Krypto tauschen ohne Risiko
Zu Gast: Simon Fundel
Simon Fundel trifft mit der Neugründung seines Unternehmens 4cash.exchange mitten ins Schwarze – endlich Kryptos in “normales” Geld tauschen können, und das ohne Risiko.
Das ist eine gute Nachricht für alle, die bisher in Krypto festgesessen haben oder Bedenken haben (müssen), dass ihre Hausbank ihnen das Konto schließt, nur weil das Wallet mit Kryptos auf vielleicht eine bis zwei Millionen gewachsen ist und diese nun gerne in Papiergeld tauschen wollen. Der Service von 4cash.exchange ist für Kunden aus der ganzen Welt.
Unterschied Plattform und Exchange
Umgangssprachlich spricht man von Plattformen wie Binance oder Kraken auch als Exchange, obwohl sie es nicht sind, denn eine Exchange ist im regulierten Bereich im Zwei-Parteien-Verhältnis tätig.
Unterschied regulierte und unregulierte Exchange
Es gibt einen Unterschied zwischen einer regulierten und einer unregulierten Exchange, und dieser liegt im Verbraucherschutz, denn die Regulierung stellt sicher, dass der Verbraucher sein Recht bekommt, oder dass dieser, wenn etwas nicht zu seinem Wohl erfüllt wurde, et dieses einklagen kann.
Bei 4cash.exchange ist dieser Verbraucherschutz gegeben, denn der Sitz und das Kontrollfunktionsorgan sind beide in der Schweiz, zudem ein externer Auditor, der sich im Sinne der Kunden die Bücher der Exchange ansieht und auf Richtigkeit achtet.
Bei einer unkontrollierten Exchange trägt der Kunde das Risiko, da solche vom Gesetzgeber kurzfristig geschlossen werden könnten.
Was macht eine Exchange in der Schweiz so besonders?
Die Schweiz vergibt Lizenzen speziell für Krypto Exchanges, und 4cash.exchange ist eine der ersten in der Schweiz, die diese Lizenz erhalten haben. Mittlerweile haben viele eine solche Lizenz beantragt und es gibt einen richtigen Application Stau.
Die Schweiz liegt mit Singapur ganz vorne bezüglich des Compliance Standards dieser Regulierung, und der Prozess, eine solche Lizenz für eine klassische Exchange zu erhalten, dauert ca. ein Jahr, wobei man für andere Konzepte etwa zwei Jahre Wartezeit einplanen sollte.
Wie und wo kann ich meine Kryptos in FIAT umtauschen
Eine wichtige Frage stellt sich, vielleicht vor allem jungen Leuten, die aufgrund ihres Softwareentwickler Jobs bei einem Unternehmen, das vielleicht sogar im Krypto Bereich tätig ist, innerhalb von kurzer Zeit eine beträchtliche Summe in Kryptos auf ihrem Wallet liegen haben und dieses nun in wirkliches Geld umtauschen möchten und damit bei ihrer Hausbank Probleme bekommen werden.
Ein wichtiger Punkt ist, dass 4cash.exchange zwar auch die berühmt berüchtigten Dinge wie Geldwäsche und Terrorfinanzierung melden muss, aber sie suchen vorher das Gespräch mit dem Kunden. Bei einer größeren Summe fällt man hier nicht gleich unter Verdacht, in schmutzige Geschäfte verwickelt zu sein, sondern der Kunde bekommt die Möglichkeit, sich zu „rechtfertigen“.
Simon Fundel betont die Wichtigkeit des Kundenkontaktes und der transparenten Kommunikation mit ihm und seinem Unternehmen, und was jetzt bei Neugründung erfreulich ist, dass jeder neue Kunde noch persönlich begrüßt werden kann.
Die Kommunikation, auch mit der Hausbank ist sehr wichtig, gerade dann, wenn man diese bisher nicht gepflegt hat und dann „plötzlich“ einen großen Betrag auf sein Konto überweisen möchte.
Was machen digitale Nomaden oder Leute ohne Wohnsitzbestätigung oder mit Wohnsitz im Ausland oder ohne Pass?
Das Gespräch mit Simon und 4cash.exchange suchen, nachvollziehbar erklären, warum man eventuell keine Wohnsitzbestätigung oder keinen Pass hat, egal in welchem Land man gerade wohnt oder sich aufhält oder sonstiges – wenn 4cash.exchange das dem Regulierer gegenüber erklärbar dokumentieren kann, steht einem Konto bei ihnen eigentlich nichts im Wege.
Vorteil gegenüber Banken: Der Schwellenwert, um ohne Identifikation tauschen zu können
Aktuell kann man CHF 1.000 innerhalb von 24 Stunden über die Krypto Exchange tauschen oder kaufen, ohne sich identifizieren zu müssen, aber dieses soll zukünftig nur noch innerhalb von 30 Tagen möglich sein.
FATF ist sehr dominant und stark am Regulieren, was in Bezug auf Verbraucherschutz positiv ist, aber man kann mitunter bereits von Überregulierung sprechen, und bisher hat noch keiner dem wirklich widersprochen, aber eine gute Nachricht ist schon mal, dass 4cash.exchange der o.g. Fristverlängerung auf 30 Tage Einspruch eingelegt hat, so dass die Veränderung zumindest bis zum 31.12.2021 verlängert wurde.
Gut zu wissen ist auch, dass wenn man sich bereits 4cash.exchange gegenüber identifiziert hat, ist eine erneute Identifizierung einer Bank gegenüber nicht erforderlich.
Das Onboarding findet mit den üblichen umgerechnet CHF 100.000 statt, und man kann diese dann umsetzen. Wird dieser Betrag um das 3fache überstiegen, sind entsprechende Belege notwendig, um zu dokumentieren, dass das Geld versteuert. Freiwillige Schwellenwerte sind auch möglich.
Wie ist der Ablauf der Transaktionen bei 4cash.exchange?
Die Beziehung zu 4cash.exchange ist ein Zwei-Parteien-Verhältnis, was bedeutet, dass finanziellen Zuwendungen an Dritte nicht über die Exchange laufen, sondern über eine separate Konto- oder Walletverbindung.
Die Exchange ist die Schnittstelle zwischen der Bank und dem Wallet. Die Exchange ist kein Lagerort für die Kryptos, die vergebene Lizenz beinhaltet keine Custody, und jeder sollte seine Kryptos selber, und nicht extern verwahren.
Bei 4cash.exchange selber erhält man keine IBAN, das Geld wird direkt umgewandelt, man kann aber parallel ein Konto bei einer kommerziellen Bank eröffnen und eine IBAN bekommen.
Welcher Kurs wird bei meiner Transaktion angewendet?
Als Kunde hat man in der Regel leider keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Wechsels, das entscheidet die Exchange.
Bei 4cash.exchange erhält der Kunde, nachdem er das Geld gesandt hat, eine Nachricht, dass dieser Betrag nun auf der Exchange verfügbar ist, und der Kunde entscheidet selber, wann genau er wechseln möchte.
4cash.exchange geht die extra Meile, um dem Kunden schnelles Feedback zu seinem Trade zu geben.
Kundenprofil, Kontoführungs- und Transaktionskosten bei 4cash.exchange
4cash.exchange ist für Privatpersonen, Einzelunternehmer, die gerne Kryptos kaufen und verkaufen möchten, Leute ohne Bankkonto haben aber im Blockchain Space aktiv sind und Firmen, die Bitcoins kaufen oder verkaufen möchten. Die Kosten belaufen sich für Privatkunden auf CHF 1 pro Tag, und für Geschäftskunden auf CHF 3 täglich, und die Transaktionsgebühren belaufen sich aktuell auf 3%.
Kontaktdaten und Links:
Simon Fundel
Homepage: www.4bridges.ch
Email: hello@4bridges.ch
simon@4cash.exchange Bei Fragen zur Exchange
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Timestamps
00:18 - Begrüßung und Vorstellung Simon Fundel
01:10 - Der Unterschied zwischen Plattformen und Exchanges
03:26 - Unterschied Regulierte Exchange und Unregulierte Exchange
04:47 - Die Schweizer Exchange Lizenz
08:58 - Umtauschmöglichkeiten für Krypto
14:20 - Digitale Nomaden, im Ausland, kein Wohnsitz, kein Pass – kann ich zu 4cash.exchange?
15:20 - Vor- und Nachteile der Exchange
16:17 - Schwellenwerte, Onboarding und evtl. Steuernachweise
17:27 - Portugiesische Kunden mit Krypto
20:42 - Transaktionen bei 4cash.exchange
23:06 - Wo soll ich meine Kryptos lagern?
24:58 - Welcher Kurs wird für meine Transaktion angewandt?
28:55 - Die Sache mit Binance
34:00 - Kundenprofil, Kontoführungs- und Transaktionsgebühren
38:59 - Lizenzierungsverfahren Malta oder Schweiz?
42:40 - Der eigentliche Grund, warum Malta auf der grauen Liste ist
43:14 - Die FATF und ihre Vor- und Nachteile
46:08 - Kryptowährungen und Klimapolitik
48:25 - Make a long Story short – Kurze Frage, kurze Antworten
50:48 - Kontaktdaten und Verabschiedung
Mitschrift zu Perspektive Ausland Episode 11: Krypto tauschen ohne Risiko
Zu Gast: Simon Fundel
Perspektive Ausland – Der Podcast aus London für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Ermöglicht durch freundliche Unterstützung der Steuerkanzlei St Matthew aus London.
00:18 - Begrüßung und Vorstellung Simon Fundel
Daniel: Herzlich Willkommen bei Perspektive Ausland. Mein Name ist Daniel Taborek, außerdem mit dabei Sebastian Sauerborn als Gastgeber und Inhaber der Steuerkanzlei St Matthew in London. Heute sprechen wir über Kryptowährungen und inwieweit diese schon alltagstauglich sind. Dafür haben wir den Experten Simon Fundel eingeladen, der ein Unternehmen gegründet hat, das für die Krypto Welt eine ganz große Neuerung darstellt.
Simon: Vielen Dank, Daniel, vielen Dank, Sebastian, für die Einladung, heute beim Podcast dabei sein zu dürfen. Mein Name ist Simon Fundel, ich bin Geschäftsführer der 4cash.exchange, eine Next Generationen Exchange in der Schweiz, und wir bieten allen Kunden weltweit an, Kryptowährungen zu kaufen, zu tauschen, oder wieder zu verkaufen in Papiergeld.
01:10 - Unterschied zwischen Plattformen und Exchanges
Daniel: Hervorragend, jetzt vielleicht eine Frage, Simon, es gibt ja eine ganze Reihe von Anbietern auf dem Markt, die das ja schon lange machen, die ähnliche Leistungen anbieten, vielleicht kannst Du uns und unseren Zuhörern, Zuschauern ganz kurz auch mal sagen, was jetzt der Unterschied ist zwischen klassischen Anbietern wie Coinbase und Co. und dem, was Ihr jetzt neu macht, damit wir das vielleicht besser verstehen.
Simon: Wir sind eine Exchange, die meisten nutzen aktuell wahrscheinlich Plattformen wie Kraken oder wie Binance, wo andere Nutzer die Kryptos verkaufen wollen, Kryptos verkaufen, und ich als Nutzer kann mich dort registrieren und dann dort Kryptos einkaufen. Das ist der klassische Weg von Exchanges im Allgemeinen, umgangssprachlichen Gebrauch, es sind aber eigentlich keine Exchanges, es sind Plattformen. Eine Exchange ist im regulierten Bereich tätig und dort im Zwei-Parteien-Verhältnis, d.h. sie kauft immer dem Kunden die Währung ab, tauscht sie und zahlt sie wieder zurück an den Kunden. D.h. wir können digitale Währungen einkaufen, die tauschen gegen andere digitale Währungen, wieder zurück an den Kunden schicken, oder wir tauschen digitale Währungen in FIAT Währungen, und wir zahlen diese FIAT Währungen auf das Konto des Kunden oder auf die Kreditkarte des Kunden aus. D.h. wo wir uns unterscheiden, wir sind in diesem Exchange-Umfeld im regulierten Bereich im Zwei-Parteien-Verhältnis tätig und garantieren somit dem Kunden im Endeffekt auch, dass er bedient wird. Einer der Hintergründe, genau, was ich noch anfänglich sagen wollte, ist, es gab damals im Boom 2018 oft das Gerücht im Markt: "Ich hatte Kryptowährung, aber ich konnte die nicht verkaufen. Ich hatte Bitcoin, ich konnte die nicht verkaufen." Also, ich kann nicht wieder raus aus der Kryptowährung ins normale Geld gehen, was wie gesagt auch vom Gesetzgeber bei uns z.B. vorgeschrieben ist, dass wir die Kundenaufträge abarbeiten müssen und uns nicht der Verpflichtung entziehen dürfen. Das ist schon mal ganz wichtig, wer bei uns Kunde, der hat auch das Recht, dass getauscht wird.
03:26 - Regulierte Exchange ≠ Unregulierte Exchange
Daniel: Okay, kurze Nachfrage von meiner Seite, Du hast gesagt "regulierter Exchange", was ist der Unterschied zwischen einem regulierten und einem unregulierten Exchange?
Simon: Der Unterschied ist der Verbraucherschutz letztendlich, die Regulierung schaut, dass Verbraucher geschützt sind und auch Verbraucher ihr Recht, oder wenn etwas nicht zum Wohle des Verbrauchers erfüllt wurde, dann auch einklagen können, eben einen entsprechenden Prozess anstoßen. Das ist bei uns alles gewährleistet, mit Sitz in der Schweiz, mit Kontrollfunktionsorgan in der Schweiz, also es gibt wirklich Name, Adresse und Kontrollfunktion hinter dieser Exchange, die dafür sorgt, dass die Verbraucher geschützt sind. Und es gibt einen externen Auditor, das sind meistens, das ist einer der Big 4, der dann auch nochmal im Sinne der Investoren, oder im Sinne der Kunden über die Bücher schaut und kontrolliert, dass alles seine Richtigkeit hat. Bei unregulierten Exchanges findet dieses nicht statt, es findet also keine Kontrolle der Compliance Prozesse statt, es findet auch keine Kontrolle der Strukturen statt, dementsprechend hat der Nutzer, ohne es zu wissen, ein erhöhtes Risiko, weil diese Exchange könnte an einem der darauffolgenden Tage, nachdem ein Konto eröffnet wurde, auch vom Gesetzgeber geschlossen werden.
04:47 - Die Schweizer Exchange Lizenz
Sebastian: Das ist ja sehr interessant, Simon, also das heißt, viele unserer Zuhörer werden das wahrscheinlich gar nicht wissen, die Schweiz vergibt Lizenzen speziell für Krypto Exchanges. Das ist wahrscheinlich ja etwas Neues, also ich habe jetzt persönlich erst vor Kurzem davon gehört, durch den Daniel, der hatte mir gesagt, dass Ihr einer der ersten in der Schweiz seid, die diese Lizenz bekommen haben, also ich glaube einer von einer Hand voll, die das momentan haben. Kannst Du dazu vielleicht mal etwas sagen, weil man weiß natürlich, dass die Schweiz für Kryptowährung attraktiv ist, aber man kennt jetzt ja im Regulierungsumfeld für Krypto eher vielleicht z.B. Malta, als einen Standort, der Krypto Exchanges und andere Unternehmen reguliert, von der Schweiz hat man noch nicht so viel gehört, ist das etwas Neues, was ist das für eine Art von Lizenz, die Ihr habt, ist das so eine IMA? Wie kann man sich das vorstellen?
Simon: Vielen Dank für die Frage, Sebastian, wir sind einer der Pioniere, richtig, im Schweizer Markt, es gibt große Player in der Schweiz, die bereits tätig sind, die immer den Nachteil hatten, dass die Regulierung, die sie in der Schweiz hat, nicht für die EU gilt. Also in dem Fall war die Schweiz sozusagen benachteiligt, dass sie nicht den größeren Markt bedienen kann, wie nur den Schweizer Markt, ich muss mich als Schweizer Finanzintermediär in der EU nochmal neu regulieren lassen, wenn ich dort vor Ort tätig bin, aber aus der Schweiz raus kann ich natürlich eine Online Exchange, wie auch Online-Gaming entsprechend lancieren, und das ist dann auch im Endeffekt mit einer Lizenz, wo ich mich selber entscheiden muss als Exchange, welches Geschäftsmodell verfolge ich, zu hinterlegen, und die FINMA, das ist die Schweizer Finanzmarkt Aufsicht, die hat das Ganze aufgesetzt, und sie oder FINMA ist jetzt sie oder BaFin. Also das vielleicht noch als Info für Euch oder auch für alle Zuhörer, die Schweizer Regularien stehen Deutschland noch bevor, meiner Meinung nach. Also wir haben in der Schweiz relativ viel neue Gesetzgebung, die angepasst hat, was bestehendes Gesetz war, um es auf diese DLT Technologie, Distributed Ledger Technologie dann auch anwenden zu kennen. Liechtenstein war noch schneller sogar, als die Schweiz, hat aber ein eigenes Gesetz geschrieben, in vertrauenswürdige Technologien gesetzt, also den Blockchain Act auf Englisch, was also für diese Technologie wurde ein eigenes Gesetz geschaffen. In der Schweiz hat man gesagt, wir passen bestehende Gesetze an, um diese Technologie mit abzubilden.
Sebastian: Und wir wissen ja, die EU hat das Ganze ja gerade auch in der Mache, oder, wo die jetzt auch EU weit, ich sage jetzt mal, die Unternehmen, die Dienstleistungen, oder Leistungen im Bereich der Krypto erbringen, z.B. im Bereich der Exchanges in Zukunft irgendwann mal reguliert werden sollen, oder?
Simon: Die EU hat die MiCA, richtig, heißt diese Verordnung für Kryptowährungen, in der Pipeline, die aber frühestens Ende 2022 fertig sein soll. Das heißt, wir haben aktuell noch einen ziemlichen Dschungel an Regulierungen, und die Schweiz ist mit Singapur sicherlich führend, auch was den Compliance Standard dieser Regulierung betrifft. Das heißt für uns als Unternehmen, wir haben bereits ein recht modernes Toolset an Compliance Tools, die die Schweiz uns vorschreibt, die auch die FATF, das ist die Financial Action Task Force für VASP, und das ist genau diese Bezeichnung, ich denke, auf die Du hinaus wolltest, wir sind offiziell also Virtual Asset Service Provider reguliert, kurze Form is VASP, und da stellt einfach die FATF, also die Financial Action Task Force die Regeln auf. Und die einzelnen Aufsichten wie die FINMA in der Schweiz, oder die BaFin in Deutschland, müssen dann die Regeln der FATF entsprechend lokal einführen.
08:58 - Umtauschmöglichkeiten für Krypto
Daniel: Um jetzt etwas praktischer zu werden, erzählt uns Sebastian, an welchen Leistungen die Mandanten seiner Kanzlei interessiert sein könnten.
Sebastian: Wir haben natürlich, und jetzt natürlich auch vermehrt in den letzten Jahren immer wieder Personen und Mandanten, die in diesem ganzen Krypto Bereich tätig sind Im einfachsten Fall sind es Personen, die einfach, ich sag' jetzt mal, in der Freizeit nebenberuflich traden, die haben ihren Hauptberuf, und weil natürlich diese Kryptowährungen sich so positiv entwickelt haben und das so ein richtiger Run ist momentan, überlegen sich natürlich viele, also eigentlich brauche ich jetzt ja den normalen Beruf nicht mehr auszuüben, ich kann jetzt eigentlich mich hauptberuflich, oder ich kann den Hauptberuf aufgeben und dann nebenher ein bisschen Krypto machen und den Rest der Zeit in der Sonne liegen, sagen wir es mal so. Und die haben, gerade wenn die dann anfangen größere Beträge zu bewegen, also ich kann mich an einen Mandanten erinnern, der ist für, der arbeitet für ein Unternehmen im Krypto Bereich, die selbst eine Währung lanciert haben, die Währung ist durch die Decke gegangen, er ist da Softwareentwickler, 20 Jahre alt, das Unternehmen ist irgendwo auf den Cayman Islands, und er hat da verdient in einem Jahr umgerechnet in FIAT $2 Million US Dollar, so, ein 20jähriger, der irgendwann mal in Berlin gewohnt hat. Wenn der jetzt zu seiner Volksbank geht und sagt, ich habe da 2 Millionen, die ich jetzt umtausche, hier irgendwo bei Kraken oder Binance oder so was, im besten Fall macht die Bank das Konto zu und nimmt das Geld nicht an. Im schlechtesten Fall rufen sie den Staatsanwalt an, oder so was, und macht eine Meldung wegen Geldwäsche oder sonst was. Also es gibt, und das mit viel kleineren Beträgen, natürlich, ist ja ganz klar, also nicht nur bei so großen Beträgen, auch schon bei Beträgen von 50.000 oder sonst irgendwas, wenn die von einer Krypto Exchange kommen, wird das Konto einfach zugemacht von der Bank, ohne Kommentar. Und das ist natürlich immer wieder der Fall, d.h. die Suche im Grunde nach Umtauschmöglichkeiten in FIAT ist für viele Mandanten, auch jetzt gerade Krypto Experten, die jetzt dort eigentlich gewieft sind in diesem Bereich, die mögen zwar in dem Krypto Bereich, in dem Blockchain Bereich sehr gewieft sein, aber wenn es dann zur Schnittstelle kommt, mit der, ich will jetzt nicht sagen mit der realen Welt, weil das andere ist ja auch real, aber mit der FIAT Welt, dann kommt es halt zu einem Problem, und die bekommen das oftmals nicht getauscht. Oder die bekommen es nicht auf ihr Konto, sagen wir es mal so.
Simon: Also nicht auf ihr Konto ausbezahlt. Ja, also er ist dann mit seiner Struktur nicht so gewachsen, wie mit seinem Krypto Portfolio, weil eigentlich wäre er jetzt ja Kunde der Deutschen Bank, wenn er 2 Millionen braucht, und nicht mehr der Kreissparkasse, und er muss natürlich auch sein privates Umfeld entsprechend upgraden, auch was seine Kontoverbindungen angeht, wenn er jetzt andere Beträge auszahlen möchte. Das verstehe ich natürlich zurecht, die Bank ist, wie wir auch, angewiesen, Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu melden, aber sie sollte, und das ist uns auch wichtig, sie sollte dem Kunden zumindest die Möglichkeit geben, sich zu rechtfertigen, also das Konto ohne Klärung einfach zu schließen, oder eine Meldung an Geldwäsche abzusetzen, da sage ich mal, das passiert, und dann wird der Dienstleister im Endeffekt plötzlich einem eine bestehende, wichtige Brücke abreißen, und wenn man sich irgendwo im Ausland befindet und dieses Konto nicht mehr hat, und vielleicht auch nicht weiß, wann man das nächste Mal in Deutschland ist, und das nächste Konto eröffnen kann, dann hat man ein Problem. Aber wir sehen ganz klar in der transparenten Kommunikation zu Banken, zu uns eigentlich kein Hindernis, dann auch die Transaktion durchführen zu können, d.h. die Bank würde in dem Fall, wenn das Geld von uns kommen würde, mit Rückfragen nochmal auf unsere Bank zugehen, die würde auf uns zugehen, wir müssen die entsprechenden Dokumente, die es benötigt, um der Empfängerbank zu zeigen, dass es sich nicht um Geldwäsche und Terrorfinanzierung handelt, bereitstellen, und dann müsste eigentlich die Bank, und das ist eigentlich auch ein Kaufmannsrecht, man muss Geld auch annehmen, nicht nur Geld senden, sondern man ist auch verpflichtet, Geld anzunehmen, dann müsste die Bank eigentlich verpflichtet sein, dieses Geld auch anzunehmen.
Sebastian: Ja, aber der Unterschied ist aber doch bei Euch, dass Ihr in der Schweiz seid, oftmals sind ja diese Krypto Exchanges, was weiß ich, in Litauen oder sonst irgendwas, ich sage das jetzt nicht despektierlich oder so, ich sage einfach halt, es hat eine gewisse Reputation natürlich, Litauen und solche Sachen. Aber erstmal gesagt, Ihr seid in der Schweiz, und die andere Sache ist eben auch, dass Ihr reguliert seid, und viele Krypto Exchanges sind es nicht, und daher denke ich vermutlich, dass es bei Euch weniger eine solche Fragestellung, oder Problemstellung überhaupt erst geben wird, weil es sich doch alles im regulierten Bereich abspielt.
Simon: Ja, und es ist immer wichtig, dass der Nutzer natürlich auch mit seiner privaten Bank eine gewisse Kommunikation pflegt. Wenn die private Bank ihn das letzte Mal mit 13 gesehen hat, und jetzt mit 20 sind zwei Millionen auf seinem Konto, dann haben die ja auch eine gewisse Lücke, die sie erst schließen müssen.
14:20 - Digitale Nomaden, im Ausland, kein Wohnsitz, kein Pass – kann ich zu 4cash.exchange?
Daniel: Jetzt vielleicht nochmal eine Frage, wir hatten vorhin auch das Thema Wohnsitz im Ausland und digitale Nomaden angesprochen. Gibt es jetzt z.B. Wohnsitzsituationen, die Ihr nicht akzeptiert, gibt es irgendwelche Länder, wenn ich dort meinen Wohnsitz habe, dann kann ich nicht an Eurem Service teilnehmen, zum Beispiel, oder wie ist das geregelt bei Euch?
Simon: Da freue ich mich, auch allen Kunden zu sagen, es gibt kein Land, wo wir ausschließen, also es können Kunden, oder es können Wohnsitze von allen Ländern bei uns Kunde werden, es liegt wirklich an der Kommunikation mit uns und auch an der Mitarbeit, es geht einfach darum, wenn jemand keine Wohnsitzbestätigung hat, oder auch keinen Pass besitzt, es zu erklären, und wenn wir das erklärbar auch dem Regulierer gegenüber dokumentieren, dann können wir durchaus diese Personen, Organisationen auch als Kunden bei uns willkommen heißen.
15:20 - Vor- und Nachteile der Exchange
Daniel: Simon erklärt uns dann die Vor- und Nachteile seines Unternehmens im Vergleich zu einer Bank
Simon: Ja, es gibt zwei Vorteile, die wir haben, die eine Bank nicht hat. Der erste ist ein Schwellenwert, es gibt einen gewissen Schwellenwert, wenn wir den unterschreiten, müssen wir nicht identifizieren, d.h. die Person bleibt anonym.
Daniel: Wie hoch ist der Schwellenwert?
Simon: Der Schwellenwert ist aktuell bei CHF 1.000 in 24 Stunden, wird aber minimiert. Wir gehen davon aus, dass diese 24 Stunden sich wahrscheinlich auf 30 Tage erhöhen, d.h. man kann CHF 1.000 innerhalb 30 Tagen entweder über die Krypto Exchange umtauschen, oder über die Krypto Exchange kaufen, ohne dass man sich identifizieren muss im Sinne von einem ordentlichen Onboarding mit z.B. Videoidentifizierung.
16:17 - Schwellenwerte, Onboarding und evtl. Steuernachweise
Daniel: Du hast gerade von Schwellenwerten gesprochen. Was gibt es da noch, im Prinzip welche Daten muss ein Kunde preisgeben, bei welchen anderen Schwellenwerten, wenn er Geld senden möchte?
Simon: Also der Kunde ist letztendlich, wenn er ongeboarded ist, mit einem gewissen Betrag dann ongeboarded, und ich gehe davon aus, das deckt sich mit allen anderen im Finanzmarkt, das werden umgerechnet CHF 100.000 sein, die dann ein Kunde umsetzen kann.
Daniel: In welchem Zeitraum?
Simon: In einem Jahr.
Daniel: In einem Jahr.
Simon: Wenn er das dreifach übersteigt, dieses Volumen, dann ist er in einem Bereich, wo man dann auch entsprechende Steuerbelege vorweisen muss, dass diese gehandelten Gelder auch versteuert sind. Und dann gibt es noch freiwillige Schwellenwerte, die man selber definiert, die einfach gewisse Alerts in den KYC Systemen auslösen und zu gewissen Rückfragen gegebenenfalls führen, wenn jetzt stark veränderte Trading Volumen zum Beispiel plötzlich auftreten, die eigentlich nicht zu dem Kunden passen.
17:27 - Portugiesische Kunden mit Krypto
Sebastian: Wenn jetzt, wir haben ja viele Mandanten, die wohnen jetzt in Ländern, wo z.B. diese Einkünfte, also z.B. dieses Beispiel von Portugal. Wenn jetzt z.B. die Krypto Einkünfte, die steuerpflichtig sind, oder jemand Exempt Status in irgendeiner Weise hat, wie würde man Euch das nachweisen, dass man dort entsprechend der Steuerpflicht genüge getan hat?
Simon: Ich denke, und das ist immer die Individualentscheidung, je nach Fall bezogen, entscheiden wir aber in Portugal, wenn er dort gemeldet ist, einen Wohnsitz hat und eine Steuererklärung tätigt, dann steht ein gewisser Betrag an Guthaben ja in der Steuererklärung an Besitz, und wenn sich das deckt mit dem, was er bei uns handelt, dann gibt es auch keine Fragen. Wenn er nur in der Steuererklärung einen Besitz von € 5.000 erklärt, aber bei uns Coins im Wert von zwei Millionen handelt, dann gibt es hier ein Fragezeichen. Also letztendlich ist es einfach, muss es schlüssig sein, und es muss, das ist ganz wichtig, ehrlich sein. Also in Zukunft werden die Finanzinstitute Beziehungen einfach, wie Ihr vorher auch gesagt habt, einfach beenden, wenn sie das Gefühl haben, zum einen ist die Person oder die Firma nicht kooperativ, und zum anderen sagt sie mir nicht die Wahrheit. Und wir sind auch vom Gesetzgeber ein Stück weit auch gezwungen eine Geschäftsbeziehung dann abzubrechen, wenn wir das Gefühl haben, die Person möchte uns unbedingt nicht die Wahrheit sagen. Wir kennen aber die Wahrheit schon, weil natürlich auch über die Person vielleicht schon gewisse Daten in anderen Compliance Daten bei Banken hinterlegt sind, weil andere Exchanges vielleicht auch schon gleiche Erfahrungen gemacht haben. Also das heißt, man muss einfach, wenn man was erklärt, das zu versuchen, ehrlich zu erklären und transparent, dann hat man auch die größten Chancen auf Erfolg
Sebastian: Genau, oder halt, im Zweifelsfall würde man dann wahrscheinlich bei Euch dann irgendwie eine Erklärung vom Steuerberater oder so bringen aus dem Land, wo man ansässig ist, der die Sache dann erklärt, wie sich das Ganze dort verhandelt. Weil es ist ja so, z.B. in Portugal, wenn Du drei Millionen mit Krypto verdienst, wirst Du das da nicht auf der Steuererklärung angeben müssen, also, das wird einfach da nicht erwähnt drauf.
Simon: Okay, weil in der Schweiz ist es z.B., es muss unter dem Punkt, was ich besitze, wo ich auch meine Aktien eintragen muss, ist es einzutragen, obwohl es ja keine Aktie ist.
Sebastian: Ja, ich verstehe schon, man muss das entsprechend belegen können, und den Weg dahin muss halt der Kunde finden durch eine Erklärung vom Steuerberater oder irgendetwas anderes, Steuererklärung vorlegen oder irgendeine andere Bestätigung, die halt für Eure Compliance Abteilung zufriedenstellen ist, damit das Ganze nachgewiesen werden kann.
Simon: Genau, also wenn er z.B. für diese Firma gearbeitet hat, die dieses Protokoll ausgibt, und es ist erklärbar, dass dieser Wertzuwachs dadurch entstanden ist, dann ist das vollkommen ausreichend. Wenn er dann z.B. zeigt, er war von der Zeit bis zu der Zeit bei dieser Firma beteiligt.
20:42 - Transaktionen bei 4cash.exchange
Daniel: Damit wir die Dienstleistung von Simons Unternehmen im Detail besser verstehen, erklärt er uns jetzt, wie genau die Transaktionen funktionieren und welche Transaktionen überhaupt möglich sind.
Simon: Bei uns ist es wirklich so, man darf nur im Zwei-Parteien-Verhältnis mit uns agieren, also nicht im Drei-Parteien-Verhältnis mit einer externen Partei. Wenn Du jetzt Geld einer dritten Partei schicken möchtest, musst Du das von Deinem Privat- oder Firmenkonto aus machen oder von Deinem Privatwallet, Du kannst nicht über unsere Exchange einer dritten Person weder FIAT noch Kryptowährung zusenden. Es ist auch unsere Aufgabe zu prüfen, ob das Wallet, das Du bei uns hinterlegst, wirklich das Wallet ist, das Du auch besitzt.
Daniel: Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel, nehmen wir mal an, ich hätte jetzt einen Mitarbeiter, und der möchte gerne über Krypto bezahlt werden, dann müssten beide, d.h. der Sender und der Empfänger würden jetzt beide Euren Service benutzen, die Partei A exchanged sozusagen FIAT in Krypto über Euren Service, sendet dann den Betrag von Krypto Konto zu Krypto Konto, und der Empfänger kann damit eigentlich machen, was er will, also entweder behält er es als Krypto oder nutzt auch Euren Service und schüttet es sich wieder auf sein FIAT Konto aus, habe ich das richtig verstanden?
Simon: Also das wäre die Idealsituation, wenn beide bei uns ein Konto hätten, dann könnten auch beide in FIAT gehen, aber was Ihr ja trotzdem im Zwei-Parteien-Verhältnis machen müsst, Du musst, wie Du beschrieben hast, das Krypto kaufen, es auf Dein Wallet extern wieder schicken, d.h. das ist nicht bei uns auf der Plattform, sondern das Krypto ist bei Dir, und dann müsste Dir der Mitarbeiter seine Wallet Adresse zur Verfügung stellen, und dann kannst Du unabhängig von uns, und er kann auch unabhängig, ob er bei uns Kunde ist oder nicht, die Kryptos von Dir empfangen. Also Ihr könnt direkt im Zwei-Parteien-Verhältnis, Peer to Peer, ohne den Mittelsmann Euch die Kryptos zuschicken, wenn er die Kryptos aber wieder in FIAT tauschen möchte, dann bräuchte er genau wieder eine Möglichkeit, wie bei uns sich uns die zu borgen.
23:06 - Wo soll ich meine Kryptos lagern?
Daniel: Besteht jetzt, um das nochmal ganz klar zu machen, auch für die Zuhörer, für Interessenten, also muss ich jetzt befürchten, dass z.B., weil das ist ja eine klare Befürchtung von Kunden, die vielleicht in dem FIAT-Krypto Bereich bisher sich noch gescheut haben, tätig zu sein, dass mein Geld verschwindet, blockiert wird, eingefroren wird, usw., also kannst Du vielleicht da was sagen, gibt es da Unterschiede zu Eurem Service und zu anderen Plattformen, wo teilweise auch schon schlechte Erfahrungen berichtet worden sind und gemacht worden sind?
Simon: Ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt, Daniel, dass nämlich die Exchange oder die Plattform nicht der richtige Platz ist, um das Krypto zu lagern. Und bei uns ist wirklich nur die Exchange die Schnittstelle zwischen der Bank und dem Wallet, d.h. die Kryptos werden bei uns nicht gelagert, können auch somit von Hackern nicht über unsere Plattform entwendet werden. Die größten Skandale im Blockchain Umfeld sind immer auf Exchanges passiert, entweder haben Mitarbeiter der Exchange selber Kryptos entwendet, oder externe Hacker haben auf die Exchange eingewirkt und dort Kryptos bekommen. Also d.h. das Ziel und auch die Lizenz, die vergeben wird von regulierten Exchanges, beinhaltet eigentlich keine Custody, der Kunde wird wieder zu seiner eigenen Bank, und er verwahrt wieder sein eigenes Vermögen. Das ist das Ziel auch von uns Exchanges, und auch das Ziel von Kryptowährungen, diese Philosophie, eigentlich jedem wieder nahezubringen, seine eigenen Kryptos zu verwahren und nicht jemand Externes zu beauftragen.
Sebastian: Das heißt, Ihr habt eigentlich auch bei Euch gibt es dann keine IBANs, sondern im Grunde genommen, der Kunde schickt Euch Geld und das wird direkt umgewandelt in Krypto.
Simon: Zug um Zug, richtig. Was wir machen könnten, wäre IBAN Nummern über eine Bank noch mit anbieten, das wäre dann aber keine IBAN von uns, sondern es wäre dann im Endeffekt eine IBAN Ledger von einer kommerziellen Bank, wo man dann einfach noch ein Bankkonto parallel eröffnen würde zu dem Exchange Konto.
24:58 - Welcher Kurs wird für meine Transaktion angewandt?
Daniel: Für Interessenten ist es natürlich wichtig zu wissen, welcher Kurs bei einer Transaktion verwendet wird. In der Zeit zwischen dem Absenden und der Ankunft eines Betrages kann es ja sein, dass sich der Wechselkurs ändert. Simon erklärt deshalb jetzt das Verfahren, welches 4cash.exchange hierbei verwendet.
Simon: Das ist ein ganz wichtiger Punkt, im Normalfall ist es so bei den Exchanges, die wir kennen, man schickt dort die Euros oder die Schweizer Franken hin, und sie bestätigen einem zu ihrem Zeitpunkt, wann sie möchten, wann sie gewechselt haben. Also man hat direkt eigentlich keinen Einfluss auf den Zeitpunkt, ist jetzt, sag' ich mal, das Top erreicht, verkaufe ich jetzt, oder wenn ich warte, kann es sein, dass der Coin vielleicht um 10-20% fällt, und wenn ich dort verkaufe, habe ich natürlich 10-20% weniger Ertrag. Das heißt, das wird für einen, bei den meisten Exchanges wird dieser Punkt von der Exchange definiert. Bei uns ist es so, wenn Du € 2.000 auf die Exchange sendest, bekommst Du eine Nachricht, jetzt sind die € 2.000 auf der Exchange, und Du drückst selber den Knopf. Also Du hast dann die Möglichkeit, das sharp zu beobachten und zu sagen, es ist der richtige Zeitpunkt, oder ich warte lieber noch eine Stunde oder eine halbe Stunde, bis ich dann endlich das Geld umtausche.
Daniel: Und jetzt, um das nochmal ganz praktisch und plastisch zu machen, stell‘ Dir mal vor, viele haben ja heutzutage ein Revolut Konto, z.B., ich hatte jetzt Revolut, würde jetzt sagen, ich sende jetzt 10.000, 20.000, 100.000, was auch immer, möchte ich jetzt senden auf ein Wallet - wie kann ich mir die Zeit vorstellen, die das dauert über Eure Plattform, also wann ist Geld da?
Simon: Wenn man die Bankfenster kennt, kann es durchaus ziemlich schnell gehen, also Same Day, spätestens Next Day. Revolut hat noch den Vorteil, dass sie im Instant-SEPA sind, also wenn ich bei Revolut auch noch nachmittags auf das Überweisungsknöpfchen drücke, dann ist auch noch am Nachmittag die Überweisung ausgeführt. Ob die Empfängerbank, und in dem Fall ist es die PostFinance bei uns, auch noch am gleichen Tag diese SEPA Gutschrift gutschreibt, bezweifle ich, das wird nicht der Fall sein, aber alles, was am Vormittag abgesendet wird, sollte am gleichen Tag auch noch gutgeschrieben werden. Ich denke, die Banken strengen sich auch an, Zahlungen wieder zu beschleunigen und nicht zu verlangsamen.
Sebastian: Die Schweizer Pünktlichkeit ist ja auch sprichwörtlich, also, man sagt ja auch in der Schweiz "are the trains on time", sagt man auf Englisch.
Simon: Und das ist ein ganz wichtiger Punkt, und wir hatten ja die Erfahrung bei uns auch in der Vergangenheit, dass wir morgens z.B. um neun Uhr einen Trade anfangen und bis abends um 20 Uhr noch nicht wissen, hat er funktioniert? Und der Kurs ist natürlich in zwölf Stunden extrem variiert, aber wir sind immer noch in diesem, ja, ungewissen Stadium, und das sind ganz viele Kunden heute bei Exchanges oft, weil die Exchanges sie auch oft viel zu lange warten lassen mit Feedback, und das ist unser Vorteil, dass wir da auch die Extrameile für den Kunden machen und ihm schnelles Feedback geben.
28:55 - Die Sache mit Binance
Sebastian: Es war jetzt erst hier vor fünf Tagen oder so dieser große Artikel in der New York Times über Binance, wie Binance zur größten Krypto Exchange der Welt wurde. Die operieren von nirgendwo her, die haben nirgendwo einen Sitz, keine Büros, ohne die richtigen Lizenzen, und der Geschäftsführer hier hat keinen bestätigten Wohnsitz. Und jetzt gibt es natürlich Probleme mit diversen Regierungen. Man hatte dann ja hier im Juli, ich weiß nicht, ob Du das mitbekommen hattest, gab es ja einiges Rühren bei Binance, das habe ich auch von Mandanten gehört, dass nämlich hier SEPA, zumindest temporär nicht mehr möglich war, Auszahlungen, das beschreibt dieser Artikel hier eben, weil eben diverse Regierungen, britische Regierung, die thailändische Regierung, und auch die deutsche Regierung, im Grunde festgestellt haben, dass Binance illegal in den Ländern hier geschäftlich aktiv ist. So, wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, ist im Grunde Eure Exchange genau das Gegenteil dazu und löst ja diese Probleme, die hier, oder diese Missstände, man kann es ja so nennen, bei Binance, die ich ja gerade hier aufgezeigt habe, d.h. Ihr seid in der Schweiz, Ihr seid ganz klar lokalisierbar, Ihr habt eine Location, Ihr habt eine Lizenz, das ist reguliert, das folgt bestimmten Normen, der Geschäftsführer ist sichtbar, also ich sitze ja gerade hier, kannst Du dazu etwas sagen, auch vielleicht spezifisch zu Binance, weil Binance ja doch so ein wichtiger Player ist.
Simon: Genau, also Binance ist eine Riesennummer im Space, und Binance ist ja nicht nur die größte Exchange, Binance hat ja auch ihre eigene Blockchain, die übrigens sehr grün ist, im Vergleich zu Ethereum, also da haben sie einiges richtig gemacht. Was wir bei Binance haben, es ist eine unregulierte Exchange, bzw. eine unregulierte Exchange Plattform, und wenn diese Exchange morgen von einer Regierung, wer auch immer es schafft, geschlossen wird, dann sind alle Nutzer von ihren dortigen Guthaben abgeschnitten, bis dieser Case mit der Regierung gelöst ist, und das kann durchaus mehrere Jahre dauern. Also ist definitiv Binance nicht der Platz, wo man Kryptos lagern sollte. Dann ist es meiner Meinung nach auch relativ unmöglich für eine Firma, bei Binance ein Firmenkonto zu eröffnen, d.h. für die Investoren, die als Firmen in den Space gehen, die haben, glaube ich, über Binance überhaupt keine Möglichkeit, da sind sie doch recht streng, was Firmen-Onboarding angeht. Ich habe mich bis heute gewundet, wie Binance funktioniert, und dass es auch immer noch funktioniert. Was passieren kann, hat das Beispiel CryptoKitties gezeigt, ich weiß nicht, ob Ihr CryptoKitties kennt, das sind so mit die ersten Hypes auf Ethereum, und in der Schweiz gibt es ein Gesetz, dass jedes Online Casino sich registrieren muss, und wenn dieses Online Casino nicht registriert ist, dann wird die Schweiz die Adresse im Internet blockieren, was dazu jetzt geführt hat, dass CryptoKitties aus der Schweiz nicht mehr erreichbar war, die Webseite. Also das ist meiner Meinung nach jetzt der nächste Schritt, was mit Binance passiert, Binance wird nur noch über VPN erreichbar sein, d.h. der normale Nutzer wird schon mal gar nicht von seinem Laptop auf die Binance Login Seite kommen. Und dann werden sicherlich auch Regierungen, wenn sie Binance Mitarbeiter identifizieren, die ggf. im Flughafen auch befragen, und dann wird, je nachdem, was dann dort stattfindet, sicherlich Druck auf Binance aufgebaut werden können, also ich denke nicht, dass Binance nicht komplett nicht greifbar ist für die Regulierer. Er hat wahrscheinlich jetzt eine Größe, wo es nicht einfach ist, ihn noch zu regulieren, aber die Regulierer sind sehr innovativ, schätze ich, und wir haben sehr viel Zuspruch erhalten von Kunden, die über Binance nicht mehr ins FIAT gehen konnten, weil bei Binance war wirklich von einem Tag auf den anderen keine FIAT, also keine SEPA Überweisungen zum Krypto kaufen und keine SEPA Überweisungen zum Krypto verkaufen mehr möglich, also man war wirklich überrascht, und ich denke, es braucht diese Momente, dass die Kunden auch wieder verstehen, dass sie Binance nicht ihre Millionen anvertrauen sollten, weil am Schluss haben sie nur eine E-Mail-Adresse, an die sie sich wenden können, und ich denke nicht, dass da jemand antwortet. Also das ist ein großes Risiko, Binance, und der Regulierer möchte ganz klar keine Binances, sondern er möchte 4cash.exchanges, weil dort einfach auch ein höherer Verbraucherschutz gegeben ist.
34:00 - Kundenprofil, Kontoführungs- und Transaktionsgebühren
Daniel: Wichtig ist noch, zu erwähnen, dass Kunden aus der EU, aber auch weltweit die Leistung von 4cash.exchange in Anspruch nehmen können und damit von der Sicherheit und Kundenfreundlichkeit des neuen Service profitieren können.
Daniel: Du hattest vorhin noch gesagt, bei Binance gibt es nicht die Möglichkeit, ein Firmenkonto, vielleicht kannst Du ganz kurz noch erwähnen, also was ist eigentlich bei Euch, was kann ich bei Euch für eine Kontoart buchen, und vielleicht auch mal, was kostet das?
Simon: Also bei Binance gibt es die Möglichkeit, ein Firmenkonto zu beantragen, die Hürden sind dort einfach so streng, dass keine Firma, die ich kenne, es schaffen würde, dort reinzukommen. Also das heißt, das ist auch gar nicht im Fokus von Binance, dass sie eigentlich Firmen möchten, sondern sie haben ihren Schwerpunkt, denke ich, auf die Privatpersonen gelegt. Bei uns gibt es drei Arten von Kunden: der erste ist der Individuelle, der Einzelunternehmer, die Privatperson, die gerne Kryptos kaufen und verkaufen möchte, und einfach sich sicher sein möchte, in dem Moment, wenn ich kaufen und verkaufen möchte, möchte ich auch die Infrastruktur bereitstehen haben, d.h. Compliance ist erledigt, die ganzen Dokumente für den Regulator sind dort hinterlegt, und man kann im Endeffekt davon ausgehen, dass man dann Ruhe hat, bis sein Pass abläuft. In dem Moment, wo der Pass abgelaufen ist, müsste man da entsprechend wieder neu Informationen updaten. Dann gibt es auch Protokolle, wie Sebastian angesprochen hat, die gar kein Bankkonto haben, die aber im Blockchain Space aktiv Mitarbeiter, nämlich Entwickler beschäftigen, und die können über uns z.B. auch ein Firmenkonto beantragen. Dann gibt es die Möglichkeit von Firmen, die Bitcoins kaufen oder verkaufen möchten, ggf. auch mehrere Auslandsstandorte haben, die auch entsprechende Konten bei Exchanges haben, also die Firma, die Tochter in Südafrika zum Beispiel, dort ein Konto bei der Exchange in Südafrika, und kann dort die Bitcoins kaufen und verkaufen, und die Holdinggesellschaft kann das Gleiche in der Schweiz. Dann können die natürlich in der Company einiges mit Kryptowährungen schon machen. Das wäre z.B. eine Idee, zu sagen, eine von beiden hat ein Konto bei 4cash.exchange. Dann gibt es zum Thema Preis bei uns für Kunden einfach die Möglichkeit, die Deals Window ein Jahr offen zu halten, also ich kann als Firma ein Jahr planen, ich kann 4cash nutzen, um Einzahlungen, Auszahlungen zu tätigen, das kostet mich CHF 3 am Tag. Also das Öffnen dieses Windows, das heißt auch für uns, wir kämpfen für unsere Mitglieder, was heißt das für den Kunden? Die Regulierer kommen ständig mit neuen Ideen, wie sie alles noch stärker verschärfen können, und wir als regulierte Einheiten haben auch ein offizielles Saying, d.h. wir können jetzt widersprechen. Wie z.B. dieser Schwellenwert wurde vom Regulierer vorgeschlagen, anstatt 24 Stunden werden diese 1.000 Franken jetzt in 30 Tagen angewendet. Wir haben dem Ganzen widersprochen, normal hätte bis Ende Oktober diese neue Regulierung gelten sollen, jetzt ist es immer noch in Bearbeitung, und wir haben jetzt die Verlängerung schon bis 31.12.21. Also, das heißt auch, was wir hier machen für unsere Kunden ist, wir stemmen uns ein Stück weit gegenüber Regulierungen, und wir wollen auch die Kirche im Dorf lassen, und wir wollen auch noch eine gewisse Anonymität sicherstellen. Und das ist einfach gewährleistet, indem wir einen gewissen Feed für unsere Dienstleistung nehmen, und es ist CHF 1 für den privaten Kunden und CHF 3 für den Geschäftskunden oder auch für die Organisation, auch eine FIFA könnte bei uns sich onboarden, und das wären drei Franken am Tag.
Daniel: CHF 365 pro Jahr kostet mich ein Konto bei Euch?
Simon: Genau, und dann ist die Infrastruktur für Dich geöffnet. Ob Du sie dann nutzt oder nicht, das ist Dir überlassen, Du kannst bei uns natürlich auch Kryptos verkaufen, die Du nicht bei uns eingekauft hast.
Daniel: Und Transaktionsgebühren? Gibt es immer Transaktionsgebühren, gibt es Fälle, wo es verschiedene Transaktionsgebühren oder keine Transaktionsgebühren gibt?
Simon: Die Transaktionsgebühren, bei uns sind die aktuell 3%, aber auf einen guten Kurs, das ist auch wichtig, dass man sich jetzt nicht nur von Prozentzahl leiten lässt, sondern 1% auf einen schlechten Kurs kann am Schluss weniger bedeuten, als 3% auf einen guten Kurs.
38:59 - Lizenzierungsverfahren Malta oder Schweiz?
Sebastian: Sehr gut. Wir haben jetzt durchaus auch Mandanten, die möglicherweise selbst im Bereich von Krypto Dienstleistung tätig sein wollen, vielleicht Exchange oder vielleicht irgendeine Vermögensverwaltung, oder irgendetwas anderes in dieser Art, und wie gesagt, wir selbst sind ja auf Malta doch sehr aktiv, und Malta war da in gewisser Weise federführend. Wenn Du jetzt, der Du das Lizenzierungsverfahren in der Schweiz durchlaufen hast, vielleicht ja ein bisschen so weißt, was es auf Malta für Möglichkeiten gibt, kannst Du dazu was sagen, z.B. wo Deiner Meinung nach die Schweizer Lizenz jetzt möglicherweise besser ist als die z.B. in Malta, und welche Vorteile es in der Schweiz für jemanden hätte, der dort Interesse hat, was zu machen?
Simon: Also ich empfehle ihm nicht die Schweiz, weil die Schweiz jetzt einfach an einem Punkt ist, wo Singapur schon war, dass man in einen Application Stau läuft. Also man ist jetzt in einem Bewerbungsstau, und die Schweiz ist auch noch am Aktualisieren ihres internen Systems, also es kommen zwei Punkte jetzt zusammen: zum einen ist die Infrastruktur aktuell am sich updaten in der Schweiz, was den Regulator betrifft, und zum anderen kommen diese neuen Technologien mit natürlich Konzepten, die auch der Regulierer erstmal verstehen muss. Wir haben jetzt bei uns ein relativ einfaches Konzept genommen, eine klassische Krypto Exchange. Der Daniel hat schon angesprochen, man könnte natürlich noch den Zahlungsverkehr involvieren, was dann dazu führt, man muss mindestens mit zwei Jahren Regulierungszeit rechnen. Also d.h. von Idee bis man dann starten kann, Exchange ein Jahr, alles, was, sage ich mal, noch an modernen neuen Finanzmöglichkeiten möglich wäre, wahrscheinlich zwei Jahre Wartezeit. Dem muss man sich einfach bewusst sein. Und dann ist es so, dass natürlich die FATF steht über allem, also FATF hat, glaube ich, 28 Mitgliedsländer, und jedes Mitgliedsland ist eigentlich ein gutes Land für eine Krypto Exchange. Also wir haben aus unserer Erfahrung gesehen, dass man in ein FATF Land gehen sollte, um eine Exchange zu registrieren. Und dann ist es so, dass die FATF natürlich ständig die Anforderungen aktualisiert, und da kenne ich Malta dann zu wenig, wie konsequent sind sie in der Umsetzung dieser neuen Anforderungen von FATF, weil FATF veröffentlicht dann auch Listen, und wenn man Pech hat, kommt man irgendwann auf die Black List, und dann ist man vielleicht gar nicht mehr in der Lage, irgendwas zu machen. Das heißt für uns, die Schweiz hat einen sehr engen Draht zur FATF, die FATF hat jetzt in ihrem letzten Bericht relativ viele Regulatorien von der Schweiz übernommen, und die FATF kommt auch nächstes Jahr in die Schweiz und wird der Schweiz ein Zeugnis ausstellen, also d.h. die Schweiz muss eigentlich keine Angst haben vor der FATF. Und das ist immer die Frage, wenn man in ein anderes Land geht, wie gut steht dieses Land mit der FATF? Malta, hatte ich so damals verstanden, da gab es im Bereich Banking Skandale, im Bereich Compliance, was dann sich dann automatisch auch auf andere Bereiche, Finanzbereiche, wie den Krypto Sektor auswirkt, was das Vertrauen dieses Standortes betrifft.
42:40 - Der eigentliche Grund, warum Malta auf der grauen Liste ist
Sebastian: Ja, Du hast Recht, also Malta wurde von der FATF auch der grauen Liste hinzugefügt im Juni, wobei es dort im Wesentlichen um deren Steuersystem ging, oder um die Art und Weise, die haben so einen Steuer Refund in Malta, dass ein Großteil der Körperschaftsteuer erstattet wird, und wie diese Erstattung abläuft, das war im Grunde der Kritikpunkt. Aber ich sehe, was du meinst, hat ja eine Auswirkung insgesamt auf die gesamten regulierten Branchen auf der Insel.
43:14 - Die FATF und ihre Vor- und Nachteile
Simon: Also wir hatten das Gefühl, das vielleicht noch als Insider Info, dass man eigentlich einen FATF Bund schließen möchte, man möchte eigentlich nur noch innerhalb dieser 28 Länder agieren, was bei 190 Ländern oder mehr, was wir auf der Welt haben, ziemliche Diskriminierung wäre, aber, wie Du auch beschrieben hast, die FATF ist sehr dominant und versucht, ihren Standard auch allen anderen, die nicht Mitglied sind, überzustülpen, was dann letztendlich wieder für den Verbraucher einen höheren Schutz bedeutet, wenn er in einem FATF Land bei einer Exchange sich anmeldet.
Sebastian: Und FATF ist in Paris, korrekt?
Simon: FATF hat immer ein Jahr einen Präsidenten, und dann wechselt es, also es gibt immer genau einen Präsidenten aus einem unterschiedlichen Land, und FATF bespricht diese Dinge immer an den G20 Gipfeln, also FATF ist eingeladen immer bei den G20 Treffen zu berichten, und es gibt auch einen V20, d.h. das ist ein Virtual Asset Service Provider, das findet dann parallel zu den G20 Finanzministertreffen statt. Also, ich weiß nicht, wo die FATF sitzt, ob sie in Frankreich sitzt, das kann sein, aber sie treffen sich überall, auf der ganzen Welt, und sie beschließen einfach die Regeln, und bisher hat sich niemand getraut, eigentlich dort mal auf den Tisch zu hauen, um diese ganze Überregulierung auch wieder zu stoppen. Wir sind jetzt der Meinung, mit unserem Konzept haben wir einen Mittelweg gefunden, durch die Compliance, die wir fordern, schaffen wir dem Kunden mehr Freiheit, und wir geben auch die Daten nicht einfach an jemand Drittes weiter, was wieder der Vorteil ist, wenn der Kunde sich uns gegenüber identifiziert hat, dann können wir einer Bank gegenüber auf eine erneute Identifizierung verzichten.
Sebastian: Interessant, ja, ich glaube auch, diese internationale Harmonisierung, die ist natürlich ein Riesenthema.
Simon: Ist wirklich so, und das macht es dann auch für die Banken, um auf den einzelnen Nutzer, der vielleicht einen höheren Betrag auf sein Privatkonto auszahlen möchte, oder auf sein Firmenkonto, einfacher, dem Ganzen zuzustimmen, wenn natürlich die Exchange auch aus einem FATF Land kommt, oder einem FATF Non-Risk, wir haben auch Länderlisten, und heutzutage ist es so, die Länder haben ein Viertel oder ein Drittel vielleicht noch grün, und drei Viertel rot, also es ist auch so, dass wir heutzutage so viele Gefahren übersehen müssten, überall werden uns Gefahren gezeigt, die wir eigentlich gar nicht sehen.
46:08 - Kryptowährungen nicht unbedingt Stromfresser
Daniel: Kommen wir jetzt zu einem anderen Thema, welches Kryptowährungen immer wieder mal in einem schlechten Licht erscheinen lässt. Es heißt, durch Kryptowährungen wird wahnsinnig viel Strom verbraucht, was ja gerade in der heutigen Klimapolitik sehr kritisch betrachtet wird.
Simon: Ja, also da hat Binance sicherlich einen großen Schritt dazu beigetragen, mit ihrer Binance Smart Chain, dass sie wenig Strom verbrauchen im Vergleich zu Ethereum, d.h. was hat Binance das gemacht? Binance hat eigentlich auf die Ethereum Infrastruktur ein Second Layer gesetzt, also d.h. die Blockchains sind heutzutage auch so, dass man von drei Ebenen spricht, die unterste Ebene ist die beim Bitcoin Proof z.B. of Work Ebene, wo wirklich sehr viel Strom verbraucht wird, und Bitcoin hat es auch verstanden, dass sie da was tun müssen, Ethereum ist die zweitgrößte Blockchain, die haben schon aktiv was getan, die sind in drei Monaten kein Stromfresser mehr, also Ethereum ist gerade am updaten auf eine grüne Blockchain, wir gehen davon aus, dass am 14.02.2022 dann die Beacon Chain und die Ethereum Chain zusammenlaufen, und dann die Binar, die den Strom bisher verbraucht haben, überflüssig werden, und andere Blockchains, die jetzt neu auf den Markt kommen, die sind alle schon auf dem Proof of State Verfahren, das wenig Strom benötigt. Ethereum hat uns auch bestätigt, dass ich eine Ethereum Note auch auf meinem Laptop laufen lassen kann in Zukunft. Also das heißt dann auch für eine Blockchain, wenn sie weniger Strom braucht, dann kann sie mehr dezentrale Punkte haben, was auch wieder besser ist, weil große Bitcoin Mining Fabriken in China, die entsprechend viele Transaktionen weltweit kontrollieren, sind ein Stück weit auch ein Risiko gewesen, also Trend ist ganz klar weg vom Stromfresser, wenn Strom, dann aus erneuerbaren Energien. Und das ist durchaus auch möglich, dass man zum Beispiel Abfallenergie, also Energie, die eigentlich zu viel vorhanden ist, dann sinnvoll nutzt, um damit Kryptowährungen zu schürfen.
48:25 - Make a long Story short – Kurze Frage, kurze Antworten
Daniel: Kommen wir zu unserer Kategorie „Make a long Story short“. Ich stelle Fragen, die möglichst kurz und knackig beantwortet werden.
Daniel: Prognose für die Zukunft - wird Bitcoin & Co. ein normales Zahlungsmittel und ersetzt Bargeld oder klassische Konten?
Simon: Also, das liegt an den Verbrauchern, jeder selber kann entscheiden, welche Währung er akzeptieren wird in Zukunft, und für mich definitiv würde ich Bitcoin oder andere Kryptowährungen als allerliebstes als Zahlungsmittel ausgeben. Aber letztendlich muss es der Markt entscheiden, und wenn jemand nicht Kryptowährung akzeptiert, gibt es Dienstleister, die sich zwischen mich als Kunde, der mit Kryptowährung bezahlen möchte und dem Shop, der aber lieber Euros oder Schweizer Franken bekommen möchte, dann dazwischenschalten werden, also da werde ich einfach meine Kryptos an den Intermediär schicken, er wird sie umtauschen und dem Händler dann FIAT Währung ausweisen.
Daniel: Okay, dann nächste Frage, welches sind Deine drei Top Coins, und warum?
Simon: Also meine drei Top Coins ist Ethereum, aus dem bereits beschriebenen Hintergrund, dass sie jetzt auf Ethereum 2.0 gehen, und dass sie eigentlich den Computer auf der Blockchain erfunden haben, dann ist es Cardano, auch ein Infrastruktur Coin, der recht günstig aktuell noch zu haben ist, der schon die Umstellung, die Ethereum gemacht hat, schon hinter sich hat, und der dritte Coin wäre Polkadot, auch ein Infrastrukturtoken, der ganz am Anfang steht und Ethereum ähnliche Funktionen mit sich bringt.
Daniel: Okay, Zukunftspläne Deiner Firma? Was kommt als Nächstes?
Simon: Also nach dem Schritt eins Go Live und der erfolgreiche Wechsel zwischen Kryptowährungen sehen wir sicherlich den Bereich Fintech und auch Zahlungsverkehr als sehr interessant, und so wie wir heute aufgestellt sind, wird wahrscheinlich Südafrika einer der ersten Märkte sein, wo wir mit einem lokalen Partner eine Zusammenarbeit vereinbaren, um somit dann auch die Schweiz als Finanzplatz stärker nutzen zu können, also die Schweiz als Finanz Hub.
50:48 - Kontaktdaten und Verabschiedung
Daniel: Letzte Frage, wie kann ein Kunde, der mit Euch in Verbindung treten möchte, am besten erreichen?
Simon: Also am allerbesten über die E-Mail hello@4bridges.ch, und wenn es Fragen zur Exchange sind, über simon@4cash.exchange. Wir haben aktuell, wie gesagt, aktuell noch das Glück, dass wir jeden Kunden persönlich begrüßen können, das ist sicherlich in ein paar Jahren nicht mehr der Fall, aber diese persönliche Betreuung der Kunden ist uns wichtig, und auch die Schulung der Kunden, denn wenn sie Kunde bei uns werden, können Sie hinterher auch externe Wallets verwalten, auf denen Sie ihre Kryptos liegen haben, und sie wissen, dass sie die Sicherheit Ihrer Kryptos selber verantworten.
Daniel: Okay, dann bedanken wir uns ganz herzlich bei Dir, wir haben viel dazugelernt.
Sebastian: Genau, und hoffen wir, dass viele unserer Zuhörer und Mandanten, sobald Ihr dann live seid, zu Euch stoßen werden, und viele diese sehr interessante Dienstleistung für sich in Anspruch nehmen werden.
Simon: Vielen Dank Euch beiden, und wir hoffen, dass es viele Exchanges wie uns gibt, auch dass andere sich motiviert fühlen, vielleicht den gleichen Weg zu gehen wie wir, vielleicht nicht in der Schweiz, aber je mehr es von uns gibt, desto mehr können wir dann auch in den anderen Bereichen Co-Laborationen schließen.
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland – Der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht.