Portugal NHR Status 2023 - Ganz genau erklärt

Zu Gast: Dr. Alexander Rathenau

Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:

 
 

Die Nachfrage nach Portugal als Wohnsitzland ist groß. Viele Rentner und auch junge Menschen kommen nach Portugal nicht nur, um die vielen Sonnenstunden und das schöne Land zu genießen, sondern auch um ihre selbständige Tätigkeit vom Home Office auszuüben. 

“Seit der Pandemie und nach dem Ende der Pandemie hat die Nachfrage bestimmt um ca. 70% zugenommen”, meint Dr. Alexander Rathenau, der schon seit den 80er Jahren als Rechtsanwalt in Portugal lebt. Seine Kanzlei unterstützt und berät Auswanderer in Portugal bei Umzug, Immobilienkäufen, steuerlichen und erbrechtlichen Fragen.

Für viele wird hier natürlich der NHR Status (auch bekannt als RNH Status) interessant.

Was der NHR Status genau ist, für wen er interessant ist, was man beachten muss, welche Änderungen es seit 2023 gibt und welche Vorteile der NHR Status für die neuerdings eingeführte Krypto-Steuer in Portugal hat, erzählt Ihnen Dr. Alexander Rathenau in unserer neuen Podcast-Folge.

Was genau ist der NHR Status bzw. RNH Status und welche Vorteile hat er?

Seit 2009 profitieren Ausländer in Portugal vom NHR-Status bzw. RNH-Status durch bestimmte steuerliche Privilegien. 

Die Vorteile vom NHR Status sind

  • 0% Steuern auf Auslandseinkünfte;

  • 20% Einkommensteuer-Flatrate für bestimmte Berufsfelder und Geschäftsführer;

  • 10% Pauschalsteuer auf ALLE ausländischen Ruhegehälter, Vorruhestandsgehälter und ähnlichen Einnahmen mit Vorsorgecharakter (inkl. staatliche Pensionen) und 0% Steuern in Deutschland nach Umzug nach Portugal gemäß Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Achtung: Gemäß dem Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich und der Schweiz werden jedoch klassischen Beamtenpensionen weiterhin auch nach dem Umzug nach Portugal im Quellenstaat Österreich und Schweiz besteuert.

  • 0% Steuern auf ausländische Gewinnausschüttungen (Zinsen, Dividenden etc.), von Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften, wenn das Quellenland Besteuerungsrecht hat.

Für wen ist der NHR Status interessant?

Der NHR Status ist interessant für

  • alle österreichische, schweizer und deutsche Rentner und deutsche Pensionisten, die von einer 10% Pauschalsteuer profitieren würden;

  • ausländische Freiberufler und Unternehmer mit ausländischen Einkünften, die von einer 20% Einkommenssteuer profitieren würden;

  • Unternehmer, die ausländische Gewinnausschüttungen von ihrem Unternehmen außerhalbs Portugals erhalten, vor allem wenn sich das Unternehmen in einem Niedrigsteuerland befindet.

Was sollte man beim Antrag vom NHR Status beachten?

Die Hauptvoraussetzung, den NHR Status zu erhalten, ist sich in Portugal als steuerlich ansässig zu melden und sich im Heimatland steuerlich abzumelden.

Abgesehen von den Anmeldeformalitäten, sollte man hier vor allem die Zeiträume beachten. Nach dem portugiesischen Steuerrecht können Sie auch unterjährig steuerlich ansässig werden, das heißt die Steuerpflicht gilt ab dem Tag, an dem Sie sich in Portugal aufhalten und vorhaben über 6 Monate in Portugal zu verweilen. Wichtig zu wissen: Das Jahr, in dem sich die Person in Portugal steuerlich angemeldet, gilt als das erste NHR Jahr und der NHR Status gilt für insgesamt 10 Jahre. Wenn man also nicht am Anfang, sondern Mitte des Jahres z.B. im August 2023 nach Portugal zieht und sich steuerlich anmeldet, verliert man bereits 8 Monate des NHR Sonderstatus. 

Tipp: Deswegen ist es schlau, sich am Ende des Jahres in z.B. Deutschland / Österreich oder Schweiz abzumelden und sich Anfang des Folgejahres in Portugal steuerlich anzumelden, damit man den NHR Status so lange wie möglich nutzen kann. 

Nachteil in Portugal: Hohe Sozialbeiträge und wie man diese umgehen kann

In Portugal gibt es zwar steuerliche Vorteile, aber auch hohen Sozialbeiträge, die man bezahlen muss. Sozialbeiträge betragen bei Selbständigen pauschal 21,4%, die auf 70% des Gehaltes zu bezahlen sind. 

Fallbeispiel: Ein Selbstständiger verdient 100.000 Euro im Jahr. Vom monatlichen Gehalt (ca. 8.300 Euro) werden 70% mit 21,4% besteuert, was in dem Fall ca. 1.200 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen ausmachen würde. Zusätzlich wären 20% Flatrate-Einkommenssteuer auf dieses Gehalt zu bezahlen.

Tipp: Bei einem hohen Einkommen kann es sich lohnen ein portugiesisches Unternehmen (z.B. eine klassische portugiesische GmbH) zu gründen und sich dann als Geschäftsführer selbst ein niedrigeres Geschäftsführergehalt auszubezahlen, um die Belastung der Sozialversicherung zu deckeln. Anstatt 8.300€ im Monat zahlt man sich selbst z.B. nur 2.000€ im Monat aus, was mit 20% Flatrate besteuert wird, sodass dann der Rest in der Gesellschaft bleibt und dort entweder wieder reinvestiert wird oder ausgeschüttet wird. Die Körperschaftsteuer in Portugal beträgt zurzeit 21% auf dem Festland, wobei die ersten 50.000€ niedriger besteuert werden. Auch gut zu wissen: Wenn man als natürliche Person ein Gewerbe anmeldet, ist das erstes Jahr der Tätigkeit von Sozialversicherungsbeiträgen befreit. 

Weitere Steuervorteile in Portugal

  • Sonderwirtschaftszonen
    Auf den Inseln Madeira und Azoren, die auch zu Portugal gehören, beträgt die Körperschaftssteuer nur 14,7%, um Unternehmer anzulocken. Auf Madeira profitieren bestimmte Gesellschaften bis 2027 sogar von einer Körperschaftsteuer von nur 5%. Die Voraussetzungen: Eine Investition von ca. 70.000€ in den ersten 2 Jahren und man muss jemanden anstellen, der auf Madeira ansässig ist. 

  • Keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer
    In Portugal gibt es zwischen direkten Verwandten keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer (Eltern, Kindern, Ehe- und Lebenspartnern). Wenn man sich von Deutschland abmeldet und nach Portugal zieht, muss man allerdings 5 Jahre warten, damit die deutsche Erbschafts- und Schenkungssteuer keinen Zugriff mehr auf deutsches Vermögen hat. Beispiel: Jemand hat z.B. 1.000.000€ und möchte dieses Geld den Kindern übertragen. In Deutschland ist damit der Freibetrag von 400.000€ überschritten und man müsste Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer zahlen.

    Tipp: Man kann sich in Deutschland steuerlich abmelden, nach Portugal ziehen, das Vermögen (Aktien Depots, Geld etc.) nach Portugal transferieren, da es sich in Portugal befinden muss, und nach 5 Jahren dieses Geld steuerfrei an Verwandte schenken. Auf diese Weise haben viele schon hunderttausende Euro gespart.

Weitere Informationen zu Portugal und vielen anderen Ländern finden Sie auf unserem Podcast Perspektiveausland und unseren Websites Wohnsitz Ausland, Auslandsunternehmen, St Matthew, und auf LinkedIn.

Kontaktdaten und Links

Dr. Alexander Rathenau

Homepage: www.anwalt-portugal.de 

E-Mail: anwalt@rathenau.com

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Timestamps

00:00:59 -  Begrüßung, Einleitung und Vorstellung

00:05:08  -  Anmeldung NHR Status - Was sollte man beachten und wann meldet man sich am besten an?

00:09:35  - Wo werden deutsche Ruhegehälter (Rente, Pension, etc.) nach dem Umzug nach Portugal besteuert?

00:20:03  - Wie werden neuerdings Kryptoerträge in Portugal versteuert? Gibt es Vorteile mit dem NHR Status?

00:25:02  - Wie hoch sind die Sozialbeiträge für Freiberufler/Selbstständige in Portugal? Mit Fallbeispiel

00:32:24  - Es gibt keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer in Portugal - Mit Fallbeispiel

00:36:44  - NHR Status, steuerliche Vorteile, Wirtschaft- und Sonderzonen: Welche Steuermodelle kann man in Portugal kombinieren und welche schließen sich aus? Mit Fallbeispiel

00:42:06  -  Ausländische Gewinnausschüttungen (Zinsen, Dividenden) von Kapitalgesellschaften sind von der portugiesischen Steuer befreit, wenn das Quellenland ein Besteuerungsrecht hat. Gilt das auch für Personengesellschaften?

00:44:34  - Dubai gilt noch als Steuerparadies: Sind die Dividende aus einem Unternehmen in Dubai unter dem NHR Status in Portugal trotzdem steuerfrei?

00:48:23  - Schlussfrage an Dr. Alexander Rathenau

Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 93: Portugal NHR Status 2023 - Ganz genau erklärt

Vorspann:
Und auf den Inseln Madeira und Azoren, dass wir nicht vergessen, dass die auch zu Portugal gehören, dort beträgt die Steuer auf Körperschaften 14,7% und das ist im internationalen Vergleich doch sehr attraktiv.

Ja, und dann haben wir auch noch, und das möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, auf Madeira die Sonderwirtschaftszone, wo bestimmte Gesellschaften bis 2027 noch von einer Körperschaftssteuer von nur 5% profitieren können.

Perspektive Ausland der Podcast für Unternehmer und Freiberufler die es ins Ausland zieht. Egal ob Steuerplanung, Auslandsfirmengründung, oder Lifestyle-Fragen: Hier geht's jede Woche zur Sache und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.

00:00:59 - Begrüßung, Einleitung

Daniel Herzlich willkommen zu unserem Podcast über Portugal als Wohnsitz für Personen, die den NHR oder RNH Status beantragen möchten oder sich generell aus anderen Gründen auch für das Leben, arbeiten, Business in diesem wunderschönen Land interessieren. Wir freuen uns, dass sie heute wieder dabei sind, Herr Doktor Rathenau. In dieser Folge wollen wir heute mal tiefer in die Materie eintauchen und das liegt einfach daran, dass eine ungebrochene und auch immense Nachfrage nach Leben in Portugal einfach kommt. Nur mal ein Beispiel: Ich habe vor einer Woche ein 1-Minuten Video hochgeladen, so ganz kurz zusammengefasst steuerliche Vorteile. Allerdings muss man sagen über zwei Länder Griechenland und Portugal und das Video wurde innerhalb von 2 Tagen 54.000 mal gesehen. Und das zeigt schon, also selbst bei einem 1-Minuten Beitrag eine immense Nachfrage nach in dem Fall den 2 Ländern. Ich kann es leider nicht genau auseinander dividieren wieviel auf Griechenland und wieviel auf Portugal ging, aber nichtsdestotrotz, Sebastian wird das bestätigen, dass die Nachfrage nach Portugal ungebrochen ist, oder?

Sebastian Die Nachfrage nach Portugal ist auf jeden Fall ungebrochen. Jetzt wurde ja in Portugal auch unter bestimmten Bedingungen die Steuer auf Krypto offiziell eingeführt. Jetzt ist sicherlich dieser Teil der Zuzügler wahrscheinlich eher am Abnehmen in Zukunft, da kommen wir noch drauf, aber ansonsten natürlich gerade für diejenigen, die in den Ruhestand gehen wollen oder auch andere, die ein Leben im Süden suchen, ist natürlich Portugal ungebrochen attraktiv. Sehen Sie das auch so Doktor Rathenau? Sie haben ja viele deutschsprachige Mandanten in Ihrer Kanzlei, ist da auch die Nachfrage nach Portugal ungebrochen?

Alexander Rathenau Die ist ungebrochen und was auffällt ist, dass immer wieder oder immer mehr junge Menschen nach Portugal kommen. Also Familien und Menschen, die eigentlich in ihren Heimatstaaten noch berufstätig sind, die dann eventuell sogar Homeoffice machen im Ausland. Das hat sehr stark zugenommen seit der Pandemie und nach dem Ende der Pandemie, ich denke, bestimmt so 70%.

Daniel Genau. Und ich denke mit unserem Video heute werden wir vielleicht noch einige neue Mandanten hinzugewinnen, die Portugal vielleicht ohnehin auf der Shortlist hatten bisher, aber einfach noch ein paar letzte Fragen haben oder über bestimmte Dinge noch genau mehr wissen wollen und darüber wollen wir sprechen. Bevor wir aber jetzt direkt einsteigen, dem Sebastian brennen schon die Hufen zu den ersten Fragen, aber trotzdem für Zuschauer, Zuhörer, die Sie heute das erste Mal auf dem Kanal sehen, wollen wir Sie noch mal bitten, sich selbst kurz vorzustellen: Wer Sie sind und was Sie tun und dann geht es direkt weiter mit den Fragen.

Alexander Rathenau Ja, gerne. Mein Name ist Alexander Rathenau und ich lebe und wohne schon seit den 80er Jahren in Portugal. Wir haben in Portugal eine Kanzlei mit mehreren Standorten, Lagos in der Algarve ist unser Hauptstandort, dann Madeira, unser quasi zweiter Standort und Lissabon. Auf Innovationen sind wir auch tätig, wobei wir dort mit einem Kooperations-Anwalt tätig sind. Unsere Haupttätigkeit betrifft die Unterstützung bei Immobilienkäufen und bei Wohnsitz, Umsiedlungen, steuerlichen Fragen, erbrechtlichen Fragen. Genau also das, was damit zusammenhängt, da beraten wir.

Daniel Genau. Und wer bis zum Ende dabei bleibt oder vorspult jetzt, der wird am Ende Ihre Website auch nochmal eingeblendet sehen.

Alexander Rathenau Auch viele Informationen. Gerade für Personen, die erst einmal über Portugal hören wollen oder sich informieren möchten, auf unserer Webseite, also anwalt-portugal.de

00:05:08 - Anmeldung NHR Status - Was sollte man beachten und wann meldet man sich am besten an?

Daniel Klasse. Steigen wir mal gleich mit dem ersten Thema ein, zu dem wir einige Fragen stellen wollen. Und zwar der Zeitpunkt der Anmeldung zum NHR Status. Da gibt es oftmals noch Unklarheiten und deswegen ist es ganz wichtig, dass wir darüber nochmal sprechen und ich geb einfach mal das Mikrofon an Sebastian weiter.

Sebastian Genau. Und zwar geht es jetzt weniger eigentlich um die konkreten Anmeldeformalitäten, aber es ist doch für viele nicht so hundertprozentig klar, welche Zeitpunkte und Zeiträume man dort am besten beachtet, wann man zum Beispiel am besten umzieht. Gibt es da jetzt bestimmte Jahreszeiten? Ist es eher gut am Anfang vom Jahr oder eher am Ende des Jahres, also vielleicht können Sie noch mal erklären, Herr Rathenau wie hat die Anmeldung zum NHR oder NRH Status zeitlich zu erfolgen? Und vielleicht einfach mal als Beispiel: Wenn ich jetzt im August 2023 von Deutschland nach Portugal umziehen würde, ab wann würden dann die 10 Jahre laufen? Ab dem Steuerjahr 2023 oder 24? Das wäre vielleicht gut, wenn Sie noch ein bisschen Klarheit schaffen würden.

Alexander Rathenau Ja, gerne. Der NHR Status ist ja ein Status, der bestimmte steuerliche Privilegien vorsieht und Voraussetzungen dafür und davon zu profitieren ist, dass die Person sich in Portugal steuerlich ansässig meldet und sich halt in der Regel in dem Staat, wo sie bisher war, steuerlich abmeldet. Wichtig ist, dass in dem Jahr, in dem die Person in Portugal sich steuerlich anmeldet, dieses Jahr ist das erste NHR Jahr der NHR Status gilt ja für 10 Jahre. Wenn man nicht Ende des Jahres, sondern Mitte des Jahres z.B. im Juni 2023 nach Portugal kommt und sich hier anmeldet in Portugal, wäre ein Jahr Sonderstatus bereits weg. Also 2023 wäre das erste Jahr Sonderstatus. Taktisch aus Gründen, dass man halt so lange wie möglich den Sonderstatus hat, insbesondere über das ganze Jahr, wenn das denn notwendig ist, sollte man sich Anfang des Jahres in Portugal anmelden, damit man dann auch ab diesem Jahr bereits das volle Jahr Sonderstatus genießt und nicht quasi 6 Monate oder 7 Monate, die man wahrscheinlich noch in dem Staat, wo man bisher war also in Deutschland dann seine Steuern abgeben muss, dann quasi verliert. Deswegen in der Regel ist es so, wenn das denn geht, meldet man sich in dem Staat, wo man zurzeit ist, z.B. in Deutschland, Ende des Jahres ab und meldet sich in Portugal, dann im Folgejahr im Januar an. Das ist auch in der Regel ratsam, weil der Staat, wo Sie gerade ansässig sind, also zum Beispiel Deutschland, hat ja auch manchmal Probleme, Sie zu entlassen aus der Steuerpflicht für das Jahr. Also am Besten ist es sich Ende des Jahres abzumelden und in Portugal dann Anfang des Folgejahres anzumelden.

Sebastian Macht Sinn, also möglichst den Jahreswechsel hier nutzen und es so planen. Zum Jahreswechsel ist für Familien mit Kindern natürlich wegen der Schulpflicht immer so eine Sache. Aber aus steuerlichen Gründen, die natürlich wichtig sind, ist dann der Jahreswechsel am besten.

Alexander Rathenau Nach dem portugiesischen Steuerrecht können Sie unterjährig steuerlich ansässig werden, also das heißt grundsätzlich gilt die Steuerpflicht ab dem Tag, an dem Sie sich hier aufhalten und die Absicht haben über 6 Monate in Portugal zu verweilen. Das ist ausreichend, um dann hier bereits steuerlich ansässig zu werden. Wenn Sie jetzt im Juni nach Portugal kämen, dann wäre der erste Tag, an dem Sie hier angekommen, dann der erste Tag der steuerlichen Ansässigkeit in Portugal auf portugiesischer Verständnis.

00:09:35 - Wo werden deutsche Ruhegehälter (Rente, Pension, etc.) nach dem Umzug nach Portugal besteuert?

Daniel Ok, guter Hinweis. Themenwechsel: Es gibt ja aus bekannten Gründen Rentner und Pensionäre, die sich für Portugal als Wohnsitz interessieren, und da gibt es auch eine ganze Reihe Fragen, oder Mandanten haben sich deswegen auch an Sebastian gewandt. Sebastian, was waren da für Fragen, was wollen Rentner und Pensionäre wissen?

Sebastian Also grundsätzlich ist natürlich immer die Frage, und wir haben ja auch schon eigene Folgen dazu, wenn ich jetzt Rente, Pension oder Ruhestandsgehälter oder ähnliche Bezüge habe, wo muss ich dann Steuern bezahlen? Das ist ja ein sehr komplexes Feld, ich meine, es gibt in Deutschland die Grundregel, dass auf solche Bezüge dann immer die deutsche Steuer anfällt, also automatisch in Deutschland beschränkt steuerpflichtig ist. Aber natürlich die eigentliche Steuerpflicht im konkreten Fall wird dann eben im Doppelbesteuerungsabkommen mit dem jeweiligen Land geregelt und ausformuliert und da sind doch die Regelungen dann oftmals anders und man kann dadurch steuerliche Vorteile oder natürlich auch Nachteile haben. Grundsätzlich ist es meistens so, in den meisten Doppelbesteuerungsabkommen, dass die staatliche Rente auf jeden Fall in Deutschland eigentlich zu versteuern ist. Aber auch da gibt es Ausnahmen und Portugal ist ja eine solche Ausnahme, das heißt, dort kann gemäß DBA die Rente in Portugal besteuert werden. Jetzt wurde durch den NHR Status vor kurzem hier eine Besteuerung von 10% auf ausländische Renten eingeführt und somit hat man letztlich, auch wenn man als Rentner in Portugal lebt, nicht das Problem, dass der deutsche Staat möglicherweise noch ein Call Back Recht hat, diese Renten zu besteuern. Das würden Sie auch sehen, oder Doktor Rathenau?

Alexander Rathenau Ganz genau. Also da haben wir natürlich breite Erfahrungen. Die Rentner waren immer an Portugal und insbesondere an Madeira interessiert, weil, wie Sie gerade gesagt haben, es keine Besteuerung der Renten in Portugal unter diesen Sonderstatus gab, aber mittlerweile diese 10% Pauschalsteuer. Und in der Tat sagt das Abkommen mit Deutschland ganz klar, dass solche Ruhegehälter ausschließlich in Portugal nach dem Umzug nach Portugal zu versteuern sind und Deutschland kein Besteuerungsrecht mehr hat, da ja 10% in Portugal besteuert werden, gibt es auch keinen Rückfall mehr auf die Besteuerung zugunsten Deutschlands. Wichtig ist auch, dass alle Arten von Ruhegehältern grundsätzlich in Portugal zu versteuern sind, nach dem Doppelbesteuerungsabkommen. Hier wird nicht unterschieden zwischen Renten der deutschen Rentenversicherungen und Betriebsrenten oder ähnlichen Pensionen, sondern allgemein werden grundsätzlich alle Ruhegehälter hier in Portugal besteuert, die in Deutschland bezogen werden, solange natürlich der Bezieher hier seinen Wohnsitz begründet hat.

Sebastian Man muss vielleicht nochmal sagen, dass Beamtenpensionen davon nicht betroffen sind. Die müssten trotzdem weiter in Deutschland besteuert werden.

Alexander Rathenau Nein, auch Beamtenpensionen werden weiter in Portugal besteuert, das heißt, das Abkommen zwischen Portugal und Deutschland unterscheidet nicht zwischen Beamtenpensionen und anderen Arten von Ruhegehältern, das heißt, jeder, also auch der klassische Beamte, der deutsche Beamte, profitiert von den 10% in Portugal und 0% in Deutschland.

Sebastian Dann ist Portugal ja nun wirklich eine Ausnahme. Das ist in vielen DBAs anders geregelt.

Daniel Jetzt wäre für mich mal interessant zu wissen und das ist eine Einladung an alle Beamte die jetzt hier Zuschauer und Zuhörer sind, bitte schreibt mir in die Kommentare, dass Sie Beamter sind, weil das wäre schon mal interessant zu wissen wieviele ungefähr da von diesem Steuervorteil profitieren könnten und vielleicht sogar deswegen jetzt diesen Podcast über Portugal anhören oder ansehen. Ich würde gerne trotzdem nochmal eine Sache nachfragen und einfach deutlich machen, weil wir zwischen Vorruhestandsgehältern, die jetzt als Einmalbezahlung oder als laufende Zahlung ausbezahlt werden unterscheiden müssen. Also es ist völlig klar jetzt geworden, dass alle Renten und auch Vorruhestandsgehälter, wenn sie laufend gezahlt werden als monatliches Einkommen sozusagen in Portugal mit 10% in besteuert werden. Wie sieht es denn jetzt mit Einmalsummen aus, die bezahlt werden?

Alexander Rathenau Vielleicht darf ich noch einen Schritt zurückgehen. Vorhin haben wir über das sehr wichtige Thema gesprochen, dass auch Beamtenpensionen in Portugal steuerfrei sind oder mit 10% besteuert werden, aber steuerfrei sind im Sonderstatus, und wir sollten nicht vergessen, dass wir natürlich auch unsere deutschsprachigen Schweizer und Österreicher hier ansprechen. Wir haben auch viele Mandanten aus Österreich und aus der Schweiz. Und wie gerade Herr Sauerborn gesagt hat, gibt es tatsächlich einen anderen Wortlaut im Abkommen zur Vermeidung der Besteuerung und in diesen beiden Abkommen mit Portugal, also Österreich und Schweiz, steht, dass klassische Beamtenpensionen, die man bezieht, weil man früher für den Österreichischen oder Schweizer Staat oder Kanton oder wie auch immer Gemeindegebiet gearbeitet hat, werden weiterhin auch nach dem Umzug nach Portugal im Quellenstaat Österreich beziehungsweise Schweiz besteuert. Aber wie gesagt, nur klassische Beamtenpensionen, alle anderen Arten von Renten werden hier in Portugal mit 10% besteuert und in Österreich und der Schweiz dann nicht mehr. So und jetzt zu Ihrer Frage, die sie gestellt haben zur Einmalzahlung. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, weil viele unserer Mandanten beziehen Ruhegehälter nicht in Raten, sondern tatsächlich in Einmalzahlungen. Es gibt sogar entsprechende Vereinbarungen mit Betrieben, also Betriebsvereinbarungen, die besagen, dass man gar nicht auswählen kann, ob man diese Ruhegehälter klassisch in Raten oder als Einmalzahlung erhält. Natürlich ist es nicht so einfach, das hier zu erklären, aber so ganz grob gesagt, muss man zwischen Ruhegehältern und Kapitalerträgen unterscheiden: Wenn man eine Einmalzahlung bekommt, könnte man der Auffassung sein, dass es sich um eine Kapitalertrag handelt und um keinen Ruhegehalt, weil der ja klassischerweise in Raten bezahlt wird, meistens in monatlichen Beträgen. Was wir unserem Mandanten raten ist, wenn es denn möglich ist, dass mindestens 2 oder 3 Raten im Jahr daraus gemacht werden, anstatt einer Einmalzahlung, aber nur rein vorsorglich, damit kein Finanzbeamter das so auslegt, als wäre es eine Kapitalertrag. Aber da wir nachweisen können durch die entsprechende Vereinbarung mit dem Unternehmen, dass es sich um keinen Kapitalertrag, sondern einem Ruhegehalt mit Vorsorgecharakter handelt, gab es bisher keine Probleme. Das heißt, auch bei Einmalzahlungen wurden diese, nach meiner Kenntnis und in unserer Kanzlei ganz klar als Ruhegehälter klassifiziert und ausschließlich mit 10% besteuert. Insofern kann ich nur sagen, es gibt zurzeit keinen Anhaltspunkt in der portugiesischen Gesetzgebung und Praxis, dass Einmalzahlungen nicht unter dem Sonderstatus privilegiert sind, mit diesen 10% pauschal.

Sebastian OK, sehr interessant. Man muss natürlich sehr genau überlegen, ob sich der Umzug nach Portugal lohnt. Für sehr viele wird er sich natürlich lohnen, das ist ja ganz klar 10% sind natürlich günstig. Wenn aber die Bezüge sehr gering sind, dann muss man sehen, ob sich das möglicherweise dann steuerlich dann lohnt, man hat vielleicht andere Gründe umzuziehen, aber man hat ja dann in Portugal auch keinen Freibetrag, sondern zahlt die 10% ab dem ersten Euro. Und wenn man nur eine sehr geringe Rente hat und auf den doch relativ großen Freibetrag in Deutschland angewiesen ist, dann ist es vielleicht steuerlich nicht attraktiv. Aber für jeden, der eine hohe Rente hat oder gerade großzügige Vorruhestandsgehälter, der hat natürlich in Portugal sehr günstige steuerliche Bedingungen, wenn man dann zusätzlich auch noch bestimmte Kapitalerträge erhält, wie zum Beispiel Dividenden, wird das natürlich doppelt interessant, denn auf die ist zumindest auf portugiesischer Seite in der Regel dann keine Steuer zu bezahlen. Also viele Vor- und Ruheständler werden in Portugal auf jeden Fall sehr paradiesische steuerliche Bedingungen vorfinden.

Alexander Rathenau Genau und vielleicht dann noch mal ein Hinweis, dass der portugiesische Gesetzgeber vor nicht allzu langer Zeit den Anwendungsbereich des Sonderstatus auf Vorruhestandsgehälter erweitert hat: Solange diese Vorruhestandsgehälter Versorgungscharakter haben und keine Arbeitsentgeltzahlungen sind, dann fallen die grundsätzlich auch unter Artikel 18 des DBA Portugal und Deutschland als Ruhestand, ähnliche Vergütungen und werden in Portugal unter dem Sonderstatus mit diesen 10% besteuert.

00:20:03 - Wie werden neuerdings Kryptoerträge in Portugal versteuert? Gibt es Vorteile mit dem NHR Status?

Daniel Interessant. Kommen wir mal zu einer anderen Form von Erträgen, die jemand erwirtschaften könnte, wenn er sich in Portugal sich aufhält, und da wohnt. Da gibt es vielleicht nicht wenige, die das machen, nämlich Erträge durch Krypto Trading oder vielleicht auch nur durch das Halten von Kryptowährung. Und da wollen wir jetzt nochmal drüber sprechen. Da hat Sebastian auch einige Fragen gestellt bekommen und die wollen wir gerne noch mal einfach auf den Tisch legen, sozusagen.

Sebastian Genau. Bis vor kurzem war es ja so, dass es in Portugal keine Regelung gab hinsichtlich der Versteuerung von Erträgen aus Kryptowährungen und das das im Grunde im Allgemeinen korrekt oder inkorrekt interpretiert wurde, weil es in Portugal eben keine Steuer auf solche Erträge gab. Nun hat sich die Situation aber geändert, nun gibt es Steuern aber auch hier ist die Lage vielleicht zum Teil etwas verwirrend auf welche Art von Krypto Erträge jetzt Steuern anfallen. Vielleicht ist es auch möglich mit dem NHR Status eine Befreiung zu erlangen auf diese Kryptosteuern. Wie verhält sich das Herr Doktor Rathenau?

Alexander Rathenau Ja, das ist ein etwas komplexes Gebiet, weil es ja auch verschiedene Arten von Krypto gibt und Handel und alles mögliche, also die ganzen Begriffe, die da auch eine Rolle spielen. Aber in der Tat mit dem Haushaltsgesetz 2022 wurden erstmalig rechtliche Vorschriften eingeführt über die Besteuerung von Krypto Aktiva. Und der Grundsatz lautet, dass wenn man mit Kryptowährungen handelt, im weitesten Sinne, dann ist es ein Gewerbe, wie als würden Sie hier ein Schuhgeschäft aufmachen. Das heißt, sie müssen dann das Gewerbe anmelden, Sie müssen Sozialversicherungsbeiträge abführen, etc. das heißt es ist so, als wären Sie gewerblich tätig, und da gibt es andere Arten von Einkünften aus Krypto Aktiva, die dann als Kapitalerträge zu werten sind, also wie wie Dividende, wie ein Veräußerungsgewinn auch da muss man unterscheiden, um was es sich genau handelt. Und in der Tat, also wenn man in Portugal NHR Sonderstatus hat und dieses Einkommen, dieses passive Krypto-Einkommen, das als Kapitalertrag zu bewerten oder klassifiziert werden kann, wenn es sich um eine Dividende handelt, dann wäre es in Portugal auch steuerfrei, solange es sich nicht um mein Konto handelt, das in Portugal ist, sondern es muss sich um Auslandseinkommen handeln, dann wäre das auch in Portugal und diesem Sonderstatus entsprechend nicht zu versteuern, wie es auch allgemein mit Zinsen und Dividenden aus dem Ausland der Fall ist. Bei Veräußerungsgewinnen wäre dann halt hier in Portugal eine Steuer zu zahlen, weil da der Sonderstatus keine steuerlichen Vorteile gewährt. Aber wie gesagt, wenn es sich um Dividenden aus Krypto handelt, dann wäre es tatsächlich in Portugal steuerfrei unter dem Sonderstatus. Natürlich ist die Frage, wo die Grenze liegt zwischen wann ist man gewerblich tätig und wann ist es ein passives Einkommen. Das ist natürlich aufgrund der Komplexität dieses Themas manchmal nicht einfach zu festzulegen, und es gibt ja auch noch so gut wie keine Erfahrung oder gar keine Erfahrung in Portugal wie das Finanzamt das in der Praxis auch anwenden wird, weil wir haben ja jetzt erst das Jahr 2023 und die ersten Steuererklärungen werden ja erst 2024 abgegeben, das heißt, wir wissen noch gar nicht, wie das Finanzamt dieses Gesetz im Detail auslegen wird.

Sebastian Interessant. Mir hat jemand gesagt, der davon betroffen ist, also der dort hingezogen ist, als alles noch ungeklärt war, dass in Portugal Personen die im Privatbereich verkaufen, die also nicht gewerblich oder hauptberuflich Krypto verkaufen, sondern als Privatverkäufer, dass dort jetzt eine ähnliche Regelung wie in Deutschland eingeführt wurde. Das heißt, solange ich die Währung für mehr als ein Jahr halte, ist dann der Verkauf steuerfrei. Ist das korrekt oder ist das ein Missverständnis?

Alexander Rathenau Das stimmt ja.

Sebastian Okay, also das heißt im Grunde genommen ähnliche Regeln wie in Deutschland. Das heißt, dass das für die meisten, die jetzt hier intensiv mit Krypto handeln natürlich nicht attraktiv ist. Aber wer jetzt ein bisschen Krypto im Privatbereich hat und da vielleicht dann mal hin und wieder was verkauft, der kann im Grunde sagen, OK, dort ergibt sich dann keine steuerliche Negativwirkung, solange man eben die Anteile, die Krypto Coins, ein Jahr hat.

Alexander Rathenau Ganz genau. Die Jahres-Regel, wurde hier im Gesetz aufgenommen.

00:25:02 - Wie hoch sind die Sozialbeiträge für Freiberufler/Selbstständige in Portugal? Mit Fallbeispiel

Daniel Zur nächsten Frage: Sie hatten gesagt, jemand der gewerblich Krypto tradet und handelt ist ähnlich zu betrachten. Ich fand es einen coolen Vergleich wie jemand der ein Schuhgeschäft aufmacht, gefällt mir muss ich mir merken. Der muss sogar dann Sozialversicherungsbeiträge und so weiter bezahlen und das ist überhaupt generell jetzt nochmal ne Frage. Also wir haben schon einige Selbstständige, sie hatten vorhin selber erwähnt, dass da junge Leute kommen, Freiberufler, Selbstständige, die vielleicht jetzt gerne in Portugal wohnen wollen, nicht nur wegen der Steuern oder der vielen Sonnenstunden, es gibt ja viele Gründe. Aber gestöhnt wird sehr über die hohen Sozialbeiträge, die zu bezahlen sind, gerade eben auch von kleinen Selbstständigen. Und da wollten wir gerne nochmal mit Ihnen drüber reden. Also wie kann man sich das vorstellen, jetzt nehmen wir mal als Beispiel einen freiberuflichen Programmierer, der kommt jetzt nach Portugal, hat vielleicht ein Jahreseinkommen von 100.000 Euro und beantragt den NHR Status. Was kommt auf den zu? Wieviel bleibt übrig von den 100.000 Euro, was muss er an Sozialbeiträgen bezahlen?

Alexander Rathenau Also grob gesprochen ist es ja so, dass Programmierer unter einem Beruf mit erhöhter Wertschöpfung fällt. Das sind die Berufe die Portugal hier haben möchte. Menschen, die diesen Beruf ausüben sollen doch bitte nach Portugal kommen und von dem Sonderstatus profitieren. Einkommenssteuer Flatrate für solche Einkommen aus solchen Berufen von 20%, also doppelt so viel wie bei Ruhegehältern, aber immerhin 20%. Das ist im Vergleich zur allgemeinen Einkommensteuer in Portugal paradiesisch. Wir zahlen hier so um die 50% bei höherem Einkommen. Wie Sie gesagt haben, gibt es dann aber eine zusätzliche Belastung mit Sozialversicherungsbeiträgen. Und diese betragen bei Selbständigen so um die 21,4% der Zeit. Dieser Prozentsatz wird berechnet auf 70% des Gehaltes, also wenn Sie jetzt sagen, 100.000 Euro im Jahr wären das dann im Monat so um die 8.330€, wenn man davon 70% nimmt und dann 21,4%, dann sind das so 1.200 Euro grob an Sozialversicherungsbeiträgen, die diese Person dann hier zahlen müsste. Nun dann hätte er ja eine Belastung von 20% Einkommensteuerpflichtige 1.200 Euro im Monat und da stellt sich natürlich die Frage und da beraten wir natürlich auch unsere Mandanten, ob es nicht sinnvoll ist für jemanden, der wirklich so viel verdient, weil aus portugiesischer Sicht ist das ja sehr viel 100.000 Euro im Jahr. Ob er nicht doch nicht eine portugiesische Firma gründet, also ein Unternehmen, eine klassische portugiesische GMBH. Weil im Rahmen der portugiesischen GMBH kann er als Geschäftsführer selbst entscheiden, welches Geschäftsführergehalt er sich auszahlt und kann damit die Höhe, die Belastung auf der Ebene der Sozialversicherung dann deckeln und selbst einen Deckel draufsetzen. Indem man sagt, ich brauche zum Beispiel nur 2.000€ im Monat zum leben und nicht über 8.000€ sodass dann der Rest in der Gesellschaft bleibt und dort wieder reinvestiert wird oder ebenfalls ausgeschüttet wird. Interessant ist, dass in Portugal die Tendenz ist, dass die Körperschaftsteuer, also quasi das, was die Gesellschaft zahlen muss, auf einen Gewinn, die Tendenz oder die politische Absicht ist eher, dass es etwas weniger wird. Zurzeit sind es 21% auf dem Festland, wobei die ersten 50.000€ niedriger besteuert werden und auf den Inseln Madeira und Azoren, das darf man nicht vergessen, dass die auch zu Portugal gehören, dort beträgt die Steuer auf Körperschaften 14,7% und das ist im internationalen Vergleich doch sehr attraktiv. Und das möchte ich auch nicht unerwähnt gelassen, auf Madeira haben wir die Sonderwirtschaftszone, wo bestimmte Gesellschaften bis 2027 noch von einer Körperschaftsteuer von nur 5% profitieren können. Das heißt, man muss im konkreten Fall schauen, wenn die Person 100.000 Euro verdienen wird und Programmierer ist, was macht man? Gründet man eine Gesellschaft oder keine Gesellschaft? Wie wird man tätig und was macht man? Wobei noch zu erwähnen ist, dass es ein Jahr Schonfrist gibt. Das heißt, wenn jemand ohne Gesellschaft, als natürliche Person ein Gewerbe anmeldet ist das erstes Jahr der Tätigkeit von Sozialversicherungsbeiträgen befreit.

Sebastian Und hier noch eine wichtige Frage, Herr Doktor Rathenau, die Sozialbeiträge sind in vielen Ländern irgendwo gedeckelt. Das heißt, man zahlt die bis zu einem gewissen Maximalbetrag. Ist das auch in Portugal so?

Alexander Rathenau Nein, also bei Selbständigen gibt es diese Pauschale und es gibt keine Deckelung nach oben.

Sebastian Also man hat die 21% auf 70% des Erlöses.

Alexander Rathenau Genau, 21,4%.

Sebastian In Deutschland ist es vielfach ja so, dass Freiberufler und Selbstständige bzw. GMbH-Geschäftsführer sich befreien lassen können von der Sozialversicherung. Und da ist die Steuer natürlich sehr attraktiv, 20%. Aber die Sozialversicherung ist da natürlich ein gewisser Dämpfer. Also man kann natürlich interessante Lösungen finden, aber eben man muss natürlich sagen, dass man als Freiberufler zwar Steuern spart und die dabei die Sozialversicherung nicht vergessen soll. Da muss man dann vielleicht eine Lösung anstreben, wie wir gerade vorgeschlagen haben, dass man sich bei der eigenen Gesellschaft anstellt und durch ein geringes Gehalt dann natürlich auch weniger Sozialabgaben bezahlt.

Alexander Rathenau Vielleicht ist noch wichtig zu sagen, dass wenn er dann ein Geschäftsführergehalt bezieht aus der portugiesischen Gesellschaft, dann ist dieses Gehalt steuerlich privilegiert unter dem Sonderstatus mit diesen 20% Steuern. Das ist vielleicht wichtig zu sagen, das heißt, wenn jemand hier in Portugal Sonderstatus hat und in Portugal eine Firma gründet und Geschäftsführer wird, zahlt er auf das Geschäftsführergehalt eine Steuer von nur 20% Flatrate.

00:32:24 - Es gibt keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer in Portugal - Mit Fallbeispiel

Daniel Ja, gut zu wissen. Gut, dass wir nochmal drüber im Detail sprechen. Die Sozialbeiträge sind schon einmal ein wichtiges Thema gewesen. Jetzt noch eine andere Sache, die auch immer wieder auftaucht, ist das Thema Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer in Portugal. Das hat ja auch auf Ihrer Webseite einen prominenten Platz. Auf der Startseite lacht mir Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer gleich entgegen, also das ist auch eine Leistung, für die Sie Beratungen anbieten und die wird ja auch notwendig sein. Und Sebastian, was gibt es da für Fragen, ich glaube wir haben mindestens 2 Fragen dazu von unseren Mandanten bekommen.

Sebastian Ja. Ich hatte gelesen, dass im Grunde genommen in Portugal unter bestimmten Bedingungen es keine Erbschafts- oder Schenkungssteuer gibt z.B. wenn zwischen Eltern und Kindern vererbt oder geschenkt wird, dann hält diese nicht an. Jetzt hatte ich mir überlegt, wie man als NHR Steuerzahler davon profitieren kann. Man muss immer auch berücksichtigen, dass es bei der Erbschaftsteuer zunächst einmal eine eine Wartefrist gibt. Also ich kann natürlich nicht von Deutschland wegziehen und nach Portugal gehen und dann im gleichen Jahr verschenken oder vererben. Aber selbst wenn ich schon viele Jahre nicht mehr in Deutschland wohne und 5 Jahre weg bin und dann noch 5 Jahre NHR Status habe, würde ja auch auf deutsches Vermögen deutsche Immobilien zum Beispiel, weiterhin auch die deutsche Erbschaftsteuer dann anfallen. Von der portugiesischen Regelung, wo könnte ich da profitieren, wenn ich jetzt zum Beispiel ein Aktien Depot habe, was ich dann vererben kann? Oder Barvermögen, was sind da so aus der Praxis die Fälle?

Alexander Rathenau Ja, also es gibt in der Tat in Portugal keine Erbschaftsteuer und keine Schenkungssteuer zwischen direkten Verwandten. Also zwischen Eltern und Kindern oder auch Eltern und Großeltern. Also in der Regel gibt es keine Steuer und auch nicht zwischen Verheirateten und vielleicht auch wichtig nicht zwischen praktisch Zusammenlebenden. Das heißt jemand, der praktisch mit jemandem zusammenlebt, der zahlt auch keine Erbschafts- und Schenkungssteuer in Portugal, solange das seit 2 Jahren der Fall ist. Also wenn man seit 2 Jahren faktisch zusammenlebt, wird das der Ehe steuerlich gleichgestellt. Der klassische Fall, wo jemand, der nach Portugal zieht, den NHR Status hat und dann auch noch steuerliche Vorteile hat bei Schenkungen: Jemand hat zum Beispiel 1.000.00o€ und möchte dieses Geld den Kindern übertragen, das macht er nicht solange er in Deutschland ist, weil er in Deutschland ja damit den Freibetrag von 400.000€ überschreiten würde. Was man tun kann ist nach Portugal ziehen und sich steuerlich abmelden, 5 Jahre warten, weil soweit ich weiß, sagt das deutsche Schenkungssteuerrecht, dass man eine 5 Jahre Spanne haben muss zwischen der Abmeldung und dem Umzug. Nach diesen 5 Jahren schenkt er dieses Geld an sein Kind. Allerdings, muss er natürlich dieses Geld mit seinem Umzug gleich nach Portugal installieren, weil das Vermögen muss sich in Portugal befinden, damit der deutsche Staat dann dort im Rahmen seiner Steuerpflicht nicht darauf zugreift. Das heißt, der klassische Fall wäre das Geld wird zusammen mit dem Umzug nach Portugal transferiert, nach 5 Jahren ist das Geld steuerfrei, weil das deutsche Steuerrecht nicht mehr darauf Zugriff hat und in Portugal gibt es keine Schenkungssteuer zwischen Eltern und Kindern.

Sebastian Und das Gleiche gilt vermutlich jetzt für jedes Vermögen, das an Deutschland gebunden ist. Also wenn ich ein Wertpapier Depot habe etc.

Alexander Rathenau Alles, auch Vermögen, das man in Portugal anschafft, also Immobilien und ähnliches. Also ich hatte schon einige Fälle in denen gerade Eltern mehrere Millionen Euro den Kindern hier in Portugal nach dem Ablauf dieser Zeiträume steuerfrei geschenkt haben.

00:36:44 - NHR Status, steuerliche Vorteile, Wirtschaft- und Sonderzonen: Welche Steuermodelle kann man in Portugal kombinieren und welche schließen sich aus?

Daniel Sehr interessant. Jetzt hatten Sie schon vorhin die Sonderzonen in Madeira und auf den Azoren erwähnt. Da ist auch eine Frage nochmal aufgekommen. Sie hatten es schon leicht erwähnt, aber ich würde das gerne noch mal hier im Gespräch sagen. Also ich habe jetzt Vorteile durch den NHR Status und es gibt zusätzlich noch mal Steuervorteile, wenn ich in so einer Sonderzone wohne und zusätzlich, haben Sie gesagt, gibt es nochmal so eine Wirtschaftszone, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Und jetzt ist die Frage, wie kann man das kombinieren, schließt sich das aus, muss ich mich für irgendeinen der steuerlichen Vorteile entscheiden, was gibt es da für interessante Modelle vielleicht die man Mandanten empfehlen könnte?

Alexander Rathenau Um das ganz klar zu machen, damit es keine Missverständnisse gibt. Madeira und Azoren gehören zu Portugal und die Körperschaftsteuer, also das was ein Unternehmen auf einen Gewinn zahlt, ist in Portugal grundsätzlich 21% und auf Madeira und Azoren derzeit 14,7%. Hier schon mal ein steuerlicher Vorteil was Unternehmenssteuer betrifft. Zweitens der NHR Sonderstatus, der gilt genauso auf dem Festland wie auf den Inseln, da gibt es grundsätzlich keinen Unterschied. Da gelten die gleiche Gesetze, die gleichen Vorschriften, die gleichen Steuern. Was die Insel Madeira betrifft, nicht Azoren: Dort gibt es eine Sonderwirtschaftszone. Eine Sonderwirtschaftszone, die Investoren und Unternehmer dorthin locken möchte, damit sie dort tätig sind bzw. geht es da vor allem auch um die Internationalisierung der dortigen Ansässigen, das heißt, jemand, der auf Madeira ist, soll eine Chance haben zu handeln mit dem Ausland. Um das anzuregen, gibt es diese Vorschriften, zu denen vor kurzer Zeit ein paar Änderungen von der Europäischen Kommission vorgenommen wurden, weil jetzt die Frage war, ob es eine staatliche Beihilfe ist oder eine verbotene Beihilfe ist im Sinne des EU-Rechts. Aber dieses Programm existiert und es lockt viele Unternehmen, z.B. Softwareunternehmen oder auch Kryptounternehmen, die mit Kryptowährungen handeln nach Madeira, weil wenn Sie auf der Sonderwirtschaftszone Madeira eine Firma gründen, dann können sie von einer Körperschaftssteuer von nur 5% profitieren unter relativ geringen Voraussetzungen. Ganz grob gesprochen, muss man eine Investition von ca. 70.000€ vornehmen in den ersten 2 Jahren und man muss jemanden anstellen, der auf Madeira ansässig ist. Also, das ist das Grundmodell. Es ist also relativ einfach dort diese Voraussetzungen zu erfüllen, mit diesen steuerlichen Vorteilen. Und das gehört in die Liste der steuerlichen Vorteile, die Portugal gewährt neben dem Sonderstatus NHR oder RNH und der Befreiung von der Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer.

Sebastian Als Beispiel: Wenn jetzt ein Freiberufler mit einem relativ hohen Einkommen an Sozialabgaben sparen will und nach Madeira zieht, dort eine Gesellschaft gründet, nimmt seine Investitionen vor, lässt sich selbst einen relativ geringen Gehalt auszahlen um an Sozialversicherungen zu sparen, zahlt darauf 20% Steuern, und dann zahlt die Firma 5% Steuern und er könnte sich den Gewinn dann als Dividende ausschütten lassen. Wie hoch ist nochmal die Dividendenbesteuerung in Portugal? 28%?

Alexander Rathenau Grundsätzlich ja. Wobei auf Madeira gibt es auch noch den Vorteil, dass grundsätzlich auf Dividenden keine Quellensteuer in Portugal anfällt, wenn die Person in Portugal nicht steuerlich ansässig ist. Wenn der geschäftsführender Gesellschafter in Portugal nicht steuerlich ansässig ist, dann wäre sogar eine Ausschüttung in Portugal auf Madeira ohne Quellensteuer zu vollziehen.

Sebastian OK, und wenn wie in unserem Fall dieser NHR Nutzer dann eben 5% Steuern bezahlt hat, wird er 28% Steuern auf die Dividenden zahlen. Das ist vielleicht jetzt nicht wirklich niedrig, aber wenn man es gesamthaft anschaut, liegt es dann so ungefähr bei 30%, das ist ja auch noch im Rahmen irgendwo.

Alexander Rathenau Ja und dann muss mann auch sagen, dass die meisten auch keine Gewinnausschüttungen vornehmen, sondern nutzen die Gesellschaft um Investitionen vorzunehmen, sei es Immobilienkauf, sei es Autokauf oder sonstige Investitionen und da ist Portugal auch nicht so streng wie Deutschland, wo Themen wie verdeckte Gewinnausschüttungen oder ähnliches eine sehr große Präsenz haben, ist natürlich auch ein Thema in Portugal, ganz klar, aber es wird etwas anders gehandhabt und auch geregelt.

00:42:06 - Ausländische Gewinnausschüttungen (Zinsen, Dividenden) von Kapitalgesellschaften sind von der portugiesischen Steuer befreit, wenn das Quellenland ein Besteuerungsrecht hat. Gilt das auch für Personengesellschaften?

Daniel Sehr gut. Auch das wurde jetzt schon ein paar Mal am Rande erwähnt, aber sollte jetzt nochmal gerne im Detail näher beleuchtet werden: Die Besteuerung von ausländischen Dividenden, Beteiligungen an Personengesellschaften, da gibt es auch noch Fragen vom Sebastian dazu.

Sebastian Genau. Mit dem NHR Status werden unter bestimmten Bedingungen Dividende in Portugal nicht besteuert. In der Regel, wenn ich das richtig verstanden habe, wenn das Quellenland hier in Portugal ein Besteuerungsrecht hat, selbst wenn es dieses Recht ausübt oder keine Steuer erhebt auf die Dividenden in Portugal, fällt dann keine Steuer mehr auf die Dividenden an. Vor allen Dingen interessant natürlich, wenn man jetzt Dividenden aus Ländern bekommt, die keine oder eine geringe Quellensteuer nur haben. Viele fragen sich natürlich, Dividenden ist mal eine Sache, das sind Kapitalgesellschaften, aber dann haben wir auch sehr viele Beteiligungen an Personengesellschaften, also es gibt ja viele Familienunternehmen in Deutschland, die sind als Personengesellschaft organisiert. Dann gibt es auch viele, die jetzt an bestimmten Fonds zum Beispiel beteiligt sind. Fonds sind ja auch oftmals als KGS oder als ausländische Limited Partnerships organisiert, also keine Kapitalgesellschaften, sondern Personengesellschaften. Wie sieht es denn bei Gewinnausschüttungen von Personengesellschaften aus, sind die auch von der portugiesischen Steuer befreit sowie Zinsen und Dividenden, wenn die gleichen Voraussetzungen erfüllt sind, dass das Quellenland ein Besteuerungsrecht hat oder gelten da Sonderregelungen?

Alexander Rathenau Nach meiner persönlichen Auffassung werden die genauso behandelt, es sei denn, der tatsächliche Sitz der Unternehmensführung oder das Unternehmen selbst ist tatsächlich in Portugal wird und nicht im ausländischen Staat, dann dürfte man anders entscheiden müssen. Aber solange die tatsächliche Unternehmensführung, das Geschäft im Ausland ausgeübt wird, dann bin ich der Auffassung, dass es genauso behandelt wird wie Kapitalgesellschaften.

00:44:34 - Dubai gilt noch als Steuerparadies: Werden Dividende aus einem Unternehmen in Dubai unter dem NHR Status in Portugal trotzdem steuerbefreit?

Daniel Interessant. Das müsste jetzt künftig auch Dubai einschließen. Dubai hatte bis vor kurzem, also bis letzten Monat noch Körperschaftssteuer von 0% und jetzt 9% ab Juni 2023. Auch das hat einigen oder treibt immer noch einigen die Tränen in die Augen. Also, wenn jemand zum Beispiel Einkünfte aus Dubai hat und dort eine klare Besteuerung vorliegt, dann gibt es keine Besteuerung mehr in Portugal, ist das richtig so? Oder haben Sie auch Mandanten, die das betrifft? Das wäre interessant.

Alexander Rathenau Ich habe auch Mandanten, die das tatsächlich betrifft. Wir haben auch einige Mandanten, die von Dubai nach Portugal gezogen sind, das gibt es auch. Aber hier muss man ein bisschen aufpassen, weil Portugal hat eine Liste mit Staaten, die als Steuerparadiese gelten und die Vereinigten Arabischen Emirate, wozu ja Dubai gehört, sind Teil dieser Steuer-Liste der unerwünschten Steuerparadiese. D.h. unter dem Sonderstatus werden Einkünfte aus Steuerparadiesen nicht privilegiert, das ist der Grundsatz. Aber interessant ist, dass Portugal seit geraumer Zeit ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung mit Dubai abgeschlossen hat. Und es gab bereits Entscheidungen gerade im Schiedsverfahren, weil in Portugal haben wir im Rahmen der Steuerregelungen und Steuerstreitigkeiten oft Schiedsverfahren. Es gab schon Entscheidungen, die gesagt haben, nein, Dividenden aus Dubai werden in Portugal genauso von der Steuer befreit. Zwar ist Dubai Bestandteil der Liste der Steuerparadiese, aber dadurch, dass wir jetzt ein Abkommen haben zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, gibt es keinen Grund, hier nicht auch die 0% Regelung unter dem Sonderstatus anzuerkennen und daraufhin wurde das Finanzamt auch verurteilt, die vormals 35% auf 0% zu reduzieren. Insofern kann ich nur sagen, nach der aktuellen Situation und Rechtslage, dass auch Dividenden aus Dubai, unter dem Sonderstatus in Portugal steuerbefreit sind.

Sebastian Und würden Sie jetzt davon ausgehen, dass jetzt nach dieser Einführung der Körperschaftsteuer dort die Vereinigten Arabischen Emirate von dieser Liste dann ganz gestrichen werden?

Alexander Rathenau Ich denke, dass es nicht lange dauern wird, bis dann die Vereinigten Arabischen Emirate aus der Liste gestrichen werden, weil dadurch, dass schon ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung existiert, sind die Länder steuerlich gesehen schon etwas enger zusammengerückt und entscheiden über ihr Vorgehen zwischen ihren Staatsbürgern und das ist eine Vorstufe dafür, dass es dann zu einer Löschung aus der Liste kommt. Hängt aber natürlich davon ab, was jetzt gesetzgeberisch noch getan wird.

Daniel Gut, das sind doch positive Nachrichten am Ende. Ja, ich habe keine weiteren Fragen mehr. Du, Sebastian?

Sebastian Nein, ich auch nicht, sehr detaillierte Informationen sehr gut.

Alexander Rathenau Vielen Dank fürs Interesse.

00:48:23 - Schlussfrage

Daniel Ich habe noch eine Frage, Herr Doktor Rathenau. Die stellen wir jetzt immer häufiger Gästen zum Schluss und ich möchte die auch gerne Ihnen einmal stellen. Also ich weiß ja, dass es in Portugal sehr schön ist und ich weiß auch, wir haben uns letztes Mal darüber unterhalten, dass Ihnen persönlich Portugal gefällt, aber trotzdem: Wenn Sie aus irgendeinem Grund nicht mehr im wunderschön Portugal leben können und auswandern müssen oder wollen, gibt es denn irgendein Land, was Sie auf der Shortlist haben, wo Sie sich auch vorstellen könnten zu wohnen?

Alexander Rathenau Ja, also ich bin eher so ein Afrika-Fan, also wahrscheinlich dann eine Inselgruppe direkt am Equator, unten am Fuß von Afrika wäre schön. Weil es früher eine Kolonie Portugals war, wo man auch Portugiesisch spricht. Das ist natürlich von Vorteil, wenn man irgendwo hingeht und dann die Sprache schon kann und es sehr schön sein soll. Aber wie gesagt, ich möchte nicht so viel Werbung machen, es gibt nicht viele Touristen dort.

Daniel Vielleicht sollten wir dazu noch eine Folge machen über die schöne Inselgruppe. Sehr gut, danke. Dann vielen herzlichen Dank, Herr Doktor Rathenau für dieses sehr informative Gespräch. Wir sind sicher, dass es vielen unserer Zuschauer und Zuhörer nicht nur gefallen hat, sondern auch vielleicht inspiriert hat, uns vielleicht Fragen zu schreiben. Jetzt in die Kommentare, die wir dann gerne an Sie weiterleiten und Sie auch gerne einladen, diese Fragen dann, soweit Sie das wollen und können, natürlich auch mit uns gemeinsam zu beantworten.

Alexander Rathenau Sehr gerne, vielen Dank und angenehmen Tag noch.

Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keines unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.

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