisen können und die anderen müssen nochmal ein zusätzliches Visum für die Einreise beantragen, ich weiß was Sie meinen, ja.
Daniel: OK, spannend das zu hören. Bearbeitungszeit und Wartezeit bei diesen Visa, hatten Sie schon gesagt, das dauert eine Woche ungefähr. Ich vermute, bei den anderen gibt es da auch keine Überraschung. Eine Sache fällt mir noch ein, und zwar: Jetzt gibt es ja einige unserer Mandanten, die sind regelrechte Sammler geworden und sammeln Staatsbürgerschaften.
00:24:40 – Wann kann man eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten?
Daniel: Da ist auch eine Frage: Wie lange muss man denn in Argentinien wohnen oder wie ist denn dann die Prozedur, wenn ich zum Beispiel sage, ich hätte gerne auch einen argentinischen Pass? Wird da auch gestattet, dass man seinen alten Pass noch behalten darf, parallel? Das ist eine Sache, die sicherlich einige Zuschauer und Zuhörer interessiert.
Martin: Es gibt hier zwei Etappen. Als erstes bekommt man eine Residenz-Genehmigung. Da braucht man ein Jahr, ein Jahr muss man hier in Argentinien bleiben. Das haben wir mehrmals für Mandanten gemacht. Vielleicht kommen sie hier zuerst als Tourist her, dann bekommen sie eine Arbeitsgenehmigung, dann eine Verlängerung. Der Standard-Zeitraum ist ein Jahr. Um eine Staatsangehörigkeit zu bekommen, muss man das noch zweimal verlängern, also ein Jahr plus ein Jahr, aber man kann schon für ein ganzes Jahr zumindest die Aufenthaltsgenehmigung, die Residenz, bekommen.
Daniel: Also das heißt, man kann nach einem Jahr, zum Beispiel, wenn ich jetzt mit Arbeitsvisa in Argentinien bin, eine Dauer-Residenz beantragen, oder habe ich das falsch verstanden?
Martin: Genau, dann kann man eine Dauerresidenz beantragen.
Daniel: Dann ist der nächste Punkt, Sebastian hat das schon ganz kurz mit anklingen lassen, das Thema: Ich komme nach Argentinien, um ein Unternehmen zu gründen, vielleicht sogar, um durch die Gründung des Unternehmens auch für mich, für meine Familien eine Aufenthaltsgenehmigung zu haben. Ist das üblich, wird das gemacht und wie läuft das ab, ist das schwierig?
00:26:21 – Unternehmensgründung in Argentinien
Daniel: Was haben Sie da für Erfahrungen?
Martin: Ja, da haben wir viel Erfahrung, weil das ist ne die, was wir viel für unsere Mandanten machen. Ein Vorteil hier ist , man muss keinen Wohnsitz hier in Argentinien haben, um ein Unternehmen zu gründen, eine Gesellschaft zu gründen. In anderen Ländern, zum Beispiel in China braucht man einen einheimischen Gesellschafter oder sowas. Hier können zwei Ausländer einfach eine Firma gründen, eine Gesellschaft. Das Einzige, das ist wichtig zu wissen, zum Beispiel eine Sociedad Anonima, das wäre wie eine AG in Deutschland, eine Aktiengesellschaft, da hat man einen Vorstand. Da muss die Mehrheit vom Vorstand den Wohnsitz in Argentinien haben. Der Vorstand kann nur eine Person sein, dass muss kein Argentinier sein, es kann ein Ausländer sein, aber der muss hier ansässig sein. Haben wir zum Beispiel drei Leute im Vorstand, müssen zwei von ihnen hier wohnen. Das ist auch ein Service, den wir anbieten. Wir sind in vielen Vorständen von Firmen hier, von deutschen und globalen Unternehmen. Ich als Anwalt bin selber Vorstandsvorsitzender in vielen Firmen. Die Unternehmensgründung dauert ungefähr zwischen 2 und 3 Wochen und ist nicht sehr teuer.
Ich kann Ihnen einen Betrag geben, zum Beispiel ist unser Honor für sowas zwischen 2.000 und 2.500 US Dollar. Auch im Vergleich zu anderen Nachbarländern sind diese Honorare nicht so teuer in US Dollar. Dann haben wir noch ein paar Unkosten, rund 500 Dollar. Dann kriegt man eine Steuernummer und es kann ziemlich schnell losgehen.
Daniel: Klingt interessant! Und ist es jetzt möglich, nehmen wir an, ich komme jetzt nach Argentinien oder vielleicht vorher schon, gründe ein Unternehmen, Sie haben gerade was Vergleichbares mit der Aktiengesellschaft erwähnen, da wird es sicher auch etwas mit der typischen GmbH wahrscheinlich geben. Also nehmen wir man an, ich gründe eine Gesellschaft, vergleichbar mit einer GmbH, bin jetzt vielleicht der einzelne Gesellschafter in der GmbH... Ist es dann möglich, indem ich mich in diese GmbH selbst anstelle, dann dort ein Visum zu bekommen und eine Arbeitserlaubnis? Vermutlich ist es einfach, aber vielleicht ist es ja doch nicht so.
Martin: Ja, das sind zwei gute Punkte, das ist wichtig zu klären. Hier braucht man 2 Gesellschafter für jede Firma. Wir haben eine Gesellschaftsform die heißt SAU, Sociedad Anónima Unipersonal, die kann man mit nur einer Person gründen, aber das ist nicht so einfach und wir empfehlen das in der Regel nicht, aber normalerweise braucht man zumindest zwei. Man kann einen zweiten haben, der vielleicht nur 5% oder so von der Firma hat, aber das ist gut zu wissen. Und dann, was Sie meinen, das kann man schon machen, also eine Firma gründen und dann bin ich selber Angestellter von dieser Firma. Da braucht man etwas Kapital in der Firma, das ist auch gut zu erwähnen, also Mindestkapital und das ist wie immer, in US Dollar wird das nicht so viel sein, Mindestkapital ist 100.000 Pesos.
Das sind jetzt eigentlich $100 zum inoffiziellen Wechselkurs, zum offiziellen Wechselkurs sind das 300 US Dollar. Das ist das Mindestkapital einer Gesellschaft. Nicht so viel auf jeden Fall und ja man kann sich schon selber anstellen, das das kann man machen.
Daniel: Und gibt es dann eine Art Mindestlohn, den man sich bezahlen muss, um dann das Visum zu bekommen? Wird das irgendwie kontrolliert? Also ich könnte mich ja anstellen und zahle mir monatlich zum Beispiel $200 an Gehalt aus. Dann ist die Frage, was gibt es dann noch für Versicherungen, Sozialkosten und dann hätte ich mein Visum. Also das wäre dann auch eine preiswertere Variante als das Investoren-Visum.
Martin: Ja, das stimmt. Ehrlich gesagt sehe ich das nicht oft, aber man könnte das machen, auf jeden Fall, das wäre eine Variante. Und der Mindestbetrag wären $200, das ist sowieso der Mindestlohn hier. Da kommen wir in ein anderes Thema herein, was auch nicht so einfach zu erklären ist. Das ist immer mein Job hier: Der offizielle Wechselkurs und der inoffizielle Wechselkurs. Ich weiß nicht, ob Sie davon schon gehört haben.
00:31:42 – Die Devisenkontrolle und ihre Auswirkung auf den Wechselkurs
Sebastian: Nein, erzählen Sie mal!
Martin: OK, wir haben hier von der Zentralbank Devisen-Kontrolle. Das heißt, man kann nicht so einfach US-Dollar kaufen. Der Grund dafür, damit man diese Beschränkungen in Argentinien versteht, und das ist eine historische Beschränkung bei uns, leider, das hat mit unserer Wirtschaft zu tun, wir haben nicht so viele US-Dollar. Wir verdienen nicht so viele US-Dollar, wir müssen mehr exportieren, also unsere Zentralbank hat immer wieder das Problem, dass sie nicht so viele Reserven hat. Weil die Zentralbank nicht so viele Reserven hat, werden die Importe begrenzt. Jedes Mal, wenn jemand hier etwas importiert, muss die Zentralbank US-Dollar ins Ausland schicken und deswegen werden die Imports begrenzt und deswegen kann man nicht einfach so US-Dollar kaufen, zumindest nicht offiziell. Geht man hier einfach um zwei Blocks, hört man auf der Straße "cambio, cambio, cambio". Da stehen sie alle und man kann umtauschen, aber das ist der "Blue Market". Man kann den Dollar also kaufen, aber nicht offiziell. Deswegen sprechen wir normalerweise vom offiziellen Wechselkurs. Heute entspricht 1 US-Dollar in etwa 360 Pesos, das ist der offizielle Wechselkurs. Der Unterschied zum inoffiziellen wird manchmal größer und manchmal kleiner. Jetzt ist er ziemlich groß. Beim inoffiziellen Wechselkurs entspricht 1 US-Dollar ungefähr 900 Pesos. Da ist schon ein Unterschied.
Sebastian: Und wie bezahlen die Leute im Geschäft oder auf der Straße? In Pesos oder in Dollar?
Martin: Alles in Pesos, nicht alles, meistens in Pesos. Die Geschäfte, die sagen, wenn man US-Dollar bekommt, das ist das normalerweise zum inoffiziellen Wechselkurs, also die Touristen wissen schon, dass ein US-Dollar mehr wert ist. Das ist ein längeres Thema, aber die Firmen können auch offiziell US-Dollar kaufen, aber das macht man über eine Wechselstube oder über einen Broker. Da braucht man ein Bankkonto, auch ein Konto bei einem Broker und über das Kaufen von Anleihen kann man US-Dollar kaufen. Das ist die Form, in der Firmen US-Dollar kaufen können, über Anleihen.
Sebastian: Ich schaue mir das jetzt gerade bei Reuters an. Vor zwei zwei Tagen sagte Reuters, die Inflation in Argentinien liegt in diesem Jahr bei 185%. Wie machen das die Menschen im täglichen Leben, also normale Leute, die irgendwo angestellt sind, wie gehen die mit solch einer Inflation um?
00:34:55 – Die Inflation und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben
Sebastian: Das ist ja Wahnsinn.
Daniel: Ja, es sei denn, die Inflation kommt nur bei den Autos und verschiedenen anderen Produkten zustande. Das wäre wirklich interessant zu wissen. Ist denn zum Beispiel das Brot teurer geworden?
Martin: Also ich würde sagen, dass die Inflation noch nicht bei 180 % steht, aber schon bei 140. Das ist eine verrückte Nummer, aber ja die steigt leider und mal sehen, ob die nächste Regierung, die jetzt gewählt wird, da etwas wird machen können. Zu Ihrer Frage, was hier normal ist: Die Leute haben das schon alle im Kopf. Wir wissen, die Preise werden nicht täglich, das wäre schon eine Hyper-Inflation, aber schon jede Woche angepasst und auch die Löhne und Gehälter werden angepasst, je nach Beruf und Gewerkschaft hat man bessere oder schlechtere Verhandlungen. Aber es ist ganz normal und auch bei den Leuten, die zu keiner Gewerkschaft gehören, muss man eine Anpassung vornehmen, im im Moment würde ich sagen, alle 3 Monate, in machen Fällen alle 2 Monate. Es gibt also viele Preise, die sehr hoch gestiegen sind und andere vielleicht nicht so sehr. In US-Dollar sind vielleicht Autos oder Immobilien billig, denn der US-Dollar steigt in manchen Fällen schneller als die Inflation und manche Sachen sind billig, manche Sachen sind teurer geworden.
Daniel: Ja, spannend.
Martin: In manchen Bereichen gibt es gute Gelegenheiten. Man sagt, ich komme mit US-Dollar, der Wechselkurs ist sehr hoch und die Inflation ist noch nicht angepasst, für Immobilien. Immobilien sind sowieso immer in US-Dollar gedacht. Autos nicht. Autos sind beim Verkauf manchmal in US-Dollar angegeben, manchmal in Pesos. Deswegen kann man da zu verschiedenen Zeiten gute Angebote finden.
Daniel: Naja, ich denke, wenn da jemand kommt und in Argentinien wohnt, der braucht eine ganze Weile, bis er sich in dem System eingelebt hat und zurechtfindet.
Sebastian: Ja, jetzt haben wir eben schon die Präsidentschaftswahlen angesprochen. Die werden ja auch im Ausland hier momentan mehr verfolgt als vielleicht andere Wahlen. Es gibt ja diesen einen Kandidaten, von dem manche sagen, er ist der argentinische Trump. Sie müssen mir helfen, wie man den ausspricht, Javier Milei, ist das korrekt?
00:38:07 – Politischer Umbruch nach Präsidentschaftswahl?
Martin: Ja, ganz genau, Javier Milei.
Sebastian: Der hat ja ganz interessante Ideen, also viele Ideen sind libertär, manche sagen erst ist radikal, far right, aber die Menschen sind frustriert und wählen dann solche Kandidaten, die unter normalen Umständen wahrscheinlich keine Chancen hätten. Wie schätzen Sie das ein?
Martin: Ja, jetzt im Moment würde ich sagen, es ist fast unentschieden. Beide Kandidaten sind ungefähr 50/50. Es sind alle total gespannt. Man denkt, der jetzige Kandidat, der Sergio Massa heißt, hat etwas mehr Chancen, aber alles kann passieren und die Umfragen können nicht viel sagen. Es gibt immer Überraschungen und in unseren letzten zwei Wahlen hatten wir Überraschungen. Alles kann passieren. Wie sie richtig gesagt haben, sind die Leute hier frustriert, frustriert von den Politikern generell und deswegen ist der Miley jetzt so berühmt. Er kommt von draußen, er ist kein Politiker und er hat gesagt: Wisst ihr was, wir wollen keine Zentralbank mehr haben, das braucht man nicht und das ist nur ein Thema für die Politiker. Ein etwas extremer Vorschlag. Er will auch dollarisieren, wie in Ecuador. Es gibt auch nicht so viele Länder, die dollarisiert haben, aber wir haben solch eine schlechte Erfahrung und eine lange, schlechte Geschichte mit unserer Währung.
Das finden viele Leute sehr attraktiv. Doch dann sagt er andere Sachen, die zu verrückt klingen. Die Leute können dann Organe verkaufen und ja viele Sachen, die zu viel sind für viele Leute. Und Massa sagt, wenn der Milei kommt, wird hier alles schlecht, so dass die Leute Angst bekommen. Ein bisschen wie Lula und viele das gemacht haben mit Bolsonaro in der letzten Wahl. Er hat dieselben Experten, die mit Lula gearbeitet haben, arbeiten jetzt mit Massa. Mal sehen. Ich glaube sowieso, da versuche ich, ein bisschen Optimismus mitzubringen, dass es in Argentinien in jedem Fall, egal, wer der neue Präsident wird, besser wird. Auch der Massa -ich weiß nicht, wieviel sie von argentinischer Politik wissen- ist eher rechts. Damit meine ich die Freundlichkeit zu Kapitalismus, Unternehmen. Auch zum Haushaltsdefizit weiß er, man kann nicht mehr ausgeben als man einnimmt. Er hat auch gute Ideen. Alle Kandidaten haben schon etwas gelernt. Alle sind einig in anderen Sachen, die für mich sehr wichtig sind. Ich glaube, egal wer gewinnt, alle verstehen manche Sachen schon. Mal sehen. Argentinien hat viel Potenzial in vielen Bereichen wie Energie.
Sebastian: Ja, wahnsinnig viel, sehr viel Potential.
Martin: Genau, und deswegen bin ich optimistisch, aber mal sehen. Das müssen wir nochmal in ein oder zwei Jahren besprechen.
Daniel: Ja, spannend. Wie ist denn das mit der Sicherheit im Land? Gibt es manchmal Tumulte, Demonstrationen? Gibt es Tage, wo man sich in bestimmten Stadtteilen lieber nicht umtreiben sollte? Wie schätzen Sie das ein?
00:42:20 – Ist Argentinien ein sicheres Land?
Martin: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Ich würde sagen, Sicherheit ist in Argentinien kein großes Thema, in Buenos Aires und in Argentinien generell ist die Sicherheit ok. Sie ist nicht toll, aber ist ok. Es gibt manche Stadtviertel, die sowieso nicht touristisch sind, die bisschen außerhalb liegen, wo man abends nicht alleine hingehen sollte. Es ist nicht so, dass man überall allein zu Fuß hingehen kann. Die Hotels erteilen an Touristen typische Ratschläge wie: Tragen Sie keine teure Uhr, seien Sie ein bisschen vorsichtig mit dem Handy, dass Sie nicht die ganze Zeit auf der Straße und in der Fußgängerzone am Handy sind. Also das Typische. Das etwas geklaut wird, kann sein, aber unsere Mord-Statistik ist niedrig im Vergleich zu anderen Ländern. Buenos Aires oder Argentinien generell sind keine Orte, wo viele Leute ermordet werden. Das ist eine normale Ziffer, die man auch in anderen Ländern finden, eine niedrige Nummer. Es ist nicht so, dass man jeden Tag in der Zeitung liest, jemand wurde ermordet. Es gibt solche Sachen. Ich kenne nicht nicht die genaue Anzahl pro Jahr, aber es ist eine niedrige Nummer. Auf jeden Fall niedriger als in Brasilien. Ich möchte nichts gegen Brasilien sagen, aber in diesem Fall ist es so. Also man muss ein bisschen aufpassen auf der Straße, aber da passiert nicht so viel.
Daniel: Wir blenden die Kriminalitätsstatistik einfach mal ein.
Martin: Ja, das können Sie machen.
Daniel: OK, aber es ist nicht so, dass man sich übermäßig Sorgen machen müsste wie in manchen anderen Ländern.
Martin: Genau, man sieht hier Leute in der Straße überall und alle kommen und es gibt auch nicht so viele Demonstrationen. Das gibt es schon, aber das sind Argentinier, die sauer sind, aber es ist nicht so, dass bei diesen Demonstrationen jemand verletzt wird. Das sind unsere lokal-politischen Themen.
Daniel: Dann habe ich noch zwei Nachfragen zum finanziellen Bereich. Vorhin hatten Sie erwähnt, wenn man eine Firma gründet, bekommt man eine Steuernummer und in 3 Wochen ist alles abgewickelt. Wie einfach ist es für einen Ausländer, für jemanden, der neu ins Land kommt, ein Konto bei einer Bank einzurichten? Kann man von einer argentinischen Bank einfach in alle Länder Geld überweisen, Geld empfangen oder gibt es Restriktionen?
00:45:25 – Kontoeröffnung und -nutzung
Martin: Ja, als Ausländer ist es an sich ziemlich einfach. Das habe ich auch jetzt vor kurzem mit einem Mandat aus Luxemburg gemacht, ein Bankkonto zu eröffnen. Da braucht man den Reisepass und eine Steuernummer. Das heißt nicht, dass man hier in Argentinien Steuern bezahlen muss. Es ist nur eine Steuernummer, eine Identifikationsnummer. Die heißt CDI. Mit diesen zwei Sachen, also mit dieser Nummer und einem Reisepass kann man als Ausländer ein Bankkonto eröffnen. Derzeit nur einen Pesos. Ein Bankkonto auch in US-Dollar zu haben, ist ein bisschen komplizierter. Man kann nicht so einfach Geld hin- und herschicken. Wenn man ein Konto auf den eigenen Namen in einem anderen Land hat, also ich, Martin Dietl, habe ein Bankkonto in Deutschland auf denselben Namen, dann hat man eine Chance, hin und her Geld zu schicken. Aber als Gesellschaft von Argentinien aus Geld ins Ausland zu schicken, das ist schon ein Thema, das sehr geregelt wird.
Daniel: Genau, das habe ich auch schon gehört.
Martin: Da gibt es Western Union Büros. Western Union, das kennt jeder. Wir haben hier eines fünf Blocks von der Kanzlei entfernt und da sieht man jeden Tag eine lange Schlange. Viele Leute bekommen Geld aus anderen Ländern und das kriegt man in Pesos aber zu einem guten Wechselkurs, zum inoffiziellen Wechselkurs. Das ist legal. Ich weiß nicht genau, wie das funktioniert. Das ist eine typische Art und Weise, wie man hierher Geld schicken kann. Aber ansonsten, wie gesagt, über eine Gesellschaft oder Kapitalerhöhung oder über den Kauf und Verkauf von Anleihen. Also es gibt schon Wege und Alternativen. Da helfen wir als Anwälte, da können wir immer über Alternativen sprechen.
Daniel: Sehr schön. Sebastian...
Sebastian: Was für uns sicherlich nochmal interessant wäre, wäre zu wissen, wie das Bildungssystem in Argentinien ist.
00:48:38 – Wie ist das Bildungssystem in Argentinien?
Martin: Hier haben wir beide Systeme, öffentliche und private Schulen und dasselbe mit den Universitäten. Die öffentlichen Schulen waren immer sehr gut in Argentinien. Jetzt sind sie nicht so gut wie vielleicht vor 70 Jahren, aber es gibt ein sehr großes System überall in unserem Land. Wie Sie wissen, ist Argentinien ein sehr großes Land. Wir haben mehr öffentliche Schulen als private Schulen. Private Schulen gibt es in großen Städten wie Buenos Aires, Córdoba und Rosario. Aber es gibt auch ein gutes, öffentliches Bildungssystem und dasselbe mit den Universitäten.. Argentinien war vor vielen Jahren eigentlich berühmt. Da sind viele Einwanderer gekommen und das Bildungssystem war sehr gut. Alle waren und sind immer noch willkommen. Das ist auch eine von den Sachen, die Miley sagt, wir müssen alles privatisieren, das ist ein typischer far-right-Vorschlag.
Das System ist sehr groß und und die öffentlichen Universitäten sind auch sehr gut. Ich selber habe zum Beispiel Jura an der öffentlichen Universität studiert, weil sie die beste war und am meisten Prestige hatte. Jetzt haben wir auch andere, aber das Bildungssystem hat ein sehr hohes Prestige.
Sebastian: Und gibt es auch internationale Schulen, zum Beispiel deutsche Schulen oder Schulen, wo auf Englisch unterrichtet wird?
Martin: Doch, doch. Zum Beispiel ist die Schule, die ich besucht habe, die Goethe Schule, eine deutsche Schule. Und die englischen Schulen, das sind alles private Schulen, aber da gibt es auch sehr viele, also viel mehr englische als deutsche Schulen. Das Englisch-Niveau ist hier auch ziemlich gut. Wir haben hier gutes Humankapital, gut ausgebildete Leute. Das ist auch was hier immer sehr viel von ausländischen Unternehmen gesucht wird, gutes Humankapital zu einem guten Preis.
Daniel: Ja, klingt gut. Erleben Sie das häufig, dass Deutsche oder Leute aus der DACH-Region, Deutsche, Österreicher, Schweizer, kommen, mit Kind und Kegel, ganze Familien? Und was machen die? Stecken sie die Kinder in die deutsche Schule, in eine internationale Schule oder stecken sie sie gleich in eine lokale Schule? Was sind die Erfahrungen, die Sie haben mit Ihren Mandanten?
Martin: Das war schon immer so, auch zu meiner Zeit, als ich in der Schule war. Da hatte ich immer Schulkameraden, die aus dem Ausland waren. In vielen Fällen stecken sie sie in deutsche Schulen. Davon haben wir, wie gesagt, viele, vielleicht ungefähr zehn. Das ist schon eine gute Nummer für Buenos Aires um die Umgebung. Zehn oder sogar mehr. Es gibt aber auch viele andere, die sagen, ich will mich direkt und schnell in die Kultur mischen und keine deutsche Schule. Das ist nur ein Thema mit der Sprache, also hier eine deutsche Familie mit Kindern kommt, die überhaupt kein Spanisch sprechen. Da helfen viel die deutschen Schulen. Aber vielleicht hast du Kinder, die ziemlich schnell die Sprache lernen können. Es gibt viele Ausländer an vielen Schulen. Und wenn Sie sich überlegen, zum Beispiel die Russen, da haben wir keine russischen Schulen. Da haben sie keine andere Möglichkeit. Es gibt auch eine Schule, Lincoln heißt die, da gibt es viele Expats. Das ist sehr international. Fast alles wird dort auf Englisch gelernt.
00:53:12 – Wohnen und Leben in Argentinien
Daniel: Wohnen und Leben in Argentinien wäre noch ein interessantes Thema. Wie einfach oder schwer ist es denn, eine schöne, passende Unterkunft zu finden? Wie kann man sich das vorstellen? Sie kennen wahrscheinlich den deutschen Standard. Erschrickt man da, wenn man anfängt, nach Wohnraum zu suchen? Oder findet man einen ordentlichen Standard zum ordentlichen Preis? Wir haben ja schon viel über den interessanten Wechselkurs gehört. Es kann eigentlich nicht zu teuer sein, aber trotzdem wäre es interessant für unsere Zuschauer und Zuhörer, eine Vorstellung zu haben, wenn sie nach Argentinien kommen, sei es für 6 Monate, für 12 Monate oder auch für länger. Was erwartet mich denn so an Lebenskosten?
Martin: Ja, das ist ein guter Punkt. Nur vorab ein kleiner Kommentar. Argentinien ist im Moment dank dem Wechselkurs viel attraktiver für Ausländer als für uns selber. Egal, wie hoch die Inflation ist, wenn jemand vom Ausland kommt und im Ausland verdient, wird es hier immer billiger sein, weil auch der Wechselkurs immer höher wird. Nun aber zu Ihrer Frage zur Unterkunft. Man findet schon was. Typisch ist hier, wir haben auch AirBnB, aber da verlangt man US-Dollar.
Das ist ein Thema, was wir hier mit unserem Real Estate Market haben. Viele haben hier Apartments mit Möbeln und die wollen alle Ausländer. Deswegen sind alle Preise ein bisschen höher geworden. Argentinien sagen, ich will keine 1000 Dollar bezahlen. Das ist natürlich für Argentinier ein Nachteil. Man findet aber schon noch viele in Pesos, vielleicht Hälfte/Hälfte. Man findet beide Alternativen, mit Möbeln oder ohne Möbel. Ohne Möbel ist es billiger und man kann da vielleicht eher in Pesos ein Apartment finden. Mit Möbeln ist es mehr für Ausländer gedacht und das ist mehr in US-Dollar aber nicht viel. Im Vergleich nicht zu anderen Ländern ist es billig. Für Argentinien ist es viel, wenn Sie mir $1000 geben, das sehr viel in Pesos, aber für einen Ausländer ist das nicht so viel. Und es gibt im Moment ein großes Angebot an Apartments.
Daniel: Für eine Familie, nehmen wir mal an, eine 3- oder 4-Raum-Wohnung oder ein kleines Haus, was muss man ungefähr rechnen?
Martin: Ich würde sagen, zwischen 1000 und 1500 US-Dollar, vielleicht eher 1500.
Daniel: Gut, schön. Und der Espresso auf der Straße? Was kostet der Cappuccino? So dass man da mal eine Vorstellungen hat. Normalerweise wird in Hamburger umgerechnet, damit man ungefähr versteht, wie das Preisverhältnis im anderen Land ist, aber wir können auch in Espresso oder Cappuccino umrechnen.
Martin: Vielleicht kostet der Cappuccino 800 Pesos. Das ist weniger als $1. Oder weniger sogar, 600 Pesos oder so. Und ein Hamburger vielleicht 2.000 oder 3.000 Pesos. Das sind 2 oder 3 Dollar. Wenn ich jetzt hier Mittagessen gehe, kann ich für 3 oder 4 Dollar gut essen.
Sebastian: Wahnsinn! Aber ohne Wein, oder?
Martin: Ohne Wein. Wenn ich zu einem besseren Platz gehe, dann ist es vielleicht mehr. Dann sind es vielleicht schon 6 oder 7 Dollar, oder 8 Dollar. Das Essen ist vielleicht am billigsten. Zum Beispiel ist Kleidung hier nicht so billig. Klamotten sind hier immer etwas teuer. Das ist nicht so billig, aber das Essen in Restaurants oder auch Unterkunft, das ist geschenkt. Für Ausländer ist das sehr billig im Moment.
Daniel: Weil wir gerade über Wein gesprochen haben… Ich glaube, Argentinien ist der weltgrößte Exporteur für... Wie heißt die Weinsorte? Malbec oder so ähnlich?
Martin: Malbec, das ist, was wir am meisten exportieren. Wir haben auch Cabernet oder Blend, aber am meisten wird der Malbec geschätzt. Chile, damit Sie sehen, dass ich auch gute Sachen von unseren Nachbarländern sage, exportiert auch viel Wein. Argentinien hat auch viel Wein-Tourismus. Das ist auch sehr groß geworden, insbesondere in Mendoza. Das ist eine Provinz hier in Argentinien, in Mendoza haben wir viele Hotels, auch in Patagonien und im Norden von Argentinien. Viel Weintourismus. Das ist sehr schön, das ist ebenfalls sehr schön und Wein kann man hier auch, wie gesagt, ziemlich billig kaufen.
00:59:19 – Argentinien als Vorreiter in Sachen CBDC?
Daniel: Bei Argentinien, ist ja sehr interessant, Argentinien ist auf der einen Seite neu aufgenommen worden als BRICS-Mitglied. Gleichzeitig ist Argentinien aber auch ein führender Akteur im Bereich der CBDC, also der neuen digitalen Währung. Ich habe gelesen, da war schon eine erste Pilotstudie im Jahr 2022, dass man da in Argentinien schon diese neue digitale Zentralbank- Währung getestet hat. Ich glaube, vor Kurzem hat die argentinische Regierung auch gesagt, dass jetzt gerade schon die Gesetzesvorlagen für die Umsetzung der Einführung der digitalen Zentralbank-Währung schreibt. Also es scheint, dass Argentinien da ganz weit vorne mitspielen will. Ist das jetzt nur etwas, was wir bei uns in der Presse lesen oder ist das auch etwas, was die Leute in Argentinien bewegt? Wird darüber gesprochen oder legt die Regierung das einfach fest und macht da irgendwas? Wie stehen Sie selbst dazu?
Martin: Ja, das habe ich auch gelesen. Das stimmt, das hat Massa, der Wirtschaftsminister gesagt, dass wir diese digitale Zentralbank-Währung haben werden. Das ist nichts, was hier viel kommentiert wird. Ich glaube, die meisten Leute haben etwas anderes im Kopf und es ist den meisten egal, ob da eine digitale Zentralbank-Währung kommt oder nicht. In diesem Sinne wird Argentinien einer von den Ersten sein. Die versuchen, hier die Wirtschaft zu modernisieren. Was sie mit diesem Vorschlag auch versuchen, ist, dass mehr Leute Steuern zahlen. Also nicht, dass man mehr Steuern zahlt, sondern den Schwarzmarkt zu minimieren. Wir haben hier viele Leute, Restaurants etc., die keine Steuern zahlen. Das ist noch viel extremer im Innenland. Da kriegt man in vielen Fällen keine richtigen Rechnungen. Das ist, was alle Regierungen versuchen zu machen, diese Basis an Steuerzahlern zu verbreitern.
Sebastian: Interessant.
Daniel: Ja. Wir fragen deswegen, weil es wirklich Leute gibt, die sagen, ich möchte nicht in ein Land auswandern, die gerade an der digitalen Zentralbank-Währung arbeiten. Viele Regierungen liebäugeln ja mit den hervorragenden Möglichkeiten, besser zu kontrollieren, einzuschränken, wie Sie gerade selbst gesagt haben, eine bessere Kontrolle zu haben, alles genau zu sehen, die Geldbewegung. Das geht ja nicht immer unbedingt darum, keine Steuern zu bezahlen, aber es geht darum, dass viele Leute sich einfach Sorgen machen, wenn sie ein gläserner Bürger sind oder man mehr kontrolliert werden kann. Im Prinzip, wenn mir letztendlich die staatliche Behörde mein Geld einfach ausknipsen kann in meiner App auf meinem Handy, das befürchten viele.
Martin: Interessant. Also das ist noch eine Utopie. Man weiß nicht, wie lange das dauern wird, dass Argentinien ein Land wird wie, ich glaube Schweden oder Länder, die kein Bargeld benutzen, davon sind wir noch weit weg Das ist eine interessante Idee, die man in einer Regierung hat, aber davon sind wir noch weit weg.
Daniel: Sehr schön. Sebastian, hast du noch Fragen?
Sebastian: Nein, ich habe keine Fragen mehr. Es war sehr interessant, Herr Dietl.
Daniel: Unsere Sendezeit geht auch langsam dem Ende entgegen, aber es war wirklich sehr spannend.
01:03:30 – Top-Tipp für Argentinien-Auswanderer
Daniel: Es war sehr schön, von Ihnen zu hören. Vielleicht haben Sie noch einen abschließenden Tipp für jemanden, der sich für Argentinien als Wohnsitz oder Unternehmenssitz interessiert? Was wäre Ihr abschließender, zusammenfassender Tipp an die Zuschauer und Zuhörer.
Martin: Erstmal vielen Dank nochmal für das Interview und für die Gelegenheit, ein bisschen über mein Land zu sprechen. Als Tipp würde ich sagen, also es ist immer gut, wenn man hier jemanden kennt oder wenn man versucht, heute ist das per Internet so einfach, sich in Verbindung zu setzen mit anderen Leuten. Es ist ein guter Tipp, mit jemandem hier vor Ort zu sprechen und auch ein bisschen alles zu verstehen. Wie Sie schon gemerkt haben, hat Argentinien manche Besonderheiten. Es ist gut, wenn man hier jemanden vor Ort hat, insbesondere einen Ausländer auch oder auch jemanden wie mich, so dass man hier etwas erklärt bekommen kann. Dafür gibt es in Facebook viele Gruppen und es gibt Webseiten, wo man Kontakt mit Leuten aufnehmen kann, die dieselbe Erfahrung schon gemacht haben. Da kann man viel Zeit gewinnen, würde ich sagen. Einfach so am Flughafen hier zu landen ohne Info, da sollte man eher die Hausaufgaben machen, ein bisschen Recherche und ich glaube, da wird man viel Zeit und auch viel Geld sparen. Natürlich können Sie auch mich kontaktieren.
Daniel: Unbedingt! Wir blenden Ihre Internet-Adresse und Ihre E-Mail-Adresse auch hier unten ein für diejenigen, die sich direkt an Sie wenden wollen. Eine letzte Frage habe ich noch, Herr Dietl. Wenn Sie jetzt auswandern würden, wenn Sie nochmal den Wunsch verspüren würden oder die Möglichkeit hätten, vielleicht müsste man Sie zwingen auszuwandern aus Argentinien, weil Sie das Land so lieben, welches andere Land wäre denn doch ein interessanter Wohnsitz für Sie?
Martin: Ja, sehr gute Frage. Ich habe nicht meine ganze Geschichte erzählt, aber ich habe auch im Ausland gewohnt, ein Jahr in Deutschland, ich habe 5 Jahre in den USA gelebt. Ich würde sagen, ich habe zwei Plätze im Kopf. Ein Platz ist, das ist ein Klischee von Argentinien, meine Frau würde sehr gern in Miami wohnen, Da haben wir damals gewohnt und Miami ist für uns Argentinier sehr einfach. Da sind wir am Strand und das Wetter ist sehr schön. Vielleicht für mich zu warm, wenn das ganze Jahr Sommer ist, ist das nichts für mich, aber meine Frau würde das lieben, wenn wir nach Miami ziehen würden. Und als zweites, das ist etwas ganz anderes, also ich liebe zu reisen, meine Frau liebt auch zu reisen, ich würde gern nach Asien, zum Beispiel nach Bangkok in Thailand oder sowas. Ich war da als nur als Tourist, aber ich würde gern in ein Land, das ganz anders ist. Ganz anders, aber es hat einige Sachen die vielleicht ein bisschen ähnlich wie in Argentinien sind. Beide sind ein bisschen chaotisch, weshalb wir Argentinier uns sehr schnell eingewöhnen. So ich würde in so einem Land wie Thailand wohnen. Und auch das Essen... das Essen finde ich toll. Das würde ich gerne machen. Also Europa, ich muss jedes Jahr nach Europa, ich habe auch einen deutschen Pass, aber wenn Sie mich fragen, als Abenteuer oder vielleicht, wenn ich älter bin, werde ich in der Region Asien länger bleiben.
Sebastian: Sehr schön.
Daniel: Vielen Dank für die schöne Zeit, für das angenehme Gespräch. Dann bleiben Sie fröhlich! Bis bald!
Martin: Vielen Dank und bis demnächst.
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keines unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.
Auswandern nach Neuseeland: So wird der Traum zur Wirklichkeit
Erfahren Sie, wie der Traum vom Auswandern nach Neuseeland Wirklichkeit wird. Peter Hahn teilt seine Tipps und Erlebnisse für alle, die Deutschland, Österreich oder die Schweiz verlassen möchten.
Zu Gast: Peter Hahn
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Viele Menschen, die eine Reise nach Neuseeland antreten, wollen am liebsten gar nicht mehr wieder weg. Manche entscheiden sich sogar dafür, nach Neuseeland auszuwandern, ohne überhaupt jemals da gewesen zu sein. Klar ist, Neuseeland ist neben Australien ein absolutes Sehnsuchtsziel für viele Auswanderer, die Deutschland, Österreich und die Schweiz verlassen wollen.
Als Hürde gilt beim Auswandern nach Neuseeland allerdings die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, die nur schwer zu bekommen ist. Wir haben daher den schon seit 30 Jahren in Neuseeland lebenden Immigrationsberater Peter Hahn gefragt, wie Auswanderer sich ihren Traum erfüllen können. Er verrät im neuen Podcast außerdem, was das Leben in dem Land ausmacht und warum die Zuwanderungsströme nach Neuseeland seit Jahrzehnten anhalten.
Die Top-Gründe für das Auswandern nach Neuseeland
Viele Menschen, die nach Neuseeland auswandern möchten, wollen schlichtweg ihrer alten Heimat, sei es Deutschland, Österreich oder die Schweiz, den Rücken kehren. Neuseeland landet jedoch nicht ohne Grund auf der Liste der Traumländer, die viele Auswanderer in Betracht ziehen. Wer das Land und seine Leute kennengelernt hat, weiß, warum so viele Menschen Neuseeland nicht mehr verlassen möchten, wenn sie erst einmal dort gewesen sind:
Die Landschaft in Neuseeland ist atemberaubend schön. Kein Wunder, dass sie zur Kulisse für viele berühmte Filme, darunter “Herr der Ringe”, “Die Chroniken von Narnia”, “Der Hobbit” und “Last Samurai”, geworden ist.
Neuseeland hält viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung bereit. Windsurfer kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Taucher, Wanderer, Mountainbiker und sogar all jene, die Wale und Delfine beobachten möchten. Wer lieber kulturellen Beschäftigungen nachgeht, findet ein breites Angebot an Museen, Galerien oder verbringt seine Wochenenden bei Weinverkostungen. Nicht zuletzt lädt zudem die reiche Kultur der Maori, der Erstbesiedler Neuseelands, zum Kennenlernen und Erkunden ein.
Die Lebensqualität in Neuseeland ist hoch. Wie der OECD Better Life Index zeigt, sind sowohl die Gesundheitsversorgung als auch das Einkommen und das Vermögen höher als der Durchschnitt. Über dem Durchschnitt liegt auch das Bildungsniveau - nur einer der Gründe, warum Neuseeland auch bei Familien mit Kindern ausgesprochen beliebt ist.
Die Neuseeländer, auch als “Kiwis” bezeichnet, gelten als ausgesprochen freundlich und offenherzig. Tolerante und zugleich hilfsbereite Umgangsformen machen das Leben auf Neuseeland einfach und angenehm.
Visa und Aufenthaltsgenehmigung für Neuseeland erhalten
Wer Neuseeland erst einmal kennenlernen möchte, kann als deutscher Staatsbürger drei Monate lang in Neuseeland bleiben, ohne ein Visum beantragen zu müssen. Sie benötigen lediglich eine elektronische Einreisegenehmigung der New Zealand Electronic Travel Authority (NZeTA). Diese ist zwei Jahre lang gültig. Innerhalb dieser zwei Jahre können Sie so oft nach Neuseeland reisen, wie Sie möchten und pro Aufenthalt maximal 90 Tage dort bleiben.
Möchten Sie länger oder gar dauerhaft in Neuseeland bleiben, gibt es die folgenden Optionen:
Arbeitsvisa: Der Weg, über einen Job eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, ist der weitaus häufigste und einer der am besten zu realisierenden. Es genügt für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung allerdings nicht, lediglich irgendeinen Beruf zu haben. Gefordert wird, dass es sich um einen Beruf mit besonders wertvollen Fähigkeiten und Qualifikationen handelt. Was dazu zählt, das sollten Sie im Einzelfall mit einem Immigrationsberater besprechen.
Studentenvisa: Wer in Neuseeland studiert, erhält für die Zeit des Studiums (maximal für vier Jahre) eine Aufenthaltserlaubnis sowie für drei darauffolgende Jahre ein Arbeitsvisum, das nicht an eine feste Stelle geknüpft ist. Das Studentenvisa wird nicht nur für den Bachelor erteilt, auch wer seinen Master dort macht, hat darauf Anspruch.
Visum für Familienangehörige: Hierauf haben Sie beispielsweise Anspruch, wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin in Neuseeland studiert oder arbeitet. Partner oder Partnerinnen von neuseeländischen Staatsbürgern haben automatisch Anspruch auf die dauerhafte, unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis.
Visum für Unternehmer oder Investoren: Über Investitionen oder Unternehmensgründungen an die neuseeländische Aufenthaltsgenehmigung zu gelangen, ist ebenfalls möglich. Beispielsweise gibt es die Kategorie “Active Investor Plus Visa”. Hierfür sind allerdings Investitionen von mindestens 15 Mio. NZD (knapp 8,3 Mio. EUR) notwendig. Eine weitere Kategorie ist das Entrepreneur-Visum für Unternehmensgründer. Diese erhalten zunächst für die Dauer von zwei Jahren ein Arbeitsvisum. Nach Ablauf dieser Zeit können sich Unternehmer für eine Daueraufenthaltserlaubnis bewerben. Auch hierbei sind die Regelungen allerdings komplex und viele Anträge werden abgelehnt.
Dies sind nur einige der konkreten Wege, über die Sie in Neuseeland an eine Aufenthaltsgenehmigung gelangen. Haben Sie vor, in das Land auszuwandern, sollten Sie sich angesichts der komplexen und künftigen Änderungen unterzogenen Regelungen vorab beraten lassen.
Steuern in Neuseeland
Während undurchsichtige Aufenthaltsgenehmigungen und recht hohe Lebenshaltungskosten eine Herausforderung darstellen können, hält das Steuersystem in Neuseeland positive Überraschungen parat.
Es gibt in Neuseeland weder eine Kapitalertragsteuer noch Schenkungs- oder Erbschaftsteuer. Der Körperschaftsteuersatz beträgt grundsätzlich 28 %.
Die Einkommensteuer unterliegt in Neuseeland gestaffelten Sätzen. Einkommen bis zu 14.000 NZD wird mit 10,5 % besteuert. Für 14.000 bis 48.000 NZD fallen 17,5 % an. 48.000 bis 70.000 NZD werden mit 30 % besteuert und auf die Marge bis 180.000 NZD werden 33 % an Einkommensteuern fällig. Der Höchstsatz für darüber hinausgehendes Einkommen beträgt 39 %.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auch auf unserer Seite Wohnsitzausland. Haben Sie bereits feste Pläne zur Auswanderung? Dann informieren wir Sie gern im persönlichen Beratungsgespräch zu Themen wie Wegzug- oder Entstrickungssteuern.
Kontaktdaten und Links:
Webseite: https://peterhahn.co.nz/
E-Mail-Adresse: team@peterhahn.co.nz
Timestamps:
00:00:49 Begrüßung und Vorstellung
00:05:00 - Welche Rolle spielt Neuseeland als Ziel für Auswanderer?
00:06:32 Faszination Neuseeland: Was macht das Land attraktiv?
00:10:48 - Zunehmende Polarisation - auch in Neuseeland?
00:14:22 - Motivationen für ein Leben in Neuseeland
00:19:58 - Welche Arten von Aufenthaltsgenehmigung gibt es?
00:41:29 Business-Strategien für Neuseeland-Auswanderer
00:47:16 Der Job als Sprungbrett für den Aufenthalt auch für Unternehmer
00:51:11 - In Neuseeland studieren und Visum erhalten
00:55:49 - Das neuseeländische Steuersystem
01:01:15 - Ein Extra-Tipp für Auswanderer
01:03:04 - Auswandern, ohne je in Neuseeland gewesen zu sein?
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 109: Auswandern nach Neuseeland: So wird der Traum zur Wirklichkeit
Perspektive Ausland Auswandern nach Neuseeland: So wird der Traum zur Wirklichkeit Zu Gast: Peter Hahn Transkript
Vorspann: Was treibt diese Leute? Was zieht sie nach Neuseeland? Was sind die Hauptgründe, wenn du mal die Top-3-Gründe vielleicht nennen kannst, bitte?
Vielleicht kannst du da mal ein bisschen Struktur reinbringen in das ganze Thema, welche Arten von Visa oder Aufenthaltsgenehmigung gibt es denn, die man beantragen kann?
Steuern und Finanzen sind doch gar nicht so unattraktiv Neuseeland, oder wie würdest du das betrachten beziehungsweise wie betrachten das die Mandanten, die du hast?
Intro: Perspektive Ausland, der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslands-Firmengründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht es jede Woche zur Sache und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:49 Begrüßung und Vorstellung
Daniel: Heute sprechen wir über Neuseeland und das ist ein Land, da gibt es die unterschiedlichsten Dinge, wenn man die Leute auf der Straße fragen würde, was weißt du denn über Neuseeland, also es ist ein Land, in dem sechsmal so viele Schafe wie Menschen wohnen. Das ist das erste, was ich mal gelernt habe, und dass es Neuseeland-Schafe überall günstig zu kaufen gibt. Aber es gibt natürlich ganz viel mehr und darüber müssen wir heute sprechen, vor allem darüber, für wen es interessant ist, dahin auszuwandern und so viele Auswanderer anzieht.
Wenn Statistiken anguckt, fällt auf, dass die Nettozuwanderung in den letzten 20 Jahren fast konstant ausschließlich positiv ist und immer mehr nach Neuseeland auswandern als zurückkommen. Woran liegt das? Darüber müssen wir heute mal sprechen, was ist das Besondere daran? Obwohl die Lebenskosten ja relativ hoch sind, wenn man sich das anschaut und geographisch, sagen wir es mal so, ist das Land ein bisschen isoliert, auch wenn man vielleicht daran denkt, wie komme ich da mal wieder weg und der Zugang zur Residenz ist komplizierter als in vielen anderen Ländern.
Dann wiederum sagen viele, es ist so schön, wenn man einmal da eingewandert ist, dass man eigentlich überhaupt keine Lust mehr hat, in irgendein anderes Land - selbst in Urlaub - zu fahren. Das ist das, was ich nachlesen konnte in einigen Foren und es gibt natürlich auch interessante steuerliche Anreize, die das Land sehr, sehr interessant machen im Vergleich zu europäischen Ländern, ganz speziell Deutschland. Auch das ist sehr, sehr interessant und überall das und natürlich auch, wie man es planen kann, dahin auszuwandern, was kommt an Kosten auf einen zu, auch über den steuerlichen Aspekt wollen wir heute mit einem ausgewiesenen Neuseeland-Experten sprechen. Lieber Peter Hahn, wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Termin heute zu organisieren. Bitte stellen Sie sich doch unseren Zuschauern und Zuhörern einmal selbst vor.
Peter Hahn: Das ist immer das Schönste, sich selbst vorzustellen. Aber na gut... Ich bin schon seit über 30 Jahren hier. Insoweit kann man fast sagen, dass ich mich auch als Neuseeländer verstehe oder als Kiwi, wie die Neuseeländer sich selber gerne nennen, da ich nun schon so lange hier bin. Früher war ich in meinem Leben in Deutschland mal Rechtsanwalt, aber das ist schon so lange her, dass ich diese Berufsbezeichnung eigentlich jetzt nicht mehr zutreffend finde, denn es hat sich auch viel getan, seitdem ich das Land verlassen habe in den 90er Jahren im letzten Jahrtausend. Von daher sind das die wesentlichen Aspekte, die die Leute, die mich kontaktieren, interessieren dürften. Ich mache das jetzt im Prinzip schon seit 30 Jahren, dass ich Leute bei der Einwanderung oder Auswanderung, je nach Perspektive, nach Neuseeland berate. Das war am Anfang noch zu Zeiten, als das Internet noch piepste und man sich über die Fax-Linie einloggen musste. Dementsprechend war es natürlich ein bisschen abenteuerlich, die Kundschaft am anderen Ende der Welt zu erreichen. Heutzutage ist das sehr viel einfacher.
Dementsprechend langsam hat das Wachstum meines Businesses angefangen. Das war im ersten Jahr mit Sicherheit nicht genug, um davon leben zu können. Meine Frau ist Ärztin, von daher war es jetzt so, dass wir nicht darauf angewiesen waren zu der Zeit, dass ich da unbedingt die großen Summen verdienen musste, aber so lange ist das schon her und mittlerweile gibt es Computer, gibt es Video-Calls und solche Sachen. Das bringt einen natürlich dann den Kunden deutlich näher als es früher der Fall war, wo man sich schwer tat, sich am anderen Ende der Welt vorzustellen, zu vermarkten, Vertrauen aufzubauen und so weiter. Aus diesem Grunde habe ich dann natürlich alle möglichen anderen Sachen versucht, um mich zu vermarkten. Dazu zählten dann PR-Mitteilungen, die dazu geführt haben, dass die ersten Artikel in irgendeiner Tageszeitung erschienen. Dann hat der Stern was gemacht, der Spiegel, Interviews, dann habe ich ein Buch geschrieben. Also, da mussten wir ganz schön rödeln und heute braucht man nur eine Webseite, das ist etwas einfacher, aber mittlerweile habe ich auch Leute, die für mich arbeiten, momentan zwei, von daher ist das Geschäft ganz ordentlich gewachsen über die Jahre.
00:05:00 - Welche Rolle spielt Neuseeland als Ziel für Auswanderer?
Daniel: Sehr schön. Klasse! Sebastian, dich wollte ich auch gerne nochmal fragen... Wir haben ja auf unserer Webseite wohnsitzausland.com auch eine spezielle Seite über Neuseeland. Welche Rolle spielt denn bei unseren Mandanten die Nachfrage nach Neuseeland und vielleicht auch für dich selbst? Es gibt ja einige Vorteile, die du natürlich auch für dieses Land siehst, deswegen machen wir auch das Gespräch heute. Wie schätzt du das ein?
Sebastian: Also ganz sicherlich ist Neuseeland, ich würde hier auch Australien in einem Atemzug nennen, zunehmend interessant, auch zunehmend interessant für Auswanderer. Australien ist ja dieses Jahr das beliebteste Auswanderungsland für High-net-Worth-Individuals. Beide Länder haben den Vorteil, dass sie relativ dünn besiedelt sind, dass es landschaftlich eben wunderschön ist. Und es ist eben doch zwar schon weit ab vom Schuss aus europäischer Sicht gesehen, aber wenn man das jetzt zum Beispiel aus der Sicht von Asien sieht, vielleicht gar nicht so weit ab vom Schuss. Es ist eines der Traumländer, Neuseeland.
Wir kennen das ja hier, für alle, die noch nie da waren, aus dem Kino. Herr der Ringe wurde ja komplett dort gedreht, die Hobbits, und das hat natürlich bei vielen nochmal zusätzlich Eindruck gemacht. Wir haben jetzt natürlich nicht so viele Mandanten, die jetzt nach Neuseeland ausgewandert sind. Wobei, es gibt tatsächlich einige, an die ich mich spontan erinnern kann, aber tendenziell wächst das Interesse daran, das kann man auf jeden Fall sehen.
00:06:32 Faszination Neuseeland: Was macht das Land attraktiv?
Daniel: Jetzt eine Frage an Peter: Was fasziniert dich denn selbst an Neuseeland? Du bist schon so lange dort, wie du erzählt hast. Das war übrigens auch eine Sache, die mich erstaunt hat. Wir beschäftigen uns ja ganz viel mit typischen Auswandererzielen und da fällt auf - und da würde mich deine eigene Einschätzung dazu auch interessieren-, dass die Auswanderungs-Reue bei Neuseeland, wenn überhaupt, dann viel später kommt als in anderen Ländern. Es ist oftmals so, wenn jemand auswandert, dass er nach ein, zwei Jahren fragt: "Warum haben wir das gemacht?" "Es ist doch nicht alles so gut..." Und da schneidet Neuseeland sehr gut ab.
Peter Hahn: Gibt es Statistiken dazu?
Daniel: Ja, da hab ich durchaus eine Statistik dazu gefunden, übrigens auch die positive Auswanderungsstatistik. Also man beurteilt ja immer netto gesehen, wie viele kommen zurück und wie viele gehen da hin, und daraus kann man das auch teilweise mit ableiten. Was fasziniert dich selbst an Neuseeland am meisten und ist es immer noch das Gleiche, was dich damals fasziniert hat?
Peter Hahn: Also der Auslöser war meine Frau, die ist Neuseeländerin und die habe ich hier in Deutschland kennengelernt. Ich hatte das Land also dann noch nicht besucht. Sie erzählte mir halt immer, dass Wellington die windigste Hauptstadt der Welt ist und ich bin begeisterter Windsurfer, von daher war das schon mal ein positiver Aspekt, der von Anfang an ein großer Anreiz für mich war. Letztendlich sind, würde ich jetzt im Nachhinein sagen, das Beste an Neuseeland die Menschen, wie sie Miteinander umgehen und da besonders hervorheben würde ich, dass sie hier "non judgemental", würde man im Englischen sagen, also unvoreingenommen sind, so wäre die richtige Übersetzung. Hier kann man mit einer lila Perücke in den Supermarkt gehen und keiner wird einen irgendwie komisch anmachen oder so. Die gucken, sie nehmen das zur Kenntnis, da wird nicht groß Aufsehen drüber gemacht. Da fällt mir eine ganz kleine Erfahrung aus Deutschland ein, aus der jüngsten Vergangenheit. Als ich meine Mutter im Altersheim besuchte, hatte ich ein Zimmer dort gebucht und sie war im 3. Stock, ich war im 1. Stock und bin dann mit dem Aufzug hochgefahren. Da es Sommer war zu der Zeit, als ich da war, bin ich in meinem Apartment barfuß rumgelaufen und dachte mir, dann gehe ich halt mal kurz hoch, barfuß. Da bin ich dann im Aufzug gewesen, alle starrten auf meine Füße und dann wurde halt kommentiert, dass ich barfuß bin.
Das habe ich schon erwartet und dann habe ich gesagt, in Neuseeland läuft man halt barfuß rum, um das Thema einfach mal vom Tisch zu fegen. Am nächsten Tag wieder das Gleiche. Ich komme wieder da rein, wieder ein großes Aufsehen, zufällig der gleiche Mensch wieder und der macht dann auch wieder einen Kommentar und am dritten Tag habe ich dann gesagt, das kann ich nicht mehr machen, ich ziehe jetzt Schuhe an, um dort hochzufahren. Dann war ich wieder im Aufzug, wieder der gleiche Typ und dann große Aufregung, nanu ich hab ja Schuhe an. Und da dachte ich, meine Güte, kann man es den Leuten den überhaupt nicht recht machen? Das ist jetzt nur eine Anekdote, aber das ist eine Sache, die fällt hier auf. Die Leute werden hier so akzeptiert, wie sie sind. Man starrt sie nicht an oder macht irgendwelche Kommentare, sondern nimmt das zur Kenntnis und das ist ein angenehmes Zusammenleben. Das würde ich wahrscheinlich jetzt im Nachhinein als eines der angenehmsten Aspekte des Lebens hier benennen. Und dann gibt es natürlich die ganzen üblichen Klischees, die wahrscheinlich auch meistens irgendwo stimmen. Die Landschaft ist wunderschön und die Natur, man hat hier Platz und solche Sachen, das ist natürlich nach wie vor auch reizvoll, aber ja, das wäre so das, was mich jetzt hier fasziniert, ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber was auf jeden Fall das Leben hier lebenswert macht.
00:10:48 - Zunehmende Polarisation - auch in Neuseeland?
Sebastian: Wir erleben ja vielfach auch gerade in Deutschland eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft und auch der Meinung, auch eine zunehmende Aggressionen, zum Beispiel jetzt in den sozialen Medien oder auch sonst im Dialog und man hat das Gefühl, die Leute werden immer wütender und vertreten immer aggressiver ihre Positionen. Ist sowas auch in Neuseeland zu beobachten oder sind dort die Leute eher relaxt?
Daniel: Übrigens, wenn du keinen unserer interessanten Podcasts mehr verpassen willst, dann klicke jetzt gleich auf Abo und besuche uns doch mal auf unserer Webseite www.perspektiveausland.com. Da gibt es übrigens auch alle Podcasts als Video zum Ansehen und du kannst uns dort deine Fragen, Kommentare oder Vorschläge für neue Sendungen hinterlassen. Bis bald!
Peter Hahn: Ja, also leider Gottes können wir hier auch nicht uns völlig den negativen Einflüssen der Welt entziehen. Diese Polarisierung ist mit Sicherheit nicht so stark, wie zum Beispiel in Amerika, das ist hier sicherlich nicht so stark, aber die Tendenz ist hier auch zu erkennen, auf jeden Fall. Neuseeland ist ja ziemlich liberal, zum Beispiel verglichen mit Australien, was die Indigenous People hier anbelangt, also die Maori, die Ureinwohner von Neuseeland, gegenüber den Aborigines in Australien, wo auch gerade eine Volksabstimmung war, ob man denn den Aborigines nicht ein Mitspracherecht geben sollte oder dürfte, sondern ob sie überhaupt einfach mal kommentieren dürften zu Sachen, die sie an anbelangen. Da war ein großer Aufruhr, um Gottes Willen, wie kann es sein und so. Da muss man hier in Neuseeland sagen, dass es die Maori doch deutlich besser haben als die Aborigines in Australien. Das ging von Anfang an so los, also, als die hier kolonisiert wurden, da ging man auch schon mit einer gewissen Offenheit gegenüber den Eingeborenen auf die Sache zu, was jetzt nicht heißen soll, dass die gerecht behandelt wurden, unter dem Strich sind sie natürlich schlecht weggekommen, aber immerhin war die Intention da. Jetzt wird es aber weiter vorangetrieben, dass man eben auch in der Schule die Sprache lernen muss als Kind, dass sie im Radio gewisse Sachen auf Te Reo Māori sagen, so heißt die Sprache der Maori, und die Sprache eben langsam Fuß fassen soll, was irgendwie Sinn macht, wenn man Kultur erhalten will. Damit ist die Sprache eng verbunden und wenn man sich das auf die Fahnen schreibt, dass man die Kultur jetzt nicht völlig zerstören will, sondern erhalten will, dann macht es Sinn, die Sprache auch am Leben zu erhalten. Aber diese ganzen Absichten, die werden halt von vielen Leuten, wie soll ich sagen, polarisierend gesehen und dann entsteht eben das "wir gegen die anderen", wir die weißen oder die westlichen Leute, die Kiwis, gegen die Maori. Und das ist eine Sache, da muss man höllisch aufpassen, dass das nicht zu sehr dazu führt, dass sich dann eine Gesellschaft noch weiter polarisiert und sich das in anderen Themenbereichen auch bemerkbar macht. Also diese Tendenzen sind hier auch zu erkennen, aber unterm Strich ist das noch nicht so stark - ich vergleiche das immer mal mit Amerika, aber ich habe die Befürchtung, dass das auch in Neuseeland irgendwann umgreifend wird. Wir sind hier ja nicht völlig abgeschottet von solchen negativen Einflüssen, aber wir sind hier immer zeitlich einige Jahre hinterher. So kann man das wahrscheinlich für die meisten Themenbereiche qualifizieren.
00:14:22 - Motivationen für ein Leben in Neuseeland
Daniel: Verstehe. Jetzt ist es ja so, du berätst ja, wie es auf deiner Webseite nachzulesen ist, im Kern deutschsprachige Kunden, natürlich auch aus anderen Ländern, die sich interessieren auszuwandern nach beziehungsweise einzuwandern in Neuseeland. Diejenigen, die zurzeit kommen, also wer sich heute im Jahr 2023 bei dir meldet, was treibt diese Leute, was zieht sie nach Neuseeland? Was sind die Hauptgründe, wenn du mal die Top-3-Gründe nennen kannst, bitte.
Peter Hahn: Es ist wirklich ein, du hast mir die Worte aus dem Mund genommen, Treiben und Ziehen. Also auf der einen Seite werden sie weggetrieben und auf der anderen Seite werden sie aber auch angezogen. Früher, würde ich mal sagen, war es mehr ein Anziehen von Neuseeland, dass die Leute hier Urlaub gemacht haben oder das Land in irgendeiner Form kennengelernt haben, im Fernsehen und sich ins Land verliebt haben und gesagt haben, da möchte ich auch mal hin oder hier möchte ich bleiben oder so. In den letzten Jahren ist es aber doch immer mehr dazu gekommen, dass die Leute eigentlich vorrangig aus Deutschland weg wollen. Da gibt es viele Motivations-Aspekte, die eigentlich immer durch die Bank bei allen irgendwie hochkommen. Das sind so Sachen wie eben, dass in Deutschland alles zu bürokratisch wird, dass man, wenn man selbstständiger Unternehmer ist, dass man nicht mehr vorwärts kommt, das einem Hindernisse in den Weg gelegt werden, dass die geopolitische Situation in Europa zu gefährlich wird, aber dann auch sehr stark so Sachen wie die Kinder, dass die in der Schule schon, was weiß ich, im Alter von 5 Jahren sich wie Erwachsene benehmen müssen und nach gewissen Vorschriften arbeiten müssen und einfach nicht mehr Kind sein können. Das sind so die wesentlichen Aspekte, die da eine Rolle spielen und natürlich gibt es dann auch auf der anderen Seite die Anziehungspunkte von Neuseeland, die wir schon kurz angesprochen haben, die den Leute ja bewusst sind. Also von daher ist das ein bisschen Pull- und Push-Effekt.
Daniel: OK.
Sebastian: Wir haben beobachtet in den letzten Jahren, dass es einige Länder gibt, zum Beispiel Paraguay, in die vor allen Dingen Deutsche ausgewandert sind, die sich von den Corona-Maßnahmen der deutschen Regierung haben abschrecken lassen und sich das nicht gefallen lassen wollten und dann in ein Land wie Paraguay umgezogen sind. Über 1.200 deutsche Familien sind da, glaube ich, in einem Jahr umgezogen. In Neuseeland wurde ja die Situation gerade umgekehrt behandelt und war eher noch strenger als in anderen Ländern. Haben sich dazu deine Mandanten, die du beraten hast, hinsichtlich des Umzugs abschrecken lassen oder waren das eher Leute, die sich diesbezüglich keine großen Gedanken gemacht haben?
Peter Hahn: Ja, also ich denke schon, das ist eine andere Klientel als die Leute, die jetzt nach Paraguay gegangen sind, also auch schon vor COVID. Diese Klientel bei mir zumindest so gut wie gar nicht vollkommen. Allerdings wurde ich zumindest in einem Fall dann mal von einem Kunden gefragt, übrigens ein Unternehmer, der vor etlichen Jahren hierher ausgewandert ist. ob ich denn einen Immigration-Advisor in Paraguay kennen würde, oder Brasilien glaube ich. Da fragte ich, wieso das denn? Und da kam: Wir müssen hier weg, wir können nicht mehr und das geht so nicht und die Kinder müssen geimpft werden, die können nicht mehr in die Schule. Das kommt auch vor. Und während der Zeit, wurde das auch durchaus thematisiert, aber wie gesagt, die Impfgegner haben sich in Neuseeland natürlich nicht so groß erkundigt bei mir, aber es kam dann schon ab und zu mal die Sache hoch bei Kunden, die jetzt hier sind in Neuseeland. Dieses Ganze, das ist ja in Deutschland auch nicht anders gewesen, diese ganze Impfungsgeschichte, das hat eben auch polarisiert.
Sebastian: Ja, klar.
Peter Hahn: Das war hier eine riesige Polarisierung, da konnten ganze Familie nicht mehr miteinander reden, weil die eine Seite der Familie so dachte und die anderen so und haben sich dann alle fest gebuddelt in ihren starren Meinungen. Also von daher war das schon ein Thema, aber es ist eine andere. Ich habe diesen Artikel, ich weiß nicht, ob ihr den gelesen habt, im Spiegel stand mal Artikel über diese Auswanderer nach Paraguay, da konnte man sich schon ein Bild von machen, was das für Leute waren. Die gibt es hier auch, also es gibt hier eine Gegend in Nelson, im Norden der Südinsel, Motueka, das hat ganz früher diese Hippies angezogen, in den 80er Jahren schon. Da heißen die Orte auch Neudorf und sowas, also dahin sind viele Deutsche im 19. Jahrhundert ausgewandert und haben dort damals Ortschaften gegründet mit deutschen Namen. Blenheim zum Beispiel wird immer noch Blenheim genannt, da gibt es aber auch andere Ortschaften, die dann umbenannt worden, weil es im Rahmen der Weltkriege nicht mehr opportun war, sich jetzt als deutschstämmig auszugeben. Da gibt es Gegenden, wo gewisse Arten von Leuten, das fing auch zum Beispiel in den 80er Jahren mit der Anti-Atomkraft-Geschichte an, dass dann solche Leute dahingehen und da zieht es immer noch viele von meinen Kunden hin, die ein bisschen in der Richtung angehaucht sind, aber bei weitem nicht so extrem wie diejenigen, die in dem Artikel im Spiegel in Paraguay porträtiert wurden.
00:19:58 - Welche Arten von Aufenthaltsgenehmigung gibt es?
Daniel: Jetzt lass uns doch mal zu dem Thema Einreise oder Aufenthaltsgenehmigung kommen. Also, als ich mir das angeschaut habe, grenzte es fast an Unübersichtlichkeit, was es da für eine Vielfalt an Einreisevisa gibt, die man beantragen kann, im Vergleich zu anderen Ländern. Vielleicht kannst du da mal ein bisschen Struktur reinbringen, welche Arten von Visa oder Aufenthaltsgenehmigungen gibt es denn da, die man beantragen kann?
Peter Hahn: Also vorweg erstmal, es ist momentan unglaublich schwer, da vernünftig die Leute zu beraten, denn wir haben jetzt die Labour-Regierung, die jetzt abgewählt wurde. Die hat sich, als sie vor zwei Legislaturperioden an die Regierung kam, im Wahlkampf schon auf die Fahnen geschrieben, dass sie die Immigration neu überholen wollen und weniger Einwanderung etc. Da ist lange Zeit nichts passiert und dann irgendwann musste etwas passieren und dann haben sie übereilig Sachen geändert. Sie haben das Rad neu erfunden, wo es viel, viel einfacher gewesen wäre, an den vorhandenen Systemen ein bisschen zu "tunen", kleine Veränderungen zu machen, dann hätte das alles so geklappt, wie es eigentlich beabsichtigt war. Mittlerweile haben die ein System geschaffen, was völlig daneben ist. Das ist eigentlich allen klar, aber wie das so ist, das heißt ja noch nicht, dass es dann auch gleich wieder geändert wird. Jetzt haben wir eine neue Regierung und wie gesagt, diese Systeme sind alle ganz neu. Die alten Systeme gab es zum Teil seitdem ich angefangen habe mit dem Business. In den 90er Jahren gab es die schon, die Systeme. Sie wurden dann immer ein bisschen so geändert, hier und da mal ein bisschen angepasst, aber das Grundprinzip war eigentlich immer gleich. Dann kam, wie gesagt, die Labour-Regierung vor 6 oder 7 Jahren und hat das alles über den Haufen geworfen. Die Leute haben es nicht verstanden, die Systeme waren nicht gut. Also, da kann man lange darüber reden. Jetzt ist es eigentlich klar, dass das auch schon wieder geändert werden soll mit der neuen Regierung.
Mit anderen Worten, ich kann den Leuten schwer die neuen Systeme verkaufen, weil sie neu sind, es gibt noch keine Erfahrungswerte und ich kann ich auch keine Planungssicherheit verkaufen, weil man gar nicht weiß, wie es denn in der Zukunft aussieht. Trotzdem kann man eigentlich die ganzen Details außen vor lassen und kann es ganz grob klassifizieren, also erstmal gibt es 2 grundsätzliche Arten von Arten von Visa. Das eine sind die temporären Visa, also die zeitlich befristeten Visa und dann gibt es die Dauer Aufenthaltserlaubnis, dass Resident Visa. Das sind die zwei wesentlichen Unterschiede. Zu den ganzen temporären Visa gehören Student-Visa, Work-Visa und Visitor-Visa.
Das war es eigentlich schon wieder, das sind die drei temporären Visa-Arten und das Resident-Visa steht auf der anderen Seite. Wie man sowas rankommt, an so ein Resident-Visa, an diese Daueraufenthaltserlaubnis, was ja normalerweise meine Kunden haben wollen, da gibt es dann auch wieder 3 Wege. Das eine geht über den Job, das andere über Geld und das dritte über Unternehmensgründung. Das sind die drei wesentlichen. Und dann geht es natürlich über die Familie und so weiter, dass man jemanden heiratet und solche Geschichten, aber das lassen wir mal außen vor, ich meine, das gibt es ja überall, wenn man jemanden heiratet aus Neuseeland, dann kommt man auch rein, ganz simpel gesagt. Aber die Hauptwege nach Neuseeland führen über Job, Geld oder Unternehmensgründung, wobei der Job der Hauptweg ist. Also, wer einen Job hat, kann unter gewissen Voraussetzungen auch Resident-Visum bekommen. So ist es ganz simpel. Der Job muss eine gewisse Qualität haben. Das war auch schon eigentlich immer so. Das heißt, der Hofkehrer oder Taxifahrer, der wird nicht in den Genuss eines Resident-Visums kommen. Es muss in der Regel ein sogenannte Skill Employment sein. Das war über die ganzen Jahre so. Das war eine Wissenschaft für sich, was jetzt Skill Employment war und was nicht, aber dafür hat man Leute wie mich, die das dann im Einzelfall analysieren können und dann hatte man so sein System. Nun haben Sie das nochmal modifiziert und haben so ein typisches Rosinen-picken-System gemacht und gesagt, ja, im Prinzip bleibt es auch dabei, beim Skill Employment, aber nicht alle, die ein Skill Employment haben, können hier reinkommen, sondern nur solche und solche und dann aber auch für Leute, die als Un-skill-employed gelten, also Busfahrer, LKW-Fahrer, Leute, die im Altersheim arbeiten als Pflegepersonal, die können auf einmal auch reinkommen.
Die habe ich früher nie reinbekommen. Es ist wirklich jetzt alles ein bisschen unübersichtlicher, das hattest du ja auch schon angesprochen. Aber unterm Strich ist Grundvoraussetzung für die meisten, eben hier einen Job zu haben und wenn dann ein Job da ist, dann würde es jetzt wahrscheinlich zu weit führen, wenn ich das jetzt auseinander posemuckel, in welchen Fällen das jetzt nicht ausreicht. Das würde den Podcast unglaublich langweilig machen, wenn ich das im Detail ausführen würde.
Deswegen lassen wir es einfach mal in diesem groben Format und darüber hinaus muss man für ein Resident-Visum auch noch einen Englischtest bestehen. Der ist aber nicht so wahnsinnig anspruchsvoll, dass man da als normaler Deutscher, der in den Genuss des Schulenglisches gekommen ist und nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, nicht bestehen könnte. Aber unter Umständen würde der Busfahrer oder der LKW-Fahrer, der sich damit nie beschäftigt hätte, daran scheitern. Dann gibt es den Weg über das Geld. Das war bis Juli letzten Jahres eine ganz super Sache. Da musste man 3 Mio. nachweisen, musste noch darüber hinaus Unternehmer-Erfahrung nachweisen, die in einer bestimmten Form definiert wurde. Das war dann abhängig davon, dass man entweder für ein Unternehmen gearbeitet hat, im Management, oder ein Unternehmen besessen hat, was mindestens eine Millionen Neuseeland-Dollar, also circa 600.000 € Jahresumsatz hatte, über mindestens 3 Jahre. Das waren die wesentlichen Voraussetzungen. Das Geld musste dann hier, die 3 Mio. mussten dann hier in Neuseeland zum Beispiel an der hiesigen Börse angelegt werden, entweder in neuseeländische Bonds oder Staatsanleihen oder auf Aktienmärkten in Aktien und Aktienfonds und so weiter. Das hat wunderbar funktioniert, darüber haben wir sehr viele Kunden reingeholt. Das waren oft Ärzte, Zahnärzte, Unternehmer, die ihr Geschäft verkauft haben, Leute, die ein im Management gearbeitet haben und gut verdient haben, sich das Geld angespart haben. Das waren so die typischen Kunden, die ich da hatte. Das haben sie jetzt abgeschafft, diese Kategorie, leider Gottes, und haben sie ersetzt mit einer neuen sogenannten Active Investor plus Kategorie. Warum sie da so viele tolle Worte einbauen mussten? Das ist wahrscheinlich ein Indiz dafür, dass es nicht so toll ist, wenn man sagt, wir haben jetzt hier einen Fun-Weekend, dann ist auch immer die Frage, warum muss man da "fun" dranhängen, das wird wahrscheinlich nicht so "fun" sein, wenn man das schon "fun" nennen muss und so ähnlich wird es bei dieser Active Investor Plus Kategorie sein. Der Name sagt es schon alleine, das ist nicht so toll. Da wird von den Leuten verlangt, dass sie mindestens 5 Mio. investieren, wenn sie direkt in ein Unternehmen investieren oder mindestens 7,5 Millionen, wenn Sie in sogenannte Private Equity Fonds investieren. Das sind also nicht an der Börse notierte Fonds, und mindestens 15 Mio., wenn sie auf dem Share Market investieren wollen, wobei sie aber nur höchstens 7,5 Millionen auf dem Share Market investieren dürfen. Dann dürfen sie noch mal 7,5 Millionen in Philanthropie setzen, also philanthropische Anlagen kann man nicht nennen, aber das Geld dafür bereit legen, dann müsste man 15.000 investieren, aber man kann eben 7,5 Mio. in Share Market stecken und dann entsprechend weniger in die anderen beiden Sachen investieren und dann muss man das 4 Jahre angelegt lassen. Was danach mit dem Geld passiert? Dann kann man es theoretisch wieder rausholen, aber das ist ja bei solchen Anlagen nicht so liquide wie auf dem Share Market, wenn man in solchen Private Equity Fonds investiert hat, dann hat das ja auch eine Laufzeit, wenn man in solche Start-up-Unternehmen investiert oder so, dann ist das ja auch nicht unbedingt so, dass man nach 4 Jahren das Geld wieder rauskriegt.
Also, das ist jetzt nicht so wahnsinnig attraktiv. Jetzt sind gerade einige von diesen Equity Fonds dabei, sich für den Markt attraktiver zu machen. Da haben sie haben sich einige bei mir gemeldet, um meinen Rat zu holen, was denn bei den deutschen Investoren unter Umständen attraktiv wäre. Da gibt es dann schon noch Möglichkeiten, zumindest in diesen Private Equity Geschichten, um das Risiko etwas zu minimieren. Zum Beispiel haben wir da einen Private Equity Fond, der wird dann irgendwann mal gelistet auf dem Share Market, dann wird er ja liquide. Das heißt also, dann kriegt man das Geld dann wieder raus. Aber nichtsdestotrotz ist es natürlich unheimlich viel Geld in eine Investition reingesteckt und wenn man jetzt 7,5 Millionen hat und keinen Pfennig mehr, dann wäre es nicht weise, das ganze Geld in diesen einen Fonds zu stecken. Früher hätte ich den Leuten mit 7,5 Millionen gesagt, es ist kein Thema, du kannst 3 Mio. auf dem Aktienmarkt investieren und dann hast du immer noch genug Geld, um dich zu diversifizieren und dein Haus zu kaufen etc.
Sebastian: Wenn ich kurz unterbrechen darf... Der Euro-Wert von den Beträgen ist ungefähr die Hälfte, oder?
Peter Hahn: Ungefähr. Er ist jetzt momentan bei 55.
Sebastian: Das heißt also, 100.000 Neuseeland-Dollar wären 50.000 €.
Peter Hahn: Ja, also das ist halt schon eine ganze Stange Geld. Die Kunden, die ich da habe, sind anders als die typischen Kunden, die ich früher hatte. Ich habe auch nicht so viele, das eine ist ein Hedgefond-Manager, der selber schon Milliarden gemacht hat. Das andere ist eine Familie, die aristokratisch ist und schon seit Generationen Geld anlegt und da ist das jetzt auch nicht gerade Spielgeld, aber zumindest kann man das rechtfertigen zu sagen, dann legt man einen Teil seines Vermögens in Risikokapital an. Also viele von diesen Investor-Kunden, die ich früher hatte, die sind zwischen 45 und 55 typischerweise gewesen, auch manchmal ein bisschen älter, und die haben eben beruflich erreicht, was sie erreichen wollten und sind irgendwo angekommen, wo sie gesagt haben, ich will mich jetzt verändern und ein bisschen ruhiger treten und da bietet sich Neuseeland an. Hier kann man eben auch sowas machen, ohne komisch angeguckt zu werden, wie ich vorhin gesagt habe. Hier sind die Leute etwas weniger "judgemental". Hier wird nicht gefragt: "Was machst du?" Und wenn man dann sagt, ich mache eigentlich gar nichts mehr, dann wird man nicht komisch angeguckt. Das ist ja eigentlich ein Volkssport, den jeder eigentlich erreichen will, dass er irgendwann mal nichts mehr machen muss und dementsprechend lässt es sich hier gut leben, ohne sich gleich elitär nur noch mit irgendwelchen reichen Leuten zu umgeben. Man kann ein ganz normales Leben führen und deswegen hat das eigentlich immer super geklappt und viele von den Leuten fangen dann auch wieder an, irgendwas anderes zu machen. Aber leider Gottes ist das nun abgeschafft worden. Jetzt haben wir eine neue Regierung. Also alle Leute, die damit befasst sind, von offizieller Seite, sind sich einig. Die haben mich auch immer wieder kontaktiert, weil sie wissen, ich habe viele von diesen Kunden und haben gefragt: "Was machen wir denn jetzt?" Denn sie sind damit beauftragt worden, auch letztendlich von der Regierungsseite, die entsprechenden Leute heranzuziehen und dann fragen die mich natürlich ja, wie läuft denn das. Da habe ich gesagt, das kannst du vergessen und dann haben die gesagt, das habe ich mir gedacht. Keiner findet das gut, aber Labour war eben Labour und da ist halt, wer Geld hat, nicht unbedingt erwünscht und von daher, wenn sie dann kommen wollen, dann sollen sie sich bitteschön auch ganz nackig ausziehen und schön viel hinlegen. Ob die dann ein hohes Risiko eingehen oder nicht, ist denen egal. Müssen wir mal gucken, ob sich das verbessert, ob sich das wieder etwas einrenkt, aber von heute auf morgen wird das mit Sicherheit nicht passieren. Also das zum Thema über Geld reinkommen.
Und dann gibt es eine andere Variante, die euch wahrscheinlich auch interessieren wird, weil ihr aus diesem Feld kommt. Die Leute, die hier selbstständig sind, sich hier in Neuseeland selbständig machen wollen oder selbstständig weiter hier in Neuseeland arbeiten wollen, also Unternehmer, Entrepreneurs, und dafür gibt es eine Entrepreneur-Kategorien, die jetzt eigentlich vom Namen her es den Leuten einfach machen sollte hier rüber zu kommen, wenn sie hier unternehmerisch tätig werden wollen. Das war am Anfang auch so und das ist die Kategorie, die es am längsten gibt, seit Anfang der 2000er, glaube ich. Da sind die Leute hier mit den allermöglichsten Business-Ideen hergekommen, auch vom Alkoholladen über Tante Emma-Laden, über Waschsalon, über was weiß ich für Sachen, die eigentlich keinen interessiert haben, aber die sind da reingekommen. Irgendwann haben sie sich dann gedacht, das bringt ja nichts, das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, dass nur solche Waschsalons hier aufgemacht werden, wir wollen ja eigentlich Leute, die ein bisschen aktiver sind und spannendere Sachen machen. Dann wurde das über die Jahre immer schwieriger, immer schwieriger, immer schwieriger. Letztendlich haben die Regeln sich kaum geändert, aber die Auslegung der Sache wurde immer strenger gehandhabt, so dass ist dann sogar zur Ablehnungsraten führte, die bei 90% lagen waren.
Sebastian: Wahnsinn, 90 %!
Peter Hahn: Ja, das ist das eine Problem bei der Geschichte. Das nächste Problem ist, dass, wenn man hier Unternehmen aufziehen wollte in Neuseeland, es keinesfalls ausreicht, dass man hier eine Firma gründet. Es muss dargelegt werden, dass es eben besonderen Nutzen für Neuseeland hat, man muss den Leuten einen Businessplan vorlegen und dann, wenn man das gemacht hat, kriegt man, wenn man es gut gemacht hat, ein temporäres Visum für 3 Jahre, einen Work Visa, mit dem man sein Business aufbauen kann. Nach 2 Jahren frühestens kann man einen Resident-Visa beantragen. Dann wird man aber an den eigenen Maßstäben gemessen. Und da machen die meisten Leute die großen Fehler, dass sie eben vorher beim Work-Visa-Antrag den Leuten Himmel im Jahrmarkt versprechen und sagen, ja, wir werden so viele Leute anstellen, wir machen hier Umsätze, Exportvolumen in der und der Höhe und dann freuen sie sich auf ihr Work-Visa, arbeiten an Ihrem Business, machen und tun, rackern sich ab, haben dann aber völlig ihren Businessplan vergessen, wie das so üblich ist. Und dann wollen Sie den Antrag stellen und dann wird ihnen gesagt: "Aber du hast doch gesagt, du wirst jetzt zwei Leute anstellen, aber du hast doch gesagt, du wirst mindestens so und soviel Exportdollar generieren. Das hast du alles nicht gemacht und kannst nach Hause gehen." Deswegen habe ich davon eigentlich schon immer abgeraten. Ich meine, welches Business basierend auf einem Businessplan, der auf einem Stück Papier entworfen wurde, in einem fremden Land, wo man noch nie seinen Fuß reingesetzt, hat, kann man denn mit gutem Gewissen garantieren - und garantieren schon gar nicht -, aber hoffen, dass man nach 2 Jahren das alles erfüllt, was man sich im Businessplan so ausgeträumt hat? Allein schon aus diesem Grund habe ich das den Leuten schon abgeraten. Leider Gottes war ich da einer von wenigen, die das gemacht haben, weil das war eine gute Verdienstquelle für die meisten Immigration-Advisor, weil es aufwendig war und da konntest du schön viel Geld abrechnen und wenn es nicht klappt, dann klappts halt nicht. Deswegen führte das letztendlich auch zu diesen hohen Ablehnungsraten. Also die Anträge, die ich da gemacht habe, die sind alle durchgegangen, aber ich hab natürlich nicht die Leute jeden Antrag machen lassen, denn ich kann das nicht verantworten, dass die Leute hier irgendwas machen und dann nach drei Jahren wieder nach Hause gehen müssen.
Sebastian: Muss man investieren bei diesem Entrepreneur-Visum?
Peter Hahn: Das ist gar nicht so festgelegt. Da steht zwar drin, dass man möglichst 100.000 Dollar investieren muss, aber zum Beispiel bei einem IT-Business, da muss man ja keine großen Sachen kaufen, keine Maschinen kaufen oder so. Da kommt man drum herum. Also deswegen ist das gar nicht mal zwingend, dass man investieren muss, sondern man muss eben anhand von gewissen Parametern den Leuten nachweisen, dass das nützlich ist für Neuseeland. In der Regel geht es dann um Exportdollar, um Arbeitsplätze und Investitionshöhe, das sind die drei Sachen, die da eine Rolle spielen. Und es muss ein sogenanntes innovatives Geschäft sein, wobei sie innovativ nicht einfach so definieren, wie man das so gefühlsmäßig machen würde, sondern innovativ in dem Sinne ist etwas, was man, wie sagt man auf Deutsch, upscalen kann, also wo man zum Beispiel ein Franchise draus machen kann oder sowas. Also das einfache Schaffen von einer Bäckerei oder so wird es jetzt nicht so toll bringen, das Kaufen eines Motels wird es auch nicht bringen. Es muss da schon etwas mehr dazu kommen, dass man sagt, wir machen hier eine neues System, dass dieses Kaffee- Geschäft oder was immer über verschiedene Buden weiter hoch gescaled werden kann und dann eben ein richtig tolles Business daraus wird. Das sind so die Maßstäbe, die man erfüllen kann. Die Anträge, die ich jetzt wirklich mit gutem Gewissen machen kann sind so zum Beispiel IT-Leute.
Also ein Kunde, um ein Beispiel zu nennen, der hat eine Antivirus-Software verkauft. Der war in Österreich und der hat einen Umsatz von einer Millionen Dollar oder mehr, ich weiß nicht wieviel er hatte, aber er hat schon ganz ordentlich Umsatz gehabt. In dem Moment, wo der von Österreich nach Neuseeland übergesiedelt ist und hier sein Geschäft in Neuseeland etabliert hat, wurden daraus natürlich Exportdollar und da konnte ich sagen, der geht von 0 auf 100 in 2 Sekunden, weil nämlich vom Tage seiner Geschäftsgründung hat er schon 1 Mio. Umsatz, und zwar Exportdollar. Das ging natürlich wie das Messer durch die heiße Messer durch die Butter und wurde dann genehmigt und in den Seminaren, die ich danach besucht habe, wurde dieser Fall immer hochgepriesen als Beispiel, wie ein toller Businessplan aussehen sollte. Also so ähnliche Fälle habe ich ein Paar gehabt, da macht es Sinn. In den wenigsten anderen Fällen kann ich dazu raten, das zu machen. Der dritte Aspekt, den ich noch nicht genannt habe, warum das auch problematisch sein könnte ist, dass die Gefahr einfach da ist, dass auch diese Kategorie jetzt wieder abgeschafft wird, denn wie ich schon sagte, eigentlich will keiner mehr haben, denn warum machen sie so hohe Ablehnungsraten? Das wird auch nicht groß angekündigt, nächstes Jahr schaffen wir das ab, das geht typischerweise von heute auf morgen und wenn ich da jetzt einen Kunden annehme und sage, wir machen das über diese Entrepreneur-Kategorie, da läuft ein unglaublicher Aufwand, um das alles vorzubereiten, so einen Businessplan und so weiter und wenn dann der Kunde schon ein paar Tausend Dollar an mich und dann sag ich dem, ups, gestern haben Sie das Ding abgeschafft. Das ist auch nicht schön. Also leider sind das auch keine sensationell guten Nachrichten für eure Unternehmer, die jetzt hier in Neuseeland ihr Unternehmen gründen wollen und darauf eine Einwanderung aufbauen. Das muss man dann typischerweise doch wieder über einen Job oder so hinkriegen.
Sebastian: Es ist ja jetzt zum Beispiel in den USA vielfach üblich, dass man einfach ein bestehendes Unternehmen kauft. Es gibt ja zum Beispiel dort jetzt viele, die eine Tankstelle einfach kaufen oder eine Autowerkstatt oder sowas. Ist das auch möglich oder muss es tatsächlich ein neues Unternehmen sein?
Peter Hahn: Ja, grundsätzlich ist es nicht ausgeschlossen, dass man ein Unternehmen kauft. Also ich hab mal einen Kunden gehabt, die wollten ein Motel kaufen und haben dann immer mit diesen Motels an, die sie mir gezeigt habe. Ich habe dann gesagt, ihr müsst ein Motel kaufen, was sich in Grund und Boden gerammt hat und ihr müsst dann als die Helden kommen, um das wieder aufzubauen. Dann wird ein Schuh draus, dann kann ich einen Businessplan machen und sagen, hört mal zu, Jungs, hier haben wir ein Business, da sind so viele Leute angestellt, das geht den Bach runter. Die sind kurz vor dem Bankrott und jetzt kommt der Held aus Deutschland und investiert und steckt seine Arbeit und Expertise rein und dann können wir die Arbeitsplätze erhalten. Aber einfach ein gut laufendes Hotel zu kaufen, wozu? Das bringt ja nichts, läuft ja schon.
Daniel: Was du gerade erzählt hast, ist interessant, eine interessante Möglichkeit, aber wie würde man das jetzt finden? Also wenn jemand aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz sagt, ich würde gerne nach Neuseeland gehen...
Peter Hahn: Das sind die typischen Kunden, die dann hierherkommen und nicht mehr weggehen und mich dann irgendwann anrufen und sagen, ja, wir sind jetzt hier und möchten nicht mehr weg. Was kann ich machen? Sowas kann man ja keinem als Plan verkaufen. Das sind Fälle, wo die Kunden mich vor Tatsachen gestellt haben. Wir sind hier, wir wollen auf keinen Fall weg, was können wir irgendwie basteln? Dann ist das daraus geworden.
00:41:29 Business-Strategien für Neuseeland-Auswanderer
Sebastian: Wäre es denn zulässig, zum Beispiel zu sagen, ich bin jetzt in Deutschland, in Europa, baue von hier aus remote das Business in Neuseeland auf verschaffte mir mein eigenes Business, was dann schon läuft, Mitarbeiter hat, Umsätze hat, Gewinne macht und so weiter und erhalte nach ein paar Jahren ein Arbeitsvisum?
Peter Hahn: Ja, theoretisch ist das eine gute Idee, bloß das Problem ist, dass man, um ein Resident-Visa beantragen zu dürfen, in dieser Entrepreneur-Kategorie, muss man in Neuseeland in dem Business gearbeitet haben. Das heißt also, es führt kein Weg daran vorbei, dass du dann erst mal so ein Work Visa beantragen musst und dann musst du auch überwiegend in Neuseeland oder zumindest, wenn das jetzt Teil des Business ist, dass du hin und her reisen muss, ok, aber dein Hauptwohnsitz oder in dein Arbeitsmittelpunkt muss in Neuseeland sein. Also, hier eine Firma gründen, das ist einfach. Das ist ja auch ein Themenbereich, den ihr wahrscheinlich noch besprechen wolltet. Das bekommt man in ein paar Sekunden hin, da braucht man kaum Hilfe und wenn, dann ist es nicht teuer und dann hat man hier eine Firma gegründet. Dann muss zwar ein neuseeländischer oder australischer Direktor drin sein, aber man kann selbst auch Geschäftsführer sein, aber nicht alleiniger Geschäftsführer. Dann könnte man theoretisch die Firma mit Geld ausstatten und Geschäfte betreiben. Das geht alles. bloß man darf nicht in Neuseeland für die Firma arbeiten. Es sei denn, man hat eben so ein Work Visa vorher für die Entrepreneur-Kategorie.
Sebastian: Ja, das ist mir schon klar, aber ich sehe schon das Problem, das du beschrieben hast, nach 2 Jahren, wer kriegt das schon wirklich hin, aber ich meine, wenn man sagt, man kommt erst dann wirklich nach Neuseeland, wenn das schon läuft. Also meine Frage war im Grunde genommen, muss das Unternehmen ein neues Unternehmen sein, neu gegründet oder kann ich auch sagen, ich mache das schon 5 Jahre.
Peter Hahn: Also wenn das jetzt ein transportables Business ist, also da fällt mir eigentlich nur IT ein, ein Technologieunternehmen, wo man eben remote das machen kann, egal ob man in London sitzt, in Griechenland oder in Neuseeland. Dann kannst du das in Deutschland, oder wo du gerade bist, betreiben und dann ist das erfolgreich. Und dann gründest du eine Firma in Neuseeland und die Firma in Neuseeland wird dann die ganzen Geschäfte übernehmen. Das ist dann im Prinzip genau das Pendant, was ich gerade erzählt habe mit dem österreichischen Kunden, der im Prinzip das Business zwar nicht aufgebaut hat, mit dem Hintergedanken, dass letztendlich in Neuseeland irgendwann mal zu führen, sondern der hatte das Business halt schon und ist umgezogen nach Neuseeland. Auf der Basis haben wir dann sein Work Visa zunächst und dann auch sein Resident Visa bekommen.
Sebastian: Dazu muss man natürlich sagen, für alle die jetzt zuhören, dass diese Dinge natürlich, wenn du jetzt in Deutschland wohnst, in Österreich oder in vielen anderen Ländern wohnst, steuerliche Konsequenzen haben. Wenn du ein Unternehmen einfach ins Ausland verlagert, kommt es zu einer steuerlichen Entstrickung.
Peter Hahn: Also bei ihm war es eine Firma, die hat hier gegründet. Wie das steuerlich beim ihm abgelaufen ist, da bin ich jetzt überfragt, also das ist ja nicht mein Beratungsfeld, die neuseeländische Sache, aber, das war bei dem wohl kein großes Thema. Ist das Österreich irgendwie einfacher als in Deutschland? Ich weiß es nicht.
Sebastian: Nein, aber ich meine viele wissen das einfach nicht, und ich meine, der Wegzug, die Verlagerung von Unternehmen ins Ausland, das ist alles sehr, sehr streng mittlerweile besteuert auch EU-weit schon mittlerweile zum Teil besteuert, aber viele wissen das nicht und die machen das dann einfach.
Peter Hahn: Was definiert denn eine Verlagerung? Also wenn der jetzt eine neuseeländische Firma gründet und die neuseeländische Firma kauft oder wie auch immer oder wird geschenkt oder wie die Übertragung dann von der Intellectual Property im Prinzip ist, denn es ist ja nichts anderes, er hat ja keine Maschinen oder so verlagert oder ausgelagert. Er hat also nicht mal Angestellte gehabt, das ging alles über Contractor und so.
Daniel: Was der Sebastian gemeint hast, ist, die deutschen Finanzbehörden genauso wie auch in Österreich haben da mittlerweile ein sehr dichtes Netz gesponnen mit gesetzlichen Regelungen und so weiter. Es geht einfach darum, wenn dem deutschen Staat plötzlich Steuern entgehen.
Peter Hahn: Ja.
Daniel: Das versucht man halt dann zu besteuern. Das ist halt ein Thema, wo wir einfach jedem raten, sich da rechtzeitig Gedanken zu machen und nicht überstürzt einfach ein Unternehmen aufzubauen, sondern das wirklich gut zu planen und die entsprechende steuerliche Beratung zu erholen, sonst gibt es ein böses Erwachen. Aber ein interessanter Ansatz trotzdem, deswegen auch Sebastians Frage unter diesem Kontext.
Es wäre eben dann notfalls geschickter, wenn ich zum Beispiel vor habe, in 3, 4 oder 5 Jahren nach Neuseeland auszuwandern, wenn ich da eben nicht erst das Business in Deutschland, Österreich oder der Schweiz aufbaue. Ich gründe jetzt das Unternehmen schon dort, baue das Unternehmen eigentlich jetzt schon dann lieber in Neuseeland auf und benutze es eben dann als Vehikel. Das war halt so eine Version, wo man dann möglicherweise bei guter Planung und guter Gestaltung, um diese Wegzugssteuer, Entstrickungssteuer herumkäme.
Peter Hahn: Ja, ich meine, das sind so Sachen, da bin ich nicht negativ gegenüber eingestellt und da kann man unter Umständen was machen. Das ist halt immer vom Einzelfall abhängig, wie das dann gesehen wird, aber es ist halt eine Kategorie, die Bearbeitungsdauer ist ewig, man kann es eigentlich kaum jemandem empfehlen, dementsprechend habe ich es auch in letzter Zeit selten gemacht.
00:47:16 Der Job als Sprungbrett für den Aufenthalt auch für Unternehmer
Peter Hahn: Viele Leute gehen dann letztendlich doch über den Job hier rein. Also man findet dann irgendeinen Kooperationspartner, wo Synergien bestehen und dann sagt der, ok, du kannst ja bei mir arbeiten und wenn dann den Resident Visum hast, dann machen wir das irgendwie anders und dann setzen wir uns zusammen. Also, ich sag mal, wenn man Unternehmer ist und da ein bisschen Geld im Hintergrund ist, da ist dann auch ihr Raum für Kreativität, um es mal so auszudrücken, wie man das dann irgendwie hinschaukeln kann. Da gibt es schon Möglichkeiten, aber da muss natürlich der Wille schon da sein. Das ist jetzt nicht opportunistisch. Also man geht jetzt nicht hin und sagt, das Wetter ist schön in Neuseeland gut, dann mach ich das mal kurz und probiere das mal aus. Also das lohnt sich wirklich nur, wenn man sagt, das ist das Ziel, wo ich gerne hin will mit meiner Familie aus. Das ist jetzt nicht unbedingt ideal bei mir, aber dann müssen wir eben einen größeren Aufwand machen, das wird dann schon klappen.
Sebastian: Oder man sagt, gerade im IT-Bereich, den du angesprochen hast, man lässt sich zuerst anstellen, geht zuerst in eine Festanstellung, bis man die Residence hat und macht dann das eigene Unternehmen oder macht das eigene Unternehmer nebenher.
Peter Hahn: Die Vita der Leute ist ja auch oft vielschichtig. Heute hatte ich ein Gespräch mit einem, der war Coach oder Führungskräfteberatung oder so etwas und hat sein eigenes Business. Seine Frau ist ausgebildete Krankenschwester, hat aber als Krankenschwester eigentlich gar nicht mehr gearbeitet und will eigentlich auch gar nicht als Krankenschwester arbeiten. Die ist Fotografin, hat auch ihre eigene Fotografie-Firma und so weiter. Die sind hierhergekommen, haben ein Sabbatical gemacht, die Kinder sind hier auf die Schule gegangen, das ist auch eine beliebte Geschichte und dann passiert es häufiger, dass die merken, das Leben ist ja ganz schön und die Kinder fühlen sich hier wohler als in Deutschland und können wir nicht hier bleiben.
Da hatte ich heute gerade das Beratungsgespräch und dann hatten die über Study Nelson, das ist die Firma, die diese Studien oder die Schulgeschichten vermittelt hatten, die hatten auch eigentlich jemanden gesucht und obwohl sie Krankenschwester war, wollte sich auf diesen Marketing-Job bewerben, aber dann haben wir festgestellt, obwohl sie da einen Job hätte, wäre es einer dieser Jobs oder dieser Situation, wo wir dann doch kein Residence-Visum herauskriegen könnten, und da habe ich ihr gesagt, na gut, wieso machen wir das nicht über die diese Care-Workforce Geschichte mit dem Altersheim, das heißt also, wo sie dann einen Job als Pflegekraft im Altersheim nimmt und wenn sie zwei Jahre dort gearbeitet hat, kann man danach dann ein Residence-Visa beantragen. Das sagte sie, ja gut, das ist ein überschaubarer Zeitraum, 2 Jahre. Das ist eigentlich nicht das, was ich mir vorstelle. Da kriegt man nicht viel Geld in der Altenpflege, aber der Mann kann über die 2 Jahre übergangsweise das durchaus von Neuseeland aus managen und in der Firma weiterarbeiten, die ihr mit einer Partnerin zusammen aufgebaut hat und da sein Geld verdienen. So finden sich dann die Möglichkeiten, dass, wenn der Wille da ist und der Entschluss gefallen ist, doch ein Schuh draus wird. Das ist eine typische Situation, wie sich das so ergeben kann.
Sebastian: Sehr interessant, ja. Das ist genau der Ansatz. Da muss man pragmatisch sein, kreativ sein und es macht keinen Sinn, bei diesen Dingen zu versuchen, mit dem Kopf durch die Wand zu kommen, die Wand des Staates ist immer härter. Ganz klar.
Daniel: Das Gute daran ist aber, wie Peter erzählt hat, dass es auch sein kann, dass eine Wand, die es heute gibt, morgen plötzlich weg ist und dafür an einer anderen Stelle steht. Das heißt, dass beim Einwanderungsrecht schnell einfach irgendwas umgeändert wird und was Neues kommt.
00:51:11 - In Neuseeland studieren und Visum erhalten
Peter Hahn: Ja, was für den einen einfach ist, ist für den anderen schwierig, deswegen kann man nicht pauschal sagen, es ist schwierig, in Neuseeland einzuwandern. Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn man zufällig in die eine Schablone reinpasst, ist es einfach. Wenn man nicht in die Schablone reinpasst, ist es schwierig und dann stellt sich die Frage, wie können wir die Situation so ändern, dass es vielleicht doch irgendwie in die Schablone reinpasst? Oder müssen wir eine eigene Schablone schaffen oder wie auch immer. Das ist dann letztendlich diese Kreativität und manchmal gehen die Leute sogar so weit, dass sie dann sagen, das muss irgendwie klappen. Und dann sage ich typischerweise, das ist dann ein Weg, dann komm doch her und studiert hier in Neuseeland. Wie geht denn das noch im Alter von 45 Jahren? Das geht auch im Alter von 45 oder 50.
So, wenn die dann zum Beispiel in einer Situation sind, dass sie schon mal ein Bachelor Degree haben. Ein Bachelor Degree ist 3 Jahre mindestens, das kostet ja auch alles Geld, solange wollen die Leute in der Regel nicht studieren, habe ich auch schon gehabt, aber in der Regel, wenn jemand schon ein Bachelor Degree hat, dann bietet sich ein Masters Degree an und das dauert typischerweise ein- bis anderthalb Jahre. Wenn man das dann gemacht hat, dann kriegt man danach ein dreijähriges Work Visa, eine Arbeitserlaubnis, die offen ist, wo man keinen Job dafür braucht. Oft ist es ja so, wenn man ein Arbeitsvisum braucht, dann kriegt man das Arbeitsvisum nicht, weil man keinen Job hat, aber man kriegt den Job nicht, weil man kein Arbeitsvisum hat. Hier ist es so, man studiert, hat man das Master Degree erfolgreich abgeschlossen, kriegt man ein 3-Jahres-Work-Visa und mit dem Work Visa kann man dann eben auf dem hiesigen Arbeitsmarkt viel einfacher einen Job suchen, also es sonst ist. Das ist für viele Leute dann eine Motivation, sowas zu machen. Nächster Aspekt ist, dass die Leute, die das Masters Degree studieren, ihren Partner oder ihre Partnerin mitbringen können und der oder die Partner oder Partnerin bekommt dann auch ein Work Visa schon während des Studiums. Das heißt also, manchmal mache ich es strategisch so, dass ich sage, der- oder diejenige mit den größten Arbeitschancen auf dem Arbeitsmarkt muss ja nicht studieren, das kann ja der andere Partner sein, denn während der eine Partner studiert, kann der andere sich mit dem Work Visa, was ja als Nebenprodukt dann abgesprungen ist, schon auf dem hiesigen Arbeitsmarkt etablieren und dann springt man um und macht ein Resident Visa und so weiter. Das ist natürlich ein Riesenaufwand, das Studium kostet zwischen, was weiß ich, 40 bis 45.000 Neuseeland-Dollar im Jahr, aber das machen einige Leute.
Ich habe ein gutes Beispiel, das ist eine ganz interessante Geschichte. Das war so ein Typ aus dem Mittelmanagement bei Opel. Dessen Sohn ging hier auf die Schule in Neuseeland oder geht immer noch in die Schule und war 16 Jahre oder so, wie ich schon gesagt habe, das ist eine beliebte Geschichte, dass die Deutschen ihre Kinder nach Neuseeland auf die Schule schicken für eine Weile. Dann hat der Sohn aber gesagt, ich will hier nicht mehr weg. Und dann sagten die Eltern, na gut, dann müssen wir eben kommen. Und dann habe ich ihnen gesagt, so einfach findet man jetzt nicht keinen Job, wenn man aus dem Automobil-Wirtschafts-Management Bereich kommt. Hier gibt es keine Automobilwirtschaft und Mittel-Management ist auch nicht so der große Renner. Das wird schwierig, hier einen Job zu finden. Dann habe ich ihm das mit dem Studium gesagt. Studiere doch irgendein Masters Degree in Business Administration oder sowas. Das hat er dann auch gemacht und hat dann in dem Masters Degree so ein Praktikum machen müssen als Teil des Studiums. Dann ist er bei Heinz Wattie's, einer großen Lebensmittel-Firma hier in Neuseeland untergekommen und die haben gesehen, der Junge kann ja was, den lassen wir hier nicht mehr weg. Dann hat er im Prinzip schon während des Studiums den Job von Heinz Wattie's bekommen und konnte das Studium abbrechen, ich glaube er hat es aber noch gemacht, aber wir konnten den Plan abkürzen. Mittlerweile haben sie ein Resident Visa und so weiter, aber Plan war ja eigentlich gewesen, dass er das Studium abschließt, dann ein Work Visa bekommt und einen Job sucht.
Aber so kann es halt gehen, wenn man erstmal hier ist, man ist im System drin, man findet Kontakte, man hat sein Umfeld und ist eben kein Fremdkörper wie ein Tourist oder so, sondern ist integriert letztendlich in der Arbeitswelt oder überhaupt in dem ganzen wirtschaftlichen Umfeld eingegliedert und da ergeben sich dann Situationen, aus denen man dann Kapital schlagen kann und dann letztendlich das Resident Visa bekommen kann. Wieder so ein Fall, wo ich vor die Tatsache gestellt wurde und gesagt wurde, hier ist die Situation. Wir müssen das hinkriegen. Was können wir machen?
Daniel: Klar!
Peter Hahn: Und dann kam so etwas bei raus.
00:55:49 - Das neuseeländische Steuersystem
Daniel: Alles spannende Themen. Jetzt lass uns mal noch zu einem Punkt kommen, der ja für viele auch interessant ist. Also wir hatten auf der einen Seite schon gesehen, es gibt vielleicht ein paar bittere Pillen für einige, was jetzt auch so Lebenskosten betrifft. Wir hatten noch nicht darüber gesprochen, aber man kann es auch nachlesen. Viele wissen das auch, dass auch Wohnungen vergleichsweise zu Deutschland jetzt nicht unbedingt sehr billig sind, sondern sogar teurer sein können, je nachdem wo ich hinkomme. Und deswegen ist dann ein ausgleichender Faktor natürlich, was mich an Steuern erwartet und da gibt es ja durchaus viel Positives zu berichten, nicht nur auf den ersten Blick, sondern auf den zweiten und dritten Blick. Das würden wir gerne nochmal kurz besprechen. Da wird Sebastian bestimmt auch noch einiges mit beitragen können, aber jetzt Steuern und Finanzen ist doch gar nicht so unattraktiv in Neuseeland, oder wie würdest du das betrachten beziehungsweise wie betrachten das die Mandanten, die du hast?
Peter Hahn: Sehr gut, das ist ja auch so eine typische deutsche Geschichte. Alles ist von der Steuer motiviert, die Lebensplanung, die Geschäftsplanung und ich weiß nicht, was noch alles. Das ist nicht immer der beste Ansatz, seine Auswanderungspläne jetzt von den Steuersätzen abhängig zu machen. Also Steuern muss man hier leider auch bezahlen, das ärgert mich auch ständig, aber die sind, ich bin jetzt auch in Deutschland nicht mehr auf dem letzten Stand, ich habe mir das extra vorher mal rausgesucht, damit ich da kompetent darüber reden kann. Also das, was angenehm auffällt ist, das es mit dem Stand heute jedenfalls keine Kapitalertragssteuer gibt in Neuseeland. Es gibt keine Schenkungssteuer und keine Erbschaftssteuer. Das ist mit Sicherheit schon mal positiv. Dann gibt es Unternehmenssteuer, das ist hier eine Flatrate, also ein Einheitsprozentsatz von 28 % momentan und was die Einkommensteuer anbelangt, ist das gestaffelt. Es gibt im Prinzip 1,2,3,4,5 Stufen und man kann nicht pauschal sagen, der Steuersatz ist so und so, sondern das Geld , was man bis zu 14.000 Neuseeland-Dollar verdient also das, was ich verdiene, ich verdiene ein bisschen mehr als 14.000, das besteuere ich mit 10,5 %. Das, was ich zwischen 14.000 und 48.000 verdiene mit 17,5%, das, was ich zwischen 48.000 und 70.000 verdiene mit 30 % und das, was sich zwischen 70.000 und 80.000 Neuseeland-Dollar verdiene, mit 33% und das was ich zwischen 80.000 und 180.000 verdiene mit 39%. Also Höchststeuersatz ist 39. Aber erst ab 180.000 Dollar. Wenn man jetzt als Beispiel mal ein Einkommen von 200.000 Neuseeland-Dollar, also ungefähr 120.000 Euro hat, da zahlt man dann 58.120 Dollar an Steuern, was einem Steuersatz von circa 29% entspricht. Das ist wahrscheinlich so am anschaulichsten, wenn ich das so sage. Also knapp 30%, wenn man ein Einkommen von $ 200.000,00 hat, was nach neuseeländischen Verhältnissen ein sehr hohes Gehalt ist.
Sebastian: Grundsätzlich, was man vielleicht zusätzlich noch sagen kann zu Neuseeland. Neuseeland hat eben ein ähnliches System diesbezüglich wie Australien und hat auch ähnliche Steuervorteile wie Australien in dieser Hinsicht. Peter hat es schon angesprochen. Es gibt zunächst keine Erbschaftsteuer und keine Schenkungssteuer. Beachte natürlich, dass du, wenn du Deutschland verlässt, noch fünf Jahre lang in Deutschland Erbschaft- und Schenkungs-Steuer pflichtig bist. Das heißt also, erst nach einer Wartezeit von 5 Jahren, könntest du davon profitieren, dass es dort keine Erbschafts- und Schenkungsteuer in Neuseeland gibt und natürlich auch dann nur, wenn zum Beispiel der Beschenkte oder der Schenkende oder der Erbende und natürlich auch das vererbte Vermögen sich nicht in Deutschland befindet. Wenn die sich in Deutschland befinden, dann ist natürlich immer hier entsprechend dann Erbschaftsteuer in Deutschland zu bezahlen. In Österreich gibt es keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer, so wie in Neuseeland, aber auch dort gibt es natürlich gewisse Tücken. Also wenn du jetzt hier zum Beispiel Firmenanteile ins Ausland vererbst, Schenkungssteuer beziehungsweise Erbschaftsteuer-frei, fällt dann trotzdem in Österreich die Wegzugsteuer an. Das ist in Deutschland auch nochmal ein Thema, aber da gehen wir jetzt nicht drauf ein. Also das heißt, erstmal keine Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Was auch noch interessant ist in Neuseeland ist, dass für Neuankömmlinge aus dem Ausland, die dort hinkommen, Ausländer, in den ersten 4 Jahren auf ausländische Einkünfte, die jetzt nicht auf neuseeländischem Boden generiert werden, keine Steuern bezahlt werden müssen. Das heißt zum Beispiel Dividenden, Kapitalerträge aus dem Ausland, Gewinnausschüttungen, was dir dann im Grunde die Möglichkeit gibt, wenn du dort planst, länger zu bleiben, deine Vermögenssituation möglicherweise so umzustrukturieren, dass es dann für Neuseeland optimiert wird, oder eben wenn du schon früher gehst, musst du nicht extra wegen dem Umzug jetzt dein ganzes Depot irgendwie umschichten. Du hast die Möglichkeit, einmalig in deinem Leben, soweit ich das verstanden habe, diese Vierjahresfrist zu nutzen. Ist das auch dein Verständnis grundsätzlich, Peter?
Peter Hahn: Genau. Also diese 4 Jahre, das bezieht sich auf Einkommen, wie du schon sagtest, Dividende, Mieteinnahmen und so weiter. Also solange es sich nicht um Einkommen aus selbständiger oder nichtselbständiger Arbeit handelt, ist das in der Tat dann steuerfrei. Man muss noch nicht mal, nach meinem Verständnis jedenfalls, als ich das letzte Mal damit zu tun hatte, in der Steuererklärung angeben.
01:01:15 - Ein Extra-Tipp für Auswanderer
Daniel: Das ist natürlich ein sehr positiver Faktor. Gut, dass wir das nochmal mit aufgegriffen haben. In Anbetracht der Zeit, die ja schon rasend schnell vorbei gegangen ist... Es war sehr interessant! Gibt es irgendeinen ganz wichtigen Tipp, den du für unsere Zuschauer und Zuhörer hast, die nach Neuseeland auswandern wollen?
Peter Hahn: Das ist auch immer so eine Sache, wenn die Leute dann mal eine kurze Frage stellen. Das ist immer ganz schnell, die kurze Frage heißt nicht, dass man eine kurze Antwort kriegt. Ein kleiner Tipp ist auch meistens kein kleiner Tipp, sondern dann auch schon wieder ausführlicher. Also eigentlich habe ich da nix. Das, was ich immer ganz gerne den Leuten mit auf den Weg gebe, ist, das Hauptproblem ist, wenn man auswandert, dass man sich selber mitbringt. Wer also nach Neuseeland kommt und glaubt deswegen, dass sich sein Leben hier dann auf einen Schlag verändert und man glücklich wird, der sollte das nochmal überdenken, weil man bringt sich ja selber mit und wenn man in Deutschland schon unglücklich ist, dann ist die Chance relativ groß, dass man auch in Neuseeland unglücklich wird. Es ist ganz selten der Fall, dass es wirklich nur an solchen Sachen wie wo man sich nun aufhält oder wo man lebt liegt. Das ist eine Sache und dann würde ich auch empfehlen, dass man, wenn man als Familie auswandert, möglichst an einem Strang zieht, also nicht, dass da einer die treibende Kraft ist und der andere oder die andere dann widerwillig mitkommt und. Das geht auf Dauer nicht gut. Das sind wahrscheinlich die beiden Sachen, die ich so beobachte, wo es mal schief gehen könnte und wenn man da die entsprechende Selbstkritik übt, dann kann man vielleicht Schaden vermeiden.
01:03:04 - Auswandern, ohne je in Neuseeland gewesen zu sein?
Daniel: Das ist gut! Wie viele deiner Mandanten sind denn, als sie ausgewandert sind, noch nie vorher in Neuseeland gewesen? Ist das typisch, dass man vorher erstmal zum Urlaub hinkommt und dann zurückgeht und dann auswandert?
Peter Hahn: Prozentmäßig kann ich das nicht sagen, aber es sind doch deutlich mehr, als die meisten Leute sich das so denken. Also die Leute denken, das wird man sich erstmal angeguckt haben und das ist auch das, was man wahrscheinlich erwarten würde, was ich den Leuten sage, kommen Sie mal her, gucken Sie sich das mal an. Aber irgendwie habe ich das über die Jahre habe revidiert und mir gesagt, was ist denn das schon, wenn man hierher kommt? Letztendlich, wenn man hier einreist, reist man als Tourist ein und man wird das sehen, was man vorher auch schon weiß, dass man das sieht, dass die Landschaft schön ist, dass die Leute nett sind und das wird sich bestätigen. Das wahre Leben lernt man eben immer erst hinterher kennen. Dass man hier mal nach Neuseeland gereist ist, ob das eine ob das eine Voraussetzung für die Auswanderung ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Letztendlich ist es ja doch eine Bauchentscheidung. Ich hatte jetzt gerade auch wieder einen Kunden heute morgen, der kam mit einer langen Pro- und Contra-Liste an. Da habe ich mir schon gedacht, ach Gott, das ist so typisch deutsch. Dann schreibt man sich das auf, pro und contra. Es hat sich dann rausgestellt, die haben das doch nicht so ernst genommen, aber letztendlich habe ich gefragt, habt ihr dann auch mal euren Bauch fragt, was der denn so macht?
Das kann man rational ja nicht entscheiden, ausschließlich. Irgendwo fällt die Entscheidung im Bauch und jeder Mensch hat da seine eigene Schmerzgrenze, wieviel Rationalität man denn braucht, um die Bauchentscheidungen zu rechtfertigen. Und wenn dann dazu gehört, dass man sich das Land doch vorher mal angucken sollte, um die Bauchentscheidung zu rechtfertigen, dann muss man das machen. Wenn nicht, geht es auch ohne. Heutzutage kann man sich das ja alles schon auf Fotos im Internet angucken und es ist ja alles kein Geheimnis.
Daniel: OK, dann vielen herzlichen Dank. Es war sehr, sehr lehrreich, wir haben sehr gerne zugehört. Interessenten, die mit dir gerne das Thema vertiefen wollen, wir blenden deine Internetadresse ein. Vielen herzlichen Dank, Peter, bleib fröhlich und vielen Dank.
Sebastian: Danke. Tschüss.
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht.
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